Ist natürlich alles seine Sache, aber bei den Beträgen und seiner Lage und dann so öffentlich und Protzen war doch eigentlich gar nicht sein Ding - also ob er da so klar bei sich war? Das bezweifle ich stark.
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Soweit ich mich erinnere, war beides dabei - sowohl "Das habe ich schon" als auch "Das will ich auch noch".
Ist natürlich alles seine Sache, aber bei den Beträgen und seiner Lage und dann so öffentlich und Protzen war doch eigentlich gar nicht sein Ding - also ob er da so klar bei sich war? Das bezweifle ich stark.
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Ich erinnere mich daran, dass Bashir und der Ladeninhaber darüber gesprochen haben, wieviel das jetzt alles kostet, was Michael auf die Schnelle ausgesucht hatte, eine genaue Summe wollte der Besitzer nicht nennen, aber Michael meinte dazu, er habe ja Rabatt hier.
Es handelte sich wohl um viele 100.000 USD
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@
lach...den ladenbesitzer ,den fand ich noch viel besser....
wie der da stand und sich immer die hände gerieben hat,,,,,,,ach körpersprache...
ich fand das cool von michael
this and this ,,,,hab mich köstlich amüsiert....und weggeschmissen.ich glaube teichlybelle da hast du eine null vegessen.
lybZuletzt geändert von lyberty; 12.09.2009, 11:06.
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Zitat von i am alone forever Beitrag anzeigenhallo du,
was für eine Diplomarbeit meinst du?
mit vorbehalt zu lesen, teilweise etwas überladen und inhaltlich manchmal weit hergeholt. aber ganz interessant,- wenn du zeit hast
idaischallaida
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hallo ihr lieben,
ein paar gedanken:
hatte er finazielle probleme? ich glaube, nicht. ich suche seit wochen einen artikel der financial times ( soweit ich mich erinnere, von 2006). da hat man das ganze auch mal "zerpflückt" und kam zu dem schluss: geht gar nicht. dass umfinanziert, investiert und verschuldet und ausgeglichen wurde, ist bei derartigen summen, von denen man da spricht, völlig normal. fakt ist, dass man sich jetzt um ein millionen-erbe prügelt. und das kann er kaum in den letzten jahren eingespielt haben, sondern höchstens erwirtschaftet, und zwar mit vorhandenem geld. insofern habe ich, die ich seinen kontostand genausowenig kenne, wie die jungs von der presse, kaum sagen: er hatte finanzielle schwierigkeiten. auch neverland wurde schlicht umfinanziert, mit welchem hintergrund auch immer. eine schlechte "zahlungsmoral" wurde dem jackson-imperium ( nennen wir es mal so, er wird kaum gehaltsschecks für das personal selber abgezeichnet haben) immer schon nachgesagt, aber ist in diesem jahrhundert kam plötzlich die erklärung, er sei ja schließlich pleite, dazu. ich halte diese ansicht für pressemäßig gesteuert. sony hat sich irgendwann -natürlich- auch noch dazu geäußert, wir wollen aber dabei auch nicht ganz vergessen, dass die ein vitales interesse daran hatten, mj's verschwörungsvorwürfe zu entkräften und das eigene image an ihm aufzupolieren. wie gesagt: man prügelt sich jetzt um ein riesenerbe und der sony-katalog gehört dazu. vermögen zu beleihen und wieder auszulösen ist nicht so ungewöhnlich und der rückkauf der beliehenen anteile wurde irgendwann in 2008 noch von sony bestätigt, wenn ich es richtig im kopf habe.
deshalb grenze ich den "er war pleite" -gedanken aus.
natürlich kann es finanzielle argumente für die this-is-it-katastrophe gegeben haben. die frage ist: sollten damit wirklich nennenswerte löcher gestopft werden, oder wären erst löcher bei nicht erfüllung der (irgendwie ja auch angezweifelten) verträge entstanden?
man weiß, dass die jackson bis heute von den tantiemen ihrer jackson5 und thejacksons -ära gut leben. wie soll es also erst bei mj ausgesehen haben? lt. financial times konnte er sich praktisch gar nicht gegen millionenschwere einkünfte (jährlich) über den katalog wehren. grundtenor war damals: er kann faktisch nicht soviel ausgeben, wie reinkommt.
und das halte ich für durchaus realistisch.
selbst wenn er sich zwischendurch irgendwo lücken (prozesskosten) gerissen hat - diese aufzufüllen, dürfte relativ unproblematisch gewesen sein.
eine weitere frage, die ich mir stelle, ist die, ob er noch den überblick und vollen zugriff hatte, oder ob schon zuviele andere die finger im spiel hatten.
nichts desto trotz ist es so, dass uns die presse jahrelang vom pleitegeier mj erzählte und jetzt erzählt, die kinder seien millionenschwere erben. wo aber nix ist, ist auch nix zu erben, oder?
