professionell betroffen und privat angeschlagen

[Regina]

Es ist, m.a.W., keine Gemeinschaft.

na ja, eigentlich schon, denn MJ ist uns allen gemein ... und nur er hat uns hierher geführt. Eine Gemeinschaft ergibt sich wenn emotionale Bindekräfte wirken und ein Zusammengehörigkeitsgefühl (Wir-Gefühl) vorhanden ist (so erklärt es Wiki) und ich finde DAS ist hier sehr wohl vorhanden. Manchmal wirkt es allerdings verwirrend, das gebe ich zu, weil es viele, sehr viele sind und alle etwas sagen möchten und alle anders mit der Situation umgehen, MJ nicht mehr im Hier zu wissen.
Wo viele Menschen sind, gibt es auch viele Meinungen. Man kann sich ja eine Art "Ruhepol" aussuchen, wie ich diesen Thread hier z.B., und bei den anderen nur mitlesen. Denn im Grunde genommen, ist in allen Threads alles drin, was in den anderen auch besprochen wird. Überall driftet man mal hierhin, mal dorthin ... aber im Endeeffekt geht es immer um MJ und unsere Gefühle zu ihm und den Verlust, den wir alle nicht wahr haben wollen. - DAS einigt uns alle zu einer Gemeinschaft :-)


LG
Regina

[colognian_girl]

ganz genau Regina!

ich kann nicht verstehen, wie jemand überhaupt nur den gedanken hegen konnte, Madonna hätte mit Michael Jackson irgendwelche gemeinsamkeiten (außer das alter).

musikalisch und künstlerisch liegen da welten. außerdem ist Madonna ldiglich eine INTERPRETIN, keine künstlerin.

@ colognian girl

zum forum:

NEIN, es hat seine berechtigung und auch wenn es via internet geschieht:
hier sind sich einige menschen näher gekommen und hier wird im gegenteil VIEL gefühl und austausch transportiert.

wäre das nicht so, gäbe es nicht so viele aktive, laute und stille teilnehmer und noch mehr beobachter.

aber man kann ja alles schlecht reden, solange nur der name Michael Jackson davorgesetzt wird, nicht wahr?!

Was Madonna betrifft, so hat hier niemand anderes behauptet. Sie haben zeitweilig um dasselbe Publikum konkurriert und M hat nach eigener Aussage versucht, sich Sachen von MJ abzugucken, das ist alles. Eine sehr intelligente Frau zweifellos. Etwas anderes habe zumindest ich nie gesagt.

Dass hier viel Gefühl und Austausch transportiert wird, ist unbestritten, hängt allerdings klar vom 'Lager' ab, zu dem man freiwillig oder unfreiwillig gehört oder gezählt wird.

Dein letzter Satz ist beredtes Zeugnis dafür, falls er so gemeint ist, wie ich ihn verstehe.

Ich bin die Letzte, die Michael Jackson "schlechtzureden" versucht - oder das Forum als Institution. Mir hat es sehr viel gegeben bislang. Kontakte, Erkenntnisse, Staunen .... aber auch den Totalitarismus der Anonymität.

Für mich ist und bleibt er ein KÜNSTLER, den ich nicht persönlich gekannt habe, dessen Kunst mich jedoch tief berührt,- und kein verstorbener Quasi-Angehöriger.

@Regina Schöne Worte.

@lyb Nein, ich bin nicht enttäuscht. Aber der B-Day steckt auch mir in den Knochen, das ist richtig. Mehr als mir bewusst ist. Ich nehme an, das geht Dir genauso?

@passenger Antwort folgt.

LG

colognian_girl

[healtheworld]

Hallo Ihr.

Zwischenzeitlich muss ja auch wieder das Leben stattfinden - und das hat bei mir zugeschlagen in Form von Trojanern und Viren auf einem Rechner Da bist du mal kurz für ein paar Tage außer Gefecht gesetzt.

