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Interview mit Joe Vogel, Autor von "Man in the Music"

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  • Interview mit Joe Vogel, Autor von "Man in the Music"


    By Lauren Trainor Fri, Apr 01, 2011

    "Ich möchte das Michael anerkannt wird für das was er war und ist: Einer der bedeutendsten Künstler des vergangenen Jahrhunderts"

    Interview mit Joe Vogel, Autor von "Man in the Music: Das kreative Leben und Werk von Michael Jackson

    Das kreative Leben und Werk von Michael Jackson: Im September 2011 wird Joe Vogel sein neues Buch "Man in the Music" veröffentlichen. Joe hat Michaels Kunst seit über fünf Jahren untersucht, sprach mit vielen Menschen, die Michael kannten und mit ihm arbeiteten während seines Lebens. Wir haben einige Einblicke in dieses mit Spannung erwartete Buch erhalten, zuletzt durch Joe's Bewertung und Diskussion von "Hollywood Tonight", in der Huffington Post.

    Viele Fans u. Befürworter von Michael ist wohl bewusst, welche Arten von Publikationen "Tell all"- Bücher und Artikel es gibt, die von angeblichen Experten von Michaels Leben und Personen geschrieben werden. Da wir den Kurs im Marathon der Wahrheit behalten wollen, sind wir endlich in der Lage, ein Buch anzukündigen, wer dieser Mann wirklich war durch seine Texte und Musik sein großes Engagement und die Hingabe an seine Kunst, den grundlegenden Kern von Michael, der uns alle erreicht hat als er von Ungerechtigkeit, Diskriminierung und der Notwendigkeit, eine wirkliche Veränderung in der Welt, seine Liebe für alle Kinder, junge und ältere, und seine Vision für eine bessere Zukunft zu machen sprach.


    Lauren: Joe, können Sie uns über Ihren Hintergrund erzählen und wie Sie Schriftsteller wurden?

    Joe: Ich habe immer geschrieben. Zu veröffentlichen dauerte einige Zeit - ich hatte mein erstes Buch im Jahr 2006 veröffentlicht (ironischerweise übermittelte ich zum ersten Mal eine sehr frühe Version meines MJ Buch, aber niemand wollte es veröffentlichen).

    Lauren: Ich weiß, Sie haben zwei Bücher vor "Man in the Music" veröffentlicht. Können Sie uns ein wenig darüber erzählen?




    Joe: Das erste ist "Free Speech 101", es erzählt den Feuersturm den ich erlebte als ich Filmemacher Michael Moore eingeladen hatte, auf einer sehr konservativen Universität zu sprechen. Es ist eine Auseinandersetzung mit den Ängsten der Menschen, Polarisation, Intoleranz, Zensur usw. Ich war damals 23 und erhielt alle Arten von Angriffen, Bestechungsgelder, Morddrohungen nur weil ich jemand einlud über unterschiedliche Ansichten zu sprechen. Das zweite Buch, die Obama-Bewegung, ist eine Sammlung von Essays über die Jugendbewegung, die Barack Obama in seiner Kandidatur für das Präsidentenamt inspirierte.

    Lauren: Wann haben Sie sich für Michaels Musik interessiert?

    Joe: Ich entdeckte Michael Jackson als ich etwa 7-8 Jahre alt war. Ich trug meine VHS von The Legend Continues mit mir, ich sah es so viele Male. Das erste Mal sah ich die Motown 25 Leistung, ich war absolut sprachlos. Es hatte einen großen Einfluss auf mich. Meine musikalischen Interessen haben sich seitdem in alle möglichen Richtungen weiterentwickelt; Michael war der einzige Künstler, der von meiner Kindheit an blieb, denn ich konnte weiterhin seine Arbeit auf einem neuem Niveau schätzen lernen.






    Lauren: Was veranlasst Sie die Herausforderungen beim Schreiben für dieses Buch anzunehmen und fünf Jahre in die Entwicklung zu investieren?

    Joe: Nun, um ehrlich zu sein, hatte ich keine Ahnung von der Tragweite dessen, was sich entwicklete als ich mit meiner Aufnahme begann. Ich begann in der Mitte seines Prozesses, weil ich mit dem Grad frustriert war den die Menschen sein künstlerisches Genie vergessen zu schienen- oder einfach nie wirklich verstanden. Der Plan war Interpretationen seiner Songs zu bieten, und es entwickelte sich von dort aus.

    Lauren: Wenn Sie mit Menschen sprachen, die Michael kannten oder mit ihm arbeiteten, haben Sie gemeinsame Erlebnisse und Eindrücke vermittelt, die sie über ihn hatten?

    Joe: Menschen, die mit Michael arbeiten liebten seine Leidenschaft und Freude, sein Streben nach Innovation und Erstellen an einfach großartigen Arbeiten. Beginnend in der Zeit des BAD-Albums, konnten seine Mitarbeiter ein erneuertes Vertrauen und eine Autonomie bei der Durchführung seiner kreativen Vision entdecken.

    Lauren: Haben Sie ein bestimmtes Lieblingsstück und warum?

    Joe: Als ich aufwuchs waren es Songs wie "Billie Jean" und "Man in the Mirror". Nun neige ich dazu, mehr von seinen obskuren Tracks zu genießen. Mein Lieblings-Album derzeit ist History. Ich denke es ist ein Meisterwerk und wird als solches auf der ganzen Linie anzuerkennen sein.

    Lauren: Wo würden Sie Michael`s Platz und Bedeutung u. kulturellen Einfluss in der Geschichte der modernen Musik ansiedleln?

    Joe: Kulturell glaube ich, dass Michael neben den Beatles steht. Ich glaube er ist vor Elvis. Michael und die Beatles waren nicht nur enorm in ihren jeweiligen Epochen, sondern ihre Musik hat die Art von Tiefe und Vielfalt Generation zu Generation zu begeistern.







    Lauren: Wie viel ist der Mann in der Musik zu finden? Haben Sie Ihre Eindrücke und Überzeugungen verändert wer oder was er wirklich war?

    Joe: Michael glaubte der beste Weg sei, dass Menschen ihn am besten durch seine Kunst verstehen konnten.. Ich fand, dass dies der Fall war. Alles Wesentliche kommt in seiner Arbeit vor.

    Lauren: Gab es etwas was Sie gelernt haben während Sie Ihre Forschung betrieben, dass Sie überrascht hat?

    Joe: Es gab viele Überraschungen. Das passiert, wenn Sie sich wirklich auf einen einzelnen Song und ein Album fokussieren und Schicht für Schicht offenbart wird. Ich könnte ganze Bücher über jedes Album schreiben.

    Lauren: Ich weiß, dass Sie an der University of Rochester unterrichten. Wie reagieren Ihre Schüler auf Ihre Erkenntnisse über Tracks wie "Man in the Mirror" oder "Black or White" ? Finden Sie hohe Anerkennungen und Antworten auf eine bestimmte Interpretaton oder einen Kurzfilm?

    Joe: Meine Studenten haben es wirklich genossen über Michael zu lernen. So viele wichtige Fragen / Ideen kommen aus seinem Werk. Wir haben oft zu vergleichen "Black or White" zu Blake's, Lieder der Unschuld und Erfahrung. Ich glaube, dass viel von MJ's Arbeit durch dieses Sichtweise zu sehen ist, wo es eine konstante Spannung / Wechselspiel zwischen diesen Seiten gibt..

    Lauren: Hatten Sie keinen Widerstand von Ihrem Dozenten, Studenten oder Eltern von Ihren Schülern über die Entscheidung über die Musik von Michael zu lehren?

    Joe: Überhaupt nicht.

    Lauren: Was sehen Sie die Bedeutung der Fortsetzung von Michael `s Erbe? Was sehen Sie als die primären Dinge, die gewöhnliche Menschen lernen können von seiner Arbeit?

    Joe: Meine vollständige Antwort auf diese Frage ist in meinem Buch, aber kurz gesagt, ich glaube bei Michael's Arbeit geht es um Befreiung. Er weigerte sich, die Welt zu akzeptieren wie sie ist, er wollte es bewusst machen, in der Melodie verbunden, fair, liebevoll, kreativ und frei.

    Lauren: Wie hat Sie Ihre lange Forschung persönlich betroffen?

    Joe: Ich bin von großen Künstlern und großer Kunst inspiriert, so dass die Erforschung einer der großen Künstler unserer Zeit in dieser Art und Tiefe eine tiefgreifende Wirkung auf mich hatte. Es hat eine Menge Zeit und Opfer gekostet, aber ich schätze mich glücklich, es getan haben. Es war sehr lohnend.

    Lauren: Kennen Sie den Hunger der Fans für eine positive, vertiefende Studie zu Michael und seiner Arbeit und seinen Beitrag?

