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Conrad Murray- Das "Enthüllungsbuch" über Michael Jackson

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  • #76
    Solche ärzte waren vor gericht nicht gefragt, welche art schuld- oder unschuldvermutungen C.M.s hätten sie auch durch ihre aussage untermauern bzw ausschliessen können?
    Der tisch voll von den vorgefundenen medikamenten, das war in der tat beeindruckend. Es waren lt. autopsiebericht 19 in unterschiedlicher darreichungsform und unterschiedlichen mengen, manche verschrieben, andere nicht, von harmlosen augentropfen bis Propofol.

    Unter diesen auch ein behältnis mit Ephedrine/Coffein/Aspirin Kapseln, wofür keinerlei verordnung noch arzt indentifiziert werden konnte (lt. autopsiebericht). Ephedrine ist in MJs blutkreislauf festgestellt worden - im hospital blood (1). Ist nicht wirklich klar, wann und auf wessen anweisung er diese kapseln zu sich genommen hat. Ich gehe davon aus, dass er sie irgendwann nach einem nächtlichen marthyrium als aufputscher einnahm, um den tag und seine anforderungen irgendwie zu packen (2).
    Sicher führen deren irgendwann abklingende wirkung nicht zur normalen müdigkeit und schlafbedürfnis . Die mengen von betäubenden anderen hämmern hatten also auch durchaus ihre partner.

    (1) Dr Shafer erklärte in einer befragung, dass es quasi auszuschliessen sei, dass Ephedrine bei den reanmitationsversuchen zum einsatz kam (.. was zuweilen so gemacht würde).

    (2) Mir wird ganz übel, wenn ich dran denke, dass Ephedrine missbräuchlich angewandt als partydroge verschrien ist und Ep. ausserdem als super fat burner gilt.


    @Hazel, darf ich dich fragen, wie du 'abschiessen' definierst?

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    • #77
      Der wollte sich abschießen!"
      Oder er sollte "abgeschossen" werden. Das könnte auch sein. Insofern, als dass man MJs Affinität zu diesen Mittelchen bzw. seine Bereitschaft in gewissen Phasen/Situationen dazu zu greifen ausnutzte, um mit einem "abgeschossenen" MJ leichtes Spiel haben zu können.

      Ansonsten - konträr zum gerade Geschriebenen - könnte ich mir noch denken, dass er leichtsinnig wurde und damit gespielt haben könnte, dass sein Leben ein Ende nimmt. Aus seinem Hang zum Perfektionismus und seinem Narzissmus (den ich mir vorstellen kann) heraus gesehen und möglicherweise auch, weil er generell genug gehabt haben könnte, nach allem was in den Jahren zuvor passiert war. Also sozusagen eine gewisse Menschen- und Lebensmüdigkeit. Eine Mischung aus mehreren Dingen, die zusammen kamen.

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      • #78
        @hazel doch, doch..ich denke schon, dass ich zwischen medizinischer indikation und missbrauch unterscheiden kann. ich glaube, ich wurde da jetzt nicht ganz richtig verstanden

        aaaaaber: du schreibst, um den medikamentenmissbrauch zu untermauern:
        "Er hatte keine Gicht, keinen Hypertonus oder Rheuma, das alles verlangt nach einer regelmäßigen Medikamenteneinnahme."

        das sind organische probleme, die ursache für die einnahme der tatsächlich ja relevanten, todbringenden ,medikamente war aber offenbar ein psychisches und auch hier kann eine regelmäßige einnahme von medikamenten durchaus indiziert sein. allerdings sicher nicht in dieser form - keine frage und ganz sicher nicht nur allein und für sich genommen. auch das steht außer frage.