Birthday:
Ab 11 Uhr werde ich arbeiten und abends werde ich in Stuttgart (zus. mit @kristall) auf dem Birthday-Walk mit der Sammelbüchse unterwegs sein und schauen ob noch ein paar Leute mit auf die Trauerschleife wollen.

Für mich hoffe ich, dass dieser Tag einen sanften Übergang zur "Normalität" bringt - aber der Donnerstag wird uns sicher auch noch mal bewegen. Vielleicht noch mehr?
Obwohl wir von der Beisetzung ja nichts mitbekommen, vermutlich.

Was werden wir hier in Zukunft diskutieren? Seine Texte? Seine Botschaften?

Zunächst grüße ich Euch alle und möchte noch sagen:

eine Gemeinschaft ist schon, aber eben eine sehr unverbindliche, moderne,...
wir haben doch gemeinsam statt einsam getrauert und geredet ...

[juni.kaefer]

Hallo Ihr da draußen - schön, daß Ihr (noch) da seid *grins*!

@c_g
Zitat: "Ansonsten- große Popstars außer MJ ... Für mich noch immer in der Hauptsache David Bowie, James Brown (kein Pop natürlich) und Tina Turner. Mit Letzterer konnte auch MJ gesanglich nicht mit Jüngere Generationen: Pink (grandios), Amy Winehouse, Joss Stone."

Tina Turner ist ganz klar im Olymp in dieser Liga, bei David B., Joss Stone und James Brown kenne ich viel zu wenig vom Repertoire, daher kann ich mir kein umfassendes Urteil erlauben. Pink gehört ebenfalls zu meinen favorites, Amy W. hat tolle Stücke, aber bei mir greift da auch der "Nervfaktor" - ich kann sie einfach nicht lange hören - das ist aber etwas ganz subjektives.
Queen nimmt sich ein bißchen aus dieser Reihe aus, finde ich, weil ich die Jungs als Gesamtband empfinde (F.M. war zwar der Leadsänger, aber es ist für meine Begriffe immer noch die "Band" im ganzen, die ich gut finde - die haben schon eine ganze Reihe von tollen songs produziert). Die Performance war natürlich lausig im Vgl. zu einem MJ, aber ich habe Queen in meiner Teeniezeit viel gehört - und assoziiere daher viel Gutes :-) damit;
die anderen Künstler in der Aufzählung sind alle eher Solo-Performer, bei denen für mich die Begleitband im Hintergrund agiert, daher ist da vielleicht der Vergleich mit Queen als Band schwierig.

Aber das ist ja das schöne bei Musik, das sie so individuell empfunden wird...jeder hört etwas anderes beim gleichen Lied...ich bin musikalischer Laie und erlaube es mir daher guten Gewissens, meinem ganz eigenem Mix-Geschmack nachzugeben.


Zur community hier: klar, wir befinden uns im www, die meisten hier haben ja nicht ohne Grund ein Pseudonym gewähltund fühlen sich anscheinend ganz wohl damit. Es kommt wahrscheinlich immer darauf an, was man eigentlich hier sucht - es ist ja ein MJ-Forum, also wohl Leute, mit denen man über MJ reden kann. So simpel bin zumindest ich gestrickt.
Wenn sich dann mal eine differenziertere, informative und schwungvolle Diskussion entfaltet, um so besser, aber das mache ich nicht zur Maxime - daher bin ich nicht enttäuscht, wenn es mal "flautelt".
Allerdings gebe ich zu, das auch mich beim Forumbesuch in den letzten Tagen ein gewisses Gefühl der "Diffusion" beschlichen hat - aber da ich bisher recht wenig Forenerfahrung mitbringe und es durchaus in der Dynamik hier (in der bis auf den "Nenner MJ" wahrscheinlich recht inhomogenen Gruppe) verstehen kann, warte ich mal gelassen ab.
Ich bleibe neugierig und bin für meinen Teil gern hier, fühle mich als MJ-Fan ganz gut aufgehoben und finde es tolll, daß man sich hier so ungeniert, umfassend und easy rund um´s Thema informieren kann. Was einem da zu seicht erscheint, kann man "überlesen".
Allerdings werde ich auch nicht immer das Zeitpensum erübrigen können, das ich in der letzten Zeit hier hinein gesteckt habe - momentan paßt es halt ganz gut und ich kann mir diesen Luxus (meiner MJ-Liebhaberei zu frönen) "erlauben" :-).

