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  • #46
    Hallo ihr Lieben,
    als ich den Beitrag von Louisa gelesen hab, musste ich auch erst mal inne halten und die ganze Trauer wurde zunächst noch etwas stärker, als sie sowieso schon ist.
    Mir geht es ähnlich wie ihr. Wurde sozusagen auch erst ein spät berufener Fan- ich hab Michaels Glanzzeiten nicht so recht mitbekommen, weil ich da noch sehr jung war und mich damit nicht auseinander gesetzt habe. Aber jetzt, nach seinem Tod, wird das unglaubliche Ausmaß dieser Trgödie sichtbar- und ich bin sehr viel am Weinen, wenn ich mir überlege, was Michael im Laufe seines Lebens alles ertragen musste.
    Hab mich viel belesen über ihn um das ganze auch besser verstehen zu können. Und ich begreife noch immer nicht, wie die Welt- besonders die Medien- einem solchen liebenswerten, fürsorglichen, liebenden Menschen so etwas antun konnte. Er wurde verfolgt, ihm wurden alle möglichen Stories angedichtet... es hat ihn innerlich zerstört, aber er bewahrte immer Haltung... ich habe solch großen Respekt vor Michael und seinem Werk. Vor all dem, was er der Menschheit hinterlassen hat. Und seine Musik wird für Ewig weiterleben. Seine Botschaft, dass wir alle näher zusammen rücken hat er seit seinem Tod noch mehr verwirklicht- und dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit von uns allen ist einfach wunderbar. Trotzdem schmerzt es so sehr, dass er das alles nicht mehr selbst mitbekommen darf. Aber ich bin mir sicher, dass er da oben auf seiner Wolke sitzt und total stolz auf all seine Fans ist.

    Ich habe mich eine Zeit lang selbst schlecht gefühlt, da ich eben erst auch so spät erkannt habe, was er für ein wunderbarer Mensch war. Doch ich hoffe, es ist nie zu spät, sich dazu zu bekennen und ihm seine Verehrung zu bekunden.
    Und wie Louisa auch schon schrieb: ich habe vor all den Fans große Achtung, die Michael über die ganzen Skandale unterstützt und ihm den Rücken gestärkt haben!

    Ihr Lieben, feiert Michael zu seinem Ehrentag noch schön.
    Wäre heute gern auch auf einer Veranstaltung gewesen, aber in meiner Ecke gibt es sowas leider gar nicht...
    Aber ich habe eine Kerze für ihn angezündet und denke den ganzen Tag an unser Geburtstagskind! Ich hoffe Michael, du hast deinen Frieden gefunden und hast nun keine Schmerzen und Sorgen mehr!
    *Alles Liebe & danke für' s Lesen!*

    Kommentar


    • #47
      Nun reihe ich mich hier auch noch einmal ein...

      Hallo ihr Lieben,

      Auch ich möchte mich erst einmal für alles bedanken, was hier bisher geschrieben wurde - vieles spricht mir aus der Seele, es gibt eigentlich wenig hinzuzufügen. Und doch weiß ich, wenn ich jetzt erstmal wieder anfange zu schreiben, werde ich sicher wieder kein Ende finden.

      Jetzt gibt es also endlich einen Begriff für uns, mit dem ich leben kann: Spätberufene.
      Bei mir war es nämlich auch so, dass ich mich wochenlang nicht "Fan" nennen wollte/konnte - obwohl ich es inzwischen längst geworden war. Es erschien mir so verdammt heuchlerisch und anmaßend, mich jetzt so zu nennen, wo ich es doch zu Michaels Lebzeiten nicht war; mich über einen solchen Begriff zu denen zählen zu wollen, die ihm all die Jahre über ihre Liebe und Unterstützung entgegengebracht haben... die sich nicht haben blenden lassen von den mir jetzt so verhassten Medien.