    Joe: Absolut! Michaels Fans werden oft als geistlos und verrückt dargestellt. Und während es sicherlich einige gibt auf die dieses Stereotyp zutrifft sind die überwiegende Mehrheit der Fans mit denen ich in Kontakt gekommen bin nachdenkliche, intelligente Menschen, die gerne über die Promi-Verliebtheit hinaus in die Kunst und den Menschen blicken.





    Lauren: Was denken Sie über Michael als sozialen Aktivisten?

    Joe: Nun, er hat offensichtlich viel und in einer Vielzahl von Möglichkeiten getan. Entgegen all seinem angeblichen Narzissmus, kann ich nicht einem anderen Popstar erkennen, der konsequenter nach außen sah, wirklich versuchte die Welt zu verändern. Gab es jemand aus dem Showgeschäft der ein heftigerer Kritiker der Medien war; ein stärkerer Fürsprecher für Kinder? Der "Earth Song" ist meiner Meinung nach die bedeutendste Hymne unserer Zeit. Überlegen Sie, wie vorausschauend und mächtig das Lied war (und weiterhin ist).

    Lauren: Sind Sie auf negative Reaktionen auf Ihren Bemühungen gestoßen, oder fanden Sie offenes Interesse an Ihrer Arbeit?

    Joe: Es gibt immer Negativität, aber ich war überwältigt und geehrt wie positiv die Reaktionen waren.

    Lauren: Wie vergleicht man "Michael" mit früheren Versionen MJ's? Glauben Sie, dass seine Mitarbeiter und Freunde es richtig gemacht haben?

    Joe: Posthume Alben werden nie vergleichbar sein mit den Alben die MJ zu Lebzeiten abgeschlossen hat. Ich persönlich würde gerne alle seine unvollendeten Werke freigegeben sehen, wie er es verlassen hat, dann stört mich nicht, was passiert wenn von dort aus neue Mixe, Remixe, usw. gemacht werden. Ich mag die Anhörung verschiedener Takes. Transparenz ist der Schlüssel, besonders wenn es um jemandem geht von historischer Bedeutung wie Michael.

    Lauren: Haben eine Meinung darüber, warum die Medien ihre Anstrengungen darauf setzten über alle wahrgenommenen negativen Aspekte von Michaels Leben zu berichten, unter Umgehung seiner künstlerischen Leistungen und all seine humanitären Bemühungen ignorierten?

    Joe: Ich rede über dieses viel in dem Buch. Die Gründe sind komplex, aber im Grunde war Michael so unterschiedlich und einzigartig sowohl als Künstler und Mensch, dass viele Menschen nicht Gedanken um ihn herum entwickelten. Er passte in kein Schema in das wir Menschen so gerne stecken. Daher reduzierten sie ihn, karikieren ihn und nutzten ihn aus und verweigerten ihm seine Komplexität, Tiefe, Menschlichkeit und Artistik.

    Lauren: Wenn Sie darüber sprechen, wie Menschen und die Medien Michael nicht verstanden und wie er so ungerecht behandelt und ausgegrenzt wurde, was ist Ihre Meinung darüber wo das Problem ist und kann Rassismus ein Faktor gewesen sein?

    Joe: Ich glaube, es waren sicherlich Einflüsse von Rassismus. Auch wenn er Hindernisse auf MTV und Radio überwand, gab es noch eine Doppelmoral in Bezug darauf, wie die überwiegend weißen Musikkritiker ihn bewerteten und seine Arbeit. Er wurde oft als "kommerzieller" Entertainer gesehen eher als ein Künstler ein Stereotyp mit einer langen Geschichte von Rassismus. Das Gleiche gilt für die Wahrnehmung, dass er ein Sänger war, aber nicht ein Songwriter. Das Gleiche mit "Tanzmusik /R & B" vs Rock. Die Annahme einiger Kritiker ist, dass schwarze Künstler nicht gleich zelebral oder kreativ sind wie weiße. Einige Leute, darunter Führungskräfte, wurden auch von seinem enormen Erfolg und seiner Macht bedroht, vor allem nach seiner Übernahme des Beatles / ATV Kataloges. Natürlich ist es mehr und komplexer als nur auf eine Rassenfrage beschränkt, aber es ist keine Frage für mich, dass Rasse eine Rolle gespielt hat.

    Lauren: Was denken Sie über die Fans, die zusammen gekommen sind seit Michael starb und ihre Bemühungen um wieder seinen Charakter und Namen zu rehabilitieren und die hart arbeiten um alle Aspekte seines Vermächtnisses fortzusetzen?

    Joe: Michael hat eine sehr eindrucksvolle und effektive Fangemeinde, wenn sie ihre Gedanken einbringen. Für diejenigen, die von Michael nur über eine bloße Berühmtheit oder Popstar denken, spricht es Bände, dass seine Fans, für alle Anliegen, die ihm wichtig waren, von sozialer Gerechtigkeit, den Frieden zu Medien, Fairness zu Umweltfragen u. die Rechte von Kindern weiter kämpfen.





    Lauren: Und schließlich was hoffen Sie, dass Ihre Leser schätzen lernen über Michael und sein Werk und was Ihr Buch offenbart?

    Joe: Ich möchte das Michael für das anerkannt wird was er war und ist: einer der bedeutendsten Künstler des vergangenen Jahrhunderts. Hoffentlich wird das Buch den Menschen ein eingehendes Bild geben warum er das ist.

    Joseph Vogel
    Department of English
    University of Rochester
    Rush Rhees 324
    Rochester, NY 14627
    Zuletzt geändert von Lena; 06.04.2011, 18:29. Grund: Verbesserungen

  • #2
    @Lena

    Siehe hier habe ich es schon eingestellt http://www.mjackson.net/forum/showth...906#post439906, Beitrag 100, allerdings nur in englisch.

    Daher freue ich mich über deine übersetzte Fassung des Interviews.
    Vielleicht sollte man sie dort auch noch einstellen ?!

    Kommentar


    • #3
      Es gibt auch einige Artikel von Joe Vogel in der Huffington Post vom Juni 2009 wo Vogel quasi einige Seiten aus dem Buch eingestellt hat in dem er einzelne Musikstücke von Michael analyisert hatte. Habe in einem anderen Forum gesehen, dass muiscbutterfly sie schon überestzt hat.

      Bitte, bitte liebe musicbutterfly stelle sie doch auch hier noch ein.

      Kommentar


      • #4
        Danke Lena fürs Einstellen

        Ich habe mir das Buch vorbestellt und von Amazon die Info bekommen, dass sich die Erscheinung verzögern wird, voraussichtliches Lieferdatum 8.10.

        Ich muß da mal ein paar Kommentare loswerden:

        Joe: Ich habe immer geschrieben. Zu veröffentlichen dauerte einige Zeit - ich hatte mein erstes Buch im Jahr 2006 veröffentlicht (ironischerweise übermittelte ich zum ersten Mal eine sehr frühe Version meines MJ Buch, aber niemand wollte es veröffentlichen).
        Warum wundert mich das jetzt nicht?


        Lauren: Wo würden Sie Michael`s Platz und Bedeutung u. kulturellen Einfluss in der Geschichte der modernen Musik ansiedleln?

        Joe: Kulturell glaube ich, dass Michael neben den Beatles steht. Ich glaube, er ist vor Elvis. Michael und die Beatles waren nicht nur enorm in ihren jeweiligen Epochen, sondern ihre Musik hat die Art von Tiefe und Vielfalt Generation zu Generation zu begeistern.
        Das sehe ich genauso.


        Lauren: Wie viel ist der Mann in der Musik zu finden? Haben Sie Ihre Eindrücke und Überzeugungen verändert wer oder was er wirklich war?

        Joe: Michael glaubte der beste Weg sei, dass Menschen ihn am besten durch seine Kunst verstehen konnten.. Ich fand, dass dies der Fall war. Alles Wesentliche kommt in seiner Arbeit vor.
        Da kann ich nur heftigst zustimmen!


        Lauren: Gab es etwas was Sie gelernt haben während Sie Ihre Forschung betrieben, dass Sie überrascht hat?

        Joe: Es gab viele Überraschungen. Das passiert, wenn Sie wirklich auf einen einzelnen Song und Album fokussieren und Schicht für Schicht offenbart wird. Ich könnte ganze Bücher über jedes Album schreiben.
        Das wäre supertoll!


        Lauren: Ich weiß, dass Sie an der University of Rochester unterrichten. Wie reagieren Ihre Schüler auf Ihre Erkenntnisse über Tracks wie "Man in the Mirror" oder "Black or White" ? Finden Sie hohe Anerkennungen und Antworten auf eine bestimmte Interpretaton oder einen Kurzfilm?