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die bewertung seines persönlichen zustandes.. finde ich schwierig. körperlich: wir können jetzt sehr leicht sagen, "na klar, der war ja offensichtlich und erkennbar völlig angeschlagen". richtig. wie es ihm wirklich ging, in den letzten jahren, wissen wir nicht.
was mir aber zu denken gibt, ist dass er zu seinen "spitzenzeiten" sozusagen als toppfit und unkaputtbar galt - und zu dieser zeit große probleme hatte. er hat sich nicht in die karten gucken lassen (sein gutes recht), aber ich halte es für gewagt, pauschal urteile zu bilden. wir wissen nicht, ob er -vor den proben und der plötzlichen hochbelastung- kerngesund und munter, oder schon nahe an der kante war.
er war immer sehr schlank und ob ich aus heutiger sicht alles immer so kerngesund finde, was ich vor jahren gesehen habe - ich weiß es nicht, es lässt sich vieles interpretieren und vieles kann man rückblickend anders betrachten, als man es damals tat.
psychisch: sicherlich und ganz klar angeschlagen. inwieweit und dabei inwieweit und worauf therapiebedürftig - und fähig... schwierig. vor vielen seiten schrieb ich schon mal meine gedanken dazu - diese überzogenen ansprüche an sich selbst ( wird immer gern mit perfektionismus "schöngemalt"), die gefühlsausbrüche und extreme emotionalität ( ich glaube(!!!!), hier borderline-züge zu sehen), die in beide richtungen ausschlugen, der angebliche größenwahn auf der bühne ( ich glaube, er holte sich seine liebesersatzdroge anerkennung) im gegensatz zum privaten, schüchternen kerl.. er war widersprüchlich und sicher durch seine extreme auch unter massiver last. andererseits auch offensichtlich sehr stark, sowohl sein charisma, als auch seinen eigenen willen betreffend - das größte talent würde es nicht ohne stärke, willen, und mut an die spitze geschafft haben.
er wäre einer der spannendsten menschen gewesen, den ich gern kennen gelernt hätte. nicht, um in ihn reinzukriechen, nicht, um sensationen zu hören - zu erfassen, wie er tickte, ohne "schmutzige details" und persönliche einzelheiten.. das hätte ich gern gewusst.
sich die kindliche neugier und leidenschaft zu erhalten, diese zu verteidigen und als lebenseinstellung auch nach außen zu tragen - da sehe ich keine psychische verfehlung.
wir können es im alltag "im kleinen" beobachten, er war damit nicht alleine. mein ex-mann z.b. ist ein ewiges spielkind. dabei ein todernster geschäftsmann und anerkannter spezialist auf seinem fachgebiet. ein echter gegner. und kommt nach hause und spielt. das hat kindliche züge, aber keinesfalls negativ. und ich glaube, dass das sehr viele menschen können und auch tun. sie sind dabei nur nicht michael jackson und die welt guckt nicht auf ihre modellautos, ihre spontanen campingausflüge, ihre regentänze im garten. ich habe damals, als ich meinen mann kennen lernte, übrigens genau das extrem an ihm geliebt und ich tue das bis heute ( er ist bis heute mein bester freund und vertrauter, auch nach vielen jahren der trennung). solche menschen sind in der lage, spontan dinge zu tun, die einfach spaß machen, denken nicht 5x drüber nach, ob es sich als erwachsener gehört und genießen sehr viel an ihrem leben. davon gibt es sehr viele - und mein ex, der mj's musik zwar immer gut fand, aber ansonsten eher nicht im thema war, sagt heute über mj und seine "kindheitsanfälle": " wieso kindskopf? wieso ewiges kind? der mann hat einfach alles richtig gemacht!" ich sehe gerade diesen aspekt bei mj als überhaupt nicht "krank" oder schräg. im gegenteil. beneidenswert - er hat sich mit willen, mut und aller macht das genommen, was ihm vorenthalten wurde, er aber dringend haben wollte.