B-Day - I´ll be there.
So long, lG und gute Nacht, Juni

P.S. OMG. ich bin fast ohne smileys ausgekommen...

[healtheworld]

Google

Hallo Ihr

Gehört vielleicht nicht ganz hierher aber:

Ist Euch heute schon das GOOGLE Logo aufgefallen?

Das find ich mal eine schöne Idee - die vielleicht echt weltweit ankommt ...

Einen guten Tag für uns alle

htw

[Regina]

ich bin fast ohne smileys ausgekommen...

echt, man hat gar nicht erkannt dass DU es bist *lächel*


******************

Heute ist alles komisch. Nach den Nachrichten gestern schoß es mir so durch den Kopf, dass Michael irgendwie wie ein "Hund eingeschläfert" wurde. Krasser Gedanke, aber ich kann mich dessen nicht erwehren. Ein Medikament nach dem anderen bis ... DAS hat MJ verdammt nochmal nicht verdient! (Kein Mensch natürlich!) Aber SO zu sterben ist einfach tragisch!
Diese Folge von Spritzen mußte ich erleben bei unserem 15,5 Jahre alten Golden Retriever und DAS tat schon weh, aber die Vorstellung es geschah hier mit einem Menschen! ... ohne Worte.

Und dann noch heute sein Geburtstag ... das ist alles too much!

Ich habe in letzter Zeit nicht mehr geweint, aber heute ... es fließt.


LG
Regina

[Tinchen]

Healtheworld, regine, juni, colognian_girl, lyb,The_Passenger - und alle anderen

Mir ging es in den letzten Tagen eigentlich auch ganz gut, aber schwimmen meine Augen wieder in Tränen Ich denke heute auch ganz besonders an euch. Ich fühle mich hier ganz gut aufgehoben und empfinde uns doch als Gemeinschaft

[juni.kaefer]

Hallo und guten Morgen!

Zuerst das wichtigste: MJ zum Geburtstag !!!

Ja, ich winke Euch heute mal in Gedanken zu

Bis demnächst, lG Juni

[Regina]

und empfinde uns doch als Gemeinschaft

... in diesem Thread ja, hier ist es "kuschelig" ...

...höre schon die ganze Zeit seine Musik unter www.mjradio.co.nr ... da läuft den ganzen Tag seine Musik und während man im Forum stöbert, hat man ihn im Hintergrund ...schön, ist das.


LG
Regina

[juni.kaefer]

Ich versuch jetzt mal etwas aus einem anderen Thread zu zitieren:

Happy Birthday Michael

+ YouTube Video

Hoffe, es funktioniert, lG, Juni

P.S. Der original link ist im "Geburtstagthread" im "in memorial talk" zu finden und führt im Untertitel zu 5 oder 6 weiteren recht schönen Videos..., warum die hier jetzt nicht mit drauf sind, weiß ich leider nicht...

[Briánna]

inhaltlich sicher ein cut ( aber keine missachtung der beiträge, bin nur so.. verwirrt, heute), aber mir ist grad danach, ein paar gedanken zu teilen...

die letzten tage waren sehr aufwühlend, durch das, was da wieder durch die medien ging. und ich schwanke zwischen sovielen gefühlen.
einerseits fühle ich mich medial manipuliert, wie der teufel. alles unbewiesen, unzuverlässige oder undurchschaubare quellen aber im brustton der überzeugung vorgetragen.. und so viele, die - nach meinem gefühl - auf diesen zug aufspringen.
und dann frage ich mich - sozusagen ein anderer emotionaler strang - bin ich durchgeknallt, wenn doch so viele das für richtig und logisch halten, bin ich dann einfach zu blöd, zu blind, zu verblendet, um das offensichtliche zu sehen und hinzunehmen?