        Joe: Meine Studenten haben es wirklich genossen über Michael zu lernen. So viele wichtige Fragen / Ideen kommen aus seinem Werk. Wir haben oft zu vergleichen "Black or White" zu Blake's, Lieder der Unschuld und Erfahrung. Ich glaube, dass viel von MJ's Arbeit fruchtbar ist durch die Linse, wo es eine konstante Spannung / Wechselspiel zwischen diesen Staaten Gegenteil interpretiert werden.
        Den letzten Satz habe ich jetzt nicht so ganz verstanden. Über den ersten Teil der Aussage habe ich mich sehr gefreut.


        Lauren: Hatten Sie keinen Widerstand von Ihrem Dozenten, Studenten oder Eltern von Ihren Schülern über die Entscheidung über die Musik von Michael zu lehren?

        Joe: Überhaupt nicht.
        Man kann sich natürlich vorstellen, worauf die Frage abzielt. Die Antwort ist um so erfreulicher!


        Lauren: Was fühlen Sie, ist die Bedeutung der Fortsetzung Michael Erbe? Was sehen Sie als den primären Dinge, die gewöhnliche Menschen lernen können, und nehmen von seinem Körper weg von der Arbeit zu sehen?

        Joe: Mein vollständiger Antwort auf diese Frage ist in meinem Buch, aber kurz gesagt, ich glaube bei Michael's Arbeit geht es um Befreiung. Er weigerte sich, die Welt zu akzeptieren wie sie ist, er wollte es bewusst machen, in der Melodie, verbunden, fair, liebevoll, kreativ und frei.
        Danke für diese schönen Worte, Joe.


        Lauren: Was denken Sie über Michael als sozialen Aktivisten?

        Joe: Nun, er hat offensichtlich viel und in einer Vielzahl von Möglichkeiten getan. Entgegen all seinem angeblichen Narzissmus, kann ich nicht einem anderen Popstar erkennen, der konsequenter nach außen sah wirklich versuchte, die Welt verändern. Hat jemand aus dem Showgeschäft der ein heftigerer Kritiker der Medien war; ein stärkerer Fürsprecher für Kinder? Der "Earth Song" ist meiner Meinung nach die bedeutendste Hymne unserer Zeit. Überlegen Sie, wie vorausschauend und mächtig das Lied war (und weiterhin ist).
        Das ist eben der Unterschied zu einem Künstler, der seine Kunst deswegen ausübt, weil er meint, wie wichtig es ist, sich selber darzustellen. Bei Michael hatte ich nie das Gefühl, das es ihm um sich selber ging. Er hat den Fokus immer auf andere bzw. deren (Nicht)Verhalten gelenkt.


        Lauren: Wie vergleicht man "Michael" mit früheren Versionen MJ's? Glauben Sie, dass seine Mitarbeiter und Freunde es richtig gemacht haben?

        Joe: Posthume Alben werden nie vergleichbar sein mit den Alben, die MJ zu Lebzeiten abgeschlossen hat. Ich persönlich würde gerne alle seine unvollendeten Werk freigegeben sehen, wie er es verlassen hat, dann stört mich nicht, was passiert wenn von dort aus neue Mixe, Remixe, usw. gemacht werden. Ich mag Anhörung verschiedener Takes. Transparenz ist der Schlüssel, besonders wenn es um jemandem geht von historischer Bedeutung wie Michael.
        Das wäre schön, wenn man sich dazu entschließen könnte, seine Werke der Öffentlichkeit so zu präsentieren, wie er sie hinterlassen hat. Aber leider hat man sich bisher dagegen entschieden und stattdessen nur die überarbeiteten Versionen veröffentlicht. Ich finde das sehr schade!


        Lauren: Haben eine Meinung darüber, warum die Medien ihre Anstrengungen darauf setzten über alle wahrgenommenen negativen Aspekte von Michaels Leben zu berichten, unter Umgehung seiner künstlerischen Leistungen und all seine humanitären Bemühungen
        ignorierten?


        Joe: Ich rede über dieses viel in dem Buch. Die Gründe sind komplex, aber im Grunde war Michael so unterschiedlich und einzigartig sowohl als Künstler und Mensch, dass viele Menschen nicht Gedanken um ihn herum entwickelten. Er passte in kein Chema in das wir Menschen so gerne stecken. Daher reduzierten sie ihn, karikieren ihn und nutzten ihn aus und verweigert ihm seine Komplexität, Tiefe, Menschlichkeit und Artistik.

        Lauren: Wenn Sie sprechen darüber, wie Menschen und die Medien Michael nicht verstanden und wie er so ungerecht behandelt worden und ausgegrenzt wurde, was ist Ihre Meinung darüber wo das Problem ist und kann Rassismus ein Faktor gewesen sein?

        Joe: Ich glaube, es waren sicherlich Einflüsse von Rassismus. Auch wenn er Hindernisse auf MTV und Radio überwand, gab es noch eine Doppelmoral in Bezug darauf, wie die überwiegend weißen Musikkritiker ihn bewerteten und seine Arbeit. Er wurde oft als "kommerzieller" Entertainer gesehen eher als ein Künstler ein Stereotyp mit einer langen Geschichte von Rassismus. Das Gleiche gilt für die Wahrnehmung, dass er ein Sänger war, aber nicht ein Songwriter. Das Gleiche mit "Tanzmusik / R & B" vs Rock. Die Annahme einiger Kritiker ist, dass schwarze Künstler nicht gleich zerebral oder kreativ sind wie weiße. Einige Leute, darunter Führungskräfte, wurden auch von seinem enormen Erfolg und seiner Macht bedroht, vor allem nach seiner Übernahme des Beatles / ATV Kataloges. Natürlich ist es mehr und kompleyer als nur auf eine Rassenfrage, aber es ist keine Frage für mich, dass Rasse eine Rolle gespielt hat.
        Dem stimme ich auch voll und ganz zu. Der Rassismus hat meiner Meinung nach natürlich eine Rolle gespielt (tut es leider immer noch).


        Ich freue mich sehr auf das Buch!

        Kommentar


        • #5
          Natürlich wird es öffentlich nicht zugegeben aber besonders bei Michael hatte ich schon seit Ende der Achtziger immer das Gefühl, daß latenter Rassismus eine Rolle gespielt hat.Wie kann ein schwarzer Künstler es wagen, so groß zu werden und das auch noch global.Also macht man ihn nieder, mit Hilfe der Medien und einem fanatischen Staatsanwalt, seine schlimmsten Verfolger, Sneddon und Dimond sind weiß,Zufall?

          Kommentar


          • #6
            Danke Dir, Lena, dass Du dieses sehr nette Interview gefunden und eingestellt hast.

            Zitat von Lena Beitrag anzeigen
            Es gibt auch einige Artikel von Joe Vogel in der Huffington Post vom Juni 2009 wo Vogel quasi einige Seiten aus dem Buch eingestellt hat in dem er einzelne Musikstücke von Michael analyisert hatte. Habe in einem anderen Forum gesehen, dass muiscbutterfly sie schon überestzt hat.

            Bitte, bitte liebe musicbutterfly stelle sie doch auch hier noch ein.
            Klar, kein Problem. Ich werde sie heute Abend später (bzw. morgen) posten.
            Zuletzt geändert von musicbutterfly; 02.04.2011, 18:13.

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            • #7
              Dieser Mensch spricht mir aus der Seele, ich freue mich auf das Buch!!!

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              • #8
                Joe Vogel - Man in the Music 1/4

                Hier sind nun die Artikel von Joe Vogel aus dem Jahre 2009:


                Joe Vogel
                Autor, Kulturkritiker
                am 26. Juni 2009 um 04:46 Uhr eingestellt in The Huffington Post

                Michael Jackson: Man in the Music, Teil 1

                Das ist es, was Größe hervorbringt. Man muss diese Tragik besitzen, diesen Schmerz, von dem man zehren kann. Das ist es, was einen Clown großartig macht. Man kann sehen, dass er hinter seiner Maskerade leidet. Er ist äußerlich etwas anderes.– Michael Jackson

                "Ich weiß, dass der Schöpfer gehen wird. Aber sein Werk wird fortbestehen. Daher, um dem Tod zu entgehen, binde ich meine Seele an meine Arbeit."Michelangelo, von Michael Jackson im Interview mit Ebony im Jahre 2007 zitiert

                In den letzten Jahren habe ich an einem Buch gearbeitet, das den Künstler Michael Jackson beleuchtet (Titel: Man in the Music: An Album by Album Guide to Michael Jackson). Als Kulturkritiker und Musikliebhaber war es ein faszinierender Entdeckungsprozess. Da es von seiner Exzentrizität, seinen rechtlichen Kämpfen, auch seinem schwankenden kommerziellen Erfolg überschattet wurde, haben nur wenige Menschen das erforscht, was Michael Jackson überhaupt erst zum Star machte: sein atemberaubendes künstlerisches Talent.