viele kindheitsgeschädigten rennen genau dieser verlorenen kindheit ein leben lang hinterher und beklagen, dass sie diese nie erleben durften.. er hat den spieß umgedreht und sich zumindest das, was es noch nachzuholen und zu erleben gab, geholt. deshalb sehe ich ihn gerade in diesem aspekt weit weniger als passiv, oder als opfer. sondern als jemanden, der aktiv zugegriffen und sich etwas genommen hat, was ihm zustand. man kann eine verlorene kindheit nicht zurückholen, aber man kann zumindest versuchen, sich soviele gefühle wie möglich zu holen.
vielleicht sollten wir wirklich auf bäume klettern und drachen steigen lassen, um das nachzuvollziehen. aber wir werden nicht auf dem bürgersteig sitzen und mit kreide malen, wir werden nicht im beet sitzen und ameisen beim buddeln zugucken, sondern unkraut jäten und altes laub wegfegen.
ich glaube (!), dass diese peter-pan-geschichte und alles, was an kindheitsträumen und -taten dran hing, das war, was mj überhaupt 50 jahre alt werden lassen hat. ohne diese "selbsttherapie" - denke ich - wäre er erheblich früher gescheitert und noch viel jünger gestorben. er hat sich sein glück gegriffen, mit beiden händen. davor ziehe ich den hut.... und er hat versucht, es zu teilen. das verdient respekt.
einfach zu tun und zu lassen, was man möchte, solange es keinem anderen schadet - so würden wir alle gern leben, oder?
zumindest in teilbereichen seines lebens ist mj das gelungen.
grüße,
die strubbelige
edit: ich weiß, es klingt, wie vergöttern. oder wie ..auf ein sockel stellen. so meine ich es aber nicht. dass dieser mann schwächen und macken hatte, halte ich für klar erwiesen und diese spreche ich ihm nicht ab. zu keiner zeit. ich unterstelle z.b. eine gewisse oberflächligkeit im umgang mit menschen. wechselnde, enge vertraute.. gut, wir alle wissen, freunde begleiten uns meistens nur über einen gewissen lebensabschnitt und vertrauenspersonen wechseln im laufe eines lebens. ich habe aber bei mj immer so ein bisschen das gefühl, er lobte, hofierte und pflegte leute in seinem engen umfeld immer nur so lange, wie er sie brauchen konnte, sei es fachlich, sei es emotional. wurde die sache zu eng und es gab gegenwind, wurde ausgetauscht, aber nicht sich darauf eingelassen. ein kritischer freund, der klartext gesprochen hätte .. wäre vielleicht seine rettung gewesen...aber das ist ein eindruck. ich kann es nicht belegen. ein gefühl- er hat sich entzogen, sobald es ernst wurde. glaube ich. und kritiklos mit den taschen voller geld und umgeben von leuten, die aus verschiedensten motivationen springen, wenn man mit dem finger schnippt - ich glaube, ein gewisser "*********faktor" ( böse..böse, ich benannte umgangssprachlich unser rektales ende) und auch eine gewisse ...weltfremdheit, auch in bezug auf sich selber, warne da schon zu beobachten. wie gesagt - ein gefühl. keine echten belege.Zuletzt geändert von Briánna; 12.09.2009, 12:30.
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@ah brianna strubbelt wieder
dennoch rede ich wieder mit der hand MOOD,
ich habe nicht den eindruck ,das du ihn erhebst....mit deinem post
leider habe ich keine zeit näher drauf einzugehen,die arbeit ruft.
freu mich sehr,wieder mal von dir zu lesen.
lg lyb
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noch da
Hallo kurz,
möchte nur ein Lebenszeichen durchgeben. Ich habe mit großem Interesse die letzten Beiträge gelesen ... gibt imer so wunderbare Anstöße zum Nachdenken. LEIDER muss ich im Moment anderes tun als posten ...
Mmk: Deinen Beitrag von von letztens, in dem Du Dich zum Thema Peter Pan als 'Schutzfigur' äußertst, fand ich sehr interessant und einleuchtend. Sehe ich auch etwa so.
Auch htw: Völlig d'accord, von wegen Hilfe benötigt usw. Ich denke, wenn die von Dir Genannten, die es gut mit ihm meinten - und die reichen ja eigentlich - letztlich nichts ausrichten konnten, dann muss das eine Menge mit MJ zu tun gehabt haben bzw. der Verfassung, in der er gewesen sein muss die letzten Jahre. Übrigens gelten Therapien bei bestimmten Religionsgemeinschaften als Teufelszeug. Wie das mit den Zeugen Jehovas ist, weiß ich allerdings nicht.
Muss leider weg ... bin aber bald wieder da!
Und lyb: Wir sind gar nicht so unterschiedlicher Ansicht, wie es oft erscheint. Was Du über die OPs usw.sagst (auch über Madonna) kann ich in großen Teilen unterschreiben.