        tatsächlich macht es mich aber immer ein bisschen nervös, wenn psychische erkrankungen quasi als mindere, zweitrangige oder gar nicht vorhandene krankheiten betrachtet werden.
        seine schlafstörungen, so sie denn nicht organisch bedingt waren, und so sieht es ja nun mal aus, scheinen also einen psychischen hintergrund zu haben.
        und genau darauf bezog ich mich. gerade bei diesen krankheitsbildern ist aber eine medikation grundsätzlich nicht ganz einfach. logisch, es gibt feste muster, eckpfeiler eines krankheitsbildes, aber vieles bleibt individuell ( speziell das persönliche empfinden, die schwere der eigenen erkrankung betreffend) und eine einstellung, wie z.b. anhand von blutwerten, ist nicht so einfach möglich. der patient muss mitspielen, was bedeuten kann, sein leben seiner krankheit angemessen einzurichten. dies aber ist im gegensatz zum beinamputierten ( achtung! nicht missverstehen, ich mindere dies in keinem fall!!) bei einer einer psychischen erkrankung schwierig: der kranke scheitert oft genug am eigenen weltbild, der selbstwahrnehmung, eigenen erwartungen und, was es doppelt schwer macht, an der des umfeldes.
        deshalb ist "vertuschen" auch so verbreitet - ein fehlendes bein kann man nicht verstecken, eine lücke in der seele durchaus über einen gewissen zeitraum.
        das, worum es mir ging, war NICHT, einen missbrauch auszuschließen. für mich, als eben selbst betroffene, fängt der persönliche (!) missbrauch an, wenn ich versuche, durch medikamente meine krankheit oder deren sympthome zu "deckeln". andererseits können antidepressiva aber bekanntermaßen lebensrettend sein: wenn vom fachmann verschrieben und unter entsprechender überwachung und in begleitung einer therapie eingenommen.
        natürlich ist es, legt man zugrunde, dass nur ein arzt und auch nur organische störungen behandeln darf, ganz klar ein missbrauch. aber damit ist auch schon die einnahme von kopfschmerzmedikamenten ein missbrauch, wenn ich z.b. durch stress verursachte kopfschmerzen damit unter kontrolle bringe. tat ich heute - ganz klar habe ich kein organisches problem, aber ich weiß um meinen aktuellen, sehr massiven stress. und ja, ich nahm die medikation eigenmächtig vor. tatsächlich bin ich nach der einnahme kurzfristig durchaus leicht euphorisch, überdreht, weil glockenwach ( koffein ist da höchst hilfreich). cooles gefühl, wenn man eine stunde vorher noch den kopf am liebsten vor die nächste wand gehämmert hätte.
        aber: ich nehme das kopfschmerzmedikament nicht um des coolen gefühles willen. und: es wird mir definitiv meinen stress nicht nehmen.
        ich hatte schmerzen ( und schlaflosigkeit kann genauso verzweifeln lassen, wie schmerzen) und wollte sie weghaben. da meine kopfschmerzattacken dem bild einer klassischen migräne mit aura entsprechen, kann man sich eventuell vorstellen, wie wenig vernünftig ich bin, wenn es mich trifft. mir ist dann restlos egal, wie das zeug heißt, was ich nehme und glaube mir, ich scheiße in so einem moment vollständig auf nebenwirkungen. habe ich aus irgendwelchen gründen in solchen fällen keine medikamente im haus, überlege ich bei einem akuten anfall, aus dem fenster zu springen, um den schmerz zu beenden. bin ich also abhängig, weil mich schon das bloße wissen, die packung ist alle, nervös macht?
        missbrauche ich mein medikament, weil ich es einwerfe, wenn ich auch nur ahne (aura) es könnte soweit sein?
        und ja, ich bin sowohl für schlafmittel, als auch für migränemedikamente zeitweise zu mehreren verschiedenen ärzten gefahren. und zu verschiedenen apotheken.
        ich war damals im mittleren management eines großen unternehmens und die nächste beförderung winkte. vielversprechend, leistungsfähig, flexibel, hat mächtig biss - meine attribute. und ich war nach eigenem empfinden allerdings beschränkt leistungsfähig, weil nie ausgeschlafen und manchmal mehrfach pro woche dicke birne. also habe ich dem medikamentös entgegengesteuert, um meine karriere zu retten - junkie?
        wenn ich es also schon recht leicht hatte, mich mit dem zu versorgen, was ich für überlebensnotwendig gehalten habe, um meinen eigenen erwartungen und der meiner umgebung zu entsprechen, wie leicht hat es also ein verzweifelter mensch, der über reichlichst kapital verfügt?
        ich wurde damals von körper und seele ausgebremst. nun bin ich aber ein kleiner scheißer, zu mir kommt kein dealer im weißen kittel, zu mir kommt ein notarzt. und dann habe ich da eine krankenkasse, einen vertrauensarzt, eine hausärztin, die in ihrem eng gesetzten rahmen das tun, was sie für mich tun müssen: mich heilen, ob ich will, oder nicht. glaube mal, ich habe getobt, geheult, mit dem leben abgeschlossen, als statt einer beförderung eine krankheitsbedingte kündigung meine karriere, um die ich hart gekämpft habe, krönte. ich wollte mich umbringen, als mir meine wirklich zuckersüße, tolle krankenkassensachbearbeiterin mitteilte( heute sehe ich sie anders, als damals ...) , dass die vertrauensärztliche untersuchung ergeben hat, dass ich mindestens für 6 monate ausfallen würde und man dies bereits dem unternehmen mitgeteilt habe. ich möge mich, dies mal im vertrauen, darauf einstellen, nie wieder in meinem beruf arbeiten zu können.