                Tatsächlich war ich vor gut zwei Tagen noch spät auf, um das Kapitel über sein erstes Soloalbum Off the Wall zu überarbeiten (ein oft nicht beachtetes Meisterwerk, das den Weg für Thriller ebnete).

                Wie viele andere sah ich seiner ausverkauften Konzertreihe in London in der O2 Arena ängstlich entgegen. Diese sowie sein mit Spannung erwartetes neues Album, das sein erstes neues Studiomaterial seit Invincible aus dem Jahre 2001 gewesen wäre, beschrieb Coldplay-Sänger Chris Martin als "das größte Comeback seit Lazarus").

                Dann letzte Nacht die tragische Nachricht.

                Wie Millionen andere meiner Generation ist Michael Jackson genauso ein Teil meines Lebens, wie die Beatles es für eine frühere Generation waren. Ich erinnere mich daran, wie ich ihn zum ersten Mal bei Motown 25 (Anm.: neuer Link) tanzen sah, ich erinnere mich an die x-Male, an denen ich Thriller oder Bad oder Dangerous in meinen Sony-Walkman schmiss, daran, wie meine VHS mit "The Legend Continues" ausleierte, wie ich mir die weltweite Premiere des "Black or White-Video"s (Anm.: neuer Link ) ansah, wie ich den Moonwalk auf meinem Küchenfußboden übte. So viele von uns, die in den Achtzigern aufwuchsen, haben solche Erinnerungen.

                Als ich älter wurde, veränderten sich viele meiner musikalischen Interessen. Aber Michael Jackson blieb. Selbst als er sich hinter Wänden und Masken versteckte, selbst als er von den Medien auf eine verrückte Karikatur reduziert wurde, drang seine komplexe Mischung aus Freude, Traurigkeit, Unschuld, Heiterkeit, Zorn, Paranoia, Staunen, soziale Besorgnis, Leid, Einsamkeit und Transzendenz durch seine Songs. Sie erinnerten uns daran, dass er trotz allem ein menschliches Wesen war.

                Heute trauere ich mit Millionen anderen auf der ganzen Welt. Die Nachricht von Michael Jacksons Tod ist nicht nur schockierend, wie viele Journalisten sagen. Sie ist auf so vielen Ebenen verheerend. Der "King of Pop" ist, wie er einst sang, Gone Too Soon (Anm.: neuer Link). Aber er lebt, wie er es immer tat, in seiner Kunst.

                In den nächsten Tagen werde ich, da ich das ganze Buch nicht veröffentlichen kann, aus jedem Album (Kapitel) von Man in the Music Auszüge präsentieren, was hoffentlich ein neues Fenster zu seinem bemerkenswerten Talent, seiner Karriere und seinem kreativen Leben öffnet.

                Anm.: Dieser von Joe Vogel unter dem Artikel gepostete Link funktioniert leider auch nicht mehr, daher:



                Quelle: http://www.huffingtonpost.com/joe-vo..._b_221278.html

                (Anm. v. musicbutterfly)

                Kommentar


                • #9
                  Joe Vogel - Man in the Music 2/4

                  Joe Vogel
                  Autor, Kulturkritiker
                  am 27. Juni 2009 um 03:44 eingestellt in The Huffington Post

                  Michael Jackson: Man in the Music, Teil 2 (Morphine)

                  [Dies ist Teil 2 der Reihe zur Erforschung des Künstlers Michael Jackson anhand seiner Alben und Songs. Der folgende Auszug ist dem 5. Kapitel von Man in the Music: An Album by Album Guide to Michael Jackson entnommen]

                  Die Leute tun sich häufig schwer damit, es Künstlern zu erlauben, größer zu werden und sich weiterzuentwickeln. Bei Bob Dylan wurde es von vielen als Sakrileg betrachtet, als er eine elektrische Gitarre in die Hand nahm; Bei den Beatles hatte ihr Wandel von sentimentalen Liebesliedern zu sozialen Stellungnahmen und psychedelischer Musik in den Köpfen einiger Menschen den Verlust ihres anfänglichen Charmes und Massenanreizes zur Folge. Bei Michael Jackson besagte die herkömmliche Meinung, dass jedes nach Thriller erschienene Album, welches nicht wie Thriller klang oder sich nicht so verkaufte, als Misserfolg beurteilt wurde; und das trotz der Tatsache, dass einige seiner bedeutendsten und anspruchsvollsten Werke später erschienen. Nennen Sie es den Fluch des erwarteten Stillstandes.

                  Dennoch: Für alle diejenigen, die sich Blood on the Dancefloor: History in the Mix ernsthaft anhörten, war es in der Tat ein beeindruckender Rekord. Mit lediglich fünf neuen Songs wird es von einigen als künstlerischer Durchbruch betrachtet. "Sein Gesang auf den ersten fünf Tracks des neuen Materials klang noch nie zuvor so gepeinigt oder kämpferisch", schrieb Armond White von Village Voice. "'Blood on the Dancefloor' besitzt die Lebendigkeit einer Intelligenz, die sich nicht beschwichtigen lässt…[Es] ist ein Schiedsrichterbeil, eine Herausforderung für das Konzept des harmlosen Black Pop." In einer Rezension aus dem Jahre 1997 war Neil Strauss von The New York Times folgender Meinung: "Da ist realer Schmerz und Pathos in diesen neuen Songs... Was Jacksons Schmerz ist, ist häufig die Freude der Welt und das trifft wahrscheinlich auch auf seine neuen Songs zu, in denen er sich über Schmerzmittel, sexuelle Freizügigkeit und [das] öffentliche Image ärgert. In vielen von ihnen wirkt Jackson wie der Elefantenmann, der hinausschreit, dass er ein menschliches Wesen ist… Genauso wie Jacksons dunkle Stimme klingt seine Musik zunehmend wütender und empörter. Mit Beats, die wie Blech krachen und Synthesizersounds, die wie Druckgas zischen, wird hier industrieller Funk zum Besten gegeben. In kreativer Hinsicht hat Michael Jackson neue Gefilde betreten."

                  Im düsteren, eindringlichen "Morphine" (Anm.: Morphine YT-Link; z.B. bei vtunnel.com) nimmt Jackson ein von ihm nie zuvor besprochenes Thema in Angriff: Medikamentenabhängigkeit. Zu einem schonungslosen, industriellen Funk-Beat schlägt der Sänger mit emotional motivierten Wut-, Aggressions- und Schmerzausbrüchen um sich. "Is truth a game daddy (Ist die Wahrheit ein Spiel, Daddy?)", schreit er an einer Stelle, "To win the fame baby/It's all the same baby/You're so reliable (Um Ruhm zu erlangen/Es ist alles dasselbe, Baby/Du bist so vertrauenswürdig)." Die Wut und Verzweiflung kombiniert mit einem Sound, der das Ohr angreift (Musikkritiker Tom Sinclair beschrieb ihn als "alternativen Trent Reznor-Style Sturm und Klang mit Bacharachscher (Bacharachian) Orchesterpracht") sorgen für ein kreischendes Hörerlebnis, insbesondere für diejenigen, die den luftigeren melodischen Pop von Off The Wall und Thriller gewohnt sind (obwohl man beachten sollte, dass bereits Songs wie "Wanna Be Startin' Something" und "Billie Jean" in Ansätzen die Komplexität, Paranoia und den Schmerz sichtbar werden ließen, wie es diese späteren Tracks tun). Aber "Morphine" ist am besten als ein Experiment zu betrachten –- sowohl akustisch als auch textlich –- welches die Erfahrung von physischem/psychischem Schmerz sowie die kurzzeitige Befreiung von selbigem durch Schmerzmittel wie Demerol und Morphium schildert (von denen Jackson Berichten zufolge seit den frühen Neuzigern immer mal wieder Abhängigkeit war).

                  Diese Erfahrung wird durch die Form des Songs sehr brillant wiedergegeben: etwa in der Mitte des Songs das Verstummen des knirschenden Beats, welcher symbolisch die beruhigende Wirkung der Droge abbildet. "Relax, this won't hurt you (Entspann' Dich, das wird Dir nicht wehtun)", singt Jackson in einer beruhigenden Art und Weise aus der Perspektive der Droge.