Es ging mir da allerdings um den Gebrauch des Wortes "Wahn". Ich finde nicht, dass es in MJs Sinne wäre, ihn stets nur mit Glacéhandschuhen anzufassen - und andere (neutrale) Personen mit Vokabular zu belegen, das man für MJ nicht durchgehen lassen würde.
Dieses Messen mit zweierlei Maß wird dem nicht gerecht, was sich MJ unter Menschlichkeit vorstellte, denke ich.
LG
c.g.
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Klappe, die 2., ich versuch´s noch mal...
Hallo Ihr alle !
@lyb, gute Besserung Dir und Danke auch für Deine guten Wünsche; mir geht´s gut, mußte nur ständig nießen (bin ja eigentlich recht abgehärtet *lach*, aber mein laufender Meter hier bringt immer ganz besonders schöne Keime aus der Kindergruppe mit und teilt alle bereitwillig, großzügig und liebevoll mit dem Rest der Familie...
@mmk, htw, c_g..
Also Jermaine ist nicht mein Fall ...ich kenne ihn zwar kaum und habe so gut wie keine Fakten in der Hinterhand, um das zu belegen, , aber auf mich macht er einen unaufrichtigen (eieiei- sorry mmk, fast "schmierigen") Eindruck (schlechter Schauspieler trifft´s auch für mich recht gut).
Soweit ich weiß (von eine Aussage des deutschen Managers von MJ (Dieter -sorry, der Nachname ist mir grad entfallen ) hat MJ wohl vom ganzen Jacksonclan nur seine Mutter und Janet so richtig gern gehabt; dem Manager zufolge war er zu den anderen zwar höflich, wollte sie aber nicht zu oft sehen - denen ging es wohl meist nur um´s Geld (schlimm, wenn´s stimmt).
Da schließe ich mich MJ doch gerne an mit seiner Einschätzung von Jermaine...
@ TII-Plakat
Also ich finde es wirklich cool gemacht, allerdings hat es auch etwas recht unheimliches an sich, irgendwie "außerirdisch" (den Eindruck habe ich durch die Spots im Gesicht, erinnert mich an Raumschiffe...., und durch diese transparenten Akzentwirkung, den die Kollagentechnik vermittelt...).
Ich denke auch, daß es seine Rückenansicht sein soll (wenn man auf den unteren Rand der Jacke schaut, könnte man das meinen).
So, nachdem ich vorgestern im Morgengrauen durch meine eigene geistige Umnachtung und Schnupfennase meinen post verloren habe (liebe lyb, es war gerade einer meiner so überaus hilfreichen smileys, der sich dann letztendlich statt des Textes im Zwischenspeicher befunden und mich dort hämisch angegrinst hat *grrr*) und ich in den nächsten 10 Tagen nicht die Möglichkeit haben werde, online zu gehen, möchte ich doch noch versuchen, wenigstens ein paar meiner gedanklichen Klimmzüge zu rekonstruieren (bevor sie sich vollends verflüchtigen - das meiste ist eh leider schon wieder weg).
Habe in der Zwischenzeit mit Freude gelesen, daß Ihr bereits ähnliche Gedanken in einigen Punkten gehegt habt...
Liebe c_g, ich nehme einmal einen Deiner posts, der viele verschiedene Aspekte enthält, als Gedankenstütze - wenn Du erlaubst- um mich daran geistig "entlangzuhangeln", denn auswendig bringe ich es sonst in keinem Fall wieder hin ...
Zitat von colognian_girl Beitrag anzeigen
MJs Karriereknick hat ja nun mit der Besonderheit zu tun, dass ihm das Schlimmste passiert ist, was ihm persönlich hätte passieren können: Ihm wurde durch die juristischen Anwürfe die Kindheit im Grunde das zweite Mal geraubt.
Nach seiner Selbstdarstellung & Selbstverständnis (Peter Pan) musste bei einer solchen Fixierung auf eine Lebensphase, die JEDER hinter sich lassen muss, die MJ allerdings nicht nur zehn Jahre lang 'nachholen', sondern perpetuieren wollte, also zum ewigen Zustand machen, eine Degradierung zum K********* in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit eine Verwandlung vom Eskapisten-Paradies zur Hölle bedeuten.
Für jemanden, den Freund Bashir hier gar nicht groß hat manipulieren müssen, um in dieser Frage ganz klar eine erschreckende Abwesenheit von Problembewusstsein (bei völliger Unschuld, die in dieser Ausprägung ja gerade das Problem IST) an den Tag zu legen, war so etwas wie dieser Prozess ein glatter Blattschuss, daran konnte dann auch der Freispruch nichts mehr ändern.
