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  • #46
    .......aber da ist eine Frage, die mich immer wal wieder (gedanklich) umtreibt: Woher und wodurch kommt der Urknall bzw. die Materie (wenn auch zeitweise extrem dich komprimiert) zustande und warum das Ganze?

    Und dabei denke ich auch nicht an einen Plan......aber das sind Fragen, die einen wahnsinnig machen (zumindest mich), wenn man darüber nachdenkt.......


    Vor eineinhalb Wochen habe ich diese Dokumentation bzw. Gesprächsrunde entdeckt. Sie geht insgesamt (sind sechs Teile) etwas länger - aber ich fand sie sehr interessant.......
















    Zuletzt geändert von November; 12.04.2011, 11:08. Grund: .......Videos nachgetragen.

    Kommentar


    • #47
      Es wurde doch immer mal wieder (auch und besonders im Zusammenhang mit MJ) das Thema "Alles ist Eins" angesprochen. Dazu hatte ich den Gedanken, dass "Alles ist Eins" vermutlich eher in Naturreligionen und bei Naturvölkern zu finden ist bzw. dass es dort viel stärker verinnerlicht ist, als in modernen Glaubensmodellen und modernen Religionen. Zum Beispiel kam ich darauf, weil ich daran dachte, dass die Menschheit sich im Laufe der Zeit und der Entwicklung immer weiter von "Alles ist Eins" wegentwickelt hat, da sie sich immer weiter von der Natur und der Abhängigkeit von der Natur entfernt hat - und damit sicher auch die (modernen) Religionen und Glaubensmodelle.

      Aufgrund dieser Überlegungen habe ich etwas herumgegoogelt und bin auf diesen Text gestossen. Er ist zwar sehr, sehr, sehr, sehr lang (also bitte nicht erschrecken), allerdings auch sehr interessant zu lesen.......bestimmt auch noch für andere, deshalb stelle ich ihm mal hier ein.......

      Naturreligionen - Die Göttlichkeit der Natur

      1.0 Was bedeutet »Naturreligion«?
      »Naturreligion« ist ein Oberbegriff für alle Religionen, die die Natur als wichtigsten Bestandteil, als »göttlichen Faktor« betrachten. Im Großen und Ganzen geht es dabei um die Erkenntnis, dass das Göttliche das ist, was unser Leben entstehen lässt und uns am Leben hält. Hinzu kommt die Erkenntnis, dass alles um uns herum, alles was wir zum Leben brauchen, aus der Natur kommt. An die Natur glauben heißt also glauben, dass wir ein Teil der Natur sind, genauso wie die Natur ein Teil von uns ist. So ist nicht nur die Natur selbst Gottheit, - ein Teil vom Göttlichen steckt auch im Menschen. Leider hat sich der Mensch so weit von dieser Vorstellung entfernt, dass wir mehr und mehr das Bewusstsein verlieren, dass man die Natur erhalten muss, um zu überleben.


      1.1 Ein Vergleich mit monotheistischen Modellen

      Es gibt bei den Naturreligionen in der Regel keine Stifter und keine explizite Lehre, und demnach auch keine Heilige Schrift oder Offenbarung eines Gottes. Heiden kennen kein Oberhaupt, keinen Gottesvertreter. Das Göttliche ist nicht außerhalb dieser Welt, und auch kein Schöpfer, sondern Teil der Welt. Etwas Übernatürliches gibt es im Heidentum nicht. Demnach ist bei den Heiden Religion auch kein sich Hinwenden zu etwas Übernatürlichem, und kein sich einem Gott Unterwerfen. Heiden kennen keine dualistischen, erlösungsorientierten und moralisierenden Weltdeutungen. Das Denken der Heiden ist nicht linear, sondern zyklisch, ein Kreislauf des Werdens und Vergehens.