                  Klicken Sie hier und scrollen Sie runter zu "Morphine", um es sich anzuhören. Das Zwischenspiel beginnt ungefähr bei 2:48. (Anm.: siehe Link oben)

                  Before I put it in
                  Close your eyes and count to ten
                  Don't cry
                  I won't convert you
                  There's no need to dismay
                  Close your eyes and drift away

                  Bevor ich es Ihnen verabreiche
                  Schließen Sie Ihre Augen und zählen Sie bis zehn
                  Weine nicht
                  Ich werde Dich nicht umstrukturieren
                  Es gibt keinen Grund zur Bestürzung
                  Schließe Deine Augen und lasse Dich davontreiben


                  Demerol
                  Demerol
                  Oh God he's taking demerol
                  Demerol
                  Demerol
                  Oh God he's taking demerol

                  Demerol
                  Demerol
                  Oh Gott, er nimmt Demerol
                  Demerol
                  Demerol
                  Oh Gott, er nimmt Demerol


                  He's tried
                  Hard to convince her
                  To be over what he had (Anm.: To give more of what he had (?))
                  Today he wants it twice as bad
                  Don't cry
                  I won't resent you (Anm.: reset (?))
                  Yesterday you had his trust (Anm.: distrust (?))
                  Today he's taking twice as much

                  Er hat sich sehr angestrengt,
                  sie davon zu überzeugen,
                  dass das, was er hatte, vorbei ist (Anm.: [ihm mehr davon zu geben] mehr von dem zu geben, was er hatte)
                  Heute braucht er es doppelt so schlimm
                  Weine nicht
                  Ich nehme es Dir nicht übel (Anm.: Ich werde Dich nicht neu einstellen/auf Null stellen)
                  Gestern hattest Du sein Vertrauen (Anm.: Misstrauen)
                  Heute nimmt er doppelt so viel


                  Demerol
                  Demerol
                  Oh God he's taking demerol
                  Demerol
                  Demerol
                  Oh God he's taking demerol

                  Die Strophen sind vielleicht die ergreifendsten (und tragischsten), die Jackson jemals gesungen hat. Jenseits der Wortwörtlichkeit der Droge selbst sehnt sich Jackson permanent danach, dem Schmerz, der Einsamkeit, der Verwirrung, dem unerbittlichen Druck zu entfliehen. Mit diesem kurzen Zwischenspiel veranschaulicht er wundervoll die lindernde, verführerische, aber vorübergehende Loslösung von der Realität. Es entsteht ein Gefühl des Flehens, der Verzweiflung, bevor der Rausch abrupt endet und der Zuhörer in die Welt der Anklagen und der Angst zurückgerissen wird. Sputnik Music beschrieb diese musikalische Sequenz als "Moment der vollkommenen Genialität." Der Song, welcher komplett von Jackson geschrieben und komponiert wurde, ist eine seiner experimentellsten und hervorragendsten Kreationen. Er ist ein Geständnis, ein persönliches Einschreiten, ein Zeugnis und eine Warnung.

                  [Anmerkung: Diese Analyse von "Morphine" wurde vor Michael Jacksons Tod verfasst. Es ist umso Tragischer angesichts der Berichte, dass Narkotika wie Demerol und Morphium zu seinem Tod beigetragen haben könnten.]

                  (Das Urheberrecht liegt bei Joseph Vogel, aus Man in the Music: An Album by Album Guide Michael Jackson)

                  Quelle: http://www.huffingtonpost.com/joe-vo..._b_221797.html

                  (Anm. v. musicbutterfly)

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                  • #10
                    Joe Vogel - Man in the Music 3/4

                    Joe Vogel
                    Autor, Kulturkritiker
                    am 30. Juni 2009 um 6:33 Uhr eingestellt in The Huffington Post

                    Michael Jackson: Man in the Music, Teil 3 (Drei verborgene Edelsteine)

                    [Dies ist Teil 3 einer Reihe zur Erforschung des Künstlers Michael Jackson anhand seiner Alben und Songs. Die folgenden Auszüge sind Man in the Music: An Album by Album Guide to Michael Jackson entnommen]

                    I Can't Help It -- (aus Off the Wall)
                    Das emotionale Ende von "She's Out Of My Life" bereitete den Weg für die wohlklingende Disco-Jazz-Odyssee "I Can't Help It". Der von Freund und Mentor Stevie Wonder komponierte himmlische Edelstein ist ein nennenswerter Favorit, wenn auch der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Einige behaupten, dass es nicht nur einer der besten Tracks auf Off the Wall sei, sondern auch von Jacksons gesamtem Katalog. "Ich liebe einfach die Baseline und die Akkorde in diesem Song", sagt Sängerin Alicia Keys. "Es trägt dich an einen unmittelbar erscheinenden Ort--diese Sehnsucht und dieses Verlangen in seiner Stimme."

                    Stevie Wonder selbst war von Jacksons Interpretation des Songs stark beeindruckt: die makellos sanfte Vortragsweise, ausgezeichnete Harmonien und eine Vielfalt an stimmlichen Wandlungen, Synkopen und sogar Scat-Gesang. Der Jazz verwurzelte Quincy Jones versicherte, dass die Produktion Jacksons Talent entspricht. Von seinen sprudelnden Anfangsakkorden treibt der Song [dann] mit der Geschmeidigkeit eines Traumes. Er schwebt einfach über einem wohltuenden Orgel- und Bassbett", schreibt J. Edward Keyes der Rolling Stones, ["Jackson] nimmt sich hierfür Zeit, macht das Vergnügen einfach und unwiderstehlich." "Looking in my mirror (Ich schaue in meinen Spiegel)", singt er. "Took me by surprise/I cant help but see you/Running often through my mind (Überrumpelt/Ich kann nicht anders als nur Dich ansehen/Häufig geht es [gehst Du] mir durch den Kopf)." Jackson ermöglicht den Schlussworten [derart] abzuheben, als ob sie himmelhoch durch die Einbildungskraft hindurch schweben."

                    Der Song handelt von einer Liebhaberin ("an angel in disguise (ein verkleideter Engel)"), die den Sänger verzaubert hat. "Love to run my fingers/Softly while you sigh (Liebe, die meine Finger hinuntertröpfelt/Sanft, während Du seufzst)", erzählt Jackson ihr. Die dezenten, aber sinnlichen Lyrics treiben auf der Melodie und erzeugen das schwerelose Gefühl des Verliebtseins. Schließlich lösen sich gegen Ende des Songs die textlichen Beschreibungen in wortlose Hochgefühle auf, vielleicht deuten sie die Freude über Intimität an, die mithilfe der Sprache einfach nicht ausgedrückt werden kann.

                    'I Can't Help It' ist das Ergebnis von zwei der talentiertesten Musiker in der Geschichte auf dem Gipfel ihrer Schaffenskünste.



                    (z.B. über http://www.vtunnel.com abspielbar)

                    Human Nature - (aus Thriller)
                    "Human Nature" ist Synthpop vom Feinsten. "Einfach, schlicht, leise und wundervoll", schreibt Musikkritiker J. Edward Keyes, "Jackson selbst beschrieb ihn (Anm.: den Song) einst als "Musik mit Flügeln" und tatsächlich scheint die sanfte Stimme des Sängers mühelos über die bezaubernden, synthetischen Streicher zu schweben. Eine frühe Version des Songs schickte die Band Toto an Quincy Jones. Jones ließ das Tonband [so lange] laufen, bis es an die Stelle einer instrumentalen Version des Tracks gelangte, in die er sich direkt verliebte und sie Jackson brachte. "Er und ich, wir beide stimmten darin überein, dass der Song die schönste Melodie hatte, die wir seit langem gehört hatten", erinnerte sich Jones (197).

                    In der 1982er Rezension nannte die New York Times "Human Nature" Thrillers "hervorstechendsten Song": "Das ist eine eindringliche, tiefsinnige Ballade von Steve Porcaro und John Bettis, mit einem unwiderstehlichen Refrain und es sollte ein riesiger Hit sein." In der Rezension im Jahre 2003 stimmte Slant Magazine dem zu und nannte den Track "die wahrscheinlich beste musikalische Komposition auf dem Album und gewiss eine der einzigen A/C Balladen seiner Ära, die erinnerungswert ist." Rolling Stone bezeichnete ihn als "wunderbar zerbrechlich…offen und mutig."

