FuNky
Kapitel 20
Die Sonne ging auf, und Sharon schaute sich immer noch die Anfragen an. Sie gähnte, streckte sich und setzte sich anders ihn. Die ganze Nacht nun hatte sie die Anfragen immer wieder durchgelesen, einige ausgeschlossen, den großen Stapel wieder durchsucht, weitere ausgeschlossen und jetzt hatte sie noch genau vier Angebote auf dem Tisch, die für sie am besten klangen. “Hm, D&G, ob ich die Klamotten dann auch behalten darf?”, fragte Sharon laut und bemerkte nicht, das Michael total verschlafen die Treppen runterkam. Er war etwas erschrocken, als er aufwachte und niemand neben ihm lag. Die andere Betthälfte war kalt, also war Sharon wohl schon länger wach. Sie achtete nicht auf ihn, sie war wohl zu sehr in Gedanken versunken. Nebenbei lief der Fernseher, Sharon schaute immer mal wieder auf den Bildschirm. Gerade war die Werbung vorbei und Michael schmunzelte, als er bemerkte, was Sharon sich ansah - einen Cartoon! Er stellte sich hinters Sofa und ließ plötzlich ein lautes “Buh!” von sich. Sharon zuckte zusammen und ließ einen Ordner fallen, den sie gerade in der Hand hielt. “Oh mein Gtt Michael hast du mich erschreckt!” Michael kicherte. Er hätte nicht gedacht das ein kleines “buh” seine Sharon so zusammenzucken lassen könnte. Doch er fand es witzig. “Entschuldige, ich wollte dich nicht so doll erschrecken.” Sharon bückte sich und hob en Ordner auf. “Was machst du da?”, fragte er sie neugierig und kletterte über die niedrige Rückenlehne der Couch und setzte sich neben sie. “Ich hab alle Anfragen auf Fotoshootings durchgesehen und vier ausgesucht die am interessantesten klingen.” Michael riss die Augen auf. “Also nehme ich mal an das du heute nicht viel schlaf hattest, oder?” Er schielte auf den Papierhaufen auf dem Boden. “Eigentlich gar keinen.”, lachte Sharon und legte den Ordner auf den Tisch. “Ähm Michael ich muss mit dir was bereden…”, fing sie an. “So früh?”, fragte er und streckte sich. Er hob seine Arme und schloss die Augen. Sharon musste sich zusammenreißen ihn nicht anzufangen zu kitzeln. Er setzte sich bequemer hin und schaute sie an. “Ich bin ganz Ohr kleine.” “Also, ähm ich war ja gestern bei meiner Wohnung und um es kurz zu machen…. Mein Vermieter hat mich rausgeschmissen.” “Oh nein! Kann er das denn einfach so?” “Keine Ahnung, aber ich muss in einer Woche schon ausziehen! Wo finde ich denn so schnell eine neue Wohnung her?” Michael schaute sie überrascht an. “Ähm ich hätte da einen Vorschlag.”, sagte er und war etwas gekrängt, das Sharon nicht selber drauf gekommen war. “Also wir kennen uns nun seit 5 Monaten und seit zwei Monaten verbringst du fast jeden Tag hier, wieso… ich meine wieso willst du nicht gleich hier einziehen?” Sharon fiel die Kinnlade runter. Michael schaute sie enttäuscht an, sie sah nicht gerade begeistert aus. Sharon bemerkte, dass Michael gekrängt von ihrer Reaktion war, also wandelte sie ihr entsetztes Gesicht in ein lächeln. “Ist es nicht ähm… zu früh?” Michael seufzte. “Naja vielleicht, aber ich liebe dich so sehr…. Es kommt mir so vor als würde ich dich schon ewig kennen und du bist doch eh schon fast immer bei mir. Außerdem bist du jetzt auch in der Öffentlichkeit und kannst nicht überall wohnen, die Fans werden dir die Türen einrennen.” Sharon nickte. “Du hast ja recht Michael aber ich will mich mir nicht aufdrängen und…” Michael rollte mit den Augen. Er wollte das Sharon sofort aufhörte so ein Blödsinn zu reden, also beugte er sich vor und küsste er sie sanft. “Ähm wofür war das?”, fragte Sharon. “Damit du endlich die Klappe hältst. Und nein, du drängst dich mir nicht auf. Ich fände es eine gute Idee. Wir können deine Möbel irgendwo hier unterbringen und dann ziehst du hier in Neverland ein.” Sharon lächelte gequält. Sie war unsicher, schließlich waren sie erst seit 