      Für Christen gibt es das einzig Wahre und Gute, das ist Gott. Alles was nicht Gott ist, ist böse und unheilvoll. Diese Einteilung der Welt in Gut und Böse, sei es von monotheistischen Religionen, von atheistische Moralisten oder Materialisten, oder vom amerikanischen Präsidenten, kennen die Heiden nicht. Alles hat Grauzonen, alles ist subjektiv. Menschen, die sich darauf stützen das alleinige Gute zu repräsentieren und sich auf der Seite des moralischen Rechts wähnen, sind am gefährlichsten. Beispiele aus der Geschichte gibt es zur Genüge. Deswegen kennen die Heiden auch keine Glaubenskriege, wie etwa die vom Christentum angezettelten Konflikte, die sowieso mit politischen und wirtschaftlichen Interessen durchtränkt sind. Ebenso ist es für einen Heiden unsinnig für einen Glauben zu sterben.
      Heiden missionieren nicht. Naturgesetze und Erkenntnisse der Naturwissenschaften werden unumstößlich anerkannt, aber man geht darüber hinaus. Man macht Angaben über das was noch nicht erforscht ist, die Gesamtheit von Geist und Materie, und ist offen für außerordentliche Erfahrungen.

      Der Unterschied zwischen Naturreligionen und anderen Religionen ist, dass nicht an irgend ein überirdisches Wesen geglaubt wird, sondern an die Kraft dessen, was uns am Leben hält, das, was wir nicht nur spüren oder »erahnen« können, sondern auch sehen und anfassen können. Durch die Erforschung dieser Religionen erhoffte man sich früher etwas über die »Ur-Religion« zu erfahren. Doch die verschiedenen Formen der Naturreligionen kann man nicht als »Entwicklung« sehen, da sie alle nebeneinander und nicht nacheinander auftraten. Es ist hier nicht möglich alle Naturreligionen gesondert zu behandeln, da der Umfang dieses Gebietes unvorstellbar groß ist. Trotz der räumlichen und zeitlichen Unterschiede gibt es aber Gemeinsamkeiten zwischen den unterschiedlichen Traditionen.


      1.2 Sonne und Mond als zentrale Symbole

      Die Naturreligion ist kein Monotheismus, die wichtigste Elemente dieser Glaubensrichtung sind Mond und Sonne. Diese dienen als Symbole der beiden höchsten Gottheiten, die beide die selbe Stellung haben, auch wenn davon die Rede ist, dass die Göttin (Symbol: Mond) einst den Gott (Symbol Sonne) geschaffen hat, als sie in einen Spiegel (Symbol für das Universum) sah: Sie fand sich selbst so schön, dass ein Teil von ihr in den Spiegel überging und sich von ihr so weit entfernte, dass dieser Teil zu einer zweiten Gottheit wurde...

      In den westlichen Naturreligionen werden im Jahr acht Feste gefeiert, die jedes Jahr aufs neue die Geschichte der Jahreszeiten erzählen. Man lebt in der Vorstellung, dass die Göttin jedes Jahr drei Aspekte durchläuft: Im Frühling sieht man sie als Jungfrau, im Sommer ist sie in voller Pracht und wird zur Mutter und im Winter wird sie zur alten Frau (vgl. dazu die irische Sage von den 3 Brigitten). Wenn man das Ganze von der realistischen Seite betrachtet, wird einem zumindest klar, dass es die Sonne ist, die die Pflanzen wachsen lässt, dass es der Mond ist, der für Ebbe und Flut sorgt und dass wir ohne diese Ereignisse nicht existieren können, und niemals existiert hätten.


      2.0 Weitere Begriffe und Glaubensvorstellungen

      Naturreligion ist eine polytheistische, lebensbejahende Diesseitsreligion. »Religion« ist in dieser Auffassung nicht, Lehren zu verkünden oder Glauben zu predigen, sondern diese zur eigenen Erfahrung einzusetzen, - ein spiritueller Weg der Selbstfindung. Sexualität, wann und wie, obliegt keiner Kirche, sondern den beiden Partnern. Den Begriff der Sünde kennen Heiden nicht. Der Sinn des Lebens ist man selbst, das Leben selbst der Sinn. Gedanken über den Tod, oder was danach ist, sind in dieser Weltsicht reine Spekulation. Ein Heide weiß, dass er in seinen Nachfahren weiterleben wird, wenn nicht durch genetische, dann zumindest durch geistige Hinterlassenschaft. Heiden waren zwar patriarchal organisierte Völker, bei denen das Mitspracherecht von Frauen eingeschränkt war, Frauen wurden jedoch nicht als minderwertig betrachtet, schon gar nicht in der Religion. In vielerlei Hinsicht wurden Frauen sogar als göttlicher betrachtet als Männer. Demnach sind heute bei den Heiden Frauen sowohl religiös als auch gesellschaftlich voll gleichberechtigt.


