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Ich bin Schuld!!!!!

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  • Ich bin Schuld!!!!!

    Ich bin schuldig!

    Wenn man an Michael denkt, fallen einem viele Superlativen ein: erfolgreichster Musiker...;meistverkauftes Album....; bekanntester Mensch. Und so könnte man die Reihe weiter fortführen.
    Nicht zuletzt deshalb beeinflusste er ganze Generationen, ja sogar ganze Kulturen.
    Wir wissen alle, was Mike der Welt und jedem einzelnen von uns geschenkt hat, darauf muss ich hier in einem MJ-Forum nicht weiter eingehen.
    Wenn man an Michael denkt, an bestimmte Lieder oder Auftritte, so fällt doch jedem eine Geschichte in seinem Leben ein, die in irgendeiner Form mit ihm zu tun hat. Vielleicht der erste Kuss, der erste Diskobesuch oder andere mehr oder weniger schöne Momente.

    Ich möchte hier nun meine Geschichte erzählen. Ich kann mir vorstellen, dass jetzt viele sowas denken wie: "wie uninteressant" , oder "wie langweilig"- Aber nichtsdestotrotz habe ich das Gefühl, davon berichten zu wollen/müssen, vor allem nach diesen ereignisreichen Monaten.
    (Braucht ´s ja nicht durchzulesen

    Also meine erste Erinnerung an Michael Jackson ist zwar schon 22 Jahre her und ich war erst 7- aber ich hab´s so klar vor Augen, als wenn es gestern war.
    Ich war in der 1. Klasse und kam gerade total mies gelaunt von der Schule. Ich schaltete den Fernseher an und zappte gelangweilt und miesepetrig durch die, damals noch wenigen Kanäle. Und auf einmal seh ich das Video von "Bad". Ich war sowas von verzaubert, ergriffen und erstaunt über diese Art zu tanzen, diese Art der Musik und diesem atemberaubendem Typen.
    Den Rest des Tages war ich wieder gut gelaunt und ich hatte einen neuen Lieblingssänger.

    Jahre später, anfang der 90er bekam ich dann meinen ersten CD-Player und dazu die "Dangerous" von meinen Eltern geschenkt.
    Bis dato besaß ich keinerlei Musik von MJ, da meine Eltern nicht sehr viel Kohle hatten und ich noch vier kleinere Geschwister hatte. So war ich stets angewiesen auf die wenigen Radiomomente.
    Aber mit dem CD-Player kam der Fanatismus^^
    Die Dangerous-CD hatte mich dermaßen im Bann, dass ich wirklich gar nichts anderes mehr hörte. Sogar meine Eltern hörten Sonntag Mittags immer "Who is it" weil sie den Beat so toll fanden.
    Wie viele andere fing ich an, jedes Bild und jeden relevanten Artikel über Michaels Leben aus Zeitschriften, Zeitungen und sogar Büchern(Lexika) auszuschneiden und in groß angelegten Ordnern zu sammeln. Ich versuchte seinen Tanz zu lernen, jede Bravo, Popcorn, PopRocky mit dem kleinsten Bericht über Mike musste gekauft werden und die Wände des Zimmers wurden bis zum äußersten mit seinen Postern beklebt- Also ein typischer *****-Fan eben.
    In der 6. Klasse fuhren wir dann auf Klassenfahrt in den Teutoburger Wald. Abends hatten wir dann immer Disco- was wirklich der Highlight nach den ewig langen Wanderungen war. Für den letzten Abend hatte ich vor, mit meinem besten Kumpel Ali einen MJ-Auftritt zu imitieren.
    Freitag Abend war es dann soweit. Wir tanzten "Black or White"- und Ali machte den Rap
    Ich will bei weitem nicht behaupten, dass ich wirklich gut tanzen kann, aber es reichte aus um die Mädels aus der Klasse zum kreischen zu bringen. Sie schrieen dann immer "Michael"- was ironischerweise auch wirklich mein Name ist