2 Monaten ein Paar! “Okay. Danke.”, sagte Sharon. Doch sie klang immer noch nicht sehr begeistert, wie Michael leider feststellen musste. Er liebte sie so sehr und die Vorstellung das sie tatsächlich bei ihm Einzog machte ihn überglücklich. “Und jetzt zeig mir welche Anfragen du dir ausgesucht hast!”, bat und rutschte etwas zu Sharon rüber. “Okay, also das hier zuerst. Das hier ist für die neue Kollektion von D&G, das würde mich sehr interessieren. Und das hier ist für Bademode, das wollen sie in Hawaii aufnehmen, dann könnten wir gleich einige schöne Tage dort verbringen und das hier ist für eine Zeitschrift, aber da bin ich mir nicht sicher die werden mich bestimmt nur über dich ausfragen. Was meinst du Schatz? Michael?” Sharon schaute von ihren Papieren auf und bemerkte, dass Michael ihr gar nicht mehr zuhörte sondern mit dem Cartoon der im Fernsehen lief beschäftigt war. Michael hatte ein breites grinsen auf dem Gesicht und lachte. Sharon räusperte sich und gab ihm einen leichten Klaps auf die Schulter. “Hm?”, fragte er und schaute sie an. “Ich habe mit dir geredet.” “Oh entschuldige Baby, das war nur eben so lustig wie Goofy die Wäsche aufgehängt hat…” Sharon lachte und schaute nun ebenfalls auf den Bildschirm. Und gleich darauf waren alle ihre Zweifel vergessen und beide saßen lachend auf der Couch und schauten Cartoons.
Als die Serie vorbei war, holte sie jedoch die Realität wieder ein. Die Angst davor, zu Michael zu ziehen. Sie wusste nicht genau wieso, doch sie hatte ein mulmiges Gefühl.
“Also Baby, wann bringst du deine Sachen her?”, fragte er aufgeregt. Sharon wurde ganz übel. “Wann, also ähm ich weis nicht so genau…”, stammelte sie nervös. “Du musst bestimmt viel packen, komm als uns zu dir fahren ich hab deine Wohnung noch nie gesehen!”, rief Michael aufgeregt und nahm ihre Hand. “Ähm Michael du kannst nicht mitkommen, stell dir vor was für ein Chaos entsteht!” “Du hast recht. Du bist ja so klug!” Er drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Sharon liebte es, wenn er ihre Hand nahm oder sie küsste, doch die Angst vor dem Umzug verdrängte das gute Gefühl. “Geh lieber alleine und pack schon mal einige Sachen ein!” Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, als plötzlich das Telefon klingelte. Michael nahm den Hörer ab, blieb aber sitzen. “Michael Jackson am Apparat. Oh Mum! Hi! Du ich ruf gleich zurück ist momentan schlecht, okay? Bye. Ich liebe dich auch Mum.” Er legte auf. Sharon schaute ihn mit großen Augen an. “Stimmt, du hast ja auch noch Eltern.”, erinnerte sie sich und lächelte schüchtern. Sie hatte gar nicht an Michaels Familie gedacht. Außer Janet kannte sie ja keinen. “Du etwa nicht?”, grinste er. Doch plötzlich bemerkte er, wie Tränen in Sharons Augen schossen. “Naja… nein.”, gab sie zu und versuchte mit ganzer Kraft die Tränen aufzuhalten. Was war heute nur für ein Tag? “Oh Sharon, was ist passiert?”, fragte er sanft. “Sie sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen, das war vor zwei Jahren.” “Oh Sharon das tut mir so unendlich leid.” Er umarmte sie sanft. “Ähm ich denke ich geh jetzt lieber los.”, stammelte Sharon und wischte sich die Tränen weg. “Ruf deine Mum an, du hast es ihr versprochen.”, sagte sie leise mit einem bezaubernden Lächeln. Ihre Augen glänzten und sie ging schnell ins Schlafzimmer um sich umzuziehen. Gleich darauf fuhr sie wieder zu ihrer Wohnung und fing an, ihre Sachen zu packen. Wieso fiel es ihr nur so schwer? Als es Abends wurde, rief Sharon Michael an. Sie sagte, sie wolle gleich übernachten, da es schon so spät wäre und außerdem wolle sie noch etwas ihren Erinnerungen nachhängen. Obwohl Michael nicht gerade begeistert war, dass er am nächsten Morgen wieder alleine im Bett aufwachen musste, nickte Michael am anderen ende verständnisvoll.