      2.1 Heidentum als »traditional-religion«

      Die Bezeichnung »Heide« stammt aus dem Christentum und diente ursprünglich als abwertende Bezeichnung für Menschen, die noch nicht missioniert sind, also Menschen, die »auf der Heide« lebten, lat. paganus (Landbewohner). In der Regel werden heute damit Angehörige des Germanentums oder Keltentums bezeichnet. Die religiösen Konzepte der Naturreligionen wurzeln in den Vorstellungen unserer Vorfahren, die zeitlich lange vor dem Christentum zu datieren sind. Daraus resultiert auch die Bezeichnung »traditional-religion«. Je nach geographischer Lage gibt es auf der ganzen Welt verteilt unterschiedliche Naturreligionen, mit unterschiedlichen Göttervorstellungen. Um Naturreligion zu begreifen muss man das herkömmliche Bild von Religion über Bord werfen. Man betet nicht den Waldwatz oder Gegenstände der Natur an. Die Natur selber ist heilig, und manifestiert diese Heiligkeit in der Vielfalt ihrer Erscheinungen. Viele unterschiedliche Formen des Glaubens treten in den Naturreligionen nebeneinander auf. Den wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Folge hat es nie ein Volk ohne religiöse Vorstellungen gegeben. Jede Kultur hat sich demnach mit Religion auseinandergesetzt.


      2.2 Animismus

      Animismus (anima = Seele) ist eine frühe Form des Gottesglaubens. Es werden Seelen und Geister verehrt, bzw. alles wird als beseelt erlebt. Es gibt in dieser Vorstellung gute und böse Geister, solche, die ein Eigenleben führen und solche, die von Göttern abhängig sind. Manche kann man durch Opfer oder Zaubersprüche beeinflussen, andere verhalten sich völlig unberechenbar. Es existieren vielfältige Mittel und Methoden, um böse Geister abzuwehren. Außerdem schützen Riten, Amulette oder andere, freundlich gesinnte Geister.


      2.3 Magie und Rituale

      Jede Religion hat ihre Riten und ihre Zeremonien. In der christlichen Messe wird eine Oblate zum Symbol des Leibes Christi und somit zur Verkörperung Gottes. Ähnliche Rituale werden in den traditionellen Naturreligionen als magische Handlungen bezeichnet - sowohl von den Anhängern dieser Kulte, als auch von christlichen Missionaren oder Anthropologen. Und dieser Begriff ist durchaus zutreffend, beschreibt »Magie« doch all jene Tätigkeiten, die eines rationalen Sinns entbehren. Eine Oblate wird nicht zum Fleisch von wem auch immer - sie bleibt eine Oblate. Physisch betrachtet. Für den Gläubigen ist sie, was sie sein soll. Die Oblate hat eine neue Bedeutung erhalten, eine neue Qualität und neue Wirkungen. Sie ist kein beinahe geschmackloses Stück Backwerk mehr. Ihr Verzehr gibt mitunter Zuversicht und Gottvertrauen, obwohl kein realer Gegenwert dahinter steht.

      Ähnliches gilt für die Rituale und magischen Aktivitäten in den Naturreligionen. Profanes offenbart seinen spirituellen Charakter in der Zeremonie und scheinbar zusammenhangslose Ereignisse werden verbunden. In einem komplexen Netz unzähliger Verknüpfungen gibt es keine Zufälle. Das physikalische Modell von Ursache und Wirkung hat nicht die Kapazität, um alles zutreffend vorherzusagen. Das magische Weltmodell hingegen ist entschieden älter und effektiver, wenn es darum geht, Sachverhalte zu beeinflussen, die scheinbar ohne Zusammenhang sind.