    Naja, dann kam ja der SCHOCK. 1994; Jordan Chandler und die ganze "Sache", die ja jeder von euch kennt.
    Und genau diese Zeit bringt mir jetzt, nach seinem Tod, schlaflose Nächte und große Schuldgefühle.
    Erstmal berichte ich von dieser schrecklichen Zeit aus meiner Perspektive.
    Wie gesagt, es war so Mitte der 90er und ich war etwa 14. Naja, die Medien waren ja voll von diversen "Skandalen", neuen "Enthüllungen" u.s.w. Es gab keinen Tag ohne neue erschütternde Meldungen.
    Wie gesagt, ich war 14 und wusste gar nicht was da passiert. Klar war ich Aufgeklärt- und trotzdem hab ich diese ganzen Dinge nicht verstanden. Ich war regelrecht verstört und wusste nicht, was ich von all diesen Dingen halten sollte, zumal ich es noch nicht einmal einordnen konnte. Fotos des Geschlechtsteil, Masturbation- was soll das alles bedeuten?? Ich wusste gar nichts mehr.
    Als wenn das nicht schon krass genug wäre, wurde ich auf einmal in der Schule geärgert. So nach dem Motto: "iiiiihhhh, du hörst noch diesen kinder*****". Ich muss dazu sagen, dass ich aus nem kleinen Dorf in Norddeutschland stamme, wo der Horizont vieler Bewohner wohl reichlich begrenzt ist.
    Und leider muss ich mich wohl zu ihnen zählen, denn ich fing an, mich von Michael loszusagen. Ich fing an dieses ganze Zeug zu glauben, ließ mich von diesen ganzen reißerischen Beiträgen einlullen. Die Poster verschwanden und mit ihnen auch der Zauber.

    So vergingen Jahre, in dem mir Mike mehr oder weniger gleichgültig war- doch stets mit den Vorurteilen in meinen Gedanken.
    Diese verstärkten sich dann auch noch, als RTL vor einigen Jahren diese "nette" Bashir-"Reportage" zeigte und damit erneut eine neue Welle von Anschuldigungen auslöste.
    Innerlich war ich zerfressen und fand es einfach nur schade, wie so tolle Musik von einem anscheinend so bösen Mann geschrieben/gesungen wurde.
    Ja, so kann man meine Gefühle ihm gegenüber bis zu seinem Tod wohl am besten beschreiben- Bedauern, Enttäuschung und, wie ich im nachhinein erkannt habe, Ignoranz.

    Doch dann, die Nacht seines Todes. Zumindest war hier Nacht, als ich es (wieder einmal über RTL) im Nachtjournal erfuhr. Es war bis dahin noch nichts weiteres bekannt, außer, dass er gestorben sei.
    So sitz ich nichtsahnend vor dem Apparat und schau die Nachrichten- und auf einmal, die letzten zwei Minuten vor Sendeschluss: Eilmeldung: MJ tot!
    Mir schossen die Tränen einfach so raus. Es war, als stirbt eine Hälfte von mir. Ich war tieftraurig und geschockt. Nun ist es also wirklich vorbei- die Michael Jackson-Ära.
    Gleichzeitig widersprach es ja meine eigentlich Meinung ihm gegenüber.
    Ich fing an, über seinen Tod nachzudenken.
    Ich fragte mich, was wäre, falls ich und Millionen anderer, die ihn vorverurteilten und diese Geschichten um Michael J. glaubten, doch unrecht hätten- was man diesem Menschen seitens der Gesellschaft eigentlich lebenslang angetan hat...
    Und umso mehr ich darüber nachdachte, umso trauriger wurde ich auch um Mike und sein ganzes Leben. Ich fing an, weiter zu recherchieren und diese alten Geschichten nochmals aufzurollen. Nur diesmal mit dem Vorteil, über das Internet auch die andere Seite hören zu können. Banales Beispiel "Sauerstoffzelt"- klar glaubte ich nicht daran, dass er in solch eines wirklich schlief, aber ich glaubte an ein PR-Gag- doch jetzt erfuhr ich diese Sache mit der Spende für Brandschutzopfer, wofür er seine Pepsi-Gage spendete. Und so setzte ich meine Entdeckungen weiter fort bis zu dem widersprüchlichen und mysteriösen Handeln seitens der Ankläger bei dem Mißbrauchs-Prozess vor vier Jahren.
    Und mit jeder Erkenntnis wuchs neben Trauer die Schuldgefühle. Bis sie schließlich so unerträglich wurden wie in diesem Moment.
    Letztendlich konnte er niemandem trauen- nicht seinem Vater, nicht seiner Schwester (La Toya), Beratern, Familien, die zu angeblichen Freunden werden, Plattengesellschaften (speziell Sony), Reporter und Medien generell. (Fast) jeder hat ihn verarscht und ausgenutzt.
    Und schließlich, die Fans. Ja, du und ich (okay, viell. nicht alle- will´s hier jetzt nicht pauschalisieren). Die, die ihm -und später auch seinen Kindern mit ihrer hysterischen "Liebe" nicht einmal ein Funken an Freiheit geben konnten. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass die Sensationsgier der Presse/Medien letztendlich der Spiegel der Gesellschaft ist- in diesem Fall seine Fans- die alles über ihren Idol erfahren wollen, jede noch so kleine Einzelheit, wie sein Lieblingsparfüm, sein Lieblingsessen und vielleicht sogar seine Lieblingsunterhose. Hier fängt der Eingriff in die Privatsphäre nämlich an.
    Letztendlich hat man ihn getötet. Nein, nicht Dr. Murray oder irgendwelche Ärzte- Die Schuld sollte jeder erstmal bei sich selbst suchen. Geldgier, Sensationsgier und erdrückende Fanliebe.
    Wir alle haben ihn getötet.
    Und ICH habe ihn getötet, indem ichs zugelassen habe, diese ganze propaganda an mich gelassen zu haben, mich von ihm abzuwenden und ihm böses unterstellt zu haben obwohl er nie etwas böses getan hat. Im Gegenteil, er war die Gutmütigkeit in Person.
    Ich habe solche Schuldgefühle, das ich einem Menschen, der so selbstlos gegeben hat, sei es durch Spenden, Musik oder sich selbst, unrecht getan habe.

