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  • Presse Reviews zum "Michael Jacksons This Is It" Film

    Lasst uns hier gute und objektive Presse Reviews zum "Michael Jacksons This Is It" Film sammeln. Bitte keine Diskussionen. Nur Berichte und Videos.

    SAT.1 Frühstücksfernsehen Bericht
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  • #2
    Starauflauf bei Jackson-Film

    Ashley Tisdale war den Tränen nahe, Paris Hilton poste kühl wie immer und Thomas Gottschalk brachte seine „Wetten, dass ...?“-Kollegin Michelle Hunziker mit. Alles über die Premiere der besonderen Art – BUNTE Online war in Los Angeles vor Ort.

    Bei der “This Is It”-Premiere im Nokia Theatre in Los Angeles drängeln sich Tausende von Fans. Windböen fegen über den roten Teppich, als ob der King of Pop selbst noch einmal live richtig aufräumen möchte. Drinnen sitzen über 7.500 glückliche Kartenbesitzer und erleben, dass Michael Jackson kurz vor seinem Tod in Höchstform war.

    Body Doubles? Von wegen. Trotz seiner 50 Jahre tanzte der “King of Pop” wie ein junger Gott. Er wirkte äußerst konzentriert, übte mit den Tänzern jede Bewegung ein und unterbrach die Proben, wenn der kleinste Ton nicht stimmte. “Da fehlt der Funk”, meint er bei “Gotta Be Starting Something” und forderte die Musiker zu mehr Leidenschaft auf. “Ihr müsst noch mal einen Soundcheck machen”, bemängelte er bei “The Way You Make Me Feel”, “ich möchte den Song so hören, wie ich ihn geschrieben habe, “lasst ihn ein wenig simmern.” Selbst wie man sich richtig in den Schritt fasst wurde geprobt. “Wir machen es nicht wie die Russen oder Rudolf Nureyev”, kritisierte eine der Choreographinnen und zeigte mit ener Handbwegung wie die “Juwelen” richtig angefasst werden müssen. Michael entwich dabei ein Grinsen. Überraschenderweise scherzte er oft bei den Proben und verhielt sich erfrischend menschlich. So ganz und gar nicht wie eine steife Wachsfigur. Er wirkte zwar ziemlich dünn, aber nicht krank oder schwach.

    Jacksons Konzertproben: Ein Spektakel wie von einer anderen Welt

    Auch wenn in einem Dokumentarfilm die Energie und die Aufregung nicht so rüber kommen mag wie in einem Live-Konzert, Michael Jackson strahlte ein Charisma aus, von dem andere nur träumen können. “Er war ein Gott”, meinte der deutschstämmige Shannon Holtzapffel, einer seiner Haupttänzer und Sänger Dorian Holley, der MJ seit 22 Jahren kennt fügte hinzu :”Er war ein Perfektionist, hat das Beste aus uns herausgeholt, ohne uns herum zu kommandieren. Man spürte förmlich die Liebe, die so tief von innen kam.” Michael bedankte sich in einer Szene auch bei seinem gesamten Team für die gute Zusammenarbeit. “Wir sind alle eine Familie”, meinte er, “alle machen hier einen ausgezeichneten Job. Seid nicht nervös, habt Geduld. Wir werden die Fans in eine Welt führen, die sie bisher noch nich gekannt haben.” Stimmt! Alleine die Kulisse für “Thriller” oder den “Earth” Song ist schlichtweg atemberaubend. Für “Smooth Criminal” wurde Jackson sogar in einen Schwarz-Weiß Film mit Humphrey Bogart und Rita Hayworth hinein projiziert und springt zum Schluss durch ein Fenster, das in tausend Glassplitter zerspringt. Man kann sich einfach nicht satt sehen an diesem einzigartigen Spektakel, mit dem sich Michael Jackson ohne Zweifel wieder an die Spitze des Showbusiness katapultiert hätte.

    Ashley Tisdale war den Tränen nahe, Gottschalk kam mit Michelle

    Ashley Tisdale, die im Nokia Theatre drei Reihen vor mir saß und mit “This Is It”-Regisseur Kenny Ortega “High School Musical “ gedreht hat, war den Tränen nahe. “Ich habe Michael Jackson kennen gelernt und brachte kaum ein Wort heraus. Er ist eine Ikone. Er ist einfach fantastisch.” Thomas Gottschalk hingegen beklagte, dass er nicht so gefeiert werden würde wie der König des Pop. “Die Chance als Legende in die Geschichte einzugehen, habe ich leider verpasst. Ich lebe länger und es wird keinen Film über mich geben, aber damit kann ich leben”, erklärte der “Wetten Dass”-Moderator, der statt seiner Ehefrau Thea sexy Michelle Hunziker als Gast mitgebracht hatte.

    Michaels Brüder Jermaine, Tito, Marlon und Jackie waren einfach nur stolz auf ihren Bruder. Sie waren übrigens die einzigen Jackson Familienmitglieder, die zur “This Is It” Premiere kamen. “Ich weiß jetzt schon, dass ich weinen werde”, erklärte Jermaine gegenüber BUNTE Online, “deshalb wollte auch unsere Mutter nicht kommen. Sie hätte das nicht verkraftet.” Und wo waren Paris, Michael und Blanket? “Sie sind zuhause, aber es geht ihnen gut”, versicherte Jermaine, bevor er unter lautem Jubeln der Fans im Nokia Theater verschwand.

    Quelle: Bunte.de

    ***

    Lesen sie auch: "This is it" Filmpremiere in Berlin, L.A. + Weltweit
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    • #3
      Michael Jackson: „This Is It“


      München - Es sind die letzten Aufnahmen des King of Pop. Die Proben für die Abschiedstournee von Michael Jackson sind als Doku jetzt im Kino zu sehen. Lesen Sie hier die Filmkritik zu „This Is It“.

      Name: Michael Jackson's This Is It
      Regisseur: Kenny Ortega
      Schauspieler: Michael Jackson
      Jahr: 2009
      Land: USA
      Genre: Dokumentarfilm
      Starttermin: 28.10.09

      Es war das größte Showspektakel aller Zeiten, das nie stattfand. Die 50 Comeback-Konzerte von Michael Jackson in London, „This Is It“ – es sollte nicht sein.

      Seit Mittwoch (28.10.09) können die Jackson-Fans wenigstens einen Eindruck davon bekommen, wie pompös das Phantom der Pop-Oper seine Wiedergeburt inszenieren wollte. Für zwei Wochen läuft „This Is It“ im Kino, eine 112-Minuten-Doku, die die Proben in Los Angeles von April bis zu seinem Tod im Juni zeigt. Ein allerletztes Mal deutet der Größte den Moonwalk an, kiekst, greift sich mit geübtem Griff ans Gemächt und beteuert in „Billie Jean“ noch einmal, wie 1982, „The kid is not my son“. Ein Zeitdokument wie die letzte Rede von Kennedy, mal genial, mal gespenstisch. This is Hit – oder This is nix? Der Eindruck von Michaels Jacksons filmischem Vermächtnis bleibt zwiespältig. Denn Jackson funktioniert zwar noch auf der Bühne im Staples Center – doch er brilliert nicht mehr.

      Fest steht allerdings: „This Is It“ wäre eine gewaltige Show geworden, ein Spektakel mit allem Bombast, den Hollywood aufzubieten hat. Sogar im Kino fahren die sieben Sinne der Besucher beim Hinschauen Achterbahn. Zu Beginn des Phantom-Konzerts steigt Jackson aus dem „Lightman“, einer riesigen Figur, auf die die Highlights seiner Karriere projiziert werden. Später schießen Tänzer aus Toastern in die Luft, eine neue Version des „Thriller“-Videos ist in 3D zu sehen, eine computeranimierte Armee aus 1100 Tänzern marschiert zu „They don’t care about us“. Und die 24-jährige ultrablonde Leadgitarristin Orianthi Panagaris aus Australien ist der pure Sex. Ihr atemlos zuzuschauen, wie sie Eddie van Halens „Beat it“-Solo performt, wäre allein schon den Eintritt in London wert gewesen.

      Inmitten des gigantischen Entertainment-Taifuns, der da über die Bühne fegt, bleibt ausgerechnet der abgemagerte Meister himself der Schwachpunkt. Natürlich: Jackson wirkt besser in Form, als man ihm zugetraut hätte. Die Stimme bei „I just can’t stop loving you“ oder beim „Earth Song“ ist durchaus in Ordnung (falls die Macher des Films nicht nachträglich ein wenig nachgeholfen haben), die Bewegungen sitzen, und bei „Billie Jean“ schwärmt Regisseur Kenny Ortega nicht zu Unrecht: „Michael, das ist die heilige Kirche des Rock ’n’ Roll!“

      Und doch: Besonders in Nahaufnahmen wirkt Jackson müde, ohne Freude, wie eine 3D-Animation, ein Jackson-Roboter, eine geschundene Kreatur. Die scheinbare Leichtigkeit früherer Jahre ist unwiederbringlich verschwunden. Und nicht nur die sagenhafte Performance des „Earth Song“ auf der Hebebühne, die 1995 in „Wetten, dass..?“ ganz TV-Deutschland atemlos bestaunte, bleibt 2009 blass und blutleer. Der Schöpfer von „Beat It“, am Ende selbst geschlagen, besiegt – die Sonne war schon vor seinem Tod am 25. Juni vom Himmel gefallen.

      Mehr denn je bleibt nach diesem Film offen, wie viele Shows in London Jackson überhaupt durchgestanden hätte. Und dennoch: Den King of Pop noch einmal 2009 auf der Bühne „Billie Jean“ performen zu sehen – This is it, das ist allein schon das Eintrittsgeld wert.

      Von Jörg Heinrich
      „Michael Jackson – This Is It“
      Regie: Kenny Ortega
      Sehenswert: Vier Sterne
      Quelle: tz-Online

      Bilder von den Premieren rund um den Globus
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      • #4
        Red Carpet-Clips
        OKTOBER 28, 2009 | Sony Music Germany |
        MJackson.NET

        Gestern Nacht fanden weltweit die Filmpremieren zu "Michael Jackson´s This Is It" statt.

        Folgende Städte waren über Satellit mit Los Angeles verbunden, wo die größte Gala im Nokia Theater stattfand:
        Berlin, Kopenhagen, Amsterdam, Seoul, Lodz, Bratislava, Kapstadt, Johannesburg, Durban, Pretoria, Madrid, London und Montevideo in Uruguay. Mit zeitlicher Verzögerung waren auch Tokio und Moskau am Start. Insgesamt haben über dreißig Städte weltweit die Premiere von "Michael Jackson's This Is It" gefeiert.

        Wart ihr gestern Nacht im Kino? Seid ihr wach geblieben, um die Premiere von "Michael Jackson´s This Is It" live mitzuerleben?

        Für alle, die tief und fest geschlummert haben, gibt es hier zwei Clips von der Premiere aus Los Angeles:

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        Filmpremiere in Berlin

        OKTOBER 28, 2009 | Sony Music Germany | MJackson.NET

        Seht hier ein Video vom Flashmob in Berlin und den offiziellen Premieren-Clip der "This Is It"-Premiere gestern in Berlin:

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        Tränen und Tribut für Michael Jackson

        Hamburg (dpa) - Der Film «This Is It» über Michael Jacksons Comeback-Proben hat bei seinem Kinostart tausende Menschen bewegt. Zahlreiche Prominente und Fans feierten in Kinosälen auf der ganzen Welt. Viele weinten, nachdem sie das dokumentarische Vermächtnis des «King of Pop» gesehen hatten. Der Film soll nur zwei Wochen in etwa 18 000 Kinos weltweit laufen. Danach ist ein DVD-Verkauf geplant. Die Konzertreihe «This Is It» hätte im Juli in London stattfinden sollen.

