welchen grund sollte irgendwer haben, nicht seine kinder, sondern den rest der familie einzusetzen? wäre sehr, sehr ungewöhnlich.
dass er nicht seine geschwister oder eltern als verwalter eingesetzt hat, kann ( muss aber nicht) einen sehr simplen grund haben: den familienfrieden wahren. denn selbst in den besten familien würde es scheppern, wenn plötzlich alle mal im brei rühren dürften. würde ich auch nicht machen. selbst, wenn man nur einen einsetzt: derjenige stünde immer in der schusslinie. und das nicht nur bei geldfragen, sondern bei allen entscheidungen.
mj hat sich vor sehr langer zeit vom "familienmanagement" gelöst und seine belange in die hände von fachleuten gelegt. das war sinnvoll und höchst vernünftig.
ich bin aber nicht so sicher, ob es der familie "nur" um das geld geht, sondern darum, bei allen entscheidungen außen vor zu bleiben und ich könnte mir vorstellen, dass DAS durchaus eine große kröte ist,
die da zu schlucken ist. fremde entscheiden, was im sinne eines geliebten verstorbenen ist und das eher im kühl-geschäftsmäßigen sinne.
übertrage ich das auf mich und einen geliebten menschen, würde ich auch rammdösig. und auch ich würde mit sicherheit immer noch weitere, zumindest moralisch schuldige suchen. weil das eine simple, natürliche reaktion ist. ganz sicher ist man nicht zwingend vernunftgesteuert, wenn man einen verlust erlitten hat.
dass also fachleute zur verwaltung des erbes in mj's sinne und im interesse seiner kinder, nicht dem des restes der verwandtschaft, eingesetzt wurden, finde ich nicht überraschend oder würde es auch nicht als zeichen von misstrauen gegenüber der familie werten, sondern als schlicht vernünftig in vielerlei hinsicht.
ob branca jetzt der engste vertraute oder der erzfeind schlechthin war, als mj starb, sei dahingestellt. dass mj diesbezüglich eine art posten auf dem schleudersitz direkt an der drehtür vergab, habe ich mehr als einmal bestaunt. leute kamen, gingen, kamen wieder. und das sind dann nur die, die ich auch gesehen habe, weil's öffentlich war. wie's intern lief - weiß der geier.
aber meine ganz persönlichen eindrücke und bewertungen von irgendwelchen gegebenheiten, beteiligten personen, deren aussagen, kann sich letztendlich nur auf einzelne mosaiksteine gründen - ein echtes gesamtbild kann ich nie haben, denn ich kenne weder kontostände, die mich auch nichts angehen, noch personen, noch glaube ich, dass ich eine juristische bewertung der erbschaftsverwaltung hinlegen könnte (vielleicht kann ich sogar ein flugzeug steuern - aber ich habe meine zweifel), noch war ich die fliege an der wand, die alles live und in farbe miterlebt, -gesehen, -gehört hat.
es hilft mir nicht, wenn nur meinungsrelevante teilabschnitte von texten übersetzt und fett unterlegt werden, es hilft mir nicht, wenn ich nur halbe aussagen von beteiligten lese, es hilft mir nicht, wenn informationen nur einseitig zusammengetragen werden, es hilft mir nicht, charaktersierungen von menschen und persönliche interpretationen nach gusto von menschen zu lesen, die keiner von uns kennt.
ich möchte nicht überzeugt werden, ich möchte es entweder selber sehen ( dazu brauche ich alle teile des bildes, auch die, die jeweiligen thesen widersprechen könnten), oder ich hebe die hände und sage: ich kann es nicht bewerten. (ich will übrigens auch nicht überzeugen - nur klar machen, dass es verschiedene sichtweisen gibt und auch geben darf.)
da ich aber schon weiß, dass ich NIE das gesamtbild haben werde, denn es beträfe nicht nur die noch lebenden, sondern auch den verstorbenen ( und zumindest dem zollen ja beide fraktionen uneingeschränkt respekt) und deren tiefste, persönliche angelegenheiten, bleibt nur: hände heben. und vielleicht ein "ich denke", "ich glaube", "vielleicht ist es ja so".
es kann alles so sein, wie es die eine fraktion sieht, es kann genauso anders herum sein.
fakt ist: keiner kann den anspruch erheben, recht und die wahrheit für sich gepachtet zu haben.
deshalb stoße ich mich an so einem brief von "allen" fans. und deshalb stoße ich mich auch an angriffen unterhalb der gürtellinie und daran, dass irgendwem, und das betrifft genauso einen branca, wie einen jermaine jackson, menschliche züge abgesprochen werden.
ich empfinde es als unglaublich selbstherrlich und auch schlicht menschenverachtend, wie hier teilweise menschen abgeurteilt wurden.
denn es gründet sich hier nicht auf allumfassende fakten, sondern auf bruchstücke, die jeder für sich nach persönlichem geschmack zusammensetzt.
jermaine schreibt zwischenzeitlich, dass es sich nicht um einen aktuellen, leichten schlaganfall handele - das ist sogar schlüssig, denn der brief wird sicher nicht unter aufbietung hellseherischer fähigkeiten oder
am folgetag entstanden sein. was da familienintern los ist, weiß der geier. aber auch noch sehr junge paris kann dinge in den falschen hals bekommen, instrumentalisiert werden oder schlicht dinge anders verstehen, als sie gemeint waren. denn auch ein kommentar zur situation von einem pubertierenden teenie muss nicht zwingend fakten widerspiegeln. wir wissen nicht, wie es katherine geht, ob es einen leichten schlaganfall gab oder nicht und wir wissen auch nicht, ob sie ( und ihr anwalt) das selbst im falle des falles überhaupt bestätigen würden. wozu auch? auch das ginge die öffentlichkeit nämlich einfach nichts an.
so oder so wird die familie nicht ans erbe der kids kommen und das wissen sie auch. ich lese diesen brief auch nicht so, als würde noch irgendwer ernsthaft das testament angehen wollen ( geht ja auch gar nicht mehr), sondern schwerpunktmäßig auf die AEG-geschichte gerichtet. die einleitung mit dem testament soll nur die argumentation stützen, warum man branca & co nicht traut so verstehe ich das.
trotzdem bleibt die ganze sache für uns nichts anderes, als von der jeweiligen partei hingeworfene häppchen, die gezielt geworfen und vorher genau ausgesucht wurden.
den rest vom kuchen sehen wir nicht.
deshalb bitte ich um einen respektvollen umgang mit allen beteiligten.
und der respekt endete für mich in diesem thread sehr schnell, denn es war offenbar durchaus schick, gegen wildfremde in der ferne unterhalb der gürtellinie zu schießen, zu beleidigen.
gleichermaßen betrachte ich es als respektlosigkeit, im namen aller zu sprechen. im eigenen namen die eigene meinung zu vertreten - dafür sind wir hier. aber nicht, anderen ihre meinung abzusprechen oder sie zu übergehen.
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