professionell betroffen und privat angeschlagen

[Steffi0711]

Pschychologie

Es ging ja hier hoch her, während meiner Auszeit.
Also grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dieses Forum ist dazu da, sich über seine Gedanken auszutauschen und bei MJ hatte das alles einfach auch viel mit Psychologie zu tun.

Ich persönlich möchte mir soweit es möglich ist, ein Bild von dem Menschen Michael machen, was sich aus den zur Zeit vielen kursierenden Berichten und natürlich meinem persönlichen Eindruck zusammensetzt. Da einen dieser Eindruck oft auch täuschen kann auf Grund eigener Erlebnisse,Vorurteile etc. bin ich froh, mich hier austauschen zu können.

Eines möchte ich ganz klar sagen, auch mir geht es um ein positives Andenken an Michael und niveaulose Spekulationen sind für mich tabu.
Ich möchte versuchen, ihn zu verstehen, mich in seine Lage zu versetzen und dabei nicht nur alles rosarot zu sehen, sondern auch einen Menschen zu sehen, der mal schlecht drauf war und auch negative Seiten hatte.
Bei allem Mitleid für ihn und sein tragisches Leben bin ich doch der Meinung, dass er ein sehr starker Mensch war, der wusste was er wollte.

@cg - Nur kurz möchte ich auf die ausgereifte Sexulatiät eingehen. Es ist richtig, letztendlich kann das niemand genau beurteilen. Die Aussage von Lisa Marie kenne ich nicht, ich habe eigentlich immer gehört, dass sie betont haben, dass sie Sex hatten und sich durchaus wie ein normales Paar verhielten. Auch in dem aktuellen Buch black or white stand das so drin.
Doch darum geht es ja nicht vordergründig. Sondern darum, dass ich denke, auf Grund seiner Biografie speziell seiner Kindheit konnte er keine normalen Beziehungen aufbauen, weil er niemandem vertrauen konnte. Sein Vertrauen wurde als Kind mißbraucht. Darauf baut sich meiner Meinung nach alles weitere auf und lässt auch keine ausgereifte Sexualität zu. Ich denke, es ist keine ungewöhnliche Auswirkung, wenn er evtl. diese Nähe nicht zulassen konnte, die für eine Beziehung nötig ist.
Nebenbei bemerkt ist mir die Lisa Marie sehr unsympathisch und ich zweifle auch sehr an ihrer Liebe. Sie sprach mir zu oft von Mitleid...

Also war dies wieder eine Enttäuschung von Erwachsenen, wieder dieses Muster, welches ihm als Kind widerfahren ist. Er wollte bedingungslose Liebe und suchte sich dafür, Zitat aus black or white: "das verwöhnteste gör von ganz Amerika aus". Somit widerholte sich wieder das, was er schon kannte, dass er es nicht Wert war um seiner selbst willen geliebt zu werden.

Einmal mehr fühlte er sich nur von Kindern verstanden und ehrlich behandelt. Danach gab er es vielleicht auf, nach der richtigen zu suchen. Er wollte eigene Kinder und dann war da eben die unkomplizierte Debbie...keine Ahnung.

Möchte hier an der Stelle nochmal betonen - es handelt sich um meine Meinung. Jeder hat die Freiheit zuzustimmen oder Gegenargumente zu bringen!

[healtheworld]

ich sah und sehe z.b. für mj keine chance auf einen rückzug ins total private.
denn das kannte er einfach nicht.
ein rückzug ins total private wäre für mj wahrscheinlich ( ich kann auch nur hypothetisieren) so abstrakt gewesen, wie für uns ein zweitwohnitz auf dem mond.

...vermutlich hat er sich ohne den Applaus seiner Fans verdammt leer und nutzlos gefühlt, abgesehen davon, dass ihm seine Musik ja selbst auch viel gegeben haben wird/muss ...

zudem - wieder nur eine theorie - war seine eigentliche sucht vielleicht nicht primär die nach medikamenten. sondern die nach anerkennung. für einen menschen ( und das ist nicht exklusiv oder exotisch, sondern ein höchst verbreiteter mechanismus), der von kindheit an nie für sich selbst geliebt und anerkannt wurde, sondern nur für höchstleistung und perfektion, gibt es im grunde keine andere form des sich geliebt fühlens, als das feedback seiner umgebung. denn er selber hat ja von klein auf gelernt, sich abzuwerten, seine fehler überzubewerten sich selbst kein dasein einfach nur als mensch zuzugestehen.