    Ich sitze seit Wochen zuhause, höre von Morgens bis Nachts seine Musik, schaue seine Bilder an und bereue es, ihm nicht geglaubt zu haben. Ich kann nicht schlafen. Stets seh ich die großen Ungerechtigkeiten, die man ihm angetan hat.

    Wir müssen alle mit der Schuld leben.

    Nur- wenn ich den kleinen Michael auf Bildern sehe, denke ich: "es hätte alles so gut laufen können, ohne dieses ganze Show-Tamtam

    Ich bin so unendlich traurig.
    Michael, verzeih mir!



    Von: Mikey
    Zuletzt geändert von mikey; 14.08.2009, 20:32.

  • #2
    Lieber Mikey,
    erstmal alle Achtung, dass du den Mut hattest, deine damaligen Gedanken offen und ehrlich aufzuschreiben. Glaube, das hätte nicht jeder hier.

    Und nun mal zu deiner Rehabilitation
    Mikey, du warst 14 Jahre alt, also mitten in der Pubertät. Das ist ein Stadium, in dem man extrem verunsichert ist. Man hört, dass das alte Idol "böse" sein soll, das Umfeld (Kaff) trichtert es einem dazu ein. Du wärst wirklich ein sehr erwachsener 14jähriger gewesen, wenn du das locker ignoriert hättest. Ich war 1993 "schon" 22 und hab das nie geglaubt - aber ich muss damit leben, dass ich auch nichts dagegen getan habe.

    Als ich Michael damals mit Gavin gesehen habe in diesem Bashir-Video hab ich gedacht, oh Gott, was ist denn mit dem los - nein, Missbrauch habe ich immer noch nicht geglaubt, aber ich konnte es nicht fassen, dass er sich so den alten Horden zum Fraß vorwarf mit seinen Äußerungen (heute weiß ich, dass die vermutlich aus dem Zusammenhang geschnitten sind, um genau das zu erzeugen).

    Mikey, mein Rat an dich - nur eine Idee, die mir immer sehr hilft, wenn ich mit etwas überhaupt nicht klar komme. Versetze dich in Michael. Stell dir vor, du bist Michael und Mikey würde ihm gegenüber stehen und ihm von seiner "Schuld" erzählen. Glaubst du, er wäre dir böse? Also ich nicht. Ich kann mir vorstellen, er würde der Presse die Schuld geben, die einen 14jährigen verblendet haben, seine Musik weiter zu hören. Er würde dir vergeben, ganz, ganz sicher - tu du es auch, vergib dir. Du hättest ihn nicht retten können, aber du kannst jetzt vieles tun - ihn rehabilitieren in deinem Bekanntenkreis, seine Ziele verfolgen und und und. Das würde ihn freuen, ganz bestimmt.

    Sei lieb gegrüßt und mach dich nicht fertig!