        aber hätte ich andere möglichkeiten gehabt: ich hätte sie ergriffen, ohne zweimal nachzufragen. glaube mir, ich hätte dafür gliedmaßen, jahre meines lebens, oder mein augenlicht geopfert.
        nenne es leichtsinn, solche wege einzuschlagen, oder dummheit, oder "es sich leicht machen" - diesen weg einzuschlagen, war mir, da bin ich ehrlich, schlicht technisch verwehrt. heute bin ich froh, aber das war ein langer weg und mir guckt keine weltöffentlichkeit auf die finger, sondern im wesentlichen menschen, die mir nahe sind, die mich lieben oder schätzen und ich kann mich denen, die mich nicht mögen, entziehen.
        er konnte das nicht.

        und da sehe ich einen dicken unterschied zum "abschießen".
        vielleicht überbewerte ich mj's lebensweg, vielleicht sehe ich parallelen, die nicht da sind, aber zumindest sehe ich das als mögliche erklärung für das an, was passiert ist.
        Zuletzt geändert von Briánna; 05.10.2012, 20:20.

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        • #79
          Wie ich schon in meinem Post #73 schrieb, habe ich seit kurzem einen Fall von Depressionen in der Familie und es kann sich niemand vorstellen, was und wie viel sich familiär und beruflich verändert, der es nicht miterlebt. Und ich kann nur Brianna Erfahrung bestätigen, gesellschaftlich wird diese Krankheit verschwiegen,selbst aus unserer Familie wissen es nicht alle, einfach aus dem Grund, weil der Betroffene Angst vor den Reaktionen hat wie, von Unverständnis bis hin, er soll sich nur zusammenreißen, dann geht es auch wieder. Es ist unglaublich schwierig, einen gebrochenen Arm ,oder Herzinfarkt, da hat jeder sofort das Mitgefühl auf seiner Seite, aber psychische Erkrankungen?
          Das Michael Medikamente genommen hat, muß einen, oder viele Gründe gehabt haben, aber ganz sicher wollte er sich nicht abschießen.

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          • #80
            ich habe vorhin noch was wichtiges vergessen
            aaalso... dass ich meine eigenen, persönlichen erfahrungen einbringe, möge bitte NIEMALS als eine art "k.o.-argument" verstanden werden. nach dem motto: wer es anders sieht, empfindet, andere erfahrungen hat, darf jetzt nicht widersprechen, weil er mir dann ja meine erfahrungen/empfindungen abspricht und mich damit dann persönlich angreifen würde.
            DAS IST EXPLIZIT NICHT SO!
            ich erkläre mich nur, weil meine persönlichen erfahrungen letztendlich mein weltbild, mein verständnis von solchen dingen ganz klar prägen. hätte ich medizin, psychologie, psychiatrie, was auch immer studiert, um einen anderen blick auf z.b. eine solche erkrankungen zu haben, würde ich dinge möglicherweise anders sehen oder bewerten. ich bin aber laie und kann deshalb nur auf eigene lebenserfahrungen und dinge, die ich entweder hautnah bei anderen sehe, oder selber erlebe, zurückgreifen.
            meine empfindungen als selber von einer solchen erkrankung betroffene sind also ganz klar subjektiv und das ist mir auch jederzeit bewusst.