... ich habe selber erst vor Kurzen in der Therapie erst richtig kapiert, was es eigentlich heißt: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Selbst der "Obdachlose" hat eine Würde, sagte mir mein Therapeut. Und selbst Mörder - erhalten zwar ihre Strafe - aber auch da greift dieser Satz. Und für mich? Ich habe viele Jahre gebraucht wirklich zu kapieren, dass das auch für mich gilt. Und immer wieder kommt das Gespräch darauf, dass das was in der Kindheit versäumt wurde bzw. in die falsche Richtung lief (Liebe nur gegen entspr. Gegenleistung), ein ganzes Leben zerstören kann.

Weiß hier eigentlich jemand was davon, ob MJ es mal mit einer Psychotherapie versucht hat?

denn er war ja auf der suche nach seinem gegenpart, der großen, romantischen liebe. an die er - wieder eine vermutung - so hohe erwartungen knüpfte, dass sie nie erfüllt werden konnte.

Hat er das? Vermutlich ... Meine Frage ist: Die wunderschönen Liebeslieder, wo kommen die her? Kann man so was schreiben, wenn man es nicht wirklich gefühlt hat? Im schönen wie im traurigen. You're my life soll er für seine Kinder geschrieben habe, habe ich irgendwo gelesen.

Wobei ich aber auch glaube, dass es eine große oder tiefe Liebe auch jenseits von Körperlichkeit geben kann. Irgendwie bin ich normalerweise nicht so erschrocken und ziemlich offen, was Sexualität betrifft. Aber ich habe ihn mehrfach sagen hören, dass ihm das peinlich sei. Und - ganz abgesehen davon, dass das tatsächlich eine sehr private Angelegenheit ist und bleibt - macht mir seine Art damit umzugehen es sehr schwer, mich dazu zu äußern (denken tu ich schon).

Ich glaube einfach nicht, dass ihm das wichtig war. Bzw. hat es ihm ja auch Angst gemacht, wie er sagte. Und wenn ich mir die Geschichten anhöre, das er als kleiner Junge im Zimmer mit den Brüdern "zuhören musste", während die ihn schlafend glaubten.... ??? Da könnte ich mir gut vorstellen, dass man die Lust verliert, noch bevor sie sich einstellen kann. Das war doch im Prinzip auch Mißbrauch ... und wie soll sich denn unter diesen Umständen ein normales Verhältnis zur Sexualität entwickeln. (So wie ich ihn verstanden habe, war das eher die Regel, als dass es nur einmal passiert wäre .... bin nicht vom Fach und habe keine Ahnung, inwiefern sich solche Erlebnisse auswirken. Aber dass sie nicht spurlos an einem Kind vorbeigehen, das ist doch wohl auch für "Hobby-Psych. unstrittig.)

Ich frage mich aber schon, wenn es ihm peinlich war und er trotzdem bei jedem interview vor Millionen Menschen diese Frage gestellt bekam, das muss doch unerträglich gewesen sein. Für mich ist so ein Journalist eigentlich ziemlich schnell "untendurch". Da habe ich kein Verständnis.

Soweit zum Statement: "Die Würde des Menschen .... "

Das sind im Moment so meine Gedanken dazu ...

[healtheworld]

Es ging ja hier hoch her, während meiner Auszeit.
Also grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dieses Forum ist dazu da, sich über seine Gedanken auszutauschen und bei MJ hatte das alles einfach auch viel mit Psychologie zu tun.

Dazu wollte ich auch noch kurz was sagen:

Bin zwar ziemlich neu hier, aber wenn ich in einen Thread komme und merke dort ist die Mehrhaeit anderer Meinung als ich, bzw. ich kann damit gar nichts anfangen, dann ziehe ich mich still zurück.

Ich gehe dann doch nicht dort die einzelnen TN an. Ich respektiere deren Thema und die Art damit umzugehen, und suche mir etwas wo es mir besser gefällt.

So verstehe ich u.a. auch die Botschaft von MJ.

[Steffi0711]

Schön, was du schreibst!

@healtheworld - bitte noch nicht zurückziehen! Ich finde es sehr schön was Du schreibst und denke, damit triffst Du genau den Punkt. Was da mit seinen Brüder lief und vor allem auch die Texte, die er bereits als Kind singen musste, all das was er in Nachtclubs ALS KIND erlebt hat, das muss ihn unheimlich verwirrt haben und es grenzt an Mißbrauch.
Ach, das ist alles so traurig. Danke für Deine Worte!

[healtheworld]

Dankeschön und Mißverständnis

@healtheworld - bitte noch nicht zurückziehen! Ich finde es sehr schön was Du schreibst und denke, damit triffst Du genau den Punkt. Was da mit seinen Brüder lief und vor allem auch die Texte, die er bereits als Kind singen musste, all das was er in Nachtclubs ALS KIND erlebt hat, das muss ihn unheimlich verwirrt haben und es grenzt an Mißbrauch.
Ach, das ist alles so traurig. Danke für Deine Worte!

