Es ging um die Frage, ob das Leid auf unserer Welt gerechtfertigt ist, um die Liebe, wie Du sagtest, mit mehr Dankbarkeit und Wertschätzung auszufüllen. Und um die Frage, ob Dankbarkeit und Wertschätzung (gegenüber wem auch immer) überhaupt angebracht ist, also einen Mehrwert darstellt, wenn im Falle des überlebenden Kindes gleichzeitig seine Familie im wahrsten Sinne des Wortes verheizt wurde.
Ich habe Dir diese zwei Fragen deswegen gestellt, weil die Denkweise, die Deine Posts offenbaren, weit verbreitet sind. Vor einiger Zeit sah ich eine Sendung über Stalin, in der u.a. gezeigt wurde, dass dieser Massenmörder selbst heute noch zahlreiche Bewunderer findet. Eine Szene, in der weinende Frauen Blumen an seinem Todestag niederlegten, ist mir bis heute in Erinnerung geblieben. Diese Frauen, aber auch Männer, huldigten ihn, weil er sie am Leben ließ. Sie zeigten sich dankbar und voller Wertschätzung dafür, dass sie damals offenbar nicht auf seinen Todeslisten standen.
Dieser Vergleich soll keine Kritik an Dich sein. Hoffnung und Zuversicht, auch um den Preis der Verkennung und Verklärung von Realität, lässt uns Menschen in dieser Welt überleben. Also schon rein evolutionsbiologisch macht diese 'Fähigkeit' unseres Gehirns durchaus Sinn, auch ohne irgend einen höheren Sinn zu bemühen.
Übrigens ...So manch Inselbewohner im indischen Ozean scheinen durchaus glückliche Menschen zu sein, auch ohne jemals Schnee, Eis und Kälte kennengelernt zu haben.
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