      Ich wusste es nicht... mein Gott, ich wusste es nicht. Aber warum? Der ein oder andere hat vielleicht das Gedicht gelesen, dass ich vor ein paar Tagen ins Forum gestellt habe - darin habe ich versucht "meinen Weg zu Michael" irgendwie auszudrücken, in Worte zu fassen. Meine Wahrnehmung von Michael war zwar immer eine positive, und doch kam ich ihm nie wirklich nah... natürlich meine ich nicht physische, sondern emotionale Nähe. Wisst ihr, ich bin 24 Jahre alt (wie ich sehe, auch so ein "Küken" in diesem Thread)... ich habe nie eine Welt ohne Michael Jackson gekannt. Es war einfach so selbstverständlich für mich, dass es ihn gab, er würde doch immer da sein! Das ist es, was ich am meisten bereue. Ich habe schon einmal versucht, das in Worte zu fassen, in der Nacht nach der Trauerfeier. Oh Gott, wenn ich mir heute durchlese, was ich damals geschrieben habe, kommt es mir nicht so vor, als ob es weniger als 2 Monate her ist. Denn das Seltsame ist: "damals" habe ich so vieles noch nicht gewusst, und doch waren diese Gefühle schon da, der tiefe Schmerz und diese unerklärliche Verzweiflung. Vor ein paar Tagen wollte ich diesen anderen Text erst wieder löschen, denn einiges was ich schrieb, kommt mir im Nachhinein fast schon grausam vor - denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch immer dieses surreale Bild von Michael im Kopf, das die Medien mir mein Leben lang eingetrichtert haben. Ich habe es dann aber doch nicht gelöscht... es ist ein Teil meiner persönlichen Entwicklung, und ich bin weiter gekommen seitdem.

      Warum habe ich es nur nie hinterfragt, bis es zu spät war?! Die schlimmste aller Lügen habe ich nie geglaubt, dafür aber viele andere, wie mir im Laufe der letzten Wochen mit brutaler Intensität klar geworden ist. Wobei, ich muss dazu sagen: bei vielen Dingen war es auch einfach so, dass es mir einfach egal war. Ich dachte immer, naja, kann so oder so sein, ist doch eigentlich auch egal... und doch hat es mein Bild von ihm so sehr geprägt, und wie falsch dieses Bild war, habe ich erst viel zu spät erkannt! Ich glaubte soviel mehr von diesem Pressemüll, als mir bewusst war. Es hatte sich einfach mein ganzes Leben lang eingeprägt. Wie oft habe ich mich diesem Gerede angeschlossen, er sei doch bestimmt von einem anderen Planeten? Wie oft hatte ich Spaß daran, all die Kuriositäten zu sehen/hören/lesen - je absurder, desto besser. Und wie sehr ich mich heute dafür schäme, noch immer und für alle Zeit! Denn ich habe es doch genossen, habe es doch geliebt - es war Unterhaltung, und es war selbstverständlich. Ich habe nie darüber nachgedacht, was ihm das alles bedeutet haben muss, wie sehr es ihn verletzt haben muss. Irgendwie war er für mich gar kein realer Mensch, sondern ein Mysterium, eine lebendige Fantasiegestalt. Gut und rein, ja, aber eben auch seltsam, fremd und fern... anders. Und gerade diese Andersartigkeit war für mich so selbstverständlich, ich hatte es ja nie anders gekannt. Und doch liebte ich ihn, liebte seine Einzigartigkeit, viele seiner Lieder (auch wenn ich viel zu wenige davon wirklich kannte), seine Symbolkraft. Denn auch das war er für mich, ein Symbol für das Gute und Reine auf dieser Welt. Das hat sich auch nie geändert, trotz allem.