            so. das wollte ich noch loswerden

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            • #81
              Es sagt doch niemand, dass er es sich leicht gemacht hat. Und "abschießen" ist zwar erstmal eine fiese Wortwahl. Aber ich denke, Hazel meinte damit nichts anderes als das, was ich auch glaube: dass ihm alles zuviel wurde und er mit allem nicht mehr klar kam und er die Medikamente als Lösung sah, um abschalten zu können und seinen Problemen zu entfliehen. Er wollte schlafen, er wollte Stress, Panik, psychischen Druck loswerden, für ein paar Stunden "fliehen". Meine Meinung meine Meinung meine Meinung.
              Psychische Erkrankungen sehe ich überhaupt nicht als weniger gewichtig an als körperliche Beschwerden.
              Aber - sorry - du kannst eine Kopfschmerztablette auch nicht vergleichen mit den Hammern, die er da geschluckt & gespritzt hat. Diese Dinge sind nun mal verschreibungspflichtig, und wenn man sie nicht verschrieben bekommen hat, sollte man sie nicht nehmen. Und verschrieben bekommen sollte man sie eben nur aus gutem Grund, von einem verantwortungsbewussten Arzt, in möglichst geringen Mengen, über einen begrenzten Zeitraum und nicht ohne gleichzeitige psychologische Behandlung. Und das war bei ihm scheinbar alles nicht der Fall. Klar, wäre es was anderes gewesen, wenn er nicht reich gewesen wäre und der Arzt bestechlich. Dafür mache ich in erster Linie dem Arzt den Vorwurf. Ich würde sogar sagen: Ich mache ihm den alleinigen Vorwurf
              Ändert aber nichts daran, dass MJ so nun mal wie wild allen möglichen Kram eingeschmissen hat - vielleicht nicht über Jahre und Jahrzehnte, aber in manchen Lebensphasen, nicht nur 2009, sondern vermutlich auch in anderen Phasen (für mich ziemlich offensichtlich 1993, 2001-2005). Meine Meinung meine Meinung meine Meinung.Und da das alles Zeug ist, das abhängig macht (bei Propofol kann man sich drüber streiten und haben wir uns schon oft drüber gestritten, aber ich wette, man kann zumindest psychisch durchaus abhängig werden), liegt für mich die Vermutung nahe, dass er in diesen Lebensphasen süchtig nach bestimmten Mitteln war. Heißt nicht, dass ich ihn für einen dauerbeduselten, hirnlosen Junkie halte. Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass er da hineingerutscht ist, und vielleicht hatte er durch frühere Erlebnisse tatsächlich das Gefühl, dass ihm diese Mittel helfen und dass damit alles gut geht. Und irgendwann war er vielleicht so panisch, dass er die Risiken ausgeblendet hat. Wer weiß. Ich kann mir das gut vorstellen und halte es für deutlich logischer als Verschwörungstheorien à la "er ist irgendwem zu mächtig geworden, deshalb wollte man ihn ausschalten / gefügig machen und hat ihn gegen seinen Willen zugespritzt".
              Meine Meinung meine M.....usw

              P.S.: Irgendwer hatte hier den Song "Morphine" angesprochen. Dazu kann ich nur sagen, den halte ich für einen der autobiographischsten Songs, die er je veröffentlicht hat. Ob das als Warnung, Hilferuf oder sonstwas gemeint war, weiß ich natürlich nicht. Ich denke, es war zunächst mal seine Art, seine Sucht von 1993 zu verarbeiten. Zumindest finde ich dieses Lied so erschreckend, dass das das einzige ist, das ich mir seit 2009 nicht mehr anhören kann. Vor allem diese ruhige Passage mit "Relax.....". Ich habe das Gefühl, dass das haargenau seinen Tod beschreibt und das macht mich wahnsinnig.
              Zuletzt geändert von Zodiac; 05.10.2012, 21:24.

