Sterntaler, Du sprichst mir aus dem Herzen,. Ich habe (wie hier zu lesen) die Dinge recht ähnlich erlebt und teile auch den größten Teil Deiner Gedanken zum Thema Michael Jackson.
Dass er sich eines Tages allerdings nicht mehr wird wehren können, liegt in der Natur der Sache - und muss ihm zu Lebzeiten bewusst gewesen sein. Es war der Preis des Erfolgs. Eines der vielen Opfer, die er dafür bringen musste - und gebracht hat. Es gilt für alle Celebrities bzw. Personen öffentlichen Interesses.
Schlimm bleibt es dennoch, was mit ihm getrieben wurde und wird. Keine Frage.
Der Bemutterungs-Effekt Michael gegenüber ist interessant. Ich frage mich oft, ob seine Stimme, seine immer stärker in Richtung Femininisierung gehende Selbststilisierung und die betonten großen Kinderaugen (bei kaum noch vorhandener Nase) nicht auch den Kindchen-Effekt beleben sollten.
Ungewöhnlich bei einem Mann. Aber er war nun einmakl ungewöhnlich ...
Es würde viel von den Ich-muss-Michael-beschützen-Effekt miterklären.
Wisst Ihr eigentlich, dass MJ-Foren in den USA ganz anders aussehen als hier? Habe letztens in welchen gestöbert und statt Diskussionen darüber, wie schlecht die Presse mit ihm umgegangen sei z.B., dort die Beteiligten nach einem kurzen Wortwechsel oft nur noch ein Thema kennen: Michael und seine Hautfarbe bzw. ethnische Identität. Da wüten sie dann von beiden Seiten unverblümt rassistisch aufeinander ein. Um MJ geht es oft sehr schnell nicht mehr.
Wie MJ wahrgenommen wird, hängt also in hohem Maße von den soziokulturellen Bedingungen ab, die herrschen.
Und vom Stand der Vorinformation. Befragt man Kinder, die MJ nicht kennen, und zeigt ihnen ein Bild von ihm nach ca. 1990, ganz bestimmt aber nach 2000, so erkennen sie, ohne zu zögern, eine Frau. Sechs- /Siebenjährige. Das Experiment hat letztens eine Freundin mit einer größeren Kindergruppe gemacht.
Streiflichter, nicht mehr.
MJ hatte viele Facetten bzw. belebt viele Wahrnehmungsmuster in uns. Ohne das wir das immer realisieren.
Nur als kleine Ergänzung,
colognian_girl
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