      Innerhalb des oben erwähnten Systems eines allumfassenden Netzes könnte man jedoch eher sagen, dass die durch Magie geschaffenen Verknüpfungen nicht geschaffen, sondern nur spürbar und beeinflussbar gemacht werden. Und wie bei der Weihe der christlichen Hostie erhalten Dinge und Ereignisse Wirkungen, die sie zuvor (scheinbar) nicht hatten. Wer sich unter Magie etwas vorstellt, was einem David Copperfield gleichkommt, über- und unterschätzt die tatsächlichen Möglichkeiten. Magie lässt keine Flugzeuge oder Freiheitsstatuen verschwinden (und Copperfield tut das auch nicht - er lässt es nur so aussehen). Magie geht jedoch über bloße Illusionen hinaus, denn sie zeigt Wirkungen und Folgen.

      In den Naturreligionen spielt die Magie eine große Rolle. Sie nimmt in manchen Kulten sogar eine zentrale Stellung ein. Magie ist die »Erfahrung mit Macht und das Handeln mit dieser Macht«. Diese Menschen glauben, dass die Magie das Dasein des Menschen regiert und dass Magie, richtig gelenkt hilfreich und förderlich sein kann. Die Magie wirkt meistens über irgendeinen Gegenstand, ein Medium. Sie wird in verschieden Klassen unterteilt. Die beiden bedeutendsten sind der Analogiezauber und der Berührungszauber. Die Magie wirkt meistens über irgendeinen Gegenstand, ein Medium, und kann oft auch an einen Gegenstand fixiert sein (z.B. Amulett, Talisman,...). Ein solcher Gegenstand, der zusätzlich noch bearbeitet wurde, wird Fetisch genannt (lat.: facititius = »künstlich gemacht«). Der Analogiezauber ist eine magische Handlung die aus der Ferne wirkt. Darunter versteht man, wenn durch eine Handlung an dem gewünschten Ort eine Art Parallelhandlung auftritt. Das heißt, dass die Handlung, die man ausführt an einem anderen Ort dieselbe Wirkung hat. Der Berührungszauber tritt, wie der Name schon sagt, nur bei direktem Körperkontakt auf. Er steht oft in Verbindung mit Ritualen.

      Im Vollzug eines Ritus vergegenwärtigt sich der Mensch ein bedeutendes Ereignis oder eine wichtige Figur aus der Vergangenheit. Jeder Ritus hat einen Mythos als Hintergrund. Für alle Situationen gibt es einen speziellen Ritus:
      · Opferriten (ehren die Ahnen und Kulturbringer)
      · Übergangsriten (begleiten Höhepunkte und Krisen des Lebens, wie z.B. Geburt, Heirat, Pubertät und Tod ... )

      Den dahintersrehenden Gedanken könnte man so umschreiben: »Das Alte stirbt, und der Ritus ist der Geburtshelfer des Neuen.« Ein Teil dieser Vorstellung hat sich auch in der christlichen Religion erhalten, wie zum Beispiel in den heiligen Sakramente oder der Verehrung, die heiligen Reliquien entgegengebracht wird. Daran erkennt man, dass die Ideen der Naturreligionen auch in spätere Glaubensvorstellungen Eingang gefunden haben.


      2.4 Dynamismus

      Ein zusätzliches Merkmal der Naturreligionen ist der Dynamismus ( = Machtglaube). Das ist die Vorstellung einer Macht, genannt »mana«, die von bestimmten Orten, Gegenständen, Wesen, Personen oder Plätzen Besitz ergriffen hat. Diese Orte, Personen oder Gegenstände sind für die Gläubigen »tabu«.


      2.5 Totemismus

      Der Totemismus ist eine Religionsform, nach der zwischen einem Menschen oder einer Personengruppe und einer bestimmten Tier- oder Pflanzenart, dem »Totem«, eine geheimnisvolle, innige Beziehung besteht. Man glaubt an eine gemeinsame Abstammung von Mensch und Totem. Das Totem ist oft »tabu«, wenn es ein Tier ist darf es zum Beispiel nicht gejagt und gegessen werden. Dabei kann zwischen Tier- und Pflanzenkulten unterschieden werden. Vor allem starke, mächtige und überlegene Tiere werden religiös geschätzt. Meist wird dabei nicht das einzelne Tier sondern die ganze Gattung verehrt. In den Pflanzenkulten kommt besonders die Macht wachstümlichen und dauerhaften Lebens zur Geltung.

