dass dafür im hintergrund doppelt hart geackert wird und entsprechend auch gezickt, gezetert, sich selbst und gegenseitig verflucht und wieder verziehen wird - sehen wir nicht.
ich hab als teenie mal bei einem musical gejobbt.. und ich erinnere mich an gebrüll und gestänker hinter den kulissen ( und zwar nach dem prinzip: einmal dampf ablassen, dann ist es raus und auch erledigt - für nachtragend sein bleibt bei sowas keine zeit!) - eine situation ist mir noch im hinterkopf:
ich war damals beim starlight express ( das ding auf rollschuhen). eine zweitbesetzung einer hauptrolle probte mit orchester. mal patzte sie mit dem gesangseinsatz, mal mit der drehung, mal mit dem stopp. passiert. da sie mit orchester probte, spielten die armen jungs im keller immer wieder den gleichen liedteil. 10x. 15x. auf dem monitor oben konnten wir den dirigenten sehen - und über die mics dann auch hören - der brüllte irgendwann, wie ein stier. ein extrem netter und geduldiger kerl. aber der war einfach an seine grenzen geraten. denn: nicht nur oben auf der bühne wurde gepatzt - unten im keller auch, weil da natürlich auch die konzentration nachließ und die nerven so langsam blank lagen und die musiker auch noch durcheinander fiedelten.
oder da steht eine erstbesetzung hauptrolle wild "fuck!!!!" brüllend auf der bühne, weil ein sprung einfach nicht funktioniert. der coach erklärt, beruhigt - der darsteller tobt und schimpft, wie ein rohrspatz auf gott und die welt.
und natürlich auch den coach.
sowas ist bei profis nach 5 minuten vergessen. die sagen "sorry" ( oder auch nicht), dann ist das abgehakt.
so eine produktion ist einfach kein ponyhof.
insofern tue ich mich wirklich sehr schwer, das, was ich zwischen mj und ortega gesehen habe, zu bewerten. was NICHT gleichzusetzen ist, mit dem, was ich von mj persönlich für mich wahrgenommen habe!!
die einzige szene mit ortega, die mich bis heute extrem verwirrt, ist die, wo mj und ortega so eine art "huddle" mit den tänzern machen. (huddle - das ist das gruppenkuscheln beim football, bevor es losgeht).
da sollte mj was motivierendes/dankendes sagen.
das war immer schon so üblich - kennt man von alten mitschnitten. aber: früher stand da der chef mj. DER chef. sagte was nettes, dankendes, motivierte, übte manöverkritik ("beim letzten mal hat dies oder jenes nicht funktioniert, bitte ändern"). er war das zentrum solcher ansprachen.
im film steht er "wie falschgeld" daneben, ortega spricht zum team und fordert dann mj auf, zu sprechen. das stieß mir auf. zumal mj dann sehr undeutlich ( ich weiß nicht, ob gerade abwesend oder einfach lustlos) irgendwas nuschelte.
ich schrieb es oben schon mal -es fällt mir schwer, ortega nach dem film zu beurteilen. ich habe seit dem roten teppich zur premiere ein unerklärliches bauchgefühl, das ich nicht schlüssig begründen kann. dazu kommt, dass ich immer noch denke, dass das direkte umfeld einen "verfall" von mj hätte wahrnehmen müssen - gerade, wenn man sich schon lange kannte. insofern wäre ortega für mich, so objektiv wie möglich betrachtet, genauso mitschuldig, wie alle anderen, die in den letzten wochen in engerem kontakt standen und einen -möglichen- körperlichen und/oder geistigen ( ich wage nicht, da was festzulegen, weil es einfach zu viele unterschiedliche stimmen dazu gibt) verfall ignorierten. wenn es diesen gab.
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