                    Als sicherlich eine von Jacksons besten Vocalperformances wird der Song zusätzlich durch seine subtilen und faszinierenden Lyrics aufgewertet: "Looking out/ Across the nighttime (Ich schaue hinaus/ In die Nacht)" singt Jackson, "The city winks a sleepless eye/ Hear her voice/ Shake my window/ Sweet seducing sigh. . . (Die Stadt blinzelt mit einem wachen Auge/Ich höre ihre Stimme/Rüttele an meinem Fenster/Süßer verführerischer Seufzer…)" Die durchgehende Bildhaftigkeit zaubert die Magie einer Stadt bei Nacht herbei; Ein junger Mann, wie in einem Traum wandelnd, wird beobachtet (von "electric eyes (elektrischen Augen)") und beobachtet auch selbst ("she likes the way I stare (Sie mag es, wie ich sie anstarre)"). Alles wird aus einer derartig faszinierende Entfernung erlebt, aber er scheint sich nach etwas Intimerem zu sehnen. "If this town is just an apple (Wenn diese Stadt nur ein Apfel ist) " sagt er sich selbst, "Then let me take a bite (Dann lass' mich hineinbeißen)."

                    Jazzlegende Miles Davis coverte den Song für sein Album You're Under Arrest im Jahre 1985; Er wurde auch von vielen anderen, darunter Boyz II Men, Ne-Yo, und SWV gesampelt oder gecovert. "Human Nature" war der letzte Song, der Thriller hinzugefügt wurde und "Carousel" ersetzte.



                    Liberian Girl –- (aus Bad)
                    Sobald Jackson die Zuhörer erfolgreich aus der gesellschaftlichen Welt der Kontrolle, der Diskriminierung, der Heuchelei und der Begrenzungen hinausgetragen hat [in "Speed Demon"], werden wir plötzlich in den weit entfernten Urjungle von Afrika gebracht. Die Reihung ist bemerkenswert (und ziemlich mutig und künstlerisch für ein Album, dem vorgeworfen wird, kommerzielle Kalkulation zu sein). Die Sounds wechseln von mechanisch zu natürlich, während sich die Geräusche einer Maschine in den weit entfernten Rufen der Vögel und Tiere verlieren. Für Jackson scheint dieses sich hier vorgestellte Afrika eine reinere, einfachere, reichere Welt darzustellen. Es ist, als ob er gerade zu der Geburtsstätte seiner musikalischen Herkunft zurückkehrt, um zu erforschen, was es uns lehren kann, einiges von der verlorengegangenen Essenz wiederzuentdecken. Somit scheint "Liberian Girl" ebenfalls ein Liebessong für Afrika zu sein und - wie es aussieht - für jede Frau.

                    Der Song beginnt mit einem wunderschönen Swahili Intro (von Letta Mbulu gesprochen) "Naku penda piya, naku taku piya--mpenziwe (was übersetzt bedeutet: "Ich liebe Dich auch, ich will Dich auch--meine Liebe"). Die sehr schönen Arrangements, einschließlich der tiefen Trommelgeräusche und exotischen Instrumente, unterstützen wunderbar Jacksons leidenschaftliche, sehnsüchtige Vocals, die bestreitbar seine besten seit "Human Nature" sind. Tatsächlich ist wie "Human Nature" auf Thriller (und "I Can't Help It" von Off the Wall) "Liberian Girl" der verborgene Edelstein auf Bad, häufig übersehen auf einem Album mit zahlreichen namhaften Hits. Der Song ist dennoch eine weitere "Traumkapsel", eine filmische Fantasie, in der Jackson die Zuhörer in ein lebendiges Paradies der Möglichkeiten führt.




                    (Das Urheberrecht liegt bei Joseph Vogel, aus Man in the Music: An Album by Album Guide to Michael Jackson)

                    Quelle: http://www.huffingtonpost.com/joe-vo..._b_222860.html

                    (Anm. v. musicbutterfly)
                    Zuletzt geändert von musicbutterfly; 03.04.2011, 11:31.

                    Kommentar


                    • #11
                      Joe Vogel - Man in the Music 4/4

                      Joe Vogel
                      Autor, Kulturkritiker
                      am 02. Juli 2009 um 06:19 Uhr eingestellt in The Huffington Post

                      Michael Jackson: Man in the Music, Teil 4 (Tabloid Junkie)

                      Dies ist Teil 4 einer Reihe zur Erforschung des Künstlers Michael Jackson anhand seiner Alben und Songs. Der folgende Auszug ist dem 5. Kapitel von Man in the Music: An Album by Album Guide to Michael Jackson entnommen

                      Wenn Dangerous Michael Jacksons kreativstes Album ist, dann ist HIStory sein persönlichstes. Von der leidenschaftlichen Wut von "Scream" zur schmerzvollen Ehrlichkeit von "Childhood" ist HIStory, mit Jacksons Worten, "ein musikalisches Buch." Es umfasst all das, was er gefühlt und in den schwierigen vergangenen Jahren nicht nach außen hatte dringen lassen: Es war sein Tagebuch, seine Leinwand, seine erteilte Abfuhr. Rolling Stone beschrieb es als eine "erheiternde… oftmals herzzerreißende Packung." Rückblickend ist es zudem eines von Jacksons unterbewertesten Alben…

                      ...Indem der provokante "Tabloid Junkie" der flehenden Verletzlichkeit von "Childhood" folgt, ist er: eine angemessene Anklage gegen den wachsenden Hang der Nachrichtenmedien zu Sensationsgier und falscher Berichterstattung. Kritiker betrachteten solche Songs typischerweise als Beispiel für Jacksons Verfolgungswahn und Selbstbefangenheit, aber eine solche Nichtachtung übersieht eine wichtigere Tatsache: Im Gegensatz zum Großteil der Popmusik, der sich damit zufrieden gibt, bei seichter Sentimentalität und recycelten Klischees zu verharren, singt Jackson in diesem recht anspruchsvollen Track von der Wahrheit, um ein Thema anzuregen, das eine Relevanz über sein persönliches Leben hinaus besitzt.

                      Der Song beginnt mit der autoritären Stimme eines Nachrichtensprechers, der gedankenlos Tabloid-Futter als Fakt nachspricht. Es ist eine Art postmoderner, orwellianischer Augenblick, in dem die Mainstreammedien zum "Ministerium der Wahrheit" werden, zum Überwacher und Drahtzieher der sozialen Realität des Publikums. "Wahrheit" bedeutet nichts. Was etwas bedeutet, sind Einschaltquoten und eine drogenähnliche Abhängigkeit von einem endlosen Schauspiel. "Fakten" sind all das, was gedruckt und einem passiven, unkritischen Publikum im Fernsehen gezeigt wird. Während der Nachrichtensprecher redet, beginnen in dem Song Keyboards wie wahnsinnig zu tippen und verdeutlichen, wie schnell Geschichten (ob wahr oder falsch, wichtig oder unwichtig) konsumiert, kopiert und verbreitet werden.

                      In diesem Fall machen viele Stories den "seltsamen und verrückten" Michael Jackson zum Inhalt, der für beide, die Reporter und das Publikum, nicht länger ein menschliches Wesen, sondern ein konsumierbares Objekt ist. Jackson erlaubt es der atemlosen Berichterstattung sich aufzubauschen, bis sie sich in einen grenzenlosen Verfütterungswahnsinn verwandelt, unterstützt von Geräuschen wilder Tiere, die die so genannten Journalisten darstellen.

                      "Speculate to break the one you hate (Spekuliere, um den zu brechen, den Du hasst)" singt Jackson in einem grobkörnigen Opening-Rap. "Circulate the lie you confiscate/ Assassinate and mutilate/ As the hounding media in hysteria. (Verbreite die Lüge, die Du [für Dich] beschlagnahmst/ Meuchle und verstümmle/ Wie die hetzenden Medien in Hysterie." Viele Leute bemerken nicht, dass Jackson in diesen und in anderen Tracks spezifisch den Hip Hop als Instrument verwendet, um eine politische Botschaft zu transportieren. Daher werden die Strophen in kurzen, beißenden Reimen zum Audruck gebracht, bevor die Melodie im Refrain auftaucht, der das Mantra wiederholt: "Just because you read it in a magazine/ See it on the TV screen/ Don't make it factual, actual. (Nur weil Du es in der Zeitschrift liest/ Es auf dem TV-Bildschirm siehst/ Mache es nicht zum Fakt, zur Wirklichkeit." Jackson bietet den "Nachrichten" im Wesentlichen ein Gegenprogramm; Zwischen den Strophen trägt der Nachrichtensprecher weiterhin Stories vor, die Jackson sein Publikum eindringlich bittet, nicht zu glauben. "It's slander (Es ist Verleumdung)" verkündet er später im Song. "You say it's not a sword/But with your pen you torture men/You'd crucify the Lord. (Du sagst, es sei kein Schwert/Aber mit Deinem Stift quälst Du die Menschen/Du kreuzigst Gott)." Das hier sind mächtige Lyrics eines Künstlers, so behauptet ein Kritiker, der "ein bedauerlich begrenztes Bewusstsein vom Leben" besaß.