ich stelle mj auf keinen sockel und selbst wenn ich im gewissen rahmen eine art stellvertreter-ding erlebe ( niemand kann das so einfach leugnen), so dann durchaus bewusst und mit für mich klaren grenzen.
es gibt dinge, wo ich glaube, sie gefühlsmäßig ( nicht gedanklich, er lebte in einer anderen welt) nachvollziehen zu können.
ich habe -unter anderen rahmenbedingungen- eine ähnliche kindheit erlebt, zumindest was die grundmechanismen angeht. nie gut genug, immer nur auf leistung gedrillt, geliebt werden = anerkennung von leistung (die aber immer noch steigerungsfähig zu sein hatte), druck, misshandlungen - insofern glaube ich, manche dinge nachvollziehen zu können, wobei mir klar ist, dass trotz allem unterschiedliche persönlichkeiten, lebensbedingungen und umfelder ihren einfluss haben und immer hatten. es sind also keine echten parallelen, aber "kleinigkeiten", wo ich das gefühl habe, zu wissen, was da gerade in ihm passierte.
nicht, weil ich übermensch bin, nicht, weil ich ein toller analytiker wäre,.. auch nicht, weil ich "so gern wäre wie er" (weiß gott nicht).
im gegenteil - es sind die .. wie soll ich es sagen.. die momente, wo "normale" menschen ihn anzweifelten. und es mir teilweise unangenehme stiche versetzte, ihn so zu sehen, weil ich glaubte, zu wissen, was da gerade passiert und wie unangenehm manche situation ist.
ich theoretisiere gerade, ich weiß.. ich versuche sozusagen einen bogen um mich selber zu machen ^^
ich versuche es mal zu erklären.. und hoffe, dass dieses daraus resultierende "hose runterlassen" nicht missverstanden wird. ich will keine "nähe" herstellen.
die oxford-rede ist etwas, was sich mir eingebrannt hat. sehr, sehr tief.
der teil, der von seinem verhältnis zu seinem vater handelt.
ich bin sicher, er hat lange an der rede gefeilt, sich gedanken gemacht und genau überlegt, was er sagen will. und sich auch innerlich mit der sache auseinander gesetzt...
insofern sollte man meinen, er war selber darauf vorbereitet.
und trotzdem ( wie so oft) nicht in der lage, in diesem moment seine gefühle zu kontrollieren. tränen sind vielen menschen unangenehm - deshalb bemüht man sich, nicht öffentlich zu weinen. und ich unterstelle auch mj, dass er nicht weinen WOLLTE. aber keine chance hatte, es zu verhindern.
mir schnürt dieser moment die luft ab. ich konnte das video sehr lange nicht ertragen.
ich hab schlagartig so eine art ..atemnot.. dieses scheißegefühl, wenn einen höchst unvermittelt ein schluchtzer ( blödes wort) total umreißt. gesicht nass, alles zu spät. in (gefühlten) 10-tel sekunden. keine chance, das zu kontrollieren.
(übrigens gerade wieder.. verdammte axt ...)
der inhalt seiner worte ist dann das nächste ding. wer mit einem so gearteten elternteil aufwachsen musste, wird es nachvollziehen können. ich weiß nicht, ob ich es erklären kann.
aber man läuft ein leben lang mit dem erbe seiner kindheit und entsprechenden "störungen" ( als störung betrachte ich alles, was das persönliche glück beeinträchtigt!) herum. irgendwann findet man heraus, woran das liegt, dass man so tickt. dieser ewige leistungsdrang, der nichts anderes ist, als eine fehlgeleitete sucht nach liebe. und auch, wenn sich jetzt das bild von persönlich gezogenen parallelen aufdrängt (jaaa-haa... ich weiiiiiß):
seine bühnenshow ist für mich ein sinnbild dieser sucht. dieser perfektionismus und leistungswahn resultieren - mein gefühl!!! - aus der inneren überzeugung:
nur, wenn ich übermenschlich bin, werden sie mich lieben.
also geht es um übermenschliche leistung.
ich hatte immer das gefühl, er war da oben "berauscht". von der anerkennung seiner leistung, die für ihn "liebe" war. und wenn man überhaupt von einer sucht bei ihm sprechen kann, dann der sucht nach dieser liebe... weil diese liebe -möglicherweise - balsam für eine seele war, die sich selber nicht lieben konnte.
ich glaube, es ging nie vorderhand um ruhm und geld - es ging um das "ersatzgefühl".
und obwohl ihm die massen zu füßen lagen, war er unendlich verletzt, wenn gegenwind aufkam. jede pressemeldung, jeder zweifel an ihm und seinen motivationen war sozusagen wasser auf seine innere mühle, eben doch nicht gut genug, nicht schön genug, nicht leistungsbereit genug zu sein.
wenn 100 leute applaudierten, konnte das nicht den einen kritiker aufwiegen, weil der sozusagen den wunden punkt traf.
und so wurde - mein gefühl - die sucht nach anerkennung ( also "liebe") immer größer und dafür hat er alle gegeben. am ende sein leben, wenn auch nicht bewusst oder gewollt.