Danke Dir für die netten Worte - aber ich habe mit dem "zurückziehen" eigentlich ausdrücken wollen, dass ich es nicht so schön finde was hier abgegangen ist - ich habe und hatte hier - und gerade hier - immer das Gefühl, dass ich hier richtig bin ...

LG

[colognian_girl]

Dazu wollte ich auch noch kurz was sagen:

Bin zwar ziemlich neu hier, aber wenn ich in einen Thread komme und merke dort ist die Mehrhaeit anderer Meinung als ich, bzw. ich kann damit gar nichts anfangen, dann ziehe ich mich still zurück.


So verstehe ich u.a. auch die Botschaft von MJ.

Manchmal lohnt es zu kämpfen!
Auch MJ hat gekämpft, nicht zu knapp - kämpfen müssen, von Anfang an. Andernfalls wäre er NICHT EINMAL fünfzig geworden, sondern schon in der Kindheit / Jugend draufgegangen.
Ich nehme an, das würde er auch Dir empfehlen. Zu kämpfen, meine ich. Für eine eigene Stimme in dieser Welt.

Du hast doch auch eine ... eine von den differenzierten hier.

LG

colognian_girl

[healtheworld]

Danke für das Kompliment

Manchmal lohnt es zu kämpfen!
Auch MJ hat gekämpft, nicht zu knapp - kämpfen müssen, von Anfang an. Andernfalls wäre er NICHT EINMAL fünfzig geworden, sondern schon in der Kindheit / Jugend draufgegangen.
Ich nehme an, das würde er auch Dir empfehlen. Zu kämpfen, meine ich. Für eine eigene Stimme in dieser Welt.

Du hast doch auch eine ... eine von den differenzierten hier.

LG

colognian_girl

Wenn man immer sicher wäre, dass es sich lohnt, dann wäre es aj auch leichter, weil dann die Motivation greifbar ist.
Und Du kannst sicher sein, ich kämpfe seit fast 10 Jahren einen Kampf, den ich unterwegs schon mehrmals fast verloren bzw. aufgegeben hätte. Daher vermutlich auch die "differenziertere Sichtweise".
Bei uns "normal sterblichen" ist as ja alles nicht so spektakulär in der Regel, aber eben doch irgendwie vergleichbar. Glaube ich.

[juni.kaefer]

Guten Abend und Hallo an alle!

Auch ich habe das schöne Wochenende mal fernab vom PC in der Sonne genossen, manchmal tut ein bißchen Abstand ja ganz gut, um wieder eine bessere, freiere Sicht auf manches haben zu können.

Es war mir mal wieder eine Freunde, Eure in der Zwischenzeit entstandenen statements zu lesen - Respekt an alle!

Ich finde es immer hilfreich, sich Gedanken zu machen und der Austausch von diesen ermöglicht doch oft erst eine Weiterentwicklung, Zielorientierung... und ohne "heiße" Diskussionen wäre dies ja auch langweilig... und sicher lange nicht so produktiv

Eins ist mal klar: mache verarbeiten Emotionen eben gerne analytisch, andere durchleben Gefühle lieber ohne groß zu hinterfragen - jeder ganz nach Belieben ! Nur nicht streiten deswegen - das ist einfach Typ-Sache


Aber das uns eines alle in diesen Tagen sehr bewegt, nämlich MJ, das ist doch faszinierend, und eint uns (wären ja sonst alle nicht in´s MJ-Forum gekommen) und die Möglichkeit, sich hier mit Gleichgesinnten in vielfältiger Weise auszutauschen, Anregungen und Infos zu sammeln, leise Zwischentöne wahrzunehmen und sich an den lauteren auch mal reiben zu können, empfinde ich als ungemein bereichernd.

In diesem Sinne stöbere ich jetzt noch ein bißchen in den Beiträgen vom Wochenende und wünsche allen einen schönen Abend,

lG Juni

P.S. Irao, danke für den tollen link !
P.P.S. ach, immer wieder diese smileys...

[colognian_girl]

@ juni.kaefer und alle in diesem Thread

"Eins ist mal klar: mache verarbeiten Emotionen eben gerne analytisch, andere durchleben Gefühle lieber ohne groß zu hinterfragen - jeder ganz nach Belieben ! Nur nicht streiten deswegen - das ist einfach Typ-Sache", schreibst Du, juni.kaefer.

Was ist eigentlich mit denen, für die beides gilt? - Die sowohl "analytisch" zugange sind als auch Gefühle "unmittelbar durchleben" ... ?

Ich sehe da keine Trennschärfe bzw. auch kein Entweder/Oder.

Wie auch immer. Klar, erst die Kontroverse macht es so richtig spannend, das finde ich auch - und auch nur sie hilft bei der Bewältigung - und nicht ein trautes Sich-Einschwören auf ein "Nur wir sind die wahren MJ-Fans".