    Kommentar


    • #3
      erstmal moechte ich danke sagen, dass du dein herz hier so oeffnest, uns deine gefuehle so ehrlich mitteilst etc. dazu sind wahrlich nicht alle in der lage.

      trotzdem moechte ich darauf hinweisen, dass du hier gefaehrliche wunden aufreisst, wenn du sagst, wir sind schuld! das stimmt so nicht. das kann man nicht einfach pauschalisieren. weder du hast schuld an michaels tod, noch alle anderen hier im forum. viele haben sich jetzt ein ganzes stueck weit wieder gefangen - gott sei dank - und solche aussagen wie "wir sind schuld!", finde ich da nicht angebracht. sorry! ich halte auch nichts von hysterischer fanliebe, aber jeder bringt seine verehrung anders zum ausdruck. der eine hoert still daheim seine musik, der andere geht auf konzerte und versucht ihm moeglichst nah zu sein. viele kuenstler schimpfen ueber solche/ihre fans. hast du michael je ein schlechtes wort ueber uns hoeren sagen? ich nicht. sicher war er nicht immer gluecklich, aber ich bin mir sehr sicher, dass er die meiste zeit liebe in uns gesehen hat.

      du schreibst:

      Zitat von mikey Beitrag anzeigen
      Nur- wenn ich den kleinen Michael auf Bildern sehe, denke ich: "es hätte alles so gut laufen können, ohne dieses ganze Show-Tamtam
      tja, schonmal drueber nachgedacht, dass du nie im leben etwas von michael jackson gehoert haettest ohne dieses show-tamtam? nachdem michael sich von von seinen bruedern trennte, startete er seine solo-karriere, weil er seine musik im herzen trug und uns damit das groesste geschenk machte, das er geben konnte. er haette das auch alles an den nagel haengen koennen. dass er weiter gemacht hat, war/ist garantiert nicht unsere schuld! wir koennen uns davon nicht freisprechen, wir alle benutzen medien um an informationen aller art zu kommen. unschuldig waere deiner aussage nach nur der, der sich michaels cd's gekauft hat und sich nie naeher mit dem menschen michael jackson beschaeftigt hat, was schade gewesen waere, denn dann waere michael von noch mehr menschen missverstanden worden.

      ich wuensche dir eine schoene zeit hier im forum und hoffe, dass du diese gefuehle bald los wirst.

      best wishes,
      tiffy
      Zuletzt geändert von Tiffy; 14.08.2009, 21:05.

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      • #4
        Oh Mikey...DAS finde ich persönlich sehr "mutig" von Dir...offen und ehrlich zuzugeben, dass Du Dich vom Regenbogen-Presse-Lügen-Geschwätz hast einwickeln lassen...

        Ich bin in der Vergangenheit nie ein wirklicher Fan von MJ gewesen...mochte seine Musik, fand ihn klasse, und habe beiläufig über die Jahre alle "Storys" um ihn herum so halbwegs mitbekommen...

        Ich habe die Missbrauchsgeschichten selbst nie geglaubt, und das ganze Sensationsgeschreibsel all die Jahre als "Übertreibung-Halbwahrheiten-Lügen" betrachtet...also nicht ganz so wie Du, ABER ich habe auch NICHTS dagegen unternommen...in welcher Form auch immer und sei es nur in meinem persönlichen Umfeld...

        Deshalb habe ich so eine ungefähre Vorstellung, wie Du Dich, der Du den Schreiberlingen leider auf dem Leim gegangen bist, jetzt wohl erst mal fühlen muss...aber vergiss bitte auch nicht, dass Du zu dem Zeitpunkt ein junger Teenie warst, der all das wirklich nicht wirklich verstehen und einordnen konnte...deshalb solltest Du Dir selbst nicht solche Vorwürfe machen...

        Und ausserdem...glaube mir...die Presse- u. Mediengestalten haben ihre "Arbeit" aber auch erstklassig gemacht...es wird vielen so ergehen wie Dir...die das damals als wesentliche ältere, erwachsene Menschen sogar nicht hinterfragt und einfach geglaubt haben...und vielen wird es auch wie mir gehen...aber seit MJ`s Tod scheinen einige, mich eingeschlossen, "aufzuwachen"...das wird hier im Forum, durch die Anmeldezahlen und "Geschichten" der User wohl ziemlich deutlich...

        Ich weiss auch nicht so genau, was ich Dir jetzt als Trost sagen könnte...ausser vielleicht...versuche Michael selbst als Trost zu sehen...seine Art, sein Wesen...hat er es doch tatsächlich geschafft, seiner Schwester LaToya zu vergeben...und selbst seinem Vater...der ihn ja nun wirklich "gequält" hat...