                      Von Jackson zusammen mit den leitenden R&B Köpfen Jimmy Jam und Terry Lewis verfasst, ist "Tabloid Junkie" eine geschickt gestaltete, akustisch geschichtete, viereinhalb Minuten lange Polemik, die Wahrheit und Veranwortlichkeit fordert. Rolling Stone beschrieb den Track als ein "Mammut Funk-Rock Gebilde" mit "angenehmen Gesangsharmonien" und "schnell gesprochenen Warnungen vor den Mängeln der medialen Wahrheit." Tatsächlich bleibt Jacksons Song in einem Zeitalter, wo die "Mainstreammedien" und die Berichterstattung der Boulevardblätter mehr denn je miteinander verschmelzen, wo Promibessenheit regelmäßig die weitaus wichtigeren Nachrichten übertrumpft und uneinsichtige Zuschauer sich von der Wahrheit abbringen oder täuschen lassen, eine sehr wichtige Gegenwehr und Warnung.

                      [Anmerkung: Dieser Abschnitt wurde vor Michael Jacksons Tod verfasst. Er klingt glaubhafter denn je angesichts der Nachwirkungen auf das Dahinscheiden des Sängers, da wir erneut ein verantwortungsloses, rücksichtsloses Medienspektakel gesehen haben, bei dem zahlreiche "seriöse" Pressekanäle auf Boulevardseiten wie TMZ und the Daily Mail setzten und belangloser und quellenloser Spekulation Stunden widmeten.]

                      (Das Urheberrecht liegt bei Joseph Vogel, aus Man in the Music: An Album by Album Guide to Michael Jackson)



                      Quelle: http://www.huffingtonpost.com/joe-vo..._b_224603.html

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                      • #12
                        Endlich einmal ein IV mit Niveau und gehaltvollen Aussagen. Da hat jemand wirklich klasse Arbeit geleistet und die wahren Seiten erkannt, was eigentlich jeder könnte, wenn man sich auch nur ein wenig Zeit nehmen würde und mal unter die Oberfläche schaut. Das kann doch so schwer nicht sein.
                        Ein grosses Danke an Mr.Vogel und den Übersetzern.

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                        • #13
                          Füge den Artikel über Hollywood Tonight auch noch hinzu, dann haben wir die Joe-Vogel-Artikel mal etwas gesammelt in einem Thread.

                          Die Geschichte hinter "Hollywood Tonight"

                          Michael Jackson war so von der Tänzerin Sofia Boutella begeistert - sie ist der Star des neuen Musikvideos "Hollywood Tonight" - dass er dazu bereit war, ihr die Chance ihres Lebens zu bieten: die Chance, neben ihm in seiner "This Is It" Show in der Londoner O2 Arena aufzutreten. Leider war sie zu der Zeit noch für Madonnas Confessions Tour unter Vertrag und konnte nicht mehr heraus. Zu sehen, wie enttäuscht Boutella war, wandte sich Jackson an ein paar Mitarbeiter und sagte: "Ich muß Madonna treffen. Ich sollte sie anrufen."

                          Während Boutella letztlich "This Is It" verpasste, zeigt sie eine bewundernswerte Hommage für den King of Pop in seinem jüngsten postumen Video, das die Geschichte eines jungen, ehrgeizigen Mädchen versucht zu malen, die es in Hollywood wissen möchte, ohne durch ihre Insignien und Illusionen geschluckt zu werden. Es ist eine abgedroschene Geschichte, ist aber geschmackvoll von Regisseur Wayne Isham durchgeführt worden und wird von der ansteckenden Energie und dem Talent von Boutella ergänzt. Das Video beweist auch - zusammen mit den letzten MJ Tribut von Glee - wie tief Jacksons Einfluss weiterhin auf junge Generationen wirkt (von denen viele ihn nach seinem tragischen Tod im Jahr 2009 "entdeckten").

                          "Hollywood Tonight" ist die zweite Single aus dem posthumen Album "MICHAEL". ("Behind the Mask" ist die einzige alternative in anderen Länder, darunter die Vereinigten Staaten).

                          Der Song hat eine lange und kurvenreiche Geschichte. Jackson hat zum ersten Mal in einen Hotel in Beverly Hills im Jahre 1999 die ersten Textskizzen aufgeschrieben. Bald danach begann er die Musik mit seinem langjährigen Freund und Mitarbeiter, Brad Buxer (der Co-Autor des Liedes). Das Lied reiste mit ihnen von Los Angeles nach New York, Miami nach Neverland, in den frühen "Invincible" Sitzungen. Jackson und Buxer haben damals herausragendes Material erarbeitet: "Beautiful Girl", "The Way You Love Me", "Speechless", "The Lost Children", "Shut Up and Dance" und "I Was the Loser" (ein schönes, melodisches Midtempo-Lied über eine verlorene Liebe), unter anderem. Ein paar Jahre zuvor hatten Jackson und Buxer auch sehr gute Arbeit mit u.a. "Morphine" und "In the Back" erarbeitet.

                          Jackson gefiel Teile von "Hollywood" - die gregorianische Eröffnung (seine Idee), die "Westen, Greyhound" Harmonien, das Pfeifen im Outro - aber er hat aufgehört, daran zu arbeiten, als Produzent Rodney Jerkins für Invincible an Bord kam.

                          In den nächsten zehn Jahren veränderte er jedoch den Titel mehrfach. Für die Basslinie, war er für etwas ähnliches wie bei "Billie Jean". "Do smooth muted bass on 'Hollywood", deutete er in einer Notiz. Seine frühen Demos verfügen über zwei Ebenen von Basslinien (Michael Prinz hat den "Billie Jean"-artigen Kick und Snare in den letzten MJ Mix eingearbeitet). Jackson und Brad Buxer haben 2007 ihre Arbeit in Las Vegas fortgesetzt. Für eine Weile mochte er die Idee, mit dem Klang von einem Bus der abfährt oder anhält, anzufangen. Doch er entschied sich schließlich mit dem Pfeifen zu beenden, dieses Nebeneinander war ein wenig umständlich.

                          Im Oktober 2008, Jackson lebt in Los Angeles, fragte er den Tonmeister Michael Prinz zu den neuesten Mix von "Hollywood" und ob man diesen auf CD kopieren könne, damit er diesen anhören und noch verbessern könne. Leider hat er nicht mehr daran weiter gearbeitet.

                          Die neue Single von "Hollywood" ist wahrer, diese letzte Version als die Album-Fassung. Natürlich hatte Jackson bestimmt, daran weiter zu arbeiten, weshalb sein Erbe und Sony ursprünglich zwei der engsten Mitarbeiter Jacksons mit ins Boot holten, Theron Feemster (aka Neff-U) und Teddy Riley, um zu versuchen, es zu beenden. Feemster hatte den ersten Sprung und kam mit ein paar festen Mischungen, doch Sony hatte nicht das Gefühl, dass es richtig war, und anschließend gab Teddy Riley einen Schuss dazu. Rileys Produktion hat viel von Michaels und Brads Demo (einschließlich des Intro und Outro) beibehalten, fügte Feemster's Mix-Elemente (einschließlich der phantastisch funky Gitarrensounds), und ein bisschen mehr Druck hinzu und es wurde die Album-Version.

                          Nachdem es herauskam, äußerten viele Fans Sorgen über a) den überarbeiteten Gesang und b) die lang gesprochenen Brücken. Jackson hatte es in der Tat für eine tiefere Stimme geschrieben, als es Riley umsetzte. Jackson hat gesungen:

                          She doesn't even have a ticket

                          She doesn't even have a way back home

                          She's lost and she's alone

                          There's no place for her to go

                          She is young and she is cold

                          Just like her father told her so

                          Während Jackson's Version Highlights der Tragödie und der Unsicherheit von einen Traum beschrieb, entschied sich Teddy Riley für eine positivere und ordentlich beendende Auflösung. "Damit lassen wir sie erfolgreich sein", erklärte Riley. "Sie hat ihre Mission abgeschlossen."

                          Riley würde zweifellos Michaels Version nutzen, es wurde aber kein Gesang dazu aufgenommen. Mit der Single hatte Sony den gesprochenen Text nicht verwendet und hat dafür die Steigerung der Dramatik und der Spannung von Jackson für diesen Abschnitt bestimmt. Sie nutzten sein Beatboxing, seine Idee und seinen Opern-Gesang (von einem Band , das während einer Aufnahmesession in einem Hotelzimmer entstand). Neben der Brücke ist der Gesang auf der neuen Single unbearbeitet geblieben und die Produktion wurde zurückgeschraubt. Das Ergebnis ist eine einzige, raue, funkige, aber weniger fertig gefühlte Album-Version.