        Quelle: Zeit Online

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        Michael Jackson: Das war's dann - war's das?

        Berlin. Statt Bühnen-Comeback für Michael Jackson ein Proben-Film für die Nachlassverwalter: „This Is It”, das gefilmte So-hätte-es-werden-können eines Comebacks, ist der wohl schamloseste und wirkungsvollste Griff an die Emotionen von Millionen, den die Popgeschichte je gesehen hat.

        Man könnte es sich einfach machen nach diesen 112 Minuten voll süßlicher Weihe, seltsamem Zauber und tiefer Leidenschaft von und mit dem totesten Peter Pan der Popmusik. Man könnte die unbarmherzige Logik der Musikindustrie sezieren, in der Verblichene immer schon mehr wert waren als Lebendige, und voraussagen, dass die Liga der posthumen Umsatzträger einen neuen Weltmeister bekommt. Man könnte es kriminell nennen, wie die Drahtzieher dieses abgefeimten Geschäftes das Bild eines vor Lebenstüchtigkeit sprühenden Künstlers weichzeichnen, der in Wahrheit als ein an Körper und Geist erkranktes, medikamentenverseuchtes Häufchen Elend endete.

        Wie eine Dampfwalze

        Aber was nutzt es, wenn in 15 Städten weltweit, darunter Berlin, dienstagsnächtens eine Vermarktungsmaschine anhebt, die alle Zweifel über das, was Michael Jackson zuletzt war, sein wollte oder gewesen sein könnte, wie eine Dampfwalze einebnen soll?
        „This is it”, das gefilmte So-hätte-es-werden-können eines Comebacks, dem sich Gevatter Tod in den Weg stellte, ist der wohl schamloseste und wirkungsvollste Griff an die Emotionen von Millionen, den die Popgeschichte je gesehen hat. Wer Jackson immer schon verehrt hat, und das sind die meisten, die im Sony-Center am Potsdamer Platz bis morgens um vier ausharren, der wird mit offen stehendem Mund und feuchten Augen staunen und mitsummen und später Trost suchen am heimischen CD-Schacht zwischen „Billy Jean” und „Thriller”. Wem das Männlein mit den Spinnenbeinen gleichgültig war, der wird dem phantastischsten Tänzer aller Zeiten, neben Nurejew und Astaire, drei Kilo Respekt zollen. Vorausgesetzt, man glaubt, was man sieht. Sehen soll.
        Neuartige 3-D-Zombies

        „This is it”, was man je nach Lust und Laune mit „Das war's dann” oder „Das ist es” übersetzen mag, ist ein einziger manipulativ zusammengeschnittener Tätigkeitsnachweis. Regisseur Kenny Ortega hat die in menschenleeren Groß-Arenen Kaliforniens aufgenommenen Bilder der Proben für Jacksons ehedem geplanten 50-Konzert-Marathon in London so montiert, dass nur ein Schluss möglich ist: Die sündhaft teure Rückkehr des „King of Pop” wäre das audiovisuelle Erweckungserlebnis des Jahrzehnts geworden. Jeder Edelstein in seinem Schatzkästchen, ob „Man In The Mirror”, „I'll Be There”, „Black Or White” oder das immer noch hinreißende „Beat It”, wurde so lange gewienert, bis ein, zwei Karat mehr zum Vorschein kamen. „Smooth Criminal” basteln die Spezialeffektemacher etwa in den Kultfilm „Gilda” ein, mit Jackson an der Seite von Rita Hayworth und Humphrey Bogart. Für „Thriller” wurden eigens neuartige 3-D-Zombies nachgeboren. Dass Jackson mal wie ein verhuschter Guru, mal wie ein herrisch-kreativer Despot agierte, dessen Gedanken zu lesen Mindestanforderung ist, gehört zu den interessantesten Hervorbringungen.

        Insgesamt aber erweist sich Ortega nicht als Meister im Bewältigen zelluloider Materialberge. Immer dann, wenn ein klitzekleines Stückchen echter Intimität auf der Bühne spürbar wird, wenn der detailversessene Jackson seine ihm ergebenen Jünger mit atemverschlagenden Bewegungen, kurzen A-capella-Intros und „Liebe” in seinen musikalischen Kosmos befehligt, erschlägt der Regisseur uns mit Kamerafahrten voller Pathos. Und einer Heroisierung, die deshalb so verstört, weil in ihr die dunkle Seite der Macht, Stichwort: Medikamentensucht, bis auf merkwürdige Pflaster auf den Fingerspitzen des Meisters komplett ausgeblendet wird.

        „This is it” läuft nun 14 Tage lang deutschlandweit in über 900 Kinos. Nach gezielter Verknappung der Ware sehen die Hüter der Verwertungsketten die üblichen Erzeugnisse des Heldenkults vor: DVD mit Pipapo. Am Ende wird Michael Jackson als die lukrativste Ausfallbürgschaft in die Musikgeschichte eingehen. Nach dem Tod ist vor dem Reibach. Das war's dann. War's das?

        Quelle: derwesten

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        "This Is It" stürzt Michael-Jackson-Fans in Wechselbad der Gefühle

        Die Premiere des Films "This Is It" über die Proben zu den geplanten Comeback-Konzerten von Michael Jackson hat weltweit tausende Menschen bewegt. Zahlreiche Prominente und Fans feierten in Kinosälen auf der ganzen Welt. Viele weinten, nachdem sie das dokumentarische Vermächtnis des "King of Pop" gesehen hatten.

        In langem Silbermantel haucht er den Refrain von „Human Nature“ ins Mikro, zu „The Way You Make Me Feel“ wirbelt er mit blauer Jacke über die Bühne. Immer wieder bricht er ab, beginnt erneut, will die Songs perfekt einstudieren. Der Film „This Is It“, der in der Nacht zu Mittwoch weltweit Premiere feierte, zeigt einen fitten, hart arbeitenden Michael Jackson bei den Proben für seine Comeback-Show. Tänzer und Background-Sänger geben ihr Bestes, um die Shows einzigartig und unvergesslich zu machen. Doch kurz vor dem geplanten Beginn der Konzertreihe starb die Pop-Ikone – die Fans können nun bei „This Is It“ ihr Idol noch einmal feiern und Abschied nehmen.

        Euphorie, Liebe und grenzenlose Trauer – kaum ein Gefühl, das die Fans nach dem Film, der simultan in 18 Kinos auf fünf Kontinenten Premiere feierte, nicht verspüren. Manch einer kann es kaum in Worte fassen, schwankt zwischen Freude, dass es Jackson gab und Schmerz, dass er nicht mehr ist. „Er ist perfekt. Wie er tanzt, wie er singt, einfach Wahnsinn“, sagt ein Mann nach der Premiere in Paris mit einem Lächeln. „Wirklich, mir fehlen die Worte. Ich gehe jetzt tanzen und werde es ganz genauso machen.“ Ein anderer Fan mit weißem Hut weigert sich, in der Vergangenheitsform von seienm Idol zu sprechen. „Er hat es in seiner Seele. Und ich sage ’er hat’, denn so ein Künstler stirbt nie.“

        Die zentrale Premierenfeier fand in Los Angeles im Nokia Theater im Beisein von Jacksons vier Brüdern statt. Vor den Augen hunderter Fans zogen Prominente wie die Will Smith, Jennifer Love Hewitt, Jennifer Lopez, Paula Abdul und Paris Hilton in den Kinosaal. Tänzer Shannon Holtzapffel, der bei den Proben zur „This Is It“-Show gemeinsam mit Jackson getanzt hatte, sah den Film mit gemischten Gefühlen. Er bezweifelt, dass es dem erklärten Perfektionisten Jackson gefallen hätte, dass seine Fans Rohmaterial der Shows statt der Endversion sehen. „Aber er wird trotzdem zu uns hinabschauen und lächeln.“

        Auch Jacksons ehemaliger Manager Frank DiLeo kann die Aura des im Alter von 50 Jahren verstorbenen Sängers geradezu spüren. „Er ist glücklich. Man spürt, wie er hier durch die Luft wirbelt.“ DiLeo gestand, er habe den Film bisher dreimal gesehen und jedesmal geweint. „Aber heute Nacht weinen wir nicht, heute feiern wir Michael.“

        Auch im Berliner Sony Center griffen die Fans beim Wiedersehen mit ihrem Star zum Taschentuch. „Wir sehen ihn in seiner gesamten Kraft. Er tanzt wie ein junger Gott. Er singt wie ein junger Gott“, sagt Schauspielerin Lisa Martinek. „Ich bin gerührt.“ Freilich überwiegt bei einigen das Bedauern, die bereits erstandenen Konzertkarten nun nicht mehr einlösen zu können. „Ich hätte die Show lieber live in London gesehen, mit einem lebendigen Michael“, gibt der stellvertretende „Bravo“-Chefredakteur Alex Gernandt zu.
        „This Is It“ wurde zeitgleich in Kinos in Nordamerika, Südamerika, Europa, Afrika und Asien übertragen. Zahllose Fans gingen in London, Peking oder Paris in Kostümen ihres Idols ins Kino, vielen Premieren folgten spontane Tanzeinlagen auf der Straße. Ob nun Trauer oder Glück überwogen – einig waren sich die Fans rund um den Globus, dass die Konzerte unvergesslich geworden wären. „Das wäre ein Wahnsinnsspektakel geworden“, glaubt ein Fan in Paris. Ein anderer sagt wehmütig: „Er hatte noch so viel zu geben.“

        Quelle: WELT Online

        ***+++***

        Kommentar


        • #5
          Jackson-Film begeistert Frühaufsteher

          Rund 90 Hamburger zieht es auch morgens um 5 Uhr ins Kino

          Die Premiere des Michael-Jackson-Films "This is it" hat am frühen Mittwochmorgen das Publikum im Hamburger Cinemaxx-Kino begeistert. Rund 90 Jackson-Fans versammelten sich nach Angaben der Kinobetreiber bereits zur ersten Vorführung in der Hansestadt um 5 Uhr. "Endlich sind die grausamen Bilder von Michael auf dem Todesbett gelöscht, die ich ständig im Kopf hatte", sagte eine Zuschauerin. "Mehr als angenehm überrascht und begeistert" waren auch andere Fans. Der Film zeigt Ausschnitte des Filmmaterials, das kurz vor Jacksons Tod während der Proben zur geplanten Konzertreihe in London aufgenommen wurde.

          Zu den Frühaufstehern gehörte auch der 34-jährige Matthias Knaacke. Er hatte sich richtig ins Zeug gelegt: Auf seinem Shirt prangt der "King of Pop", dazu trägt er ein glitzerndes Jackett mit silbernem Handschuh und den typischen Hut seines Idols. "Zuerst dabei sein, neue Bilder, Eindrücke und Ideen von Michaels Leben, darum bin ich hier", meint Knaacke.

          Etwas abseits der anderen Besucher hält sich ein 14 Jahre alter Schüler auf. "Eigentlich hatte ich ein Date mit einem Mädchen, wir haben heute später Schule, und ich wollte etwas Besonderes planen. Jetzt hat sie mir abgesagt", sagt er.

          Eine Mitarbeiterin des Kinos freute sich trotz des frühen Dienstbeginns: "Man merkt gar nicht, dass es noch Nacht ist. Die Leute sind überraschend fröhlich, eine nette Abwechslung." Auch in den anderen Kinos der Stadt startet der Film im Laufe des Tages. Als erste deutsche Stadt hatte Berlin den Film bereits um 2 Uhr in der Nacht gezeigt. DW

          Quelle: Welt Online

          ***---***

          Michael Jacksons letzter Moonwalk


          Die Musik-Dokumentation «This Is It« zeichnet das Bild eines vitalen Superstars

          NÜRNBERG - «This Is It« - das war’s? Im Falle Michael Jackson muss man kein Prophet sein, um zu befinden: Nein, das war’s noch lange nicht. Die Vermarktungsmaschinerie läuft seit dem Tod des «King of Pop« am 25. Juni dieses Jahres auf Hochtouren. Neuester, mit Spannung erwarteter Streich: Regisseur Kenny Ortegas Dokumentation «This Is It«, die nur für zwei Wochen in den Kinos zu sehen ist.