++++Eine Woche später+++++
Sharon stand in ihrer leeren Wohnung. Es schmerzte, sie liebte diese Wohnung, diese Wohnung war ihr zu Hause. Sie stellte sich ans Fenster und erinnerte sich an die Zeit von damals. Wie sie eingezogen war, wie sie mit ihren Freundinnen damals ihren Einzug gefeiert hatte. Oder wie sie Nächtelang wach in ihrem Bett lag, weil sie pausenlos an Michael denken musste. Sie seufzte. Und jetzt hatte sie ihre ganze Vergangenheit hinter sich gelassen. Ihre ganzen Freunde, ihre Familie, ihr zu Hause. Plötzlich kamen vom Eingang einige Fans zum Fenster und schrieen. Sharon rollte mit den Augen. Am Anfang war es lustig, doch jetzt fing es an zu nerven. Sie schloss das Fenster und ging zur Tür. Sie schaute sich noch mal um, bevor sie dann aus der Wohnung ging. Als sie aus dem Haus ging, beschützte Rayn sie vor den Menschenmassen vor dem Haus. Als sich Sharon endlich in die abgedunkelte Limousine setzte, seufzte sie laut.
Sie zitterte, als sie aus dem Wagen stieg. Sie waren in Neverland wieder angekommen und große Lieferwagen standen im Eingang und immer wieder trugen Möbelpacker Kartons in eines der Gästehäuser. Sie spazierte durch das große Gelände von Neverland, als ihr Michael über en Weg lief. “Ich hab dich gesucht Baby!” Er umarmte sie fest. “Ich freu mich ja so!” Sharon versuchte zu lächeln. “Hm ja!”, murmelte sie. “Hey Prinzessin alles okay?” “Ja, ich… ich würde jetzt gerne nur etwas alleine sein wenn es dir nichts ausmacht.” “Ähm.. Klar.” Michael begutachtete Sharon, er versuchte ihre Gedanken aus dem Gesicht zu lesen, doch Sharon schaute ihn nur mit ihren großen unschuldigen Augen an. “Okay, wenn du mich suchst ich bin im Studio.” Michael merkte, dass Sharon vom Umzug nicht noch ganz überzeugt war. Und das verletzte ihn. Also wollte er sich mit Arbeit ablenken.
Sharon saß am See und ließ ihre Füße ins Wasser baumeln, während sie nachdachte. Sie hatte so viel für Michael aufgegeben! Aber sie liebte ihn so unglaublich. Plötzlich bemerkte sie jemanden im Wasser spiegeln und schreckte auf. “Michael! Ich dachte du wolltest im Studio arbeiten.”, fragte sie. “Wollte ich auch.” Er zog seine schwarzen Schuhe und die weißen Socken aus und setzte sich neben Sharon. “Aber ich konnte nicht aufhören an dich zu denken. Ich seh das du nicht gerade begeistert vom Umzug bist. Aber ich möchte das wir gemeinsam glücklich sind.” Sharon schaute zu ihm auf. “Das will ich ja auch Michael, ich liebe dich!” “Und wieso freust du dich nicht?” “Ich… ich habe alles aufgegeben, meine ganze Vergangenheit, das tut weh.” Michael nickte nachdenklich. Plötzlich wurde ihm klar, was Sharon tatsächlich alles aufgegeben hatte. Die drei Monate wo sie befreundet waren war noch alles okay, aber seit dem sie zusammen waren verbrachten sie fast nur Zeit zusammen. Sharon kannte keinen seiner Freunde und außer Janet auch keinen seiner Verwandten. Damit sich Sharon wohler fühlte, wollte er sie in sein Leben einbinden. “Komm Baby, gehen wir in unser Haus?”, fragte er und lächelte sie an. Er hatte so ein funkeln in den Augen, was ein unglaubliches Glücksgefühl in ihr auslöste. Sharon nickte und beide standen gemeinsam auf. Michael griff nach Sharons Hand. “Ich will das du dich freust.”, sagte er leise. “Weist du Michael, am Anfang habe ich gezweifelt, aber jetzt bekomme ich immer mehr das Gefühl, dass der Einzug doch keine so schlechte Idee war.” Und das war die Wahrheit, das wusste Michael.
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