      Neben vielen anderen Gebräuchen glaubten manche Naturvölker auch an die Notwendigkeit von Menschenopfern. Dem liegt der Gedanke zugrunde, dass es kein Leben ohne Tod gibt und dass aus dem Tod neues Leben entsteht. Dennoch sind innerhalb solcher archaischer Gemeinschaften strenge soziale Regeln zu beobachten, beispielsweise dürfen Mitglieder derselben Gruppe nicht heiraten. Interessant ist auch die Pflege der Toten bei verschiedenen Naturvölkern. Der Umgang mit diesem Thema lässt sich auf zwei Hauptformen reduzieren:
      · vernichten und bannen
      · konservieren und verehren


      2.6 Mythos

      Die Taten der Götter und Geister, sowie die Erschaffung der Welt und des Menschen bilden die Hauptthemen der Mythen. Diese enthalten die religiöse Überlieferung eines Volkes und werden durch die Weitergabe an die nächste Generation bewahrt. In den Naturreligionen setzt der Mythos auch die Normen für Ethik und Moral. Er beschreibt die Welterkenntnis, die wir in Worten ausdrücken, in Bildern, die dem Wissensstand des jeweiligen Stammes entsprechen.


      2.7 Prädeistische Stufe

      Unter der Prädeistischen Stufe versteht man eine Religiosität ohne personifizierte Götter oder Dämonen. Die Menschen glauben in diesem Fall an das Wirken heiliger Mächte. Es werden Totems und heilige Gegenstände verehrt und bestimmte Rituale ausgeführt. Religiöse Spezialisten sind fähig, mit den Göttern in Kontakt zu treten oder mit den Geistern umzugehen. Sie brauchen spezielle Kenntnisse und Erfahrungen. In den Naturreligionen haben diese Rolle Priester, Schamanen, Zauberer, Regenmacher, Medizinmänner und sakrale Könige inne.


      2.8 Polytheismus

      Polytheismus bedeutet das Verehren zahlreicher Gottheiten, einer ganzen Götterwelt, wie etwa bei Kelten, Römern, Griechen, Ägyptern, Germanen, Chinesen, und im Hinduismus. Der durch das Christentum aufgebrachte Gottesbegriff ist auf polytheistische Götter nicht anwendbar, und würde diese auch verfälschen. Darüber was diese Götter sind, gibt es unterschiedliche Auffassungen: Naturkräfte, reale Wesen, Archetypen, Prinzipien, die Urkraft, symbolhafte Charaktere, personifizierte Eigenschaften, innere Stimmen, oder der »Große Geist« (Manitu). Götter werden auch als transzendente Wesen aufgefasst, die sich Menschen offenbaren können. Die Form des Seins ist aber unendlich. Götter sind vielfältig wie die Natur, und sie sind überall. Das Göttliche ist in der Welt, nicht außerhalb, die reinste Form des Lebens, es ist quasi die Welt selbst. Dabei sind bei den Heiden Götter nicht der Mittelpunkt des Lebens. Der Heide ist frei, er geht seinen Weg alleine, er ist Teil des Göttlichen.


      3.0 Exemplarische Traditionen

      3.1 Die Religion der Aborigines

      Die Ureinwohner Australiens bezeichnen sich selbst einfach als »Menschen« oder »Leute« und drücken dies in ihrer jeweiligen Gruppensprache aus. Lange bevor sich die Hochkulturen in unseren Breiten entwickelt haben, hatte Australien bereits eine Kultur mit ausgeprägten Sitten und Glaubensvorstellungen aufzuweisen. Über die Herkunft der Aborigines wird nach wie vor gerätselt. Auch wenn das Alter dieser Kultur meist auf 50.000 bis 60.000 Jahre geschätzt wird, deuten neueste Funde darauf hin, dass Australien bereits vor 120.000 Jahren besiedelt wurde.


      3.1.1 Unterschiede zur Europäischen Kultur

      Zwischen der Kultur der Aborigines und der westlichen Kultur besteht ein großer Unterschied im Verhältnis zum Land: Im westlichen Sinne gehört das Land dem Menschen. Aus der tiefen Verbundenheit der Aborigines mit allen Elementen kennt der Aborigine keinen Besitz von Land. Selbst dann nicht, wenn es im westlichen Sinne völlig »unbewohnt« und »ungenutzt« ist. Das Land darf nur treuhänderisch verwaltet werden und dies beinhaltet die kollektive Verantwortung jeder einzelnen Stammes- oder Familiengruppe, den von ihr bewohnten Lebensraum zu erhalten. Im Sinne der Aborigines ist die materielle und spirituelle Welt eine untrennbare Einheit, in der alle Lebewesen und Naturerscheinungen, also auch Flüsse, Berge, Wälder etc., von einem heiligen Sinn erfüllt sind.