Ist Euch eigentlich mal aufgefallen, dass dieses Forum ein gefühlter 98%-Frauenclub ist? Wenn nicht 99%?
Für mich ist diese Beobachtung nur deshalb kurios, weil in den Achtzigern bzw. zu seiner großen Zeit die Mehrheit der Michael-Jackson-Fans männlichen Geschlechts war, jedenfalls nach meiner Beobachtung aus noch Kinder- und Jugend-Perspektive. Es waren vor allem die JUNGS, die ihn so toll fanden .. Wo sind die jetzt?

LG

colognian_girl

[irao]

@colognian_girl
ich glaube, dass die JUNGS VIEL AKTIVER SIND?! ZB. London 13.07. da sind die in Mehrzahl präsent, sowie bei "THI IS IT" Comeback Ankündigung. Wenn man hier von "durchleben der Gefühle" spricht, dann haben die uns sogar übertroffen, denke ich mal

[healtheworld]

Weiblich oder männlich?

Hallo Ihr beiden.

Habe nur kurz Zeit: es gibt hier irgendwo eine stat. Erhebeung über MJ Fans ...
Danach sind sie zu 60% female + zu 40% male.

Aber aus meiner Erfahrung gehen die Jungs (zumindest aus meiner Gen. um die 50) doch eher rational mit solchen Dingen um, oder?

Der Dalai Lama wird heute zitiert: "Mehr Frauen in Managerpos., weil Frauen mitfühlender sind und die Not der Mitmenschen eher erkennen."

Vielleicht hätte Michael ja auch mehr Frauen um sich rum haben sollen (Manager, Arzt, ... ) Siehe Karen Faye, vielleicht stand sie da alleine mit ihrer Sorge um ihn. Alles Hypothese, aber so fließen die Gedanken nun mal.

Schönen Tag an alle

[rferber]

Hallo Ihr beiden.

Habe nur kurz Zeit: es gibt hier irgendwo eine stat. Erhebeung über MJ Fans ...
Danach sind sie zu 60% female + zu 40% male.

Aber aus meiner Erfahrung gehen die Jungs (zumindest aus meiner Gen. um die 50) doch eher rational mit solchen Dingen um, oder?

Der Dalai Lama wird heute zitiert: "Mehr Frauen in Managerpos., weil Frauen mitfühlender sind und die Not der Mitmenschen eher erkennen."

Vielleicht hätte Michael ja auch mehr Frauen um sich rum haben sollen (Manager, Arzt, ... ) Siehe Karen Faye, vielleicht stand sie da alleine mit ihrer Sorge um ihn. Alles Hypothese, aber so fließen die Gedanken nun mal.

Schönen Tag an alle

ohne den Männern was zu wollen, ich denke Du hast recht! Mehr Frauen an Michaels Seite in Bezug auf Feinfühligkeit wäre sicher gut gewesen. Fraglich ist nur ob es denn auch was gebracht hätte. Ich denke mir mal das Michael Kritik nicht geduldet hätte und er die Damen dann entlassen hätte! Vielleicht war das ja auch bei dem Kindermädchen der Drei Kinder so(eigentlich hatte sie ja 4 zu betreuen, wenn man Michael mit hinzu zählt)

[colognian_girl]

ja ja

ohne den Männern was zu wollen, ich denke Du hast recht! Mehr Frauen an Michaels Seite in Bezug auf Feinfühligkeit wäre sicher gut gewesen. Fraglich ist nur ob es denn auch was gebracht hätte. Ich denke mir mal das Michael Kritik nicht geduldet hätte und er die Damen dann entlassen hätte! Vielleicht war das ja auch bei dem Kindermädchen der Drei Kinder so(eigentlich hatte sie ja 4 zu betreuen, wenn man Michael mit hinzu zählt)

Beherzte Worte! Vielleicht kommen sie der 'Wahrheit' näher als vieles andere, was hier geschrieben wird.
Ich bin beeindruckt.

colognian_girl

[colognian_girl]

@ alle

Etwas OT:

Mal Hand aufs Herz:

Angenommen, z.B. die humanitär extrem engagierte US-Schauspielerin Angelina Jolie (MJ darin u.U. durchaus vergleichbar), stürbe morgen.

Glaubt Ihr, es gäbe einen MJ-vergleichbaren Hype? Falls nein, warum nicht?

Und glaubt Ihr, Ihr persönlich würdet aus Trauer um diese menschen- und vor allem kinderfreundliche Frau ähnlich heiße Tränen vergießen?

Und falls nicht - warum dann nicht?

Nur so Trauerarbeiter-Gedanken ...

LG

colognian_girl

[for a better world]

@c.g.
Gegenfrage - warum interessiert dich das?