          Die Widmung «For the fans...« ist dem Film vorangestellt. Doch jene erweisen sich teils als höchst undankbar: Im Internet starteten Anhänger eine Kampagne, in der sie den Konzertveranstalter AEG und Regisseur Kenny Ortega beschuldigen, MJ mit Zuckerguss zu zeigen: Ein beschönigtes Bild der letzten Wochen im Leben des Michael Jackson. In Wirklichkeit sei der 50-Jährige ein mit Drogen vollgepumptes Wrack gewesen.

          Auch für den Geldbeutel

          Tatsächlich merkt man in dem 111 Minuten langen Dokumentarfilm nichts von alledem. Zusammengeschnitten wurde er aus über 100 Stunden angeblich für Jacksons Privatarchiv gedrehtem Material. Entstanden ist es zwischen April und Juni bei den Proben für die 50 Comeback-Shows in London. «Für die Fans«, aber sicher auch für den Geldbeutel läuft die Doku nun im Kino: Millionen Dollar sind AEG durch Jacksons Tod entgangen. Das soll durch den Film und die alsbald folgende DVD aufgefangen werden. 40 Millionen Euro, die der Verleih Sony Pictures für die Rechte zahlte, sind AEG schon mal sicher.

          Einen Blick in Jacksons Augen gönnt uns die Regie nicht. Meist trägt er eine dunkle Sonnenbrille, sieht aber ansonsten so aus, wie Michael Jackson eben aussah (der Vorwurf seiner Familie, Ortega habe Doubles eingesetzt, erscheint übrigens haltlos): Schmal, aber nicht abgemagert, monströs große Hände, grotesk operierte Nase, starre Oberlippe, blass gepudert. Kein bisschen ungeschminkte Wahrheit also.

          Perfekter Sound

          «This Is It« ist ein Musikvideo mit Überlänge und meist so perfektem Sound geworden, dass man einfach eine Nachbearbeitung der Tonspur unterstellen muss – keine Dokumentation, die auch nur ein Körnchen des privaten, authentischen Michael Jackson enthält. Falls er selbst überhaupt wusste, wer das ist. Auch die Crew kommt kaum zu Wort und wenn, dann hagelt es inhaltsleere Lobhudeleien.

          Einerseits ertappt sich der sensationsgierige Zuschauer dabei, das enttäuschend zu finden. Andererseits ist dieser größte Popstar aller Zeiten nun wirklich schon oft genug demontiert worden. Insofern erleichtert es auch, ihn einfach nur unspektakulär bei der Arbeit an seinem letzten künstlerischen Ausrufezeichen zu beobachten. Zu sehen ist ein vitaler Mann, der ruhig, aber bestimmt an Tönen, Tanzschritten und Tempi feilt.

          Denn eines lässt der Film erahnen: Die Shows wären - vorausgesetzt er hätte sie physisch und psychisch durchgestanden - gigantisch geworden. Eine choreografische und musikalische Demonstration, gespickt mit visuellen Effekten: seien es Feuerbälle, eine virtuell vervielfältigte Tänzerarmee oder neugedrehte Videos zu «Earth Song« und «Thriller« samt mannshoher Gruselspinne, die quasi aus der Leinwand heraus auf die Bühne krabbelt und aus der der Meister selbst entsteigt.

          Um seine Stimme zu schonen, setzt der Entertainer sie zwar meist nur mit halber Kraft ein. Wenn es dann manchmal aber doch mit ihm durchgeht und Michael Jackson singt und tanzt wie einst, dann ist es wieder da: Das Staunen über einen faszinierenden Jahrhundertkünstler. (USA/111 Min.; Cinecittà, Imax, Roxy, Admiral, Nürnberg; City, Fürth; CineStar, Erlangen).

          Quelle: NN

          ***++***

          "This Is It": So gut ist Jacksons letzter Auftritt

          Mit "This Is It" bringt der Sony-Konzern vier Monate nach Michael Jacksons Tod einen Musikfilm in die Kinos, der allen Befürchtungen zum Trotz mehr ist als die Resteverwertung von Jacksons geplanter letzter Konzertreihe in London. Probenaufnahmen und Backstage-Videos zeigen Jackson noch einmal in seinem Metier: nicht als privates Wrack, sondern als erstaunlich fitten Entertainer. Dabei sind in "This Is It" trotz aller Perfektion auch Fehler erlaubt.

          Quelle: news.ORF.at


          ***


          "Für die Fans" - Das Vermächtnis von Michael Jackson

          Los Angeles. Die Proben waren im Endstadium, die Show nahezu komplett. Vier Monate lang hatte Michael Jackson (gest. 50) im Staples Center von Los Angeles "This Is It" einstudiert, jene fulminante Revue, mit der er sein Comeback und gleichzeitig seinen Bühnenabschied feiern wollte - mit 50 Shows in der Londoner O2-Arena. Doch nur 18 Tage vor der Premiere starb Jackson an einer Überdosis des Schlafmittels Propofol und die Welt fiel in tiefe Trauer.

          Nun erlebte in der Nacht zu gestern weltweit der Film "This Is It" Premiere, der dokumentiert, wie diese Show hätte werden sollen. In Berlin war es das keineswegs ausverkaufte Cinestar im Sony Center, in dem sich nachts der Vorhang für den Abgesang auf den "King of Pop" öffnete. In Hamburg wurde der Film in Cinemaxx am Dammtor gezeigt. Ein "Making of" sozusagen für ein Spektakel, das es nicht mehr ins Live-Rampenlicht geschafft hat. Und das den Entertainment-Konzernen Anschütz und Sony das Geld zurück in die Kasse spielen soll, das sie durch den tragischen Tod des Entertainers in den Sand gesetzt haben.

          So haftet diesem Filmprojekt durchaus der Ruch der Leichenfledderei an. Zumal im Vorfeld viele nicht daran glauben wollten, dass der gesundheitlich angeschlagene Michael Jackson überhaupt 50 Shows durchstehen würde. Und dass dieser Musikfilm letztlich eine einzige große, digital aufgebrezelte Lüge sein würde, um von den gierigen Produzenten den Makel der schamlosen Ausbeutung eines gefallenen Stars zu nehmen.

          Ja, da mag auch etwas dran sein. Und dennoch ist "This Is it", diese letzte künstlerische Äußerung eines der letzten großen Entertainer unserer Zeit, ein bewegendes Dokument geworden, das einen Musiker zeigt, der noch einmal zu Hochform auflaufen will, der sich in irrwitzigen Choreografien verausgabt, der gut bei Stimme ist und sich mit Hingabe diesem Projekt aussetzt. Aus mehr als 100 Stunden Filmmaterial, die während der Proben in L.A. mitgeschnitten wurden, hat Kenny Ortega, der auch Regisseur der Bühnenshow war, akribisch und in bestem Sound nachempfunden, was die Besucher der Live-Konzerte erwartet hätte, unterbrochen nur durch wenige kurze Audition- und Interviewszenen mit den Musikern und Tänzern.

          Im Vorspann ist die Widmung zu lesen: "Für die Fans". Und die werden ihre helle Freude haben an "This Is It". Nichts Neues gibt es da, sondern eine Art "Best of Michael Jackson"-Inszenierung von "Starting Something" und Hits der Jackson Five über "Smooth Criminal" und "Billie Jean" bis "Black And White". Die Filme, die Ortega drehen ließ, um die Show zu illustrieren, darunter auch ein neues "Thriller"-Video, sind ebenso eingebunden wie die Proben für aufwendige Pyrotechnik-Effekte. Jackson hat die Szenerie - zumindest in diesen ausgewählten Szenen - stets fest im Griff. Er weiß genau, was er will. Mal sind ihm die Monitor-Kopfhörer zu laut, dann wieder macht er seinem musikalischen Leiter Michael Bearden klar, dass er nichts von Alleingängen hält und die Stücke genauso haben will, wie er sie einst auf Platte aufgenommen hat. Oder er bricht einfach ab, um Bewegungsabläufe zu modifizieren.

          An unterschiedlichster Bühnenkleidung in ein und demselben Song merkt man, dass die Stücke aus zwei und mitunter sogar drei Aufnahmesessions zusammengebaut wurden, dabei ist der Sound so gut, dass man an einer Live-Situation zweifeln möchte. Und doch ist "This Is It" das gelungene musikalische Vermächtnis eines am Starruhm gebrochenen Musikers geworden, der nur im Studio und auf der Bühne sein wirkliches Leben leben konnte. Die Strahlkraft dieses Mannes, seine Genialität und seine entwaffnende Ausstrahlung werden mit "This Is It" noch einmal lebendig. Die Vermutung, dass ihn der Stress und die Anstrengung für diesen Parforceritt das Leben gekostet haben, bleibt allerdings.

          Quelle: Hamburger Abendblatt

          *******

          Michael-Jackson-Film in Wiesbaden: Wer kam, war begeistert von "This is it"

          „This is it“ - unter diesem Titel startete am Mittwoch die Michael-Jackson-Dokumentation in den Wiesbadener Kinos. Anders als in Los Angeles oder anderen Metropolen, in denen die Fans bereits Nächte zuvor vor den Kartenschaltern campierten, waren die Besucherzahlen in der hessischen Landeshauptstadt zunächst niedrig. So beehrten gestern Mittag nur etwa 30 Gäste die erste Vorstellung im über 400 Sitzplätze bietenden Saal des Hollywood-Kinos an der Kirchgasse mir ihrem Besuch.

          Diejenigen, die den Weg ins Kino gefunden hatten, bekamen eine wahrhaft bombastische Show geboten. Perfekt choreographierte Tanzeinlagen, dazu immer wieder altbekannte Jackson-Ohrwürmer, wie „Beat It“, oder „Black Or White“.

          Singender Popstars und Interviews mit Tänzern

          Der gut anderthalb Stunden lange Streifen des Regisseurs Kenny Ortega zeigt die Vorbereitungen des King of Pop zu dessen geplanter Comeback-Tour. Gezeigt wird Videomaterial das ursprünglich auch in die Bühnenshow des Sängers eingebaut werden sollte. Die bewegten Bilder des singenden Popstars beherrschen etwa 75 Prozent des Inhalts, darunter auch wenige Aufnahmen aus seiner Jungendzeit. Der Rest des Films besteht aus Interviews mit Sängern, Instrumentalisten, Tänzern und Choreographen. Ausgereifte Spezialeffekte, Bühnenfiguren und aufwändige Computeranimationen lassen erkennen, dass dem Popstar für sein Comeback das Beste als gerade gut genug erschien.

          Jackson wirkte insgesamt topfit. Vom kranken Menschen, der er nach der Berichterstattung vieler Medien, gegen Ende seines Lebens gewesen sein soll, war in „This Is It“ kaum etwas zu verspüren. Das Publikum zeigte sich jedenfalls begeistert und gab Szenenapplaus. „Grandios. Er hätte selbst nach einer so langen Pause sicherlich an vorhergehende Erfolge anknüpfen können“, meint Natalia Freese nach Beendigung der Vorstellung: „Es ist sehr schade für die Fans, dass er jetzt schon gestorben ist. Die Comeback-Tour wäre sicherlich in die Geschichte eingegangen. Kaum vorstellbar, dass er so krank war", fügt sie hinzu.

