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Ich bin wie gelähmt....

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  • Ich bin wie gelähmt....

    Hallo,

    das ist mein erstes Posting bei Euch. Bin jetzt schon ein paar Wochen angemeldet, aber der Kloß in meinem Hals wollte nicht verschwinden. Ich war einfach noch nicht frei dafür, Worte zu finden, die das ausdrücken was ich empfinde.

    Ich bin wahrscheinlich jetzt auch noch nicht in der Lage die richtigen Worte zu finden, aber immerhin bereit meinen Schmerz mit Euch zu teilen.

    Vorweg, ich noch nie ein Typ gewesen, der sich Fan nennt. Ich ziehe den Hut vor den Fans, die soviel über Michael wissen.

    Für mich war Michael Jackson, wie soll ich sagen, der Musiker, das Showtalent, der Tänzer. Einfach Michael Jackson, unnahbar, weit weg, grandios und nicht von dieser Welt.

    Ich bin 31 Jahre alt und mit seinem Tod ist mir aufgefallen, wie viel ich mit Michael verbinde. Ich bin mit seiner Musik aufgewachsen. Ich habe mit 10 Jahren die Bad Tour in Köln gesehen. Er war bei meinem ersten Kuss dabei, bei meiner ersten grossen Liebe, beim ersten Liebeskummer, bei meiner Hochzeit sogar bei der Geburt meiner Tochter. Das fällt mir erst jetzt auf, wie präsent seine Musik in meinem Leben ist.

    Ich habe schon seit ich meinen Führerschein habe, Musik von ihm in meinem Auto. Für jede Stimmung gab es für michh ein anderes Lied von ihm. Ich habe ihn natürlich nicht ausschließlich gehört, aber er ist ein Musiker der mich immer begleitet hat. Andere kamen und gingen keine andere Musik konnte mithalten.

    Ich lese jetzt schon seit Michaels Tod bei Euch mit. Ich habe in der Nacht wachgelegen und konnte nicht schlafen, als ich die "Breaking News" gelesen habe. Ich habe noch nie wegen einem "fremden" Menschen so geweint.
    Ich kann es nicht beschreiben, aber der Schmerz zieht sich seitdem weiter durch mein Leben. Ich höre seine Lieder und habe wunderschöne Erinnerungen in meinem Kopf und bin doch so traurig.

    Ich fühle mich so verbunden mit ihm, da ich eine ähnliche Geschichte habe. Eine nicht wirklich tolle Kindheit, eine crohnische Erkrankung und ich habe vor fünf Jahren Hautkrebs gehabt. Auch ich bin in meinem Leben ein Perfektionist und ein absoluter Empath. Dieser Drang zur Perfektion macht mich fertig. Ich war meinem Vater auch nie gut genug in allem was ich tat.
    Das nur kurz eingeworfen, da ich gar nicht weiter drüber schreiben möchte da es mir nicht sehr leicht fällt.

    Ich habe damals Michaels Lieder übersetzt um zu verstehen was er singt und seine Schmerzen in diesen Liedern kam mir so bekannt vor. Er hat mich in meiner Jugend gehalten und ich wusste es gibt jemanden der auch solch einen Schmerz kennt.

    Wahrscheinlich gibt es viele, viele andere die in genauso einer Situation waren wie ich und denen es genauso ergangen ist.
    Ich wollte nur beschreiben welch unglaublich tolle Stütze Michael für mich war und immer noch ist.

    Ich finde es toll das er so tolle Fans wie Euch hat. Er war sicher Stolz solche Menschen seine Fans zu wissen.

    Michael ich danke Dir für alles.
    Ich danke Dir dafür das Du mich einen großen Teil meines Lebens begleitet hast. Meinen Liebeskummer mit mir durchgestanden hast und mich aus so manchem Tief geholt hast. Du warst in der schönsten Zeit meines Lebens bei mir Du und Deine Musik werden immer ein Teil von mir sein.

    Ich bin so traurig diesen grandiosen Menschen und Künstler verloren zu haben.

    Michael: I LOVE YOU!!
    Ich ziehe den Hut vor Dir und Deiner tollen Fangemeinde! Erst jetzt wird mir klar das ich auch ein Fan bin und schon immer einer von Dir war.

  • #2
    ich weinte, während ich deinen beitrag las...mir geht es ebenfalls so, hatte in meinem leben viele situationen, in denen ich für sogenannte freunde nie gut genug war, mich allein fühlte. auch wenn es anmaßend ist, und wahrscheinlich niemand so richtig verstehen kann, wie sehr seine seele gelitten haben muss, glaube ich doch viele parallelen zwischen uns zu erkennen...ein trost ist mir dieses forum, zu wissen, dass ich nicht allein bin... ich danke dir für deinen beitrag, er war so erhrlich, du hast so private gedanken mit uns geteilt. denke immer daran, dass es hier den meisten so geht, sowohl den jahrelangen fans wie den neu dazugestoßenen, wozu ich mich selbst leider auch zählen muss...ich finde es schön zu sehen, wie die menschen ihre herzen öffnen obwohl es tragisch ist, dass erst ein so herzensguter, aufrichtiger und grundguter mensch dafür sterben muss...dennoch lässt es mich hoffen, dass wir uns heute in dieser anonymen, schnellebigen welt doch wieder etwas näher kommen können und es noch echte, aufrichtige trauer, liebe und mitgefühl gibt...
    ,,Man sieht nur mit dem Herzen gut, dass Wesentliche ist für die Augen unsichtbar", ist, denke ich, ein Zitat was an dieser stelle passt. Vielleicht besinnen uns wir wieder darauf...