        Vielleicht ist es anmassend und vermessen von mir, und vielleicht springen mich die wirklichen langjährigen Fans jetzt auch gleich hier an...aber ich wage einfach mal die Vermutung aussprechen, dass Dir...jemand der SO vergeben konnte...ein Michael Jackson selbst also, Dir auch "vergeben" würde...

        ...und sicher stolz ist, da oben von seiner Wolke zu sehen, dass seine Worte "Früchte" tragen...dass immer mehr Menschen "aufwachen"...erkennen, sehen...zum einen, seine eigene Person betreffend...zum anderen hinsichtlich dessen, wofür er sich immer engagiert hat...

        In diesem Sinne kann ich persönlich nur sagen...Herzlich Willkommen und Kopf hoch...Danny

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        • #5
          Auch ich will dir sagen, Mikey,

          du wirst diese schrecklichen Schuldgefühle überwinden - wie meine Vorredner Dir schon sagten.

          Wir können jetzt gute Aufklärungsarbeit leisten und die Menschen in unserem Umfeld motivieren, ihre eingefahrene Meinung über Michael nochmal zu hinterfragen.
          Wir können seine Musik hören und sie anderen näherbringen.

          "Zwingen" können wir nun natürlich niemanden - aber darum geht es auch nicht.
          Was Du beschreibst ist ein ehrlicher emotionaler Prozesss, durch den du gehst. Aber diesen Weg und den Schmerz ertragen muß jeder für sich selbst.
          Danke für deine Offenheit.

          Ich wünsche dir noch viele Stunden (ach was sag ich: Jahrzehnte!) Freude an der wieder entdeckten Liebe zu Michaels
          Musik!

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          • #6
            mikey, du bist nicht schuldig.
            Wenn die Medien mit objektiver Berichterstattung nicht aufwarten können, ist das nicht Dein Fehler.
            Du tust aber recht, zu hinterfragen, was Dir vorgesetzt wird.

            CTE

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            • #7
              wie alle schon gesagt haben, bist du nicht schuld. ich bin von deiner ehrlichkeit wirklich beeindruckt! ich denke auch, dass du nicht der einzige bist, dem es so ergangen ist. ich bin auch neu hier. ich habe mich angemeldet, weil mein interesse seit seinem tod einfach unglaublich groß geworden ist. meine geschichte zu MJ ist ein wenig anders. ich fühle mich irgendwie auch schuldig (und seit ich mich mit MJ näher beschäftigt habe auch traurig, wütend und entsetzt). aber diese gefühle haben einen anderen grund. ich weiß nicht mehr was mein erstes erlebnis mit seiner musik war. das muss sehr früh gewesen sein, anfang der neunziger (ich bin 87 geboren). ich habe so eine dunkle erinnerung, dass mir seine musik da gefallen hat, wenn sie im radio kam und ich sogar versucht habe mitzusingen (ich hab als kind eigentlich nicht sehr gern gesungen). die sache mit chandler habe ich gar nicht mitbekommen. das hab ich erst erfahren, als es zum zweiten prozess kam. ich weiß noch, als ich einen cd-player bekommen hab, dass ich keine eigenen cds hatte. meine schwester hat mir einige ihrer gegeben und das einzige was ich gehört habe war michaels album history. irgendwie ist all der tabloidkram vollkommen an mir vorbeigegangen (das liegt wohl daran, dass mich klatsch um künstler nie interessiert hat, hauptsache gute musik). dass er dafür aber sehr wohltätig war und für den nobelpreis nominiert (als ich das gehört hatte, hab ich mich gefreut) wusste ich komischerweise. ich hatte immer ein positives bild von ihm, ich mochte seine musik, seine videos, hab mich aber trotzdem nie nähergehend mit ihm auseinandergesetzt. ich hab ihn nie als den großartigen und außergewöhlichen gesehen, der er eigentlich war, hab mich aber auch nicht verblenden lassen von den medien. ich hatte die bashir-doku damals mit meinen eltern gesehen und sie kam mir damals schon sehr komisch vor (jetzt weiß ich ja, dass sie nur zurechtgebogen worden ist). nach invincible hat man ja nicht mehr viel gehört, bzw während des zweiten prozesses wurde er ja von den sendern regelrecht boykottiert. irgendwie geriet er bei mir dann auch in vergessenheit. ich fand andere musiker toll und bis vor kurzem habe ich selbst gedacht, dass diese anderen mein musikalischer anfang waren (ich meine was meinem geschmack angeht). erst als ich morgens im bad stand und die schreckliche nachricht im radio hörte, ist es mir wie schuppen von den augen gefallen. meine erste cd war MJ (zwar nicht meine eigene, aber zumindest die die ich dauernd hörte). zu seiner musik hab ich sogar mit meinen freunden gespielt (das ist, finde ich eine lustige geschichte. wir haben in meinem zimmer verstecken gespielt und zwar im dunkeln! der sucher tappte im dunkeln durchs zimmer und wir mussten mucksmäuschenstill sein. das dumme war, dass man das atmen hören konnte. also haben wir musik angemacht und das war michaels musik. die einzige musik, bei der wir uns alle einig waren). ich hab mich dann erstmal über mich selbst geärgert. wie konnte ich ihn nur vergessen haben? einfach schlichtweg vergessen? deswegen fühle ich mich schuldig. ich habe ihn immer gemocht, aber einfach vergessen. wie konnte das passieren?