Auch ein anderer Star in MJs Rolle hätte schwerste Blessuren davon getragen, manche jedoch hätten sich vielleicht wieder berappelt. Ganz einfach, weil Kindheit nicht ihre ganze Welt gewesen wäre, weil sie ein annähernd vergleichbarer Prozess nicht zur Gänze vernichtet hätte.
Daß der Karriereknick mit den Prozessen begonnen hat, sehe ich ähnlich. Hier scheint sich ja auch der Medikamentenkonsum gesteigert zu haben (nachvollziehbar). Es heißt, daß er Schmerzmittel, Beruhigungsmittel und Antidepressiva bekommen habe (das glaube ich jetzt einfach mal). Antidepressiva wirken über Veränderung bestimmter Botenstoffe im Gehirn (Transmitter), und wenn ich mich recht erinnere, ist in neueren Studien ein nicht unerheblicher Einfluß gerade auf das kreative Potential der Patienten (im negativen Sinne als "Blockade, Starre, Verlangsamung, Verminderung") untersucht und belegt worden (als unerwünschte Arzneimittelwirkung).
Stellt Euch einmal vor, was das für einen so kreativen, intuitiven und sensitiven Menschen wie MJ bedeutet haben muß - beruflich (das er trotz wohl jahrelanger Einnahme dieser Medikamente noch so gute Musik abgeliefert hat, erhöht seine professionelle Leistung diesbezüglich immens - Respekt!)und privat:
es muß ein Desaster gewesen sein für jemanden, der seine Erfahrungen und Emotionen hauptsächlich über diese Schiene verarbeitet hat. Er hat ja von sich selbst immer wieder gesagt, daß er nur bei der Arbeit, bei seinen Kindern und auf der Bühne richtig glücklich sei - wenn also seine eigenen Mechanismen, diese Ventile des Sich-Auslebens und der Kompensation nicht mehr reibungslos funktionierten, was hat das wohl für einen wie ihn, einen im positiven Sinne "Getriebenen" und Energiegeladenen bedeutet?!
Hinsichtlich seiner(/s) Kindheit(straumas) habe ich den Eindruck, daß MJ sogar sehr früh sehr erwachsen werden mußte (*winkzulyb,mmkundbrianna*). Z.B erkenne ich u.a. in seinem Ehrgeiz , seinem Perfektionismus, seinem Verhalten als workoholic sowie der zielstrebigen und äußerst professionellen Optimierung und Vermarktung seiner Begabungen doch recht "erwachsene" Attribute. Auch in der Erziehung seiner Kinder hat er sich ja anscheinend gut geschlagen, was man so mitkriegt (sagte sogar von sich selbst, daß er "bodenständig" sei)...
Alles in allem halte ich MJ daher für einen sogar sehr schmerzlich erwachsenen Menschen, der sich - und das ist seine Sache - , das Ausleben seiner Phantasie, Albernheiten und Spiele erlaubt und dies genossen hat (von Eskapaden mag ich da gar nicht sprechen, da gibt´s doch ganz andere Kandidaten, die wer weiß was Abstruses abziehen und alle möglichen Allüren an den Tag legen - dagegen finde ich sein "phantastisches Zuhause"; Tierliebe und Wasserbombenschlachten doch recht harmlos - und ich würde ganz nebenbei auch gern mal wissen, wie wir alle uns bei solch einem Leben und diesen speziellen Veranlagungen seelisch entwickelt hätten ??!).
Außerdem war es ja sein eigenes, sauer verdientes und hart erarbeitetes Geld, davon kann er sich dann doch Affen oder Karussells kaufen soviel er will...(ist eben wie immer alles Ansichtssache, ich bin da für das Motto "Jedem das Seine"; andere sammeln Inseln, Golfplätze, Hochhäuser, Motorjachten oder einfach nur Nippes - und keinen stört´s).
Daß gewisse Aspekte dieser Szenerie anfangs bewußt lanciert waren ("MJ als Marke"- ob von MJ selbst oder auf Betreiben der Plattenfirma kann ich nicht beurteilen) und MJ dann medial entglitten sind bzw. sich verselbständigt haben, ist ja inzwischen bekannt.