dass er allerdings in der lage war, seinem vater die hand zu reichen, war unglaublich. eine - aus meiner sicht - unfassbare, innere größe. nach meinem gefühl eine größere leistung, als alles, was je auf einer platte erschien oder auf einer bühne geleistet wurde.
er wusste um seine inneren mechanismen - er hat es oft genug in worte gefasst. den ausstieg aus der inneren mühle zu suchen - respekt. ich weiß von vielen in meiner und sozuagen sehr entfernt seiner situation, dass alle brücken abgebrochen wurden, um das innere drama zu beenden. die größe, zu verzeihen, werde ich niemals haben. im gegenteil.
dass nicht alles ungeschehen gemacht wird, liegt auf der hand. aber es gibt so szenen.. die mich faszinieren.
beim prozess hielt der vater seinen sohn am arm- er war ihm auf seine art eine stütze, die ihn senkrecht hielt. hätte mj das nicht gewollt oder es ihm nicht gut getan, hätte man das verhindert. aber genau dieser vater, der immer verlangt, verlangt und verlangt hat, war jetzt ein stützpfeiler. das sind dinge, die mich beschäftigen.
man hat mj vorgeworfen, er wolle ein medienspektakel aus dem prozess machen, als er auf das autoach stieg - ich hatte damals das gefühl, er holt sich einfach nur emotionale unterstützung, die er dringend nötig hatte.
seit tagen wühle ich mich wieder durch videos und berichte, weil ich wissen will, was um himmels willen da bloß passiert ist, in den letzten lebenswochen.
einerseits extrem objektiv, weil es gegen mein "gerechtigkeitsempfinden" geht, dass irgendwer vorschnell verurteilt wird - andererseits auf der emotional ebene.. was war da nur los? und dann kommt da noch das gefühl: geht mich doch verdammt noch mal nix an, wieder mal wird in seinem innersten gewühlt und gegraben und alles ans licht gezerrt.. und ich mache mit. ein scheißgefühl.
wieder mal strubbelige gedanken und gefühle... es geht mir auch nicht darum, mich an ihm "abzuarbeiten". es ist mehr so..das gefühl, mit eigenen erfahrungen einem rätsel auf die schliche kommen zu wollen. dinge verstehen zu wollen und die eigenen gefühle als ..messlatte (wieder blödes wort...) zu benutzen, wenn sie eh schon mal zur hand sind.

heute hätte er geburtstag gehabt.. und eigentlich gehört er mit einer torte in die mitte seiner lieben. seiner kinder, die nun den ersten geburtstag ihres vaters ohne ihn erleben müssen... hölle. ich glaube, ich sollte mopped fahren gehen und mir frische luft um die nase wehen lassen..