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              • #82
                danke schön für deine so offenen worte liebe Briànna.
                es ging mir beim lesen ganz nah.

                die meinungen gehen hier weit auseinander und irgendwie
                doch ganz nah zusammen. für mich persönlich sehr verwirrend
                und es stimmt mich nachdenklich.
                es ist schwer Michael zu verstehen, was immer er auch in den letzten tagen erlebte. so oder so, es macht mich traurig.

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                • #83
                  *lach* zodiak - die eigene meinung sei dir doch ungenommen
                  ich schrieb auch nicht, um hazel zu widersprechen oder sie "an die wand zu nageln" ( nichts läge mir ferner!),
                  sondern nur, um mein persönliches bild von der sache zu erklären
                  und ich schrieb es ja weiter vorn schon: ich gehe auch von einer längeren vorgeschichte mit medikamenten aus. vielleicht phasenweise, vielleicht dauerhaft - das weiß ich nicht.
                  und sicherlich entweder eigen(un)verantwortlich, oder mit hilfe von dealern in weiß, statt ärzten.

                  es ging mir darum, das wort "abschießen" für mich einzuordnen und ich fand es nicht inhaltlich zutreffend.
                  und doch, ich kann durchaus schwere schmerzmittel mit schlafmitteln vergleichen: es geht um persönlich empfundene leidensgrenzen und ich schrieb ( auch weiter vorn) dass ich mit schlafmitteln durchaus auch "umgegangen" bin.
                  zudem habe ich hier durchaus verschreibungspflichtige migränemedikamente und schmerzmittel liegen ( mittlerweile bekomme ich sie wieder - meine hausärztin ist halt gott sei dank nicht dr. murray). und auch damit, wie mit JEDEM medikament ist ein verantwortungsbewusster umgang immer erfoderlich.
                  deine meinung über den umgang mit psychopharma teile ich uneingeschränkt: das geht nicht ohne begleitung und therapie.

                  gerade deshalb könnte ich murray für sein angebliches "entwöhnungsprogramm" mittels propofol doppelt an die wand nageln. jeder vollhonk weiß, dass es um ursachenforschung und -bekämpfung hätte gehen müssen, sprich: um eine therapie - nicht darum, ein mittel umzustellen, nur damit keiner was von valiumabhängigkeit quatscht. der mann aber war arzt und dem war demnach doppelt und dreifach klar, was er da tat.


                  und noch ein nachtrag, was die leichtfertigkeit im umgang mit medikamenten angeht:
                  hier in deutschland ist man traditionell eher zurückhaltend mit dem einwerfen von medikamenten.
                  das ist in den usa anders. ebenso die einstellung zu krankheiten. krank sein bedeutet in amerika viel mehr als
                  hier: persönliche schwäche, mangelnde leistungsfähigkeit und -bereitschaft. im land der tellerwäscher, die millionäre
                  wurden, ist erhwblich weniger raum für mitleid oder verständnis für krankheitsbedingte leistungsausfälle.
                  das könnte zumindest teilweise den ... "unverkrampften" .. umgang mit medikamenten erklären. es gehört durchaus
                  zum "guten ton", sich fitspritzen zu lassen, als eine krankheit angemessen auszukurieren.
                  Zuletzt geändert von Briánna; 05.10.2012, 21:31.

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                  • #84
                    Dass Murray MJ "entwöhnen" wollte, halte ich sowieso für eine bloße Ausrede. Ich glaube, er wollte MJ einfach nur für die Bühne zurechtspritzen und seinen lukrativen Job behalten (sprich: Michael das geben, was er verlangt und gleichzeitig die Auftraggeber zufriedenstellen, indem der Patient noch in der Lage ist, seinen Job irgendwie auszuführen). Nie im Leben hat er da ein ernsthaftes Entwöhnungsprogramm gestartet. Mal davon abgesehen, dass er dazu auch gar nicht ausgebildet war, heißt "Entwöhnung" bestimmt nicht, die Nächte damit zu verbringen, jede halbe Stunde ein anderes Hammer-Medikament auszuprobieren.