Zitat von colognian_girl Beitrag anzeigen
Ebenso hätte einem MJ, der sich gestattet hätte, mental durchgängig älter zu werden als zehn, doch auch klar sein müssen, dass ein Nonkonformismus wie seiner gerade in den USA früher oder später diejenigen auf den Plan rufen würde, die Geld wittern und daher dem Gedanken an eine Totaldemontage nicht abgeneigt sein würden. Von verqueren Moralvorstellungen mal ganz abgesehen.
(Ich denke, er hat gewisse Bedrohungen sicher erkannt, ist sich aber dann in seinem ureigenen Verhalten treu geblieben -, was ich zwar individuell sehr bewundere -, aber ob das klug war hinsichtlich seines Wohlergehens, steht ja leider auf einem anderen Blatt...)
Apropos, liebe c_g, ich dachte, Du hängst nicht der "Verschwörungs- bzw. Demontagetheorie" an ?! (Sorry, wenn ich da was falsch verstanden habe...)"
Zitat von colognian_girl Beitrag anzeigen
In manchen Momenten wird ihm dies klar gewesen sein; ich halte die Peter-Pan-Nummer in hohem Maße für teil-künstlich im Sinne von: "DAS ist der Schlüssel dazu, alles tun und lassen zu können was ich will. Ich muss mich bloß weigern, erwachsen zu werden. Schließlich habe ich jetzt endlich das entsprechende Kleingeld dazu,mir dergleichen leisten zu können." (Das wäre ja auf einem anderen Level weiß Gott kindlich genug.)
Was nicht bedeutet, dass er nicht ein besonderes Verhältnis zu allem gehabt hätte, was mit Kindheit zu tun hatte, bis hin zu seinem enormen karitativen Engagement.
Aber ich halte ihn doch für - letztlich - intelligent und realitätsnah genug, um in dieser Frage zumindest "zwei Seelen ach" in seiner Brust verspürt zu haben: Das ewige Kind, das er sein wollte - und den erwachsenen Menschen, der diesen 'Spleen' verwalten musste - und wohl nicht so recht konnte oder wollte.
Es ist vielleicht so, daß MJ einen Teil seiner "verlorenen Kindheit" als Erwachsener nachholen, sich endlich "unbeschwert austoben" wollte (was ihm mehr als gegönnt sei) - aber ich denke, das ist nur ein recht kleiner Aspekt dieser Frage. .
Viel eingängiger erscheint mir, daß die "Kinderwelt" bzw. " die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen" für MJ
- zum einen eine echte Quelle der Inspiration (Kinder, die er von seinem Baum aus beobachtet hat, nennt er z.B. als Inspiration für den song "speechless" und von seinem ersten Sohn sagt er auch, daß er ihn künstlerisch sehr "beflügelt" habe) und
- zum anderen einen Kompensationsmechanismus (im Sinne eines privaten "Rückzugsortes") bedeutet haben könnte (damit erklärt sich für mich u.a. auch sein "äußeres", reales Neverland (Ranch)).
Mein Eindruck ist, daß er am Anfang spielerisch und bewußt "zwischen" diesen seinen beiden Welten (Erwachsenen- und Kinderwelt) wechseln konnte und dies auch ganz gut genutzt hat (sowohl beruflich als auch privat). Diese Leichtigkeit ist ihm im Verlauf (siehe die diversen Streßfaktoren in seinem Leben, Prozesse, Medikamentenabhängigkeit, Krankheit, das nicht normale Leben als Megastar ...) dann abhanden gekommen, und man kann vermuten, daß das "innere Neverland" zunehmend weniger Spielplatz als vielmehr Grundbedürfnis wurde...
Fazit: Aus allen genannten Gründen trifft Blattschuß (s.o.) es leider genau.
Zitat von colognian_girl Beitrag anzeigen
Er wurde da die Geister nicht los, die er gerufen hatte.
Zitat von colognian_girl Beitrag anzeigen
Was das Sich-Neu-Erfinden betrifft - unabhängig vom Prozess usw. -
Auch da gilt für mich: Er war zu gut, viel zu gut in seiner bis zum Optimum perfektionierten Disziplin, um eine erhebliche und doch mainstreamtaugliche Kursabweichung verkraften zu können.
Madonna u. z.B. David Bowie (der hat das 15-20 Jahre durchgehalten, auf intellektuell weit höherem Niveau als M, bis Stars wie u.a. MJ ihn abhängten ) waren nie so festgelegt auf den EINEN Stil.
Besonders Madonna braucht aufgrund gesanglicher und tänzerischer Mediokrität, die eine gewisse Austauschbarkeit garantiert, nie sehr viel mehr zu tun als neue Haarfarbe, neuer Arrangeur, bisschen neue Stilrichtung - fertig. (Dies kann sich so aber auch nur in einem MJ-Forum schreiben. In Wirklichkeit ist es natürlich weit differenzierter.)