      Die Europäer waren, wie schon oft zuvor, die technisch fortgeschrittenere Kultur und löschten durch ihren Eroberungswahn diese Kultur fast gänzlich aus bzw. veränderten sie grundlegend. Heute leben vielleicht noch einige hundert Aborigines nach der Art ihrer Vorväter, hauptsächlich im Zentrum und im Norden Australiens. Da das Festhalten von Worten in schriftlicher Form nicht bekannt war, wurden Geschichte, Tradition, Mythen oder Lieder von den Stammesältesten an die Jugend weitergegeben. Die Aborigines waren teilweise Nomaden, was zumeist auf die im Landesinneren Lebenden zutraf. Durch das kargere Nahrungsangebot waren sie gezwungen, laufend Standortwechsel durchzuführen. Die in den Küstengebieten lebenden Einwohner waren durch das wesentlich reichere Nahrungsangebot (Fische, Wild, Pflanzen etc.) mehr sesshaft.

      Die Ureinwohner Australiens haben im Gegensatz zu unserer materiellen Kultur eine für uns absolut unverständliche, komplexe Glaubenskultur aufgebaut. Dies hat zur Folge, dass Dinge in den Glauben eingebunden sind, von denen wir es für gar nicht möglich halten. Ein simpler Weg, ein Baum oder ein Stein kann spirituelle Bedeutung haben. Viele Felsen haben mythologische Bedeutung und erzählen Geschichten. Wo wir nichts sehen, können die Aborigines Geschichten lesen..


      3.1.2 Zentrale Glaubensvorstellungen

      Unsere Vorstellung von der Erschaffung der Welt durch unseren Gott ist bei den Aborigines die »Dreamtime« (Lalei - Anfang alles Lebens). Die Geschichte lautet etwa so: »Am Anfang war die Erde flach und leer. Es gab kein Licht oder Leben. Auch Wärme oder Kälte war fremd für die Erde. Nichts was diesen Ort schmückte. Dann tat sich der Boden auf und es krochen viele Kreaturen daraus hervor. Teils Mensch, teils Tier, teils Pflanzen versammelten sich auf der Oberfläche. Sie wanderten auf der Erde herum und dadurch entstand alles was es auf der Erde gibt. Die Höhlen und Schluchten kamen durch das Erscheinen der Kreaturen aus der Unterwelt. Die Seen und Flüsse sind der Urin und die Tränen der Wesen. Deren Blut brachte die für Zeremonien so wichtigen Ockerfarben. Sie erschufen den Menschen und lehrten ihn zu leben und sich zu ernähren. Diese Wesen legten auch viele der Rituale fest...«

      An solchen Plätzen zelebrieren sie bis heute ihre geheimsten Riten, die aber niemand filmen darf. Hier werden Knaben nach großen körperlichen Qualen in die Gemeinschaft der Männer aufgenommen. Die Alten beschneiden die Prüflinge, schlagen ihnen einen Vorderzahn aus und fügen den Körpern mit Steinmessern tiefe Wunden zu. Die Regenbogenschlange ist wahrscheinlich das älteste verehrte Symbol der Erde. Dieses Schöpferwesen soll für die Erschaffung tiefer Gewässer verantwortlich gewesen sein.

      Am Ende der Schöpfung wurden die Wesen eins mit dem Land. Sie verschmolzen mit den Felsen, Seen, Grotten und Wasserlöchern. Dadurch entstanden auffällige landschaftliche Merkmale, die auch heute noch als spirituelle Plätze gelten (Traumplätze), wo die Kraft der Schöpfer aufbewahrt ist. Solche Stätten sind zum Beispiel der Uluru (Ayers Rock) aber auch die Kata Tjuta (Olgas). Aus dieser Vorstellung heraus ist das ganze Land sakrosankt: Es darf nicht verändert oder gar zerstört werden. Die Aktivierung der Schöpferkraft erfolgt durch genau