                          "Hollywood Tonight" ist durch viele Inkarnationen gegangen: verschiedene Demos von Michael Jackson mit Brad Buxer und Michael Prinz, von 1999 bis 2008, die beiden Versionen, die Theron Feemster nach Jacksons Tod erarbeitete (von denen einer angeblich sehr beeindruckend gewesen sein soll) ; die polierte Album Version von Teddy Riley und natürlich die neue Single. Alle sind unbedingte Annäherungen an das, was Jackson würde letztlich als fertige Form haben wollte. Das ist die Art der posthumen Veröffentlichungen. Sie werden immer unvollkommen sein und sie werden immer eine heftige Debatte erzeugen.

                          Aber für die meisten Musikliebhaber werden wir nehmen, was von Michael Jackson neu ist und wir bekommen können, ob Demos, Mixes oder Remixe. "Hollywood Tonight" könnte verstaubt in einem Tresor liegen, aber es läßt die Menschen in den Straßen tanzen.

                          Quelle: huffingtonpost.com & MJFC JAM
                          Zuletzt geändert von Lena; 06.04.2011, 18:30.

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                          • #14
                            Ist zwar eigentlich eine Bewertung zu Lady Gaga und "Born this way", aber der halbe Artikel handelt dann doch über MJ und Black or White:


                            Lady Gaga's "Born This Way" Falls Short of Predecessors, Hype
                            Posted: 02/13/11 03:40 PM ET
                            Obviously, there is a place for "self-empowerment" songs. But someone with Gaga's ambition (she has a quote from the German poet, Rilke, on her arm) and talent is capable of far more.

                            Es ist keine Frage Lady Gaga's neue Single "Born this way," wird ein Riesenhit werden. Sein eingängiger, treibender four-on-the-floor Elektro-Pop-Sound ist maßgeschneidert für das heutige Radio gemacht.

                            Doch es gibt auch keine Frage, von einem künstlerischen Standpunkt aus, ist es wenig was sich von der Masse (Christina Aguilera, Katy Perry, Kesha, Glee) unterscheidet. Klanglich und lyrisch hat es keine Formeln neu erfunden oder herausgefordert. Die Ähnlichkeiten der Vergangenheit (Madonnas "Express Yourself" TLC's "Waterfalls") wurden gut bemerkt, aber die eigentliche Enttäuschung ist ihr Inhalt. Mit dem Fame / Fame Monster Dichotomie gelang Gaga eine überzeugende Metapher über die Komplexität der Identität (und Berühmtheit).
                            Es ist bereits vorher gemacht worden, natürlich (am deutlichsten im Pop von Michael Jackson), aber sie präsentierte ihr Projekt mit ein paar interessanten neuen Möglichkeiten, vor allem in ihren Videos und Performances.

                            Der Text im Gegensatz dazu ist bei "This Way born" ist einfach eine Sammlung von simplen, eindimensionalen Plattitüden über Selbst-Akzeptanz und Empowerment. Anstatt ihre Zuhörer herasuzufordern mit einem frischen schrägen Ausdruck der Befreiung bietet sie einfach Eigenliebe. Wie bei der "Los Angeles Times" Ann Powers festellte.

                            "'Born This Way" hat nie Hinweise darauf, dass Außenseiter die Welt in ihrer Vorstellung bilden sollten, stattdessen berufen sie sich auf Gott und Mama, dass sich gesellschaftliche Rahmenbedingungen nicht ändern müssen, sondern sich nur die Türen etwas breiter öffnen müssen ... Für alle ihren flash und das Groteske, bedeutet dies nur eine Verstetigung der Kraft und keine Revolution. "

                            Eigentlich könnte sie von zwei ihrer künstlerischen Heroen, John Lennon und Michael Jackson gelernt haben. Beide Künstler waren Meister im Präsentieren interessanter Kontraste, Nuancen und Spannungen, auch in ihrer populären Hymnen.

                            In Lennon-Klassiker "Instant Karma!" sind Hörer herausgefordert genauso wie sie inspiriert sind. Der Song unterscheidet traditionelle religiösen Gefühle, die uns zum Leben treiben, nicht für eine Zukunft im Himmel oder eine Belohnung, sondern in der Gegenwart. "Warum in aller Welt sind wir hier", singt er. "Sicherlich nicht um in Schmerz und Angst zu leben." "Instant Karma"-erinnert uns , dass wir nur frei durch die Umwandlung von uns selbst sind (und die Welt um uns herum) und nicht einfach nur uns feiern.

                            Für Gaga kann Gott keine Fehler machen und wir alle sind geboren als "Superstars". Für Lennon, ist ein Superstar nicht derjenige, der einfach ein nur gutes Selbstwertgefühl hat. Auch ist es nicht jemand, der nach Narzissmus und Eigenlob von Prominenten strebt ("Wer zum Teufel denkst bist Du", singt er ironisch: "Ein Superstar / Na, Sie haben recht.") Berühmtheit ist für Lennon eine Illusion, wie es das Konzept eines gutartigen Gottes ist, der voll ausgebildet, gutartige Kinder macht. Für Lennon, sind wir nicht mehr mit vorgegebenen geboren - "Es liegt an dir, yeah an Dir!"

                            In ähnlicher Weise wird in "Black or White" von Michael Jackson mehr als eine einfache Botschaft von "Farbenblindheit" und Harmonie zwischen den Rassen geboten. Sowohl der Song und das dazugehörigen Musikvideo stellen in brillianter Weise Idealismus und Entrüstung über den Status quo gegenüber. Die Leute vergessen oft, dass Jackson dem berühmten Refrain folgt ("Es ist egal ob du schwarz oder weiß bist") mit dem Wissen im Folgesatz: "Sag mir nicht, dass Du mit mir übereinstimmst/ Als ich dich sah wie Du den Schmutz in mein Auge trittst. " Auch in dem umstrittenen Kurzfilm setzt Jackson Bilder der globalen Integration eine furchtlose Coda entgegen, in der er die angestaute Wut, Aggression und Schmerz der Diskriminierung in der Form eines schwarzen Panthers verkörpert.

                            Mit seinen Texten und der Verwendung von visuellen Gegensätzen weißt er auch darauf hin, dass das Rennen nicht einfach "schwarz oder weiß"ist . Wir sind nicht einfach gleich geboren, noch können wir leicht in monolithischen Kategorien (schwarz, Homosexuell, Muslim, etc.) platziert werden. In "Black or White" identifiziert sich Jackson eindeutig als schwarz (Anmerkung er sprengt den archetypischen weißen amerikanischen Vater nach Afrika um seine Umerziehung zu beginnen und später verwandelt er sich in einen schwarzen Panther). Doch er macht auch klar, dass er nicht auf ein statisches Ein-Wort-Box reduziert werden will("Ich werde nicht mein Leben damit verbringen eine Farbe zu sein"). Identität ist mehr als ein Etikett und mehr als die Haut. Es geht mehr darum Räume und Geschichte, Erfahrungen und Möglichkeiten zu teilen als die DNA. Die Botschaft ist also nicht nur einfach das Ideal der Vielfalt und Toleranz gegenüber anderen ethnischen Rassen zu feiern, sondern es geht um die Komplexität der Individuen und was aus ihnen geworden ist, wer sie sind und um die noch allgegenwärtigen sozialen und emotionalen Auswirkungen von Diskriminierungen zu erkunden. Wie Lennon damals geht es Jackson nicht nur darum uns ein gutes Gefühl über uns zu geben, er fordert uns auf, die Welt zu sehen wie sie ist, und wie es sein könnte (und wie wir sind, und sein könnten).

                            Die beste Kunst ist nie bloße Propaganda oder Anbiederung. Es geht darum echte Gefühle auszudrücken, Spannungen, Herausforderungen und Paradoxien.

                            In ihrer kurzen Karriere hat Lady Gaga sich als eine der einzigartigsten und einflussreichsten Pop-Künstler ihrer Generation etabliert. Sie schien das Fundament für eine faszinierende Karriere mit ihrem Frühwerk zu haben. Doch bei all ihrem Ehrgeiz ("Ich möchte nicht die fünf Dollar in der Tasche, ich will deine Seele") - und den Hype von bestimmten Kollegen - "Born This Way" ist nicht gut. Hoffentlich bietet der Rest des Albums mehr.

                            Joe Vogel ist der Autor von dem bevorstehenden Buch: Man in the music The Creative Life and Work of Michael Jackson (Sterling 2011).
                            Zuletzt geändert von Lena; 06.05.2011, 22:05.

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                            • #15
                              Scheint so, dass eine deutsche Ausgabe Buches durchaus möglich erscheint. Joe Vogel auf die Frage, ob es eine deutsche Fassung geben wird.

                              JoeVogel1 Joe Vogel
                              @
                              @FredericusRexzw It seems likely. There has been a great response in Germany.

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