Also ich war gestern auch im Kino, im Imax in Nbg., was an und für sich schon ein irres Erlebnis ist - egal welcher Film.
(Ja, schade rip, daß wir uns nicht erkannt haben, ich habe immer Ausschau nach Dir gehalten, war mit in dem 5er-Grüppchen - nämlich auch in Reihe 14 !). Die Party vorher war echt gut, viel Stimmung, viel los. Schön, MJ auf den Videoleinwänden zu erleben (synchron zur Musik wäre es noch schöner gewesen ...), ich konnte kaum den Blick abwenden.
Aber mein Fazit des Filmes: Ich bin einfach nur traurig !
Es ist gerade am Anfang des Filmes sehr schockierend, wie dünn und ausgezehrt er war. Vielleicht ist diese Beurteilung auch nur eine "Berufskrankeit" bei mir, aber das war schon erschreckend - und hat mir ein seeliges "Schwelgen" irgendwie unmöglich gemacht. Wenn das schon die "besten" Aufnahmen waren...viel zu dünn !!!!!
Mein Eindruck: er wirkte mitunter am Ende des Filmes durch Kleidung kaschiert oder vielleicht auch real etwas fülliger, so daß ich glaube, daß die Probenaufnahmen (April bis Juni) zeitlich sehr wild durcheinander geschnitten wurden. Auch waren fast alle songs mehrfach geschnitten mit unterschiedlichen Outfits, die er an hatte (was im Film kein schlechter Effekt war, aber warum haben sie keinen song ganz durchperformed gezeigt?)
Die Show wäre sicherlich gigantisch geworden - mit einem MJ, wenn er fit gewesen wäre. Das Bühnenkonzept war super, die Effekte wie gewohnt gigantisch, der Aufwand superlativ, die Tänzer und Musiker superb, die kreativen Ideen brillant...Aber er wirkte nicht fit !!! Die Konzertreihe hätte er nie und nimmer durchgehalten. Und trotzdem war er authentisch "er" und in seiner Präsenz schon an und für sich unglaublich, selbst mit "nur halber Kraft voraus" bei den Proben...
Was mich sehr berührt hat, war, ihn bei der künstlerischen Arbeit zu sehen, alles war da, sein musikalisches und tänzerisches Genie, sein Ausdruck, seine Perfektion...so höflich und leise, aber doch bestimmt, der "Meister" eben...allerdings war sehr deutlich zu spüren, daß er sich bewegunstechnisch geschont hat bei den Proben, auch stimmlich, was er auch mehrfach erwähnte im Film...
Wunderschön fand ich ihn auch in seinem feinen Humor bei so manchen Szenen.
Es scheint so, daß es bei den Proben - ich vermute mal zeitlich noch eher so im April gelegen - auch sehr gute Tage gab, denn einige Aufnahmen sind wirklich sehr energiegeladen.
Beeindruckend war auch zu sehen, daß er den künstlerischen Feinschliff, auf den es ja im Detail für die Gesamtwirkung so sehr ankommt, wohl weitgehend in eigenen Händen hielt. Auch seine "message" (Liebe, Umwelt...) hat der Film recht gut transportiert, das muß man zugestehen.
Was mich allerdings so traurig macht, ist die für mich offensichtliche Tatsache, daß sein Zustand nichts war, was man nicht mit ein oder zwei Jahren Kur und Therapie, Ernährung und Medikationsverzicht hätte komplett revidieren können - er war schließlich kein durchmetastasierter todgeweihter Krebspatient o.ä. (wissen wir ja auch anhand der Obduktion), er war einfach ausgezehrt - in jeder Hinsicht.
Und hypothetisch nach einer solchen "Gesundung", stellt Euch dann mal MJ wieder in voller Kraft auf der Bühne vor - da hätte es mir sicher die Schuhe (und noch anderes) ausgezogen ...mal ganz abgesehen von ihm selber, seinem Leben und den Dingen, die er noch so vor hatte (seufz).
Doch letztendlich hat ihn dieser ganze "business" das Leben gekostet. Ich will den Film sicher kein 2. Mal sehen - in der jetztigen Realität viel zu traurig, so schön der Zusammenschnitt technisch auch gemacht sein mag.
Allen ganz liebe Grüße, Eure Juni
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