      Ich möchte gerne die Gelegenheit wahrnehmen, eine Art Geständnis abzulegen über die, meiner Meinung nach schlimmste Lüge, die ich geglaubt habe, wenn auch eher unbewusst als bewusst. Denn es ist immer noch ein Thema, immer noch gibt es viele, die die Lüge glauben: nämlich die über den Wandel seiner Hautfarbe. Es gehörte zu den Dingen, von denen ich dachte: "Kann so oder so sein, ich habe keine Ahnung, aber es ist interessant darüber zu spekulieren, es macht Spaß. Letztendlich spielt es aber keine Rolle, ich mag ihn so oder so und denke deswegen nicht schlechter von ihm."
      Und doch, wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin: wirklich geglaubt habe ich doch nie daran, dass eine "simple" Hautkrankheit die Ursache dafür war. War mir diese Erklärung vielleicht nicht "fantastisch" genug? Habe ich die Dinge nie hinterfragt, weil ich dieses magische, überirdische Bild von ihm nicht zerstören wollte?
      Wie so viele hier saß auch ich (und tue es immer noch) nächtelang vor dem PC, um endlich hinter die Maske zu blicken, den Menschen Michael Jackson "kennenzulernen", und auch zu begreifen, was da eigentlich gerade mit mir passierte... und die Wahrheit über diese eine Sache herauszufinden, gehörte wohl für mich zu den erschütterndsten Erkenntnissen während dieser Zeit. Weil mir mit einem Mal klar wurde, wie sehr er darunter gelitten haben muss! Eine solche Krankheit zu haben, das ist sicher schon schwer genug - und dann auch noch von aller Welt dafür verlacht und verspottet, ja sogar verleumdet zu werden! Großer Gott.
      Von all den anderen Lügen und Verleumdungen ganz zu schweigen.

      Michael Jackson war ein magischer Teil meiner Welt, solange ich mich zurückerinnern kann. Das war er für mich, magisch... und genau das war so selbstverständlich für mich. Ich habe nie... Wenn er "da" war (im Fernsehen, im Radio, in den Zeitungen), dann war es gut. Und wenn nicht, habe ich ihn nicht vermisst, ich wusste ja immer, da kommt noch was. Denn so ist es ja immer gewesen...
      Über Artikel etc., die einen wirklich bösartigen Eindruck auf mich machten, habe ich mich zwar auch geärgert, aber vieles kam mir gar nicht so bösartig vor. Um mal ein simples Beispiel zu nennen: das J-Wort, das hier inzwischen zensiert wird, was ich mittlerweile durchaus nachvollziehen kann. Erst durch dieses Forum habe ich erfahren (danke!), dass er es gehasst hat, dass es ihn verletzt hat. Ich dachte immer, es sei nur ein ganz normaler Spitzname, abgeleitet vom Nachnamen... denn es wurde ja schließlich auch in durchaus wohlwollenden, positiven Artikeln verwendet.

      Ich schweife ab, komme von einem zum anderen... ich hab's ja gewusst. Eigentlich wollte ich vor allem davon erzählen, durch welche Phasen ich seit Michaels Tod gegangen bin. Denn zuerst war da natürlich mein eigener Verlust: ein Teil meiner Welt, den ich immer einfach so hingenommen hatte, war auf einmal fort. Es war nicht real... ich glaube fast, es war das, womit ich in meinem Leben am allerwenigsten gerechnet habe, dass ich es erleben würde. Es kam mir einfach nie in den Sinn. Das ist doch verrückt, oder? Aber er war doch einzigartig, war doch unsterblich... und so selbstverständlich Teil meiner Welt wie das Meer oder die Sterne am Himmel. Mit jeder noch so absurden neuen Story hätte ich gerechnet, aber doch nicht damit!

      Und das schlimmste: ich wusste nicht, wieviel er mir bedeutete. Ich wusste nicht, dass ich ihn geliebt habe, dass es so wichtig für mich war, dass es ihn gab! Erst als ich begriff, dass er wirklich gegangen ist, und das geschah erst am Tag der Trauerfeier. Und dies ist ein Punkt, zu dem ich unbedingt noch etwas sagen wollte, denn nach allem was ich gelesen habe, scheint diese bei vielen der letztendliche Auslöser, der "Augenblick der Erkenntnis" gewesen zu sein. Erst da kamen all diese Gefühle wirklich über mich, erst danach fing ich an, mich wirklich intensiv mit Michael Jackson zu beschäftigen, alles in mich aufzusaugen was ich finden konnte. Wie so viele hier.
      Was da mit mir passierte, war für mich so unbegreiflich, ich kam nicht damit klar... all diese Emotionen, das Gefühl, dass meine ganze Welt zerbrochen ist, genauso wie etwas tief in mir - und dabei war ich doch gar kein Fan gewesen, wieso also empfand ich so, wieso traf es mich so?