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    • #3
      Hallo Katjean,

      danke für Dein Feedback, das hat mir wirklich gut getan.
      Ich habe auch gemerkt das es gut getan hat einige meiner Gedanken und Gefühle einfach so niederzuschreiben.
      Mir ist es wahrlich nicht leicht gefallen und doch hat es gut getan.

      Als ich mit 26 Jahren die Diagnose Hautkrebs bekam, habe ich Man in the Mirror rauf und runter gehört. Die Leute in meinem Umfeld haben überhaupt nicht auf meine Diagnose reagiert. Alle waren überfordert wie ich nach langen Fragen rausgefunden habe. Niemand wusste wie er reagieren sollte. Eine Einladung zum Kaffee hätte einfach nur gut getan.
      Da war auch ich alleine, sehr alleine. Niemand konnte meine Gefühle nachvollziehen. Ich wurde mit 26 Jahren mit der Sterblichkeit konfroniert und jeder tat so als währe nix. Man mied mich mehr oder weniger, als hätte ich die Pest am Hals.

      Als die ersten Gerüchte um Propofol aufkamen, habe ich gedacht oh nein. Ich bekomme einmal im Jahr Propofol weil ich eine Vorsorgeuntersuchung machen muss. Ich kenne das Gefühl unter Propofol einzuschlafen und weiß wie erholt man sich hinterher fühlt.

      Ich weiß nicht warum es mir hier leichter fällt mich ein wenig zu öffnen, vielleicht die anonyme Welt des WWW, vielleicht aber auch die Magie von Michael die ich in diesem Forum spüre.

      Schön das es dieses Forum gibt, tausend Danke dafür!

      LG

      Destiny

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      • #4
        Liebe Destiny,
        ich habe auch beim Lesen geweint. Michael hat uns allen so unglaublich viel gegeben! Jetzt spürt er unsere Liebe bestimmt und sie hilft ihm, sich von Schmerzen des Lebens und des Todes zu befreien.
        You are not alone

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        • #5
          Liebe Destiny,

          danke!!! Als Michael starb, war ich 2 Tage starr, dann habe ich geheult - und seither ging es irgendwie. Nach deinem Beitrag liefen jetzt - endlich - wieder die Tränen. Tränen heilen...

          dein Satz "Erst jetzt wird mir klar das ich auch ein Fan bin und schon immer einer von Dir war" - treffender hätte ich es nicht sagen können.

          Meine Welt hat sich vor 4 Wochen geändert - und irgendwie, trotz aller Trauer, bin ich verdammt froh drum.

          Liebe Grüße
          Tina

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          • #6
            Hallo Destiny,

            es freut mich für dich, dass du erkannt hast, dass du schon immer sein Fan warst, auch wenn es unter so tragischen Umständen passiert ist. Sich zu eigenen Gefühlen zu bekennen tut gut und befreit.

            Michael hat mich in jeder Situation meines Lebens begleitet, auch wenn er mich nicht kannte:-). Es war ein sehr turbulentes Leben und als ich dachte, endlich zu Ruhe gekommen zu sein, wurde ich auch krank, ich bin es immer noch, doch dank M, fand ich immer wieder zu mir selbst und zu meinen Kräften, er war meine Kraftquelle und mein Glaube.
            Und es betraf nicht nur mich persönlich. Ich interessiere mich sehr für andere Kulturen und auch deren politische und soziale Situation und bin deswegen oft bedrückt, dass es immernoch Menschen gibt, die tattäglich durch fremde Gewalt getötet werden oder an Hungertot sterben.u.u.u. Worauf ich hinaus will ist, dass Michael einer der wenigen war, der sein Leben lang die Welt auf diese Missstände hingewiesen hat, er hat bis zu letzt für andere gekämft, nur leider hat ihm nicht jeder zugehört.

            Auch als ich aus meinem Land vertrieben wurde, weil da Krieg und ethnische Säuberung herrschte und die ganze Welt praktisch tatenlos zusah, war Michael derjenige, der auf meine damalige Heimat zeigte und nicht wegschaute. Obwohl ich ein Kriegsflüchtling war und meine Stimme ungehört blieb, wußte ich immer, dass jemand da war, der nicht wegsah, der mitgelitten hat, der empfand, was ich empfand, weil er voller Liebe und Mitgefühl war. Ich sah ihn als Geschenk Gottes und als einen geheimen Verbündeten, der mir immer zuhörte und mich tröstete, der mich sah.

            So ging es bestimmt sehr vielen auf der Welt, denn er war überall und wird es immer bleiben.

            Ich liebe dich Michael, so wie du mich liebtest.

            LG an alle

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