Das wäre mit MJ nicht gegangen. Er hätte zu viel 'opfern' müssen. Selbst zu seinen besten Zeiten wurden seine Balladen vom Massenpublikum ja überwiegend als schwer erträglicher Kitsch empfunden. 'You are not alone' ist etwas für Fan-Herzblut, nicht so sehr für die Massen. Die hören da eher ein dünnes Stimmchen zu Schwulst-Harmonien. MJ war für die Masse Tänzer mit rhythmussicherer, außergewöhnlicher Gesangstechnik bei einer unverwechselbaren Kastraten-Alien-Stimme. Für das MASSENPUBLIKUM. Vor seinem Tod.
Ein rappender MJ? Verschwendung. Allenfalls für Techno wäre seine Stimme für mich geeignet gewesen. Strange genug eben und gut elektronik-kompatibel. Aber letztlich auch zu schade dazu.
Es ist ein Problem, wenn jemand mit einem bestimmten Stil zu gut geworden ist und gleichzeitig auch noch einem Kindlichkeitskult frönt -was nichts anderes bedeutet als unerwachsen zu bleiben in einem Geschäft, in dem man auf Dauer vor allem eines sein muss: Verdammt erwachsen. (Etwa wie Madonna.)
Was natürlich absolut einzigartig und völlig unverwechselbar ist, ist seine "persönliche Note"- wieder mal MJ als Gesamtkunstwerk. Das zu ändern hätte aber auch das Aus dieser ganz speziellen Wirkung bedeutet - da er - wie Du ja schon mal gepostet hast - sich seine Musik auf den Leib "maßgeschneidert" hat.
Wozu sich neu erfinden, wenn man doch schon so vieles unter "seinem Dach" vereint - vielleicht hätte es (kommerziell gesehen, nicht künstlerisch) schon gereicht, die gerade am meisten angesagten marktkompatiblen Elemente dieses Gesamten zu be- (oder soll ich besser sagen ) vertonen.
Aber das hatte er eigentlich gar nicht nötig - und diese Freiheit hat er sich - Gott sei Dank, wie ich finde -genommen (Stichwort Nonkonformismus) .
Er hat - zumindest soweit ich das erkennen kann als Musik-Laie - schon ab und zu den Mainstream gebauchpinselt, aber dann letzlich doch die Musik gemacht, die er wollte - und nicht selten damit Trends gesettet. Technisch gesehen denke ich, hätte er wohl in alle möglichen Stilrichtungen gut abgeschnitten.
Zitat von colognian_girl Beitrag anzeigen
Für mich liegt auch der Verdacht nahe, dass MJ als - gealterter - Bühnenkünstler ohne quasi-olympische Tanzeinlagen d.h. als 'Nur-Sänger' vom breiten Publikum nicht akzeptiert worden wäre.
Und das breite Publikum ist es ja, das (geschäftlich) zählt bei einem MJ, nicht der Restbestand der Die-Hard-Fans.
Aber ich erinnere mich doch mit Freude an einen link, der vor Urzeiten hier in diesem Thread mal (*ganzweitnachvornescroll*) gepostet wurde, in dem MJ aus Verletzungsgründen nur auf einem Stuhl sitzend performen konnte - die Wirkung war trotzdem irre gut und er hat immer noch allen anderen die Show gestohlen...
Außerdem war sein kreatives Potential ja nicht nur auf die Musik beschränkt, sondern sehr umfassend (konnte recht gut malen,hat verschiedene Instrumente beherrscht, komponiert, Songtexte, Gedichte geschrieben, phantasievolles kreiert (s. Nerverlandranch) - nur sein Film "Moonwalker" tanzt da für mich etwas aus der Reihe - ), so daß da bestimmt auch Gelegenheit für ihn gewesen wäre, sich anderweitig künstlerisch auszulassen (ach ja, eine Filmmusik wäre schon toll gewesen *winkzu-warstDu´shtw?*...)- schade, daß er keine Gelegenheit mehr hat, sich und uns da etwas Neues zu eröffnen (hat er nicht kurz vor seinem Tod geäußert, daß er noch viel vor habe ??).
@brianna
Kann Dir nur zustimmen hinsichtlich der anderen, dunkleren Seiten von MJ!
Die hat ja bekanntlich jeder Mensch, und wo sehr viel Licht ist, fallen natürlich auch tiefe Schatten...