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                    • #85
                      seine schlafstörungen, so sie denn nicht organisch bedingt waren, und so sieht es ja nun mal aus, scheinen also einen psychischen hintergrund zu haben.
                      ich möchte, zum von mir gefetteten, anmerken, dass es verschiedene Arten von Schlagstörungen gibt.
                      1. Psychogene (verhaltensbedingte) Schlafstörungen
                      2. Schlafstörungen bei psychischen Erkrankungen

                      zu 2. (und das wird bei Michael ja wohl in Erwägung gezogen)
                      bei:
                      affektiven Störungen (Depression und Manie)
                      Mißbrauch und Abhängigkeit von Alkoho
                      Mißbrauch und Abhängigkeit von anderen psychotropen Substanzen
                      dementiellen Erkrankungen
                      schizophrenen Pschosen
                      Angsterkrankungen
                      nur so zum eventl. besseren Verständnis der medizinischen Seite des ganzen Dramas in diesem Punkt.


                      und JA, auch ich habe wider besseren Wissens schon starke (unter das Betäubungsgesetz fallende) Schmerzmittel genommen, weil ich sonst vor Schmerzen verrückt geworden wäre und (aus persönlichen Gründen) zu dem Zeitpunkt (aus meiner Sicht) keine andere Wahl hatte.
                      Ich hatte Glück, dass ich keinen Dr. Murray an meiner Seite hatte ....
                      wer weiß, um was ich ihn in meiner Not gebeten hätte ......

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                      • #86
                        ... "Morphine" dieser song schüttelt mich durch, seit dem er erschienen ist auf BOTDF ... es geht mir sehr ähnlich der strukturen dieses songs wegen und dass er deutliche verknüpfungen herstellt zu MJs tod bzw den final countdown.


                        Ich möchte noch einmal auf den zeitraum (Ende 01 bis mitte 04/2009) zu sprechen kommen, in dem Mrs Ch Lee Michael mit alternativmedizinischen mitteln, mit stärkungsmitteln generell (Myer's Cocktail, B12-shots, schlaftees .. ) behandelte und ihn begleitete. Die seine schlafstörungen bzw. massiven einschlafstörungen mal von anderer seite anpackte. Die seine nächtlichen schlaf/wachphasen genau beobachtete und protokollierte, die ihm empfahl, für eine absolut ruhige ungestörte atmosphäre in und um seinen schlafraum zu schaffen. Die ihm empfahl weder coffeinhaltige erfrischungsgetränke zu sich zu nehmen, musikdauerberieselung/lautstärke einzustellen, keine dauerbeleuchtung im zimmer, keine laufenden DVDs oder sonstige unterhaltung und ablenkung.

                        Diese empfehlungen hören sich recht krass an, wenn man mal die vermutung annimmt, dass diese begleiterscheinungen wohl über zeiten zumindest als ablenkungsmittel hergenommen wurden, um die schlaflose zeit irgendwie angenehm oder annehmbar zu machen. Ist verständlich, sich mit der zeit der gegebenen wachzeit irgendwie zu arrangieren ... aber das annehmbar machen stellt einen fuss für die schlaflosigkeit in die tür. Das belohnungssystem wird zwar nicht direkt angesprochen, aber zumindest eine art ersatz. Es mag krass klingen, all diese 'schnuller' auf einmal wegzunehmen - wie sie ersetzen? ... bestimmt nicht auf der stelle durch erholsamen durchschlaf bis zum hellen morgen.

                        Vielleicht waren es die dämonen tief aus der vergangenheit, die immer dann ihre chance auf 'grossen auftritt' wahrnahmen, wenn MJ schlief, ganz normal schlief - zeitweise zumindest - vielleicht tobten sich diese dämonischen träume sehr in den stunden des schlafs aus, liessen ihn aufwachen, ohne je erholung im schlaf gefunden zu haben. Träume, die die psyche nicht in der lage war auch nur ansatzweise zu verarbeiten, über viele jahre - in wechselnder intensität.
                        Vielleicht waren die dämonen und ihre träume, die sie schickten, durch durch die von MJ gewählten krassen mittel zeitweise zu bändigen.