[juni.kaefer]

@brianna
....dann fahr´aber heute bitte besonders vorsichtig ...

[colognian_girl]

@brianna @juni

Brianna: Viele Deiner Gedanken teile ich ich ganz ähnlicher Form, eigentlich fast alle; das mit dem Zwang zu Leistung und schließlich 'Übermenschentum', den Rausch auf der Bühne bei MJ, das Wiedererkennen eigener Lebensmuster usw.
Was mich auch zu der Vermutung veranlasst, dass er auf eine Art Rauschzustand (im Sinne von einem sich erfüllendem 'Ich zeig's Euch!') angewiesen ar, wenn er die Bühne betrat. Genau dieser Mechanismus jedoch war in Gefahr angesichts von This Is It, um es vorsichtig zu sagen. Das war keine Veranstaltung für einen Perfektionisten, der notgedrungen in einem Zustand hätte auftreten müssen, den er selbst wohl kaum als sein eigenes 'Optimum' eingeschätzt hätte ... Wiederum vorsichtig ausgedrückt.
Die Tragik liegt für mich - neben dem ungeheuerlichen Faktum, dass es sich um ein Tötungsdelikt gehandelt hat - in MJs mutmaßlicher Unfähigkeit, unterhalb des Optimums zu 'funktionieren'. Er war eben nicht der Typ, der es mit seinem auf "Ersatzliebe durch Anerkennung"- Ego hätte vereinbaren können, sich gemütlich auf einen Barhocker zu setzen, das Mikro zu nehmen und seinen Fans zu sagen: "Leider bin ich zu dem, was Ihr hier erwartet, gesundheitlich nicht in der Lage. Außerdem habe ich auch ein Alter erreicht, in dem aktive Tänzer und Sportler längst nicht mehr aktiv sind. Ich will nicht mehr für Euch rumturnen. Das liegt hinter mir. Jetzt bin ich so, wie ich eben jetzt bin. Liebt mich so - oder lasst es bleiben .."

Und dann ein paar Chansons singen?

So etwas ist bei MJ eben nicht vorstellbar gewesen; bei anderen Stars durchaus. Das finde ich tragisch im ganz antiken Sinne.

Ganz nebenbei bin ich von einem Mitglied, deren grobe Beleidigungen gegen mich im größten Einverständnis anderer dort durchgegangen sind, aus einem anderen Thread regelrecht herausgeekelt worden, und zwar wirklich nicht zu knapp. Das Mitglied hatte mich von Beginn an (Juli) im Visier. Es handelte sich um den Thread "Michael wurde getötet" im Memorial Talk. Es ist lesenswert.

Mein 'Vergehen' bestand darin, beharrlich auf das Problem hinzuweisen, das die Fans selbst in diesem Fall (wie auch in anderen) dargestellt haben und darstellen. Einfach als fleischgewordene, fanatisierte Nachfrage, markttechnisch gedacht. Dass das Wesen des Starkults die Tötung von jemandem, der tot weit mehr wert ist als lebendig, tendenziell fördert. Dass alles dies nicht denkbar wäre ohne hysterische Nachfragesituation. M.a.W. dass die 'Liebe' von Hardcore-Fans - letztlich - potenziell tödlich für das Objekt der Begierde ist. Ganz unabhängig von konkreten Straftaten.
(Also Ruhm natürlich nicht automatisch dazu führt, dass ein Arzt den Betreffenden umbringt, selbstredend.)

Wobei ich den Starkult nicht verteufele. Ohne Fans keine Stars. (Ich bin ja selbst Fan, auch wenn ich es ungern so nenne, und sehe mich selbst daher auch entsprechend kritisch.) Dass dies jedoch aufgrund der Asymmetrie auch in sich sehr gefährlich für den betreffenden Star werden kann und immanent stets ist, steht für mich außer Frage. Es ging mir nur um ein Bewusstsein für solche Zusammenhänge, wenn es in einem Thread um die Tötung MJs geht. Da gibt es konkrete und abstrakte Ebenen ..