      Ich bin inzwischen weiter in diesem Punkt, jetzt wo ich soviel mehr weiß als "damals". Ich kam in dieses Forum und erkannte, ich bin nicht die einzige der es so geht, da sind andere, die genau das gleiche erleben... und jetzt drängt sich mir ein Gedanke auf, der manch einem vielleicht zu spirituell vorkommen mag, aber ich habe in letzter Zeit zuviel erlebt, um derartige Gedanken noch von mir weisen zu können. An diesem Tag... We all cried at the same time. Welche unglaubliche Energie wurde da freigesetzt? Ich höre dieses Lied, Cry, und muss jedes Mal an diesen Tag zurückdenken, der für so viele Menschen der Wendepunkt war, obwohl Michael da bereits seit fast 2 Wochen tot war. Viele haben es wahrscheinlich, so wie ich, bis zu diesem Tag nicht wirklich geglaubt, nicht begriffen. Bei mir kam dieser Augenblick des Erwachens, als ich endlich begriff, dass es wirklich wahr ist, als ich zum ersten Mal den goldenen Sarg sah. Und seitdem konnte ich nur noch weinen, da war diese unglaubliche Leere - und bald sollte dieses unglaubliche Gefühl von Nähe folgen. Die emotionale, menschliche Nähe auf der einen Seite - auf der anderen das Gefühl, dass er irgendwie nie wirklich fort sein wird... dass er immer noch irgendwie "da" ist. Ich hatte immer Zweifel, aber nun muss ich einfach glauben, dass der Tod nicht das Ende ist. Ich muss daran glauben, denn sonst könnte ich nicht weitermachen.

      Über seinen Tod an sich muss ich irgendwann "hinwegkommen", einfach weil es der Weg ist, den wir alle gehen müssen. Worüber ich aber nie hinwegkommen werde, sind die Umstände, nicht nur in Bezug auf seinen Tod, sondern vor allem auf sein Leben. Diese grenzenlose Ungerechtigkeit, all das Leid, die Einsamkeit, alles was ihm angetan wurde von Geld- und Macht-hungrigen Menschen, von den Medien... und nicht zuletzt von Menschen wie mir, die diesen ganzen Müll, den sie uns serviert haben, doch mit Freuden geschluckt haben. Was haben sie nur getan? Was haben wir nur getan?



      Zitat von Lisa68 Beitrag anzeigen
      So wie Michael, möchte ich etwas abgeben, weil ich für mich genug habe.
      Klasse wäre es wirklich, wenn jemand unter euch auch diesem massiven Drang und die dazugehörende Energie verspürt, etwas zu bewegen.
      Gemeinsam können wir mehr erreichen.
      Ja Lisa, zu diesen Menschen gehöre auch ich. Es ist sogar das einzige, was mich aufrecht hält. Dass ich etwas tun muss... auf der einen Seite, für sein positives Andenken und seine Botschaft zu kämpfen. Und auf der anderen, diese selbst umzusetzen, sie zu leben. Ich muss daran glauben, dass es nicht zu spät ist, dass es niemals zu spät sein darf, das Richtige zu tun. Wir dürfen es so nicht enden lassen...
      Ich kann nichts wiedergutmachen, aber ich will und muss tun was ich kann, um es besser zu machen. Wenigstens das.


      Okay, jetzt ist aber wirklich Schluss; tut mir Leid, dass es so ein langer Post geworden ist.

      LG, Ana

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