                        Rechtfertigt absolute not und pein missbrauch bzw. was rechtfertigt missbrauch überhaupt?
                        Eine frage, die ich aus mehreren gründen hierlasse.
                        Ich weiss, dass leid geprüfte die frage leicht beantworten können und schon haben. Danke für die offenheit an dieser stelle.

                        Mit schaudern denke ich daran, dass gerade Propofol das mittel ist, dass am zweithäufigsten missbraucht wird.
                        Und zwar in erster linie von leuten, die einen scheinbar leichte und unauffällige möglichkeiten haben, an Propofol ranzukommen.
                        Anästhesisten, OP personal generell, operateuere, besatzungen von notambulanzfahrzeugen .... und und und.
                        Ist keine behauptung, ist nachgelesenes.
                        Auch in kreisen von missbrauchern/abhängigen ganz ausserhalb von medizinischer klientel. Man braucht bloss in entsprechenden foren reinlessen, schon stehen einem die haare aus unterschiedlichen gründen zu berge. Da wird Propofol mitunter gehändelt wie eine harmlose prickelbrause. Da wird sich Propofol reingezogen - klar, nicht zum schpassss, immer aus einer notsituation heraus, stressbewältigung im weitesten sinne und es ist die euphorie des aufwachens. Im bewusstsein geschlafen zu haben, angenehme träume gehabt zu haben (... oder auch einen bad trip) ... aufwachen mit dem gefühl, dass nicht augenblicklich die ganz ureigenen psychischen probleme wieder auf die füsse fallen.
                        Bin kein psychologe, kein schlafforscher, sass auch nicht bei MJ am bett ... hab nicht gehört, was dieser ihm anvertraute, egal jetzt, unter einfluss von mittel xyz oder ohne.
                        (Missbrauch und abhängigkeit sind jedoch auch mir persönlich nicht fremd.)

                        Ich fürchte, das buch - so es je kommt - wird mehr in diese richtung gehen.

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                        • #87
                          Was ist mit den Auswirkungen von Vitiligo u. Lupus?

                          Seltsam, dass diese Krankheiten, an denen er fast sein ganzen Leben lang litt, so total in den Überlegungen untergehen.


                          Hammons has great compassion for Jackson and his battle with the disease. “To deal with the psychological impact of this disease is significant; to deal with the very public and cruel opinions of others must have been overwhelming.”

                          “Trauma drives addiction,” adds Hammons. “In my opinion, those who judged him unknowingly contributed to his preoccupation with appearance, his eventual addiction to cosmetic surgery and prescription drugs, and ultimately his early death. We all need to have more compassion for those who suffer from this baffling and misunderstood disease.”


                          Hammons hat großes Mitgefühl mit Jackson und seinem Kampf mit der Krankheit.
                          "Sich mit dem psychologischen Einfluss dieser Krankheit zu befassen, ist bedeutend; sich mit den sehr öffentlichen und grausamen Meinungen von anderen zu befassen, muss erdrückend gewesen sein."

                          "Trauma begünstigt Abhängigkeit," fügt Hammons hinzu. "Nach meiner Meinung trugen diejenigen, die ihn veurteilten, unbewusst dazu bei, dass er sich so extrem mit seinem Äußeren beschäftigte, sich der Schönheitschirurgie und verschreibungspflichtigen Medikamente hingab, was schließlich seinen frühen Tod herbei führte.
                          Wir alle müssen mehr mitfühlen mit denjenigen, die unter dieser rätselhaften und missverstandener Krankheit leiden."
                          Zuletzt geändert von Christine3110; 06.10.2012, 11:47.