Das habe ich dort SO nicht einmal formuliert.

Es ist wirklich nicht immer leicht, die Contenance zu wahren, wenn andere stets besser wissen, was ich empfinde (bzw. woran es mir mangelt) als ich selbst. Da kommen die herbsten Beleidigungen "Note 6!" "Geschäftemacherin!" "Du warst so unverschämt, auch noch im Kondolenzforum ...", "Geht deine Taktik nicht mehr?" - und allen ist es egal bzw. es wird evtl. gedacht: "Richtig, der muss es gegeben werden!"

Ich bin wirklich froh, dass es Stimmen gibt wie Deine, Brianna, wie die von Juni, lyberty, healtheworld, Regina, Tinchen ... ich habe nicht alle Namen im Kopf. Alle in diesem Thread eben.
Danke noch einmal für Eure Toleranz und für die Eigenschaft, genau zu lesen und nicht gleich hirnlos und voreingenommen loszugeifern.

Der Mensch ist grausam. Nicht nur natürlich

LG

colognian_girl

[healtheworld]

Hallo

Danke @c_girl - Du hast es mir abgenommen auf @brianna zu antworten - auch ich möchte mich hier fast völlig Euch anschließen.

Wenn er es doch nur geschafft hätte, mit sich selbst nur annähernd so nachsichtig zu sein wie z.B. mit seinem Vater ...

... m.a.W. seine Botschaft auf sich selbst anzuwenden ... das ist wirklich soooooooooooooooo tragisch ...

Wir waren gestern in Stuttgart nicht sehr viele ... aber immerhin haben wir mitten durch die Stadt einen Walk gemacht mit Polizei, Straßensperrungen einer Bundesstraße usw. - wir haben für MJJ demonstriert.

Und obwohl wir nicht so viele waren, fand ich es nicht peinlich, sondern war ich stolz dabei sein zu dürfen. Und bei denen die da waren, habe ich diese Wärme gespürt, die er der Welt vermittelt hat.

Wenn alle begeistert sind, ist ja einfach dabei zu sein. Aber als kleine Gruppe gehört ja schon ein bisschen mehr dazu.

Ich weine schon den ganzen Morgen.

Karen Faye haben wir gestern gefragt, wie sie den Tag verbringt:
Working and crying hieß die kurze Antwort.

Ich bin froh, dass ich gestern nicht alleine war ...
Und wir konnten noch jede Menge Teilnehmer für den Kranz gewinnen ;-))

Seid lieb gegrüßt ... bis bald

[Regina]

Der Mensch ist grausam.

Aber ja ... leider. Alles was Grausam ist, ist von Menschen gemacht.

***********

c_g ... lass dich doch nicht! Steh darüber! Hier tummeln sich so viele facettenreiche Meinungen und Emotionen. Es spiegelt sich nur Menschenverhalten, wie überall ... im Alltag: angefangen von Zwistigkeiten in der Familie, über Nachbarskrieg bis hin zu echtem Krieg. - Und genau DAS wollte MJ mit seinen Texten und Liedern ändern.

Aber, der Mensch wird sich nie ändern ... es wird so etwas immer und ewig geben, solange es Menschen gibt. Es ist ein Faktum. Mißgunst und Neid sind die schwelenden "Motoren" im Menschen, um andere zu verunglimpfen und runter zu ziehen. Ich denke, wir alle, haben das schon einmal erlebt ... sei es in der Familie (leider auch), in der Schule, am Arbeitsplatz.

Da ist dann nur noch Gelassenheit angesagt ...

*********

MJ hat jahrelang Angriffe, Druck, Einsamkeit, ertragen müssen. Und er hat es - meiner Meinung nach - geschafft, TROTZDEM weiter wundebare Musik zu machen. Er blieb IMMER er selber. Er blieb AUTHENTISCH.

Was ich damit sagen will c_g ... bleib bei DEM, was du bist und sagen willst. Ärgere dich nicht, es lohnt sich nicht.


LG
Regina