              inzwischen habe ich mich ziemlich stark mit ihm außeinandergesetzt und bin einfach nur fasziniert. er hat mich ganz tief berührt und beeindruckt, stärker als jeder andere mensch. gleichzeitig hat mich sein leben und all das was mit ihm und um ihn passiert ist auch sehr traurig gemacht. ich bin entsetzt, verletzt und wütend; und dann ist da eben der gedanke, auch schuldig zu sein. aber ich sehe es wie tinamj. ich habe selbst versucht mich in mj hineinzuversetzen. ich bin mir absolut sicher, dass er dir und mir verzeihen würde. keiner von uns hätte gegen das ankommen können, wogegen MJ sein leben lang kämpfen musste. was hätten wir tun sollen/können? das einzige was wir tun können, ist dafür zu sorgen, dass wir den menschen, die wir kennen, zeigen wer er eigentlich war und dass er so in erinnerung bleibt.
              Zuletzt geändert von ramirez666; 15.08.2009, 01:49.

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              • #8
                Erstmal danke fürs Durchlesen

                Klar, rational gesehen bin ich und wir alle nicht schuld an seinem Tod.
                Nur wenn ich so über seine gesamte Lebensgeschichte nachdenke, dann ist es einfach traurig alles.
                Dass einem einzigen Menschen vom Beginn seines Lebens an so viel unrecht zu Teil wurde ist einfach unbeschreiblich traurig.
                Und bei dieser ganzen Schuldsucherei, wer nun für seinen Tod verantwortlich ist find ich es schon beinahe etwas scheinheilig, wenn z.B. seine Familie in der Öffentlichkeit behauptet, er sei ermordet worden, dann sowas ähnliches kommt wie: "wir werden den schuldigen finden". Da frage ich mich dann immer, ob Vater Josef insgeheim auch mit Schuldgefühlen zu kämpfen hat.
                Und daraus ist dann so eine Art Selbstreflexion hervorgegangen...so nach dem Motto: "Fang erst einmal bei dir selbst an(i´m startin with the man in the mirror), auch du hast Mitschuld."
                Vielleicht ist es so zu erklären.
                Es ist einfach alles so traurig gewesen.


                @Tiffy:
                Krieg das mit dem zitieren iwie nicht richtig hin, aber egal.
                du hast geschrieben: "wenn du sagst, wir sind schuld! das stimmt so nicht. das kann man nicht einfach pauschalisieren."

                -Aber wenn du´s genauer durchliest, wirst du sehen, dass ich darauf hingewiesen habe, dass nicht alle damit gemeint sind

                Und nochwas: "und solche aussagen wie "wir sind schuld!", finde ich da nicht angebracht. sorry! "
                Aber es sind nunmal meine Gefühle und Gedanken - wo ist das angebrachter als hier in einem Forum???

                Dann noch: "tja, schonmal drueber nachgedacht, dass du nie im leben etwas von michael jackson gehoert haettest ohne dieses show-tamtam? nachdem michael sich von von seinen bruedern trennte, startete er seine solo-karriere, weil er seine musik im herzen trug und uns damit das groesste geschenk machte"

                -Also, ganz ehrlich- mit dem jetzigen Wissen, was er alles durchgemacht hat, würde ich darauf verzichten- ganz ehrlich, da wär mir sein Wohl echt wichtiger.
                Abgesehen davon hätte er auch ohne solch frühen Druckes bestimmt irgendwann von alleine angefangen, Musik zu machen- genau weil er die Musik im Herzen trug. Und wer weiss, was dann alles noch gekommen wäre, wenn er´s von sich aus gemacht hätte- und vor allem wie lange?

                Aber ja, ich weiss- hätte, hätte, fahrradkette...ist eben so wie´s ist...

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                • #9
                  Hallo Mikey,

                  schön, daß Du den Mut hast, uns an Deiner persönlichen Geschichte teilhaben zu lassen. Hier bist Du mit Sicherheit gut aufgehoben und die meisten verstehen bestimmt auch gut, was Dich im Moment umtreibt.
                  Hinsichtlich Deiner Schuldgefühle tröstet Dich vielleicht MJ´s Ausspruch, den er IMMER seinen Fans gesagt hat: I love you more ! In seinem Sinne wäre eine Art Selbstzerfleischung sicher nicht gewesen.
                  Und es ist schon so, man hat eben im eigenen Leben Phasen, wo man mit sich selbst beschäftigter ist .. und ruhigere Zeiten, wo man sich wieder auf gewisse andere Dinge besinnen kann, bzw. wo man offener für Hintergründe und Zwischentöne ist...und sich mehr Zeit zum Reflektieren nehmen kann...

                  Mein persönliches Motto lautet bezüglich MJ inzwischen auch:
                  besser spät als nie !

                  Also:
                  Musik an (laut!), Video an (wenn Du hast), Kopf hoch, Unwissenden oder Kritikern im Zweifelsfall zukünftig mit fundierten Fakten begegnen und wieder das schöne schöne schöne MJ-Feeling voll und ganz zulassen - ohne wenn und aber! Dann geht´s Dir bestimmt bald wieder besser!

                  LG, Juni

                  Kommentar


                  • #10
                    Ich hab jetzt auch endlich die Zeit gefunden, mir das hier durchzulesen und ich kann nur genauso sagen, dass du dich nicht schuldig gemacht hast an diesem Mann. Du warst ein Teenager. Wenn du ohne wenn und aber zu Michael hättest stehen können, obwohl du so einen Gegenwind bekommen hast und obwohl du aus den Medien nichts anderes erfahren hast, als dass er ein Kind missbraucht hat, dann wärst du verdammt stark gewesen. So stark, wie fast kein 14-jähriger.

                    Ich wohne auch in einem kleinen Dorf, bei dem man genau aufpassen muss, was man tut und sagt. Hast du dir im einen Teil des Dorfes nur das Bein gebrochen, hast du es im anderen Teil des Dorfes schon abgenommen bekommen. So läuft das nunmal in Dörfern und als Teenager ist man nicht scharf darauf, das Gesprächsthema Nummer eins in seinem Dorf zu sein.
                    Persönlich hatte ich vielleicht das große Glück, dass ich bei den ersten Missbrauchsvorwürfen noch zu klein gewesen zu sein, um sie überhaupt mitzukriegen oder zu verstehen, dass das böse ist, was da berichtet wird. Ich war sechs/sieben Jahre alt damals. 2003 war ich zum Glück dann schon 16 und hatte das Glück, dass meine Meinung nicht eingeschränkt wurde von anderen.

                    Hätte man aber damals auf mich eingeredet, dann wäre ich auf diese Masche der Medien sicherlich auch reingefallen und hätte Michael, unbekannter Weise, möglicherweise ebenfalls verurteilt. Aber wie tinamj schon sagte: Michael hätte dir verziehen. Ganz bestimmt. Wenn er in deinen Augen die Schuld und die Traurigkeit sehen würde, dann würde er dich sicherlich auch mal in den Arm nehmen und sagen, dass du dir keine Vorwürfe machen solltest. Da bin ich ziemlich sicher.

                    Also mach dich damit nicht selbst verrückt. Erinnere dich an die schönen Zeiten, die du durch und mit Michaels Musik hattest und halte sein Andenken jetzt hoch. Jetzt, nach seinem Tod, kannst du das noch für ihn tun. Damit hast du deine, ohnehin nicht vorhandene, Schuld, dann gebüßt

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                    • #11
                      Das tue ich

                      Bin eigentlich ein ziemlicher TV-Junkie- aber jetzt sitz ich seit wochen nur noch vor dem Rechner, höre seine Musik, lese (schöne) Geschichten über ihn u.s.w.
                      Der Fernseher ist jetzt mittlerweile seit 2 Wochen durchgehend aus!!! unglaublich

                      Kommentar


                      • #12
                        Das fällt mir auch nicht schwer, den Fernseher aus zu lassen. Und wenn er doch mal an ist, dann laufen da keine Klatschnachrichten, sondern irgendein Film, oder eine Serie, die ich sehen möchte und wo ich sicher sein kann, dass mit keine Un- bzw Halbwahrheiten bezüglich Michael um die Ohren gehauen werden.

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                        • #13
                          ich hab meinen fernseher nur noch für dvds und vielleicht mal für die playstation. ansonsten es lebe das internet

                          Kommentar


                          • #14
                            Alles Internetsuchtis hier. Ich seh schon Wo das noch hinführt? Man weiß es nicht

                            Kommentar


                            • #15
                              Hallo mikey,

                              ich kann mich all meinen Vorrednern hier nur anschließen: Du bist sehr mutig, Deine Gefühle hier so offen preiszugeben und du bist ganz bestimmt nicht schuldig.
                              Aber ich kenne das Gefühl, ich fühle mich manchmal auch ein wenig schuldig, oder vielleicht anders gesagt, ich schäme mich... darüber, dass icih mich nicht intensiver und früher mit alledem beschäftigt habe. Ich habe seine Musik geliebt, aber als ich von den Mißbrauchsvorwürfen erfahren habe, dachte ich nur: WAS?! Das kann nicht sein! Das passt einfach nicht zu Michael.
                              Aber das war's dann auch schon. Ich habe mich trotzdem von ihm ein wenig distanziert, aus Angst wahrscheinlich, es könnte doch was Wahres dran sein.
                              Als ich dann von seinem Tod erfuhr, war ich absolut geschockt und unendlich traurig. Aber ich wollte keine Trauer für jemanden empfinden, der Kindern etwas angetan haben könnte , also fing ich auch an über ihn zu recherchieren - und ich tue es immer noch! Inzwischen bereue ich es sehr, dass ich mich nicht viel früher mit ihm beschäftigt habe. So ein wunderbarer, gütiger Mensch und großartiger Künstler! Aber, wie schon erwähnt wurde: Besser spät als nie. Und ich finde es irgendwie klasse, dass seine Fangemeinde immer größer wird!

                              Du hast natürlich Recht, wenn Du sagst, wenn die Fans nicht so wißbegierig wären, gäbe es diesen ganzen Tabloid-Mist nicht - aber ich denke, das verselbstständigt sich irgendwann. Einerseits möchte man natürlich alles über seinen Star wissen, andererseits wollen die Zeitungen gekauft werden - also erfinden sie auch schon mal das ein oder andere...
                              Und jeder Star braucht auch seine Fans - das hat natürlich positive wie negative Seiten.
                              Und wieviele Stars bringen sich mit Negativ-Schlagzeilen ins Gespräch, nur um überhaupt mal wieder in Erinnerung zu treten!
                              Das Schlimme bei Michael war halt, dass das Ganze irgendwann überhand genommen hat und die unglaublichsten Dinge verbreitet wurden. Und dass selbst die, denen Michael vertraut hat (Bashir vor allem), ihn hinterher verletzt haben. Wahrscheinlich weil es doch viel interessanter war sensations-mist zu erzählen, als die Wahrheit.
                              Leider unterliegen wir viel zu sehr diesen Medien, man weiß ja schon gar nicht mehr, wem man überhaupt noch was glauben kann - und ohne Internet sähe es noch schlimmer aus!
                              Und hey, du warst 14! Da ist man auch noch enorm abhängig von Freunden, Familie und seinem ganzen Umfeld - da kann man auch wirklich noch nicht so abwägen, was wahr ist und was nicht, das können ja teilweise nicht mal die Erwachsenen. Mein Vater glaubt heute noch, dass Michael's Nase abgefallen ist! ( Das ist halt auch so, weil er sich nicht wirklich dafür interessiert, dann sucht er auch nicht wirklich nach der Wahrheit. Also bekommt er tagtäglich diesen Schwachsinn vorgesetzt und denkt sich, da könnte ja dann wohl was Wahres dran sein. Das ist traurig. Leider ist diese Meinung dann schon so eingebrannt, dass alles Gegenteilige komischerweise nicht mehr geglaubt wird.

                              Michael war halt ein ganz besonderer Mensch und wurde gerade deswegen auch so leicht mißverstanden - das ist halt so mit Genies!
                              Aber er hat seine Fans geliebt und sie verstanden. Ich bin sicher er hat uns allen vergeben.

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