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                          • #88
                            Ich habe gelesen, weiß nur nicht mehr genau wo, daß Michael es wohl in den Zeiten, in denen er Medikamente brauchte, ob Schmerz-oder Schlafmittel, so gemacht haben soll, er ließ den Arzt kommen, der gab ihm seine Medis und kaum war der weg, kam der Nächste, gab ihm auch was. Der eine wußte vom anderen nichts. So kann man sich auch versorgen und einen Vorrat anhäufen. Es ähnelt doch sehr der Vorgehensweise von Patienten, die von einem Arzt zum nächsten gehen und sich was verschreiben lassen. Da ist schon ein gewisses Systematik dahinter und wohl recht erfolgreich gewesen. Der einzelne Arzt im Falle von Michael muß nicht zwangsläufig verantwortungslos gehandelt und ihn vollgepumpt haben. Michael hat sich das besorgt ,was er haben wollte und da waren ihm wohl alle Tricks recht. Obwohl ich auch davon ausgehe, daß es immer nur phasenweise geschah, denn Dr. Patrick Treacy, der irische Arzt, der ihn auch medizinisch versorgt hat, hat keinerlei Medikamentenmißbrauch bei ihm bemerkt, oder das Michael ihn gebeten hätte ,ihm was zu besorgen, wo er hätte mißtrauisch werden können und dieser Dr. Treacy ist für mich ein glaubwürdiger Zeitgenosse. Oder Michael war darin so geschickt, daß er all seine "Besorgungen" nur ganz wenigen bekannt war, denn irgendwie und irgendwer muß ihm das ja besorgt haben, er wird wohl nicht selbst in die Apotheke gegangen sein.Er hatte Helfer. Der letzte "Helfer" war Murray.

                            Lupus hat Taraborelli in seinem Buch über Michael erwähnt, Dr. Klein hat Lupus bestätigt. jetzt ist mir nur nicht ganz klar wo er Lupus hatte, der eine sagt auf dem Kopf, ich denke ,er hatte Hautlupus. Auf einem Foto aus den Achtzigern hatte er diese roten Stellen auf beiden Wangen, war das jetzt Lupus oder Vitiligo. Im Gesicht kann Lupus verheerende Schäden anrichten, seht euch Seal an, der hat es glaube ich auch und das kann auch nicht operativ behoben werden, weil das Untergewebe seiner Haut mit zerstört ist.Harmlos ist diese Krankheit nicht.
                            Zuletzt geändert von Dreamerdancer; 06.10.2012, 10:59.

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                            • #89
                              Viele der gefundenen Medikamenten-Packungen waren aber auch schon älteren Datums und NICHT aufgebraucht.

                              Durch Lupus hatte er auch die Lungenprobleme u. seine Arthritis.

                              «Michael Jackson litt unter einer speziellen Form von Hautlupus. Rund 40 Prozent aller Betroffenen haben dieses Kranheitsbild». Nicht untypisch sei dem Spezialisten zufolge eine Depigmentierung der Haut - so wie es bei Jackson offensichtlich der Fall war. Das würde erklären, warum sich der Sänger vielfach mit einem Sonnenschirm zeigte, denn Lupus-Patienten wird geraten, sich vor starker UV-Strahlung zu schützen.

                              Offenbar versuchte der Superstar, sein durch die Erkrankung geschwächtes Immunsystem vor gefährlichen Bakterien und Viren zu schützen. Auch der starke Medikamentenkonsum deutet darauf hin, das Jackson mit einem fehlgeleiteten Immunsystem zu kämpfen hatte, dass den eigenen Organismus angreift: «Etwa die Hälfte meiner Patienten leidet an Fybriomalgie», sagte Lahita im Interview und führte aus: «Sie äussert sich durch furchtbare Schmerzen und nimmt einen chronischen Verlauf. Ich kann mir vorstellen, dass Michael Jacksons Lupus mit einer Fybriomalgie einherging.»


                              Mundschutz, der weisse Handschuh und die ausgeblichene Haut: Vieles deutet darauf hin, dass der «King of Pop» unter einer seltenen Autoimmunerkrankung gelitten hatte.

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                              • #90
                                Fibriomalgie:
                                wenn ich einen richtigen schub hatte, kann ich es etwa so
                                beschreiben, alles tut dir weh in 10 cm abschnitten, von kopf bis fuß,
                                man bekommt ein mittel dagegen, der schmerz bleibt, aber
                                er ist dir ziemlich egal.

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