          „Die Konzert-Tour wäre bestimmt zu einer Super-Show geworden“

          Ähnlich sieht das auch Sascha Rossel aus Wiesbaden, der mit seinen beiden Söhnen zur Erstvorstellung erschien. „Ich war sehr beeindruckt. Es war echt gut zu sehen, wie taff der Mann dann doch noch gewesen ist“, urteilt der 37-Jährige. „Die Konzert-Tour wäre bestimmt zu einer Super-Show geworden“. Auch der Blick hinter die Kulissen hat dem Familienvater gefallen: „Ich fand es schön, auch mal den Star abseits der Bühne zu sehen“, meint er abschließend.

          Die musikalische Dokumentation aus Michael Jacksons letzten Lebensmonaten wird in Wiesbaden noch zwei Wochen lang im Hollywood und im Apollo-Center in der Moritzstraße gezeigt.

          Quelle: Wiesbaden Kurier


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          • #6
            Konnte den Bericht nicht online finden - deshalb: Für Euch abgetippt.
            Sind sogar Fotos von Fans dabei, die ich später am Denkmal traf :-)....

            Abendzeitung München, 29.10.09, Kultur

            Der Herr der Songs

            Von Christian Jooß

            Kenny Ortegas Film über Michael Jacksons Vorbereitungen für die Comeback-Show ist eine gelungene Heldenverehrung und singt das Hohelied der Unterhaltungsindustrie

            Die angereisten Tänzer sind aufgelöst. Sie werden auf der Bühne stehen, und er wird aus ihnen seine Bühnencrew zusammenstellen. Hochachtung steht in den Mienen seiner Bandmitglieder. Wenn Michael den "Arsch voll Bass" will, wird das umgesetzt. Er ist der Herr über seine Songs - und sein sanftes Regime reicht bis in die Mikrostruktur. "Michael Jackson´s This is it" ist die filmische Dokumentation von Kenny Ortega, die die Entstehung von dem zeigt, was eine der heißesten Comeback-Shows der Pop-Welt werden sollte. Ortega war auch schon der künstlerische Leiter der geplanten Michael-Jackson-Tour.

            "Michael Jackson´s This is it" ist Heldenverehrung, die sich jeden Blick hinter die Superstar-Maske und auf Jacksons desolates Verhältnis zu diversen Medikamenten spart. Man kann das kritisieren, aber das ist auch nicht Ziel des Films, der seinem Publikum zeigt, wie dieser Auftritt ausgesehen hätte: Und man ahnt die Überwältigungskraft dieser Mysterieninszenierung zwischen Spieltrieb und Hochamt.

            Nach einem pyrotechnischen Bombardement wäre eine Art Cyberpuppe auf die Bühne geschwebt, hätte sich nach und nach in ihre Einzelteile zerlegt, um Jackson freizugeben. "Smooth Criminal" hätte Jackson als Video-Einstieg in Humphrey-Bogart-Szenen kopiert. Während des "Earth Songs" wäre Michael auf der Bühne von einem Bulldozer bedroht worden. Für "Thriller" hatte man schon eine Gothic-Grusel-Szene mit Friedhofzombies in 3D-Optik aufgenommen. Am Ende wäre Michael geflogen.

            Diese Doku filmt keinen kranken Menschen, der sich durch Konzertvorbereitungen quält. In den Ausschnitten, die im Film zu sehen sind, zeigt sich ein Jackson, der - "I love you alle" - immer freundlich mit seiner Crew umgeht, aber mit Bestimmtheit Anweisungen gibt. Der seine Duettpartnerin führt, der Band genaueste Soundvorstellungen erläutert. Und der, auch wenn er in der Probensituation stimmlich und tänzerisch selten das höchste Energielevel erreicht, zeigt, daß durchaus Reserven da gewesen wären.

            Zieht man den Hype ab, bleibt eine Musikdoku übrig, die einen Blick in das Räderwerk einer Pop-Maschinerie wirft, für die nur das Spektakulärste das Ziel ist. Im Kern ist das ein ganz altmodisch-sympathischer Show-Geist.

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            • #7
              Habe leider den Bericht jetzt auch nicht gefunden. Daher hab ich ihn mal fein säuberlich abgetippt.

              Mannheimer Morgen vom 29. Oktober 2009
              von Bernd Mand


              Der neue Film `This is it`von Kenny Ortega bringt Michael Jackson noch einmal auf die Leinwand, bleibt aber an der Oberfläche

              Strauchelnd im Freizeitpark

              `Ich weiß, es ist alles nur für die Liebe`sagt Michael Jackson an einer Stelle
              im ersten Drittel des Films `This is it `zu seinem Tontechniker und schlagar-
              tig wird einem klar, dass es sich bei Kenny Ortegas Dokumentation über die
              geplanten Comeback-Konzerte in der Londoner O2-Arena um nichts anderes
              handelt, als um eine pure, wenn auch hochglanzpolierte Liebeserklärung. Bei-
              seiteschieben möchte man sofort die zugegebenermaßen nur schwer zu wi-
              derlegenden Vorwürfe des simplen Superstar-Ausverkaufs. Wie sonst möchte
              man sich die auf zwei Wochen limitierte Spielzeit weltweit erklären, als mit
              den gewinnversprechenden DVD-Verkäufen im kommenden Jahr. Auch möchte
              man nicht weiter darüber nachdenken, was sich in den nicht verwendeten
              Bildern des angeblich über 100 Stunden Film umfassenden Materials versteckt
              hält.

              Der Megastar bleibt unnahbar
              Es ist wahr, persönlich kommt man dem König des Pop nicht viel näher, als dass man Michael Jackson in zwei kurzen Einstellungen einen Lutscher essen
              sieht und ihm am Ende einer Tanzszene im Halbdunkel der Bühne ein Handtuch
              gereicht wird. Die Frage ist nur, ob man viel mehr über einen Menschen wissen wollte, der sich in seine ganz eigene Ikonographie gerettet hat. Tapfer
              und zerbrechlich steht Jackson hier ein letztes Mal auf der Bühne. Beinahe
              hämisch wirken die jungen Körper seiner Tänzer um ihn herum. Doch die Zeit
              läuft eben immer weiter. Für jeden von uns.
              Knapp zwei Stunden lang verfolgt Ortegas Blick den Sänger bei den Proben zu
              einer mächtigen Bühnenshow, die nie zu sehen sein wird. Kurze Statements
              der Crew um Kenny Ortega, der sich als Regisseur für Film und Bühne verant-
              wortlich zeigt, erzählen von Größe, Hingabe und Einzigartigkeit des Meisters.
              Und der Besonderheit zur auserwählten Mannschaft zu gehören. Immer wieder
              verschwimmen hierbei die gefilmte Gegenwart mit den privaten Geschichten
              der Musiker und Tänzer. Immer wieder ist es die öffentliche Kunstperson
              Jackson, die im Mittelpunkt steht. Die sorgfältig ausgeleuchteten Gesprächs-
              situationen bilden optisch wie inhaltlich einen starken Kontrast zu den oft
              grobkörnigen Probenaufnahmen. Immer wieder erwächst der Eindruck, man
              hätte es mit einem Promo-Interview für eben jenen Film zu tun, den man
              doch gerade auf der Leinwand sieht. Fast unwirklich scheint dieses Zu-
              sammenspiel. Umso realer tritt allderdings Jacksons kleinteilige und präzise
              Arbeitsweise dagegen auf.
              Mit der Dokumentation wollte er den Fans eine Geschichte erzählen, sagt
              Regisseur Kenny Ortega in Los Angeles. Man sieht Michaels Vision, die er
              für `This is it `hatte. Ortegas Film will Arbeitporträt und Legendenverehrung
              zugleich sein. Und strauchelt dabei heftig bei seinem Gang durch den ewigen
              Freizeitpark des `King of Pop `. Keineswegs ungeschönt und mit einer Disney-
              haften Unschärfe sucht Ortega verzweifelt nach dem einen letzten Blick.
              Doch verfängt sich die angedeutete Authentizität letzten Endes in einem
              schier nicht enden wollenden Medley von Evergreens, die passenderweise
              schon als Doppel-CD auf ihre Käufer warten.
              Weltweit lief der Film gestern mit großem Medienrummel an. In Tokio gab es
              im schicken Konsum-Tempel Roppongi Hills eine Vorführung, zu der auch US-
              Soulsänger Lionel Richie erschien. Russische Fans stellen in den Städten
              Tscheljabinsk und Kasan Tanz- und Gesangswettbewerbe auf die Beine,
              um an ihr Idol zu erinnern. In St. Petersburg gab es einen Doppelgänger-
              wettbewerb. In der Londoner O2-Arena, in der die Mega-Konzertreihe im
              Juli hätte stattfinden sollen, öffnete auch eine Ausstellung mit Jackson-
              Erinnerungsstücken.
              Gespalten fallen die öffentlichen Reaktionen auf den Film aus. Während
              viele meinen, es sein einfach ein Weg, mit Michael Jacksons Namen Geld
              zu machen, sprechen andere, wie der englische Rapper Chipmunk, von
              einer großartigen Möglichkeit, eine Ahnung davon zu bekommen, wie die
              Konzerte des `King of Pop `ausgesehen häten. Hollywood-Legende
              Elisabeth Taylor, 77, die eine enge Freundin Jacksons war, schrieb im
              Kurznachrichtendienst Twitter, nachdem sie eine Privatvorführung hatte:
              `Es ist das brillianteste Stück Film, das ich je gesehen habe`. Michael
              Jackson bleibt streitbar bis zum letzten Hemd.
              Zuletzt geändert von Sad; 29.10.2009, 15:54. Grund: Waren zu viel Fehler drin

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              • #8
                Nochmal Mannheimer Morgen vom 29.10.2009:

                Michael-Rufe und immer wieder Applaus
                von Bernd Mand

                Ein reichlich ungewohntes Bild präsentierte sich dem arglosen Passanten
                gestern Morgen gegen halb sechs vor dem Mannheimer Cinemaxx.
                Menschentrauben vor den Türen und im hell erleuchteten Foyer. Auf den
                ersten Blick eine ganz reguläre Angelegenheit, wäre da nicht die Sache
                mit der Uhrzeit gewesen.
                Die Lösung für das Rätsel des frühmorgendlichen Besucheraufkommens
                heißt allerdings nicht `Harry Potter `und auch `Der Herr der Ringe `
                feiert hier keine überraschende Fortsetzung. Nein, ausgerechnet ein
                Dokumentarfilm lockt das bunt gemischte Volk in den Kinosaal.
                `This is it `, Michael Jacksons filmisches Vermächtnis an seine Fans,
                feiert seinen weltweiten Kinostart auch mit einer Kopie in der Quadrate-
                stadt. Rund 600 Besucher wollen dementsprechend unter den ersten
                Menschen sein, die das gut gehütete Filmgeheimni zu sehen bekommen.

                Gab es doch im Vorfeld keine Vorstellungen für Pressevertreter und somit
                keine größere Vorberichterstattung. `Wir sind alle hier große Michael
                Jackson-Fans in der Familie `, erzählt Sandra Walker, die mit Ehemann
                und ihren zwei Kindern im Foyer beim Kaffee steht. `Und das treibt uns
                so früh aus dem Bett`. Der Dokumentarfilm von Regisseur Kenny Ortega
                begleitet Michael Jackson und seine Crew bei den Proben zu der im
                Sommer 2009 geplanten Konzertserie in der Londoner O2-Arena. In kurzen
                Interviews mit den Tänzern, Musikern und künstlerischen Mitarbeitern er-
                zählt der Film von den letzten Wochen im Leben des Superstars, der am
                25. Juni dieses Jahres starb.
                Die Spannung und Vorfreude auf den knapp zweistündigen Film ist fast
                schon greifbar, als kurz nach sechs im Saal die Lichter ausgehen und die
                ersten Szenen von den Proben zur geplanten Abschiedsshow des Megastars
                über die Leinwand ziehen. Immer wieder gibt es laute ` Michael `- Rufe
                und Zwischenapplaus für die eindrucksvollen Bühnenmomente von den
                Proben zur Show, die denselben Titel wie der Film tragen sollte.
                `Das ist einfach unglaublich ´, raunt es auf dem Nachbarsitz, als Michael
                Jackson zu seinem Hit `Beat it `über die Bühne rauscht. Nein, live hätte
                sie ihn noch nie gesehen, sagt Janina, eine 17-jährige Schülerin aus Landau
                nach der Vorstellung. `Aber ich bin schon immer ein Riesenfan gewesen `.
                Und das war absolute Spitze hier. Viele hier im Publikum dürften Michael
                Jackson wohl nur noch aus den Videoclip-Miniaturen auf Youtube oder von den Platten ihrer Eltern kennen. Und doch eint sie an diesem Morgen alle
                die große Faszination am King of Pop. `Einfach alles`antwortet die 23
                Jahre alte Studentin Katrin auf die Frage, was ihn denn am besten ge-
                fallen hätte. `Michael Jackson ist einfach der König `. Unter großem
                Applaus und lauten Rufen läuft am Ende der Vorstellung der Abspann
                über die Leinwand. `Ich werde mir da auf jedne Fall noch mal anschauen`
                lacht Katrin auf dem Weg zum Ausgang. Die Spielzeit des Films ist im
                Übrigen weltweit auf nur zwei Wochen limitiert.

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                • #9
                  Video-Filmkritik FAZ.NET
                  Getanzt in alle Ewigkeit: „This Is It“
                  Von Edo Reents

                  29. Oktober 2009 Der Vorspann meldet nichts vom Tod des Künstlers. Als lebte er noch und als stünden die fünfzig Londoner Konzerte unmittelbar bevor, werden wir schriftlich davon in Kenntnis gesetzt, welche Vision Michael Jackson demnächst umsetzen werde. Man muss nicht kleinlich sein und weiß ja, wie die Sache ausging; aber die fast dreist anmutende Unterschlagung des Lebensendes verdankt sich nicht der Pietät, sondern ergibt sich daraus, dass der Musiker eine Rückkehr auf die Bühne überhaupt erwogen und, wie man nun sieht, generalstabsmäßig vorbereitet hat. Dass es dazu nicht mehr kam, ist fast Nebensache und fügt sich ein in eine mythische Popgeschichtsschreibung, nach der die besten oder zumindest denkwürdigsten Konzerte die sind, die nie gegeben wurden.

                  Es ist der Michael-Jackson-Industrie mit dem Dokumentarfilm „This Is It“ jedenfalls gelungen, lebensverlängernd zu wirken, auch wenn man nach einem ganz regulären Kinobesuch - Pressevorführungen gab es nicht - den Eindruck hatte, dass die Resonanz schon am ersten Tag nachzulassen begann. Wie ein lächerlich spärliches Echo kam einem der eine Radiomann vor, der sich am Ausgang postiert hatte und nach der ohnehin schwach besuchten Frankfurter Nachmittagsvorführung noch auf Stimmenfang ging: „Darf ich fragen, wie Sie's fanden?“



                  Keine Überraschungen

                  Er durfte. Dieser Film bietet keine Überraschungen und ist, in dieser Länge (fast zwei Stunden), nur für Fans interessant - also für sehr viele. Wir sehen einen Musiker fast noch auf der Höhe seiner Kunst, dessen körperliche Konstitution man auf jeden Fall schwächer eingeschätzt hätte, auch wenn keine Blut- und Laktatwerte vorliegen. Kenny Ortega, dessen väterliche Kommandostimme man in der Halle, in der die Proben für die mutmaßlich greatest show on earth im vergangenen Frühjahr stattfanden, ständig hört, hat einen Werkstattbericht inszeniert und vor allem zusammengeschnitten, für den es durchaus Vorbilder gibt, etwa die Musicals/Filme „A Chorus Line“ oder „Fame“.

                  Solchen Mustern von teamwork ist ein gleichsam demokratischer Charakter noch schwach eingeschrieben; hier dagegen dreht sich alles, aber auch wirklich alles um das eine Kraftzentrum, das mit sanfter Stimme, aber unglaublicher Präzision und Entschlossenheit dem vielköpfigen Personal seine von altmodischer Werktreue und einem sympathisch-eskapistischen Entertainmentbegriff beherrschten Vorstellungen erklärt und entsprechende Anweisungen erteilt. Michael Jackson tut dies mit notorischer Liebenswürdigkeit und beendet seine knappen, aber nicht scheuen Ansprachen selten ohne ein „Ich liebe/Gott segne euch“ oder „Ich weiß, ihr meint es gut, aber . . .“ Umso irritierender dann die Regisseursbehauptung, die einen knapp fünfzig Kilogramm schweren Monarchenkörper in den Rang des Göttlich-Sakralen hievt: Michael Jacksons nach einem vermutlich wenig barmherzigen Verfahren ausgewählte Tänzer seien „Erweiterungen seiner selbst“.

                  In einem gewissen Sinne ist es sogar so. Auch wenn der Film, dessen Ehrlichkeit man auf sich beruhen lassen sollte, etwas zeigt, das noch gar nicht fertig war - es wäre sehr wahrscheinlich eine große Show geworden.

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                  • #10
                    This Is It Film: Kein Flop!

                    In den USA erwartet man bis zum Sonntag ungefähre Einnahmen zwischen 10 Millionen Dollar und 15 Millionen Dollar, alleine im Verkauf in den USA und in Kanada.

                    Kinoexperten gingen gerade davon aus, der Film würdeürde in der ganzen Laufzeit 12 Millionen Dollar einnehmen. Man muß die Zahlen aus der ganzen Welt innerhalb der nächsten 2 Wochen abwarten.

                    Weltweit könnte es ein Verkaufsschlager werden, der die Kosten des Einkaufes von den Rechten des Films weit übertrifft!

                    Sehr bald werden wir unsere Frankfurter Kinoaktion mit Text und Bildern hier online stellen.

                    Quelle: LA Times

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                    Was für ein Mann. Was für ein Leben. Man hätte Michael Jackson einen besseren posthumen Film gewünscht - ein wahrerer als "This Is It" ist kaum vorstellbar.

                    Ein beispielloses Dokument der Stärke sollte man erwarten. Flink und kraftstrotzend wie eh und je, so Show-und Filmregisseur Kenny Ortega, habe er den Meister schließlich bis zur Nacht vor seinem Tod erlebt: "Er war dünn, das stimmt. Gelegentlich auch etwas müde. Aber im Grunde sahen wir einen starken, glücklichen und entschlossenen Michael. Er wollte die Show mehr als alles andere und war in jedes Detail involviert. Er war enorm präsent und engagiert. Das ist die Wahrheit. Wirklich." Und von Jacksons Konzertmanager Randy Philips wurde im Vorfeld sogar das Wort überliefert, dass man Jackson in "This Is It" bei der Verfertigung seines letzten Meisterwerks erleben könne: "Es ist, als ob man Michelangelo dabei zusieht, wie er die Decke der Sixtinischen Kapelle bemalt." Klar. Darunter würde diese Sache nicht zu machen sein. Da konnte man sicher sein.

                    Dagegen stehen natürlich der traurige Tod des Popstars Ende Juni in L.A. an einer Überdosis des Betäubungsmittels Propofol, mitten in der Zeit der Proben für das Londoner Comeback, und hartnäckige Gerüchte über den wahren Gesundheitszustand des 50-Jährigen in seinen letzten Monaten und Jahren. Medikamentenabhängig, bis auf kaum 50 Kilo abgemagert und vollkommen erschöpft sei er gewesen, hieß es immer wieder - jeder habe sehen können, dass ein Mann in diesem Zustand unmöglich die geplanten fünfzig Konzerte durchstehen würde. Sein offizieller Biograph Ian Halperin prophezeite Anfang des Jahres sogar, dass Jackson innerhalb von sechs Monaten sterben werde, wenn man sich nicht ernsthaft um ihn kümmere.

                    Das tat offensichtlich niemand und Halperin behielt tragischerweise recht. Und so gilt es hier nun nicht von einem gigantischen, wochenlangen Comeback des berühmtesten Popstars der Welt zu berichten, sondern von dem, was davon übriggeblieben ist: ein knapp zweistündiger Kinofilm, von vier Cuttern zusammengeschnitten aus gut 120 Stunden Filmmaterial, das während der Proben der Show im Staples Center in Los Angeles aufgenommen wurde.

                    Sony und AEG, der Veranstalter der Londoner Shows, sorgten gemeinsam dafür, dass "This Is It" weltweit in 15 000 Kinos gezeigt wird (die New York Times berichtet sogar von 18 000), unter anderem in 2400 chinesischen und knapp 1000 deutschen. Die ersten Vorstellungen hierzulande begannen am Mittwoch um sechs Uhr morgens. Dass sich die Sache finanziell lohnt, scheint deshalb so gut wie ausgemacht. Sony rechnet angeblich damit, dass der Film schon in den ersten Tagen rund 250 Millionen Dollar einspielen wird.

                    Wie der Film allerdings auf Ruf und Nachruhm des Entertainers wirken wird, dürfte eine andere Geschichte sein. Denn was zu sehen ist, ist zwar kohärent komponiert, im Grunde jedoch nichts Halbes und nichts Ganzes, also weder ein richtiger, spektakulärer Konzertfilm, noch eine echte, aufschlussreiche Dokumentation der Arbeitsweise Jacksons und der Entstehung einer millionenschweren Pop-Show an den Grenzen dessen, was in diesem Genre heute technisch möglich ist. Das macht den Film aber nur interessanter, sobald es um die Deutung des Antriebs dieser im Grunde übermenschlichen Figur geht. Zur laufenden Produktion der Interpretationsindustrie dieses Lebens ist er zweifellos ein gewichtiger Beitrag.

                    Lesen Sie Jetzt, warum manche sagen, der Film sei indiskret.

                    Wenn, wie in der wichtigsten amerikanischen Filmzeitschrift Variety, jetzt allerdings die Rede davon ist, dass "This Is It" im Grunde doch ein seltsam indiskreter Film sei, weil er Dinge zeige, von denen Jackson selbst nie gewollt hätte, dass sie eine große Öffentlichkeit zu Gesicht bekommt - dann ist das mindestens eine erstaunliche Sichtweise. Denn letztlich ist der Film Dokument eines Perfektionismus, der offenbar keines Probierens mehr bedarf.

                    Selbst in den viel zu raren Szenen, in denen nicht nur längst Vollendetes aufgeführt wird, also extrem dynamische Choreographien, aufwendig vorproduzierte Einspielfilme oder äußerst tight musizierte Arrangements seiner großen Hits, selbst in den seltenen und kurzen Szenen also, in denen man ihn mit den Musikern sprechen oder Tänzer anleiten sieht, hat man nie den Eindruck, es passiere etwas anderes als die reibungslose Umsetzung der Visionen des Meisters. Zähe Korrekturen oder nervenaufreibende Pannen und Wiederholungen finden nicht statt.

                    Und auch wenn man vermuten mag, dass es nicht im Sinne der Vermarkter gewesen sein dürfte, Derartiges zu zeigen, so darf auch davon ausgegangen werden, dass es solche Szenen kaum gab. Als Jackson etwa mit dem Keyboarder und musikalischen Leiter Michael Bearden einmal über einen kaum bemerkbaren Tempowechsel in "The Way You Make Me Feel" spricht, wird deutlich, worum es geht. Auf Beardens Einwurf, er könne nicht immer ahnen, wie jeder Song klingen solle, antwortet Jackson blitzschnell schlicht: "I want it like I wrote it." Er will es genau so, wie es auf der CD zu hören ist.

                    So schwach er also gewesen sein mag - er wusste, was er wollte: Die Leute sollten bekommen, was sie verlangten. Dafür war er offenbar bereit, jede Schmerzgrenze zu überschreiten. Seine beeindruckende Tanz-Performance zu "Billie Jean", während der er fast alterslos erscheint, ist ein unwirklich erscheinender Beweis von Selbstbeherrschung.

                    Und so sind Michael Jackson wahrscheinlich nicht zuerst der körperliche Verschleiß und seine irre Medikation in die Quere gekommen, die wahrscheinlich auch ein weit größeres Tier zur Strecke gebracht hätte, sondern sein Kunstbegriff. Es ist einer, der extrem modern erscheint, ganz und gar gegenwärtig, weil er auf Perfektion und Höchstleistung fußt, aber natürlich viel älter ist.

                    Der englische Maler Edward Burne-Jones etwa, von dessen Werk in der Staatsgalerie Stuttgart derzeit eine umfassende Retrospektive zu sehen ist, war überzeugt davon, dass man Gesichtern "ihren typischen Charakter" nehme und sie zu Porträts abwerte, "die für nichts mehr stehen", wenn man ihnen das verleihe, was "die Leute ,Ausdruck‘ nennen". Seine Bilder zeigen jugendlich androgyne, blasse Gesichter mit leicht eingesogenen Wangen, langen schmalen Nasen, Knospenmündern und spitzen Kinnpartien. Wer hätte da nicht sofort auch Jacksons Antlitz vor Augen? Für darstellungswürdig hielt Burne-Jones dementsprechend allein den Träumen Geliehenes: Mythen, Legenden, Sagen und Märchen. Ebenso hielt es der King of Pop.

                    Nur dass er eben nicht nur der virtuose Maler sein wollte, sondern auch noch das sagenhafte Bild. Das sagenhaft bewegte Bild. Was für ein Mann. Was für ein Leben. Man hätte beiden einen besseren abschließenden Film gewünscht - ein wahrerer als "This Is It" ist kaum vorstellbar.
                    Quelle: Sueddeutsche.de

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                    „This is it“ - Michael Jacksons letzter Film ist in den Kinos

                    Ein letztes Mal steht Pop-Legende Michael Jackson noch einmal auf der Bühe – wenn auch nur im Film. Seit heute ist Jacksons letzte Produktion - „This is it“ in den Kinos. Ursprünglich als Werbestreifen für die geplanten Comeback-Konzerte geplant, ist der Streifen nun ein postumer letzter Auftritt des „King of Pop“

                    Gezeigt werden Proben für die geplanten Konzerte, zu denen es aufgrund Jacksons plötzlichem Tod im Juni nicht mehr kam. Zudem kommen Beteiligte zu Wort, darunter auch Michael selbst – der sich dabei übrigens in erstaunlich gutem körperlichen Zustand befand.

                    Wer „This ist it“ sehen will, muß sich aber beeilen – aus Marketing-Gründen wird der Film nur 2 Wochen lang gezeigt.

                    Quelle: berlinerumschau.com

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                    Getanzt in alle Ewigkeit: „This Is It“

                    29. Oktober 2009 Der Vorspann meldet nichts vom Tod des Künstlers. Als lebte er noch und als stünden die fünfzig Londoner Konzerte unmittelbar bevor, werden wir schriftlich davon in Kenntnis gesetzt, welche Vision Michael Jackson demnächst umsetzen werde. Man muss nicht kleinlich sein und weiß ja, wie die Sache ausging; aber die fast dreist anmutende Unterschlagung des Lebensendes verdankt sich nicht der Pietät, sondern ergibt sich daraus, dass der Musiker eine Rückkehr auf die Bühne überhaupt erwogen und, wie man nun sieht, generalstabsmäßig vorbereitet hat. Dass es dazu nicht mehr kam, ist fast Nebensache und fügt sich ein in eine mythische Popgeschichtsschreibung, nach der die besten oder zumindest denkwürdigsten Konzerte die sind, die nie gegeben wurden.

                    Es ist der Michael-Jackson-Industrie mit dem Dokumentarfilm „This Is It“ jedenfalls gelungen, lebensverlängernd zu wirken, auch wenn man nach einem ganz regulären Kinobesuch - Pressevorführungen gab es nicht - den Eindruck hatte, dass die Resonanz schon am ersten Tag nachzulassen begann. Wie ein lächerlich spärliches Echo kam einem der eine Radiomann vor, der sich am Ausgang postiert hatte und nach der ohnehin schwach besuchten Frankfurter Nachmittagsvorführung noch auf Stimmenfang ging: „Darf ich fragen, wie Sie's fanden?“

                    Keine Überraschungen

                    Er durfte. Dieser Film bietet keine Überraschungen und ist, in dieser Länge (fast zwei Stunden), nur für Fans interessant - also für sehr viele. Wir sehen einen Musiker fast noch auf der Höhe seiner Kunst, dessen körperliche Konstitution man auf jeden Fall schwächer eingeschätzt hätte, auch wenn keine Blut- und Laktatwerte vorliegen. Kenny Ortega, dessen väterliche Kommandostimme man in der Halle, in der die Proben für die mutmaßlich greatest show on earth im vergangenen Frühjahr stattfanden, ständig hört, hat einen Werkstattbericht inszeniert und vor allem zusammengeschnitten, für den es durchaus Vorbilder gibt, etwa die Musicals/Filme „A Chorus Line“ oder „Fame“.

                    Solchen Mustern von teamwork ist ein gleichsam demokratischer Charakter noch schwach eingeschrieben; hier dagegen dreht sich alles, aber auch wirklich alles um das eine Kraftzentrum, das mit sanfter Stimme, aber unglaublicher Präzision und Entschlossenheit dem vielköpfigen Personal seine von altmodischer Werktreue und einem sympathisch-eskapistischen Entertainmentbegriff beherrschten Vorstellungen erklärt und entsprechende Anweisungen erteilt. Michael Jackson tut dies mit notorischer Liebenswürdigkeit und beendet seine knappen, aber nicht scheuen Ansprachen selten ohne ein „Ich liebe/Gott segne euch“ oder „Ich weiß, ihr meint es gut, aber . . .“ Umso irritierender dann die Regisseursbehauptung, die einen knapp fünfzig Kilogramm schweren Monarchenkörper in den Rang des Göttlich-Sakralen hievt: Michael Jacksons nach einem vermutlich wenig barmherzigen Verfahren ausgewählte Tänzer seien „Erweiterungen seiner selbst“.

                    In einem gewissen Sinne ist es sogar so. Auch wenn der Film, dessen Ehrlichkeit man auf sich beruhen lassen sollte, etwas zeigt, das noch gar nicht fertig war - es wäre sehr wahrscheinlich eine große Show geworden.

                    Text: F.A.Z.
                    Bildmaterial: Sony Pictures

                    Quelle: faz.net

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                    Kommentar


                    • #11
                      This is it - erste Ressonanz auf den Film!

                      Kino-Ketten "sehr zufrieden" mit Filmstart
                      zuletzt aktualisiert: 29.10.2009 - 21:23

                      Lübeck/Hamburg (RPO). Der Michael-Jackson-Film "This Is It" hat an den deutschen Kinokassen einen guten Start hingelegt. Die bundesweit 79 Häuser der CineStar-Gruppe zählten bei den ersten Vorstellungen am Mittwoch knapp 20.000 Besucher, wie eine Sprecherin am Donnerstag in Lübeck mitteilte. Weltweit hat der Film am ersten Tag 20 Millionen Dollar eingespielt.
                      Fotos
                      Am Dienstagabend war es endlich soweit, weltweit lief der Michael-Jackson-Film "This Is It" an. Da ließen es sich die Fans natürlich nicht nehmen, ihre tollsten *****-Outfits aus dem Schrank zu holen und kaum ein Promi, der nicht zur Premiere erschien. Wir zeigen Ihnen die besten Fotos des weltweiten Spektakels.
                      In Los Angeles lief der Film im Nokia Theater. Der Medienrummel war enorm.
                      Ganz vorn mit dabei natürlich Promi-Sternchen Paris Hilton.
                      Vor dem roten Teppich waren Michael Jacksons Brüder Randy, Tito und Marlon noch schnell neue Sonnenbrillen kaufen.
                      Fans feiern: "This Is It" feiert weltweit Premiere

                      CineStar sei "mit dem Start sehr zufrieden". Auch bei der CinemaxX-Kette fiel die Bilanz eindeutig positiv aus. "Die Resonanz war großartig", sagte ein Sprecher in Hamburg. "Wir hatten am Mittwoch Besucherzahlen deutlich im fünfstelligen Bereich."

                      "This Is It" ist seit Mittwoch bundesweit auf 935 Leinwänden zu sehen. Der fast zweistündige Film ist zusammengeschnitten aus mehr als hundert Stunden Videomaterial, das bei den Proben für Jacksons ab Juli in London geplante Comeback-Show "This Is It" aufgezeichnet wurde. Der Film soll nur zwei Wochen lang in den Kinos laufen. Jackson war am 25. Juni in Los Angeles nach der Einnahme eines Medikamentencocktails gestorben.
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                      Jackson-Film spielt am ersten Tag 20 Millionen Dollar ein

                      Michael Jacksons Film-Vermächtnis "This Is It" hat bereits am Premierentag weltweit 20,1 Millionen Dollar (11,6 Millionen Euro) in die Kinokassen gespült. Die Filmfirma Sony rechnet eigenen Angaben zufolge für das Wochenende mit einen weiteren Besucheransturm. Der Film mit den Proben Jacksons für seine geplanten Comeback-Konzerte feierte am Mittwoch in zahlreichen Kinos weltweit Premiere.

                      Regisseur Kenny Ortega sagte, dabei habe er sich davon leiten lassen, was Jackson gewollt hätte und worauf die Fans am meisten neugierig seien. "Wir wollten einen Film für die Fans machen."

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                      • #12
                        Jackson-Film "This is it": Ein musikalisches Denkmal

                        Selbstredend ist es politisch in höchstem Maße unkorrekt, diesen Film zu genießen, sich zu begeistern für die Musik und die Bühnenchoreografie, ein letztes Mal jenen Mann zu bewundern, den alle Welt Jahrzehnte lang als „King of Pop“ verehrt hat.

                        Selbstredend ist es politisch in höchstem Maße unkorrekt, diesen Film zu genießen, sich zu begeistern für die Musik und die Bühnenchoreografie, ein letztes Mal jenen Mann zu bewundern, den alle Welt Jahrzehnte lang als „King of Pop“ verehrt hat. Flapsig könnte man den Titel „This Is It“ mit „Das war's“ übersetzen, aber das wäre weder angemessen noch endgültig genug.

                        „This Is It“: Das ist kein spielerisches „Ich bin dann mal weg“, denn wer „mal weg“ ist, kommt ja wieder. Michael Jackson aber kehrt nie mehr zurück. Dabei sollte ausgerechnet die Konzertreihe „This Is It“ sein triumphales Comeback bedeuten. Danach wäre dann, wie er auf seiner letzten Pressekonferenz angekündigt hat, der letzte Vorhang gefallen.

                        Ist dieser Film von Kenny Ortega, der die Proben für die fünfzig vertraglich vereinbarten Auftritte in der Londoner O2-Arena dokumentiert, auch nur halbwegs authentisch, wäre es in der Tat ein Ereignis geworden, zu dem Fans aus aller Welt gepilgert wären.

                        Es ist anders gekommen, wie man weiß; wenige Tage vor der Premiere ist Michael Jackson an einem Cocktail aus Narkose- und Aufputschmitteln gestorben. Er soll zuletzt ein Wrack gewesen sein, psychisch wie physisch: gepeinigt von Wahnvorstellungen und Paranoia, abgemagert zum Skelett und nie im Leben in der Lage, auch nur ein Konzert durchzustehen; geschweige denn fünfzig.


                        Selbstredend zeigt der Film, der mit weit über 900 Kopien in die deutschen Kinos kommt, ein völlig anderes Bild; und natürlich soll er dazu beitragen, dass der Konzertveranstalter, die Anschutz Entertainment Group, seine Investitionen nicht komplett zum Fenster rausgeworfen hat. „This Is It“ ist also ein pures Spekulationsobjekt, innerhalb weniger Monate produziert, um den Tod des Superstars möglichst gewinnbringend auszuschlachten.

                        Auch die Konzertreihe war ja keine Herzensangelegenheit, sondern sollte vor allem dazu beitragen, Jacksons horrenden Schuldenberg abzutragen. Und deshalb ist es nicht in Ordnung, sich von diesem Film mitreißen zu lassen. Aber man kann nicht anders.

                        „This Is It“ zeigt Jackson auf der Höhe seines Ruhms und seiner körperlichen Fitness. Das ist zwar unmöglich, weil beides mindestens zwanzig Jahre zurückliegt, doch der Film vermittelt genau diesen Eindruck. Man sieht einen Künstler, der über die Bühne wirbelt wie ein Mann von Mitte zwanzig; einen Musiker, der perfektionistisch an kleinsten Tonfolgen bastelt; einen Menschen, dessen Ausstrahlung immer noch elektrisiert.

                        Die Stimme ist klar und kräftig, auch wenn sie mitunter ungewohnt zittert. Aber nicht mal bei Live-Konzerten vermag man ja zwischen Playback und echtem Gesang zu trennen. Selbst wenn akustisch also nachgeholfen wurde: Die tänzerischen Darbietungen sind derart energiegeladen, dass man Jacksons lebensmüde Ankündigung, mit fünfzig wolle er nicht immer noch den „Moonwalk“ machen, kaum glauben kann. Eine weitere große Stärke des Films – neben dem Hauptdarsteller natürlich – ist ausgerechnet jener Aspekt, der doch eigentlich das größte Manko sein müsste. „This Is It“ war ja in dieser Form nie geplant. Einen Film hätte es zwar ganz sicher gegeben, aber doch keine Dokumentation eines „Work in Progress“.

                        Ortega, berühmt geworden als Choreograf von „Dirty Dancing“ und schwerreich als Regisseur der diversen „High School Musicals“, sollte die Proben für Jacksons Privatarchiv dokumentieren. Während der Schnitt beim klassischen Konzertfilm auf die Musik abgestimmt und entsprechend rasant ist, dominieren hier die langen Einstellungen. Auf diese Weise kann man den Künstler in aller Ruhe bei der Arbeit beobachten. Manchmal wechseln die Perspektiven und mit ihnen die Kostüme, aber es gibt keinerlei irrwitzige Fahrten einer wie schwerelos über die Bühne und durch die Halle sausenden Kamera.

                        Aber es gibt natürlich auch kein Publikum. Deswegen ist der Film zwar bewegend, aber er muss ohne jene Gänsehautmomente auskommen, die sich bei guten Konzertfilmen immer ergeben. In der leeren Arena verlieren sich allein direkt vor der Bühne all jene, die gerade nicht gebraucht werden, die Tänzer und die Techniker, die zwischen den zwölf Liedern gelegentlich auch selbst zu Wort kommen und sich mit dem erwartbaren Pathos über Jackson äußern. Andererseits tragen sie gemeinsam mit den Musikern dazu bei, dass der Film so ein großartiges Dokument geworden ist. Ein musikalisches Denkmal, aber kein hemmungsloser Personenkult, und deshalb ein Werk, dass allen gerecht wird: Michael Jackson, seiner Musik und seinen Fans.

                        Quelle: suedkurier.de

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                        • #13
                          Die Wahrheit

                          This Is It: Michael Jackson Superstar

                          Die bürgerliche Presse basht den Musikjournalismus. Dabei steckt der gesamte Kulturjournalismus in einer Sinnkrise. Schuld ist die Dummheit. Von Boris Fust.

                          Wer nach 112 quälenden Minuten immer noch nicht verstanden hat, wie der Hase läuft, erhält einen Hinweis von unfreiwilliger Komik im Abspann: "No animals were harmed in the making of this picture", so lautet der letzte Satz im Abspann von "This Is It", einer menschenverachtenden Pseudo-Dokumentation, die die schönsten Szenen des Sterbens von Michael Jackson zeigt. Gute Nachrichten für alle Tierfreunde also: Bei der Produktion des unlängst angelaufenen Horrorschockers kamen zumindest keine Insekten, Reptilien oder Vögel zu Schaden.

                          Der aufgeklärte Teil der Weltöffentlichkeit weiß, dass es unseren gefiederten und bepelzten Freunden damit erheblich besser geht als Michael Jackson zum Zeitpunkt der Aufnahmen: wenige Wochen vor seinem Tod. Strafrechtlich ist das Geschehen in den Privaträumlichkeiten am North Carolwood Drive, Los Angeles, California, 90077 am 25. Juni dieses Jahres noch nicht vollständig erschlossen, aber das Böse hat seitdem ein paar neue Namen: Propofol, Demerol, Anschutz Entertainment Group.

                          Ermittelt wird wegen Mordverdachts, als Tatmotiv kommt Geldgier in Frage. Und nun gibt es also mit "This Is It“ einen Film, der in der ersten Nacht in den USA angeblich 2,2 Millionen Dollar eingespielt hat und sogar noch verlogener ist, als es ohnehin schon zu erwarten gewesen wäre. Michael Jackson: ein prima Künstler, Sänger und Tänzer, bei jeder Beleuchtungsprobe Herr des Geschehens, nimmt regen Anteil am Tagesgeschehen und plant: eine Show der Superlative! Die filmischen Mittel, die diese vollkommen abwegige Behauptung ermöglichen, sind überraschend einfach: Gezeigt wird Michael Jackson – unüblich für das Kino der großen Gefühle – ausschließlich in der Halbtotalen, der Rest ist Schnitt. So wird die nicht wenig bizarre "Pressekonferenz" in London, die bereits einige Hinweise darauf enthält, dass es mit dem Unterfangen der Comeback-Shows nicht zum Besten bestellt ist, auf die "I love you"-Sequenz verkürzt: "MJ", so nennt man ihn im Film, macht sich auf zu seinem letzten Triumphzug.

                          Promotet wird der Film als "Dokumentation". In gewisser Weise stimmt das auch – nur dokumentiert er keineswegs die Probearbeiten zu einer Show, sondern stattdessen stark herabgesetzte moralische Standards – die aber in bislang unbekannter Deutlichkeit.

                          Nicht deutlich genug, wie es scheint. Denn die deutsche Presse ist begeistert. Man weiß nicht, woher beispielsweise die Journalisten von "Welt" ihr Propofol beziehen, um ihr Sensorium so zu depravieren, dass sie den in der Überschrift noch halbwegs richtig wahrgenommen "Ruch der Leichenfledderei" im Textverlauf zugunsten eines gepflegten Sowohl-als-auchs wieder vergessen: "Ein bewegender Film über einen der letzten großen Entertainer", soll das sein, was man da gesehen hat, "das gelungene musikalische Vermächtnis eines am Starruhm gebrochenen Musikers".

                          Dabei war es ausgerechnet "Die Welt", die unlängst eine zumindest nicht ganz haltlose Kritik am Musikjournalismus formulierte. Die Autoren und Redakteure der Popzeitschriften seien müde, stand da zu lesen, es gebe nirgendwo ein Aufbegehren, Popgeschreibe stelle sich dar als uninteressanter Mainstreamjournalismus. Kurz: "Es herrscht ein gespenstischer Geschmackskonsens." Auch die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" fand im September mahnende Worte nach einem Blättern durch Spex, Rolling Stone und Intro: "Wo früher idiosynkratische Empfehlungen oder kämpferische Verrisse zum guten Ton gehörten, herrscht heute eine Mischung aus Beliebigkeit und Nostalgie", so stand es geschrieben, und: "Gegen den Informationsvorsprung des Internets und die damit einhergehende Unübersichtlichkeit zu punkten, indem man auf eine Kernkompetenz wie Urteilskraft setzt, scheint den Magazinen nicht in den Sinn zu kommen."

                          Doch, auf die Idee, die Wahrheit zu sagen, sind die Magazine auch schon gekommen. Aber vielleicht sind wir Musikmagazinjournos einfach nicht gut genug. Schauen wir uns also an, wie das so geht, mit dieser Urteilskraft. Zum Beispiel bei "Spiegel Online", bekanntermaßen der "Meinungsführer": "Konzertfilm 'This is it’ – Fans feiern Michael Jacksons Kino-Auferstehung", so ist ein auf Agenturmaterial basierender Begleittext zu einer von "Sony Pictures" zur Verfügung gestellten Bilderklickstrecke überschrieben. An anderer Stelle nimmt uns die SpOn-Kinoredaktion mit auf eine Reise "in die Event-Ära des Kinos". Textinhalt: Wirbel, Megastars, exklusive Fanveranstaltung. Der Jackson-Film sei "tatsächlich besser als ein Konzert", das, was man mit Michael Jackson vorhatte, "wäre eine perfekte Show geworden (…): die Hits, die Tanzschritte, die Spezialeffekte". Ferner freut man sich in der dortigen Redaktion bereits auf einen Streifen namens "Avatar" – der "beste Film aller Zeiten".

                          Wie man es noch besser, noch kritischer, noch deeper macht, zeigt die "Zeit" in einem wirklich nicht wenig idiosynkratischen Beitrag: Zur Filmpremiere hat man jemanden aus L.A. berichten lassen, damit der Text ordentlich Atmo hat: "Stahlblau und hart der Himmel, reglos die Palmen, gleißend die Hitze über der Nokia Plaza, wo eine Bühne aufgebaut wird." Es folgen ein paar verschrobene Ansichten zum künstlerischen Schaffen Jacksons ("geharnischte Kulturkritik in großem Stil"), dann unzählige Zeichen bewegtes Nichts. Berichtenswert ist vor allem der Kleidungsstil dieser verrückten Amerikaner: Die tragen "übergroße Shirts", "eine weite Adidas-Hose zum blauen Muskelshirt", "schwarze Baggys, schwarzer Pullover, schwarze Daunenweste". Doch es kommt noch dicker: einen "Trainingsanzug aus Samt" hat man qualitätsjournalistisch herausrecherchiert. Dann irgendwann endlich das meinungsstarke Fazit voller Urteilskraft: Der Film "ist die Auferstehung des Tänzers nach den Regeln des Pop, die man gesehen haben muss."

                          Andere Zeitungen formulieren etwas klarer (und mit deutlicherer Zuordnung von Relativsätzen), aber mit nicht weniger advertorialhafter Begeisterung: Die NZZ findet, dass "This Is It" den "Menschen und Künstler Michael Jackson in den Mittelpunkt" stellt, die "heute"-Redaktion des ZDF freut sich über einen "Kassenschlager" und hat einen Jackson-Imitator im Rhein-Hunsrück-Kreis aufgetrieben. Der "Focus" hat unterdessen "Angst vorm Flop" und macht sich Sorgen, dass Sony zu wenig verdienen könnte. Und so geht das weiter durch nahezu die gesamte deutsche Presse: Überall herrscht ein gespenstischer Konsens des morbiden Geschmacks.

                          Was also ist los mit dem Kulturjournalismus? Sind alle einfach nur müde, alle gekauft? Liegt es daran, dass die großen gesellschaftlichen Debatten vorbei sind, Mitmachen als eine Tugend gilt, dass nur derjenige Auflage macht, der gute Laune verbreitet – und das absolut bedingungslos? Wahrscheinlich ist die Antwort sogar noch einfacher: Das Abitur, manchmal noch Einstiegsqualifikation für Journalisten und solche, die es werden wollen, ist zu einfach. Und zwei Dinge sind unendlich: die Dummheit und das All.

                          Quelle: Intro.de

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                          • #14
                            Lüge des Lebens

                            Die letzte Vorstellung:
                            "This Is It" bringt Michael Jacksons Probenaufnahmen weltweit ins Kino.

                            Es blitzt, es brennt. Die Anschutz Entertainment Group ließ vorsorglich schon die Proben zu Michael Jacksons Großkonzerten in der Londoner O2-Arena filmen.

                            Als Kai Pflaume um 23.43 Uhr das Kino am Potsdamer Platz betritt, unterm Arm eine Videobotschaft auf VHS-Kassette für „Nur die Liebe zählt“, als er das Foto zeigt von jenem, dem dieses Band noch vorzuspielen sei und den er deshalb hier suche – da stellt sich ganz kurz die Frage, ob Kai Pflaumes Video vielleicht der bessere Film ist, der in dieser Nacht im Cinestar am Potsdamer Platz gezeigt wird. Oder, zumindest, der authentischere.

                            „Nur die Liebe zählt“: Der Satz, nicht die Sendung hätte Michael Jackson wohl gefallen. Dem Mann, der seit Donnerstag, 25. Juni 2009, der größte tote Popstar aller Zeiten ist. Durch den „I love you“ zur gehauchten Floskel wurde. Der nun, vier Monate nach einer Überdosis Propofol, spektakulärer vermarktet wird als damals, da sein Körper noch einigermaßen lebte.

                            Gestern startete, um zwei Uhr nachts in Berlin und auf allen Kontinenten gleichzeitig, „Michael Jackson’s This Is It“. Der Film zur – mit Jackson – gestorbenen Großkampftournee des Superstars in der Londoner O2-Arena. Der Film zum Tod.

                            „This Is It“ sollte eine Reihe von 50 Konzerten werden. Von einer Größe, wie man sie nie erlebt hat, eine Bühnenorgie, eine größenwahnsinnige Popshow, größer als die Welt.

                            Die Proben dafür ließ die Anschutz Entertainment Group, veranstaltender Unterhaltungsriese, vorsorglich filmen, das Material erwies sich posthum als Gold und Ablebensversicherung, die Rechte daran verkaufte Anschutz an Sony. Nun ist der Film die letzte Inszenierung eines Mannes als Michael Jackson geworden. Sie nennen es „Dokumentation“, aber es ist Fiction. Jackson soll vital und kreativ aussehen. Seht ihr, er hätte es beinahe geschafft. Aber man sitzt mit einem Bier im Kino und schaut ihm beim Sterben zu.

                            Die große Inszenierung beginnt am Mittwoch, kurz nach Berliner Mitternacht, in Los Angeles wie Berlin laufen die B-Prominenten auf und ein. Die Gedenkfloskeln sind die gleichen hier wie da, er war der Größte, meine erste Platte war „Thriller“, er war so kreativ, und wie furchtbar, dass er tot ist. Absolutely the Best. His Passion. His Genius. Soll ich in die Kamera lächeln? Laura Oswald hier, Paris Hilton da. Berlin und L. A. verschmelzen zum gierigen Eventbrei.

                            Im Cinestar werden die Premierenbesucher vor Filmbeginn mit zwei Stunden Red Carpet live aus L. A. gegängelt, und wer einmal Pro Siebens Direktübertragung vom Oscar-Teppich gesehen hat, muss sich dies hier noch fünf Spülgänge unterirdischer vorstellen.

                            „This Is It“ ist auch der Versuch einer Reinwaschung. Von Jackson selbst. Aber auch derer, die ihn nicht gerettet haben in der Zeit seit jener Londoner Pressekonferenz, in der Jackson die Konzertreihe ankündigte als letzte seines Lebens, ein gruseliger Auftritt wie im Drogenrausch, der King vollkommen von Sinnen. Spätestens seit jenem Tag glaubte kaum jemand mehr, dass dieser Mensch es wieder vor Publikum bringen würde. Und die Zweifler behielten recht.

                            Aber Kenny Ortega aus Palo Alto in Kalifornien wollte nicht die Schuld daran tragen. Ortega, Choreograf, Produzent und Regisseur, hatte mit Jackson schon die „Dangerous World Tour“ vorbereitet. Er war nun, für „This Is It“, Jacksons Regisseur, auch dessen Antreiber. Auf dem Roten Teppich in L. A. tritt Ortega auf und erzählt von Jacksons Spirit, den der Wind gerade über Los Angeles blase, und als er sagt, dieser Film sei für die Fans, wirkt er wie ein windiger arkansischer Bauunternehmer, der gerade einen kaputten Kran zum Wucherpreis an die Mittelgruppe eines Kindergartens vertickt hat.

                            Denn Ortega hat ein Rechtfertigungsproblem. Wie kann man einen Mann sehenden Auges verenden lassen?

                            Der Film beginnt, ein Gespenst tritt auf. Es hat den Moonwalk nicht verlernt. Aber man möchte Jackson sofort an einen Tropf hängen, so dürr, wie er aussieht – was keine seiner glitzernden Jacken verdecken kann. Trotzdem spürt man es immer noch: wie er den richtigen Moment trifft. Er will, er brennt. Er ist dabei, in jeder Sekunde. „Ich will, dass es klingt wie auf den CDs“, sagt Jackson, „wie die Leute es gewöhnt sind.“ Mit drei Worten macht er aus gut – genial. „Lass es ruhen“, sagt er dem Keyboarder. „Du brauchst einen Moment, wo es ruht!“ Er lässt es dann ruhen, und es klingt, und das ist Michael Jacksons Kunst.

                            Ortega hat die Sequenzen aus hundert Stunden Material ausgesucht. Es sind, natürlich, die vorteilhafteren. Dies ist eine Hommage. Dramaturgisch klug verwoben – zu einer großen Lüge, die auffliegt, wenn man genau hinsieht. Die Bilder sollen sagen: Seht doch, Michael war der Alte, es wäre ein großes Konzert geworden, wenn der irre Arzt ihn nicht totgespritzt hätte. Auf dem Höhepunkt seiner Kreativität. Die Bilder sagen aber auch das Gegenteil. Manchmal blitzt auf, wie reizbar Jackson schon war: Ortega muss Kritik wie für ein Kind verpacken. Wird er gelobt, sagt Jackson: „God bless you“.

                            Die Konzerte, das beweist der Film, wären Wahnsinnsshows geworden. Weil es feuert und brennt. Videos, Puppen, Tänzer, und diese Schritte. Einstudiert, ohne Zufälle. Es hätte ein neues Video für „Smooth Criminal“ gegeben. Schaurige Knochenmänner wären bei „Thriller“ aufgetreten. Jackson wäre wieder Kran gefahren. Aber der Plan ging nicht auf.

                            Jackson konnte immer noch wunderbare Soli singen. Aber sie raubten ihm den Atem.

                            Der Film hat keine Szene, in der Jackson heult oder am Boden liegt oder wenigstens flucht. Keine, in der er den Ton nicht trifft, verzweifelt ist, zittert. Ist das nie passiert? Da ist weniger Wahrheit als in einer Videobotschaft von Kai Pflaume.

                            „ThisIs It“ soll, wird trotzdem und deshalb Milliardengewinne einfahren. Gerade mal zwei Wochen soll er im Kino laufen, das ist künstliche Verknappung und feuert die Nachfrage an. Das fühlt sich an wie eine Konzerttournee, mit dem Exklusivgefühl: Das gibt es nur einmal. Manche Kinos spielen nichts anderes als diesen Film, im Halbstundentakt. Viele sind schon ausverkauft. Schon am ersten Wochenende werden wohl 300 Millionen Dollar in die Kassen fließen. Der Verlierer heißt Michael Jackson.

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                              Quelle: FAZ

                              Video-Filmkritik
                              Getanzt in alle Ewigkeit: „This Is It“
                              Von Edo Reents

                              29. Oktober 2009
                              Der Vorspann meldet nichts vom Tod des Künstlers. Als lebte er noch und als stünden die fünfzig Londoner Konzerte unmittelbar bevor, werden wir schriftlich davon in Kenntnis gesetzt, welche Vision Michael Jackson demnächst umsetzen werde. Man muss nicht kleinlich sein und weiß ja, wie die Sache ausging; aber die fast dreist anmutende Unterschlagung des Lebensendes verdankt sich nicht der Pietät, sondern ergibt sich daraus, dass der Musiker eine Rückkehr auf die Bühne überhaupt erwogen und, wie man nun sieht, generalstabsmäßig vorbereitet hat. Dass es dazu nicht mehr kam, ist fast Nebensache und fügt sich ein in eine mythische Popgeschichtsschreibung, nach der die besten oder zumindest denkwürdigsten Konzerte die sind, die nie gegeben wurden.

                              Es ist der Michael-Jackson-Industrie mit dem Dokumentarfilm „This Is It“ jedenfalls gelungen, lebensverlängernd zu wirken, auch wenn man nach einem ganz regulären Kinobesuch - Pressevorführungen gab es nicht - den Eindruck hatte, dass die Resonanz schon am ersten Tag nachzulassen begann. Wie ein lächerlich spärliches Echo kam einem der eine Radiomann vor, der sich am Ausgang postiert hatte und nach der ohnehin schwach besuchten Frankfurter Nachmittagsvorführung noch auf Stimmenfang ging: „Darf ich fragen, wie Sie's fanden?“

                              Er durfte. Dieser Film bietet keine Überraschungen und ist, in dieser Länge (fast zwei Stunden), nur für Fans interessant - also für sehr viele. Wir sehen einen Musiker fast noch auf der Höhe seiner Kunst, dessen körperliche Konstitution man auf jeden Fall schwächer eingeschätzt hätte, auch wenn keine Blut- und Laktatwerte vorliegen. Kenny Ortega, dessen väterliche Kommandostimme man in der Halle, in der die Proben für die mutmaßlich greatest show on earth im vergangenen Frühjahr stattfanden, ständig hört, hat einen Werkstattbericht inszeniert und vor allem zusammengeschnitten, für den es durchaus Vorbilder gibt, etwa die Musicals/Filme „A Chorus Line“ oder „Fame“.

                              Solchen Mustern von teamwork ist ein gleichsam demokratischer Charakter noch schwach eingeschrieben; hier dagegen dreht sich alles, aber auch wirklich alles um das eine Kraftzentrum, das mit sanfter Stimme, aber unglaublicher Präzision und Entschlossenheit dem vielköpfigen Personal seine von altmodischer Werktreue und einem sympathisch-eskapistischen Entertainmentbegriff beherrschten Vorstellungen erklärt und entsprechende Anweisungen erteilt. Michael Jackson tut dies mit notorischer Liebenswürdigkeit und beendet seine knappen, aber nicht scheuen Ansprachen selten ohne ein „Ich liebe/Gott segne euch“ oder „Ich weiß, ihr meint es gut, aber . . .“ Umso irritierender dann die Regisseursbehauptung, die einen knapp fünfzig Kilogramm schweren Monarchenkörper in den Rang des Göttlich-Sakralen hievt: Michael Jacksons nach einem vermutlich wenig barmherzigen Verfahren ausgewählte Tänzer seien „Erweiterungen seiner selbst“.

                              In einem gewissen Sinne ist es sogar so. Auch wenn der Film, dessen Ehrlichkeit man auf sich beruhen lassen sollte, etwas zeigt, das noch gar nicht fertig war - es wäre sehr wahrscheinlich eine große Show geworden.

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