Ich wiederhole mich, wenn ich hier sage, daß mich seine "vielen inneren und äußeren Gesichter" faszinieren, und damit meine ich nicht nur die guten und schönen... Ob das jetzt nur Aspekte und Facetten seiner Persönlichkeit waren- ob gut- oder im Laufe des Lebens auch teilweise fehlentwickelt - oder ob da auch schon eine grundlegendere psychiatrische Störung vorgelegen hat - wäre mal interessant, da eine professionelle Einschätzung zu lesen (ich wage mich da nicht öffentlich dran, denn das ist nicht mein Fach und als Ferndiagnose wahrscheinlich auch fast unmöglich bzw. nicht fair ihm gegenüber - habe nur so meine Gedanken, Empfindungen und Vermutungen ...).
MJ ist sehr widersprüchlich in vielem, und daß sehr sensible Menschen auch psychisch etwas anfälliger sein können als - ich nenne es mal "abgestumpftere", ist nicht neu. Andererseits halte ich MJ im Kern für eine recht starke Persönlichkeit, was aber nicht unbedingt auch stabil bedeuten muß...
Man darf auch nicht vergessen, daß er wohl eine Autoimmunerkrankung (Vitiligo) hatte, das kann enormen pschischen Druck erzeugen (bei ihm bestimmt - hat ihm doch ständig alle Welt auf die Finger, Füße und in´s Gesicht geschaut - und nicht nur dahin ), die physischen Auswirkungen einer solchen Erkrankung im gesamten Organismus seien hier mal gar nicht mitgerechnet.
@MJ und pleite?
Daran habe ich auch nicht geglaubt ; er war vielleicht in einem gewissen Engpaß hinsichtlich seiner "flüssigen Finanzen", aber der Gesamtbesitz ist doch anscheinend so riesig, daß man da nicht von "Pleite" sprechen kann (dito, Brainna). Das er den Überblick aber mal verloren hat, kann gut sein - er scheint mir nicht unbedingt der Mensch gewesen zu sein, der es liebte, sich mit öden Zahlenkolonnen zu beschäftigen (wo habe ich das denn nur wieder gehört, daß er schon in der Grundschule seinem Mathelehrer gesagt hat: Zählen und Rechnen müsse er ja nicht so üben, da mache später sein Manager für ihn...).
Leider ist doch ein Großteil von vorgestern nicht wieder in meinen Hinrwindungen aufgetaucht, aber ich habe Euch auch so schon viel jetzt zugemutet - danke für´s Lesen!
Ich hoffe doch sehr, daß Ihr Euch nicht verflüchtigt, bis ich wieder im Netz bin - und ich Euch in ein paar Tagen gesund und munter hier wieder antreffe ...viel Spaß einstweilen,
wie immer lG von Juni (auf dem Sprung...)
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@ Lyb
Es ist natürlich schön, dass so viele Künstler MJ ehren und seine Werke interpretieren.
Aber soll ich Dir was sagen? Mir ist das Original wesentlich lieber. Ich kann es einfach nicht ertragen, wenn ein André Rieu hier schmachtvoll mit seiner Geige Ben spielt. Da greife ich dann doch lieber auf das 40 Jahre alte Material zurück.
Nicht böse gemeint. So geht es mir nun mal..
LG mmk
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Zitat von JacksonAH Beitrag anzeigenManchmal ist wenig schreiben einfach Besser. Solche endlosen langen texte lese ich nicht. Sorry! da stehen mir manchmal die haare zu berge
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zunächst mal Lob an @c_g und an @juni.kaefer
Danke sehr für die tollen Beiträge !!!
@juni.kaefer
@MJ und pleite?
Daran habe ich auch nicht geglaubt ; er war vielleicht in einem gewissen Engpaß hinsichtlich seiner "flüssigen Finanzen", aber der Gesamtbesitz ist doch anscheinend so riesig, daß man da nicht von "Pleite" sprechen kann (dito, Brainna). Das er den Überblick aber mal verloren hat, kann gut sein - er scheint mir nicht unbedingt der Mensch gewesen zu sein, der es liebte, sich mit öden Zahlenkolonnen zu beschäftigen (wo habe ich das denn nur wieder gehört, daß er schon in der Grundschule seinem Mathelehrer gesagt hat: Zählen und Rechnen müsse er ja nicht so üben, da mache später sein Manager für ihn...).
Nichts anderes wollte ich sagen bzw. es bleibt die Frage: warum das zusammen mit Bashir und den Kameras !!! "Schaut her hier bin ich noch jemand!" ??? Ziemlich absurd oder?
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