ich habe weitere MJ-Produkte die ich gerne veräußern möchte. Hier eine kleine Liste:
Original BAD-CD von 1987 aus Japan
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Über Michael Jackson von Margo Jefferson
Rezension:
Die Autorin Margo Jefferson hat ihre Jackson-Betrachtung in ihrem Essay Über Michael Jackson" einmal ganz anders aufgezogen, als die Autoren, die ich bisher gelesen hatte.
Im ersten Kapitel Freaks" geht sie detailliert auf Jackson und die Personen ein, die ihn und seine Darstellung in der Öffentlichkeit entscheidend geprägt haben, ein. Interessant sind ihre Verweise auf das Vaudeville-Theater im 19. Jahrhundert und die Rolle, die schwarze Darsteller dabei spielten. Ihre Beschreibungen sind intelligent und vielschichtig, da sie zudem die Interaktion von Freaks", Schaustellern und den jeweiligen Reaktionen und Erwartungen der normalen" Gesellschaft mit einbezieht.
Im zweiten Kapitel Zuhause" erklärt sie familiäre Zusammenhänge der Jacksons sowie Zusammenhänge zur späteren Entwicklung der Familie. Was die Jackson-Kinder selbst schon mehrfach angedeutet haben, wie z.B. Gewalt und hierarchische Strukturen, wird hier noch einmal genauer unter die Lupe genommen, die Rollenverteilung der einzelnen Familienmitglieder wird psychologisch ausgeleuchtet.
Im dritten Kapitel Kinderstar" stellt Jefferson verschiedene Bezüge zu schwarzen und weißen Kinderstars verschiedener Jahrzehnte her, deckt Parallelen auf, erläutert den Erwartungs- und Erfolgsdruck auf diese Kinder und beschreibt die möglichen psychologischen Auswirkungen, die ein solches Leben auf Kinderstars haben kann, bzw. im Falle viele ehemaliger Kinderstars, wie natürlich auch der Jacksons, sind diese Auswirkungen z.T. ja ganz deutlich zu erkennen.
Im darauf folgenden Kapitel Jenseits von Hautfarbe und Geschlecht" lässt sich Jefferson ausgiebig über Michael Jacksons optische Veränderungen aus und beschreibt dabei auch soziale Zusammenhänge, wie z.B. die Tatsache, dass Schwarze z.T. bis heute in den USA mit ihrer Hautfarbe zu kämpfen haben. In ihre teilweise soziologischen und psychologischen Ausführungen streut sie ab und zu eigene Beobachtungen und Erklärungen ein, wie sie sich selbst mit Michael Jackson in dessen jeweiligen Phasen auseinander gesetzt hat. Wie in den anderen Kapiteln auch, hier jedoch ganz besonders, geht sie dabei explizit auf einige von Jacksons wichtigsten Videos und Auftritten ein, auf seine Art, sich zu kleiden und sich zu geben. Sie lässt sich über die widersprüchlichen Geschlechtsmerkmale und -signale aus, die von Jacksons Äußerem ausgehen, z.B. weibliches Gesicht vs. In-den-Schritt-fassen, und stellt die These auf, dass Michael Jackson sich angesichts dieser bunten Mischung wohl selbst nicht mehr so bewusst sei, welche Signale er in den jeweiligen Auftritten aussendet.
Das Buch endet mit einer, meiner Meinung nach sehr gelungenen Darstellung des Prozesses gegen Jackson wegen obszöner Handlungen an einem Minderjährigen unter 14". Sie stellt die einzelnen Prozessakteure vor und beschreibt deren Auftreten vor Gericht, ihre Fehler oder Erfolge und erklärt, warum der Prozess sich so entwickelte, wie er es letztendlich getan hat. Dabei gelingt es ihr, keine Partei zu ergreifen, Verständnis für beide Parteien zu erwecken und gleichzeitig jeden Beteiligten als fehlbar und menschlich erscheinen zu lassen.
Alles in allem also ein sehr gelungener Essay, der einem neue Denkanstöße über diesen rätselhaften Sänger liefert. Dennoch möchte ich abschließend zur Vorsicht aufrufen, denn dieser Essay ist, trotz aller soziologischen und psychologischen Einschläge meiner Meinung nach eine eher subjektive Darstellung Michael Jacksons, der sicher auch darauf basiert, was sich die Autorin im Laufe der Zeit über Michael Jackson gedacht und worüber sie sich vielleicht selbst gewundert hat. Gerade bei dem Kapitel Jenseits von Hautfarbe und Geschlecht" musste ich oft den Kopf schütteln, weil mir einfiel, dass ich MJ oft ganz anders gesehen habe als die Autorin ihn beschreibt. Zugegeben, als ich auf Michael Jackson aufmerksam wurde, war ich acht und er war gerade dabei, seine Dangerous-Tour zu starten. Michael begleitete mich bis hinein in meine tiefste Pubertät und er war für mich auch der erste Mann, der mich als solcher interessierte. Folglich gab es für mich als Fan nichts Weibliches an ihm. Im Gegenteil, seine Art, lasziv beim Tanz seinen Körper einzusetzen war für mich überaus männlich. Für mich war ***** immer ein Mann, ob nun ein kindlicher, den ich mütterlich beschützen wollte oder ein aufreizender Performer, der mein Herz höher schlagen ließ. Damit will ich sagen, die Wahrnehmung von Michael Jackson variiert vermutlich in einem ganz breiten Spektrum, je nach eigener Geschichte und Erfahrungen derjenigen, die sich mit ihm beschäftigen. Deshalb würde ich Margo Jeffersons Beschreibung nicht als Nonplusultra-Darstellung ansehen. MJ selbst sieht sich vermutlich auch wieder ganz anders und vielleicht wollte er auch ganz andere Dinge vermitteln, als in der Öffentlichkeit letztendlich ankam.
Zudem finde ich, dass die Autorin viel zu wenig auf die musikalische Entwicklung Michael Jacksons eingeht. In einem vollständigem Portrait sollte jedoch gerade dies auf keinen Fall fehlen, da man an der Musik meiner Meinung nach fast am besten *****s Entwicklung, den Reifeprozess und vielleicht auch sein Selbstbild nachvollziehen kann. Von der Qualität seiner Musik mal ganz abgesehen
Deshalb gibt es von mir vier Sterne, denn ein Portrait eines Musikers, dem ein expliziter Nachvollzug von dessen Musik fehlt, kann, denke ich, keine fünf Sterne bekommen.
"Die Jacksons" - von Joseph Jackson
Rezension:
Vor einiger Zeit ist mir eine Leseprobe von Joe Jacksons Buch in die Hände gefallen. Ich gebe ehrlich zu, dass mich - ferngesteuert durch die Medien - die Sicht aus seinem Blickwinkel nie wirklich interessiert hat. Doch allein durch sein Vorwort weckte er mein Interesse. Es ist allgemein bekannt, dass er ein direkter Mensch ist und gleich zu Beginn macht er darauf aufmerksam, dass es bei ihm weder Halbwahrheiten noch Lügen gibt. Also ich für meinen Teil habe kein Problem mit der Wahrheit. Und mit etwas Vertrauen glaube ich diesen Worten jedenfalls mehr als den Worten der Presse. Somit legte ich alle Vorurteile zur Seite und trat in seine Welt ein. Dafür bekam ich anfänglich unterschiedliche Passagen seiner Kindheit und Jugend präsentiert. Ich war verblüfft über die höfliche Ausdrucksweise. Drastische Ereignisse sowie witzig dargestellte Begebenheiten haben mich quasi schmunzelnd an das Buch gefesselt. Auch muss ich gestehen, dass er die Zeit der Gründung seiner eigenen Familie mit entzückend formulierten Details bestückte und ich nahm an dieser Stelle zur Kenntnis, dass er nicht unbedingt nur der "böse Gefühlslose" ist, den die Medien in unsere Köpfe eingraviert hat. Sicher kann an dieser Stelle die Darstellung des rauen Vaters, der seine Kinder verprügelte, kein gutes Wort verloren werden. Aber was weiß man eigentlich? Der Druck in diesen Kreisen ist enorm mit diesem Ziel, bis zur Spitze zu gelangen. Ich kann mich gut an eine von Michaels Aussagen in einem Interview erinnern, dass er trotz aller Entbehrungen und Missstände das gleiche Leben hätte wieder führen wollen.
Als Vater von neun Kindern richten sich die Erzählungen stets auf die Gesamtheit seiner Familie. Hauptaugenmerk ist die Karriere der Jungen und später die der Mädchen. Er ist sich über die zermürbenden, harten Zeiten mit den Jackson 5 sehr bewusst und man liest häufig Sorge um die Sicherheit und die Gesundheit all seiner Kinder heraus. Die Tatsache, dass er den Mut aufbrachte, sich allein mit einer fünfköpfigen Bande lebhafter Jungen unterschiedlichen Alters in eine Richtung zu begeben, die auch ihm völlig unbekannt war, fand ich schon immer bemerkenswert. Auch er kam nicht um die Erfahrung herum, mit Neid und Missgunst Bekanntschaft zu machen. Und wenn er sich in diesem Buch des Öfteren selber auf die Schulter klopft, interpretiere ich daraus einfach unermesslichen Stolz auf sich selbst und auf seine Kinder, dass er sie dahin brachte, wohin es bisher kaum einer schaffte. Darin sehe ich nichts Unrechtes.
Habe ich erwartet, dass er sich besonders über Michael äußert? Natürlich. Und er hat. In einer Art und Weise, wie er es Michael sicher nie zu sagen pflegte aber er konnte es schreiben. Meines Erachtens immer noch viel zu sparsam aber "R.I.P. Michael, dass was ich las, hat dir gut getan." Ich lese einen Vater, der vor Stolz fast platzte. Ebenso äußert er seine Einstellung zu den Missbrauchsvorwürfen, zu überhaupt allen Vorwürfen, Gerüchten und dem entgegen seine Version der Erziehungsmethoden. Zur Plauderei über die Mädchen hoffe ich stark, dass Michael ihm das frei gestattete ohne dazu überredet worden zu sein.
Michael besaß die Kraft, seinem Vater zu vergeben. In meinen Augen eine schier starke Leistung, wie alles an ihm. Auch diese Tatsache hat mich veranlasst, das Buch in die Hand zu nehmen und Joe als auch meinen Vorurteilen eine Chance zu geben. Für notorische Zweifler ist das Buch kein Muss. Mit Interesse für die gesamte Familie behaupte ich, 85% von dem Material noch nirgendwo gelesen zu haben. Die geistige Bereicherung war für mich und volle Punktzahl ist für ihn.
Michael Jackson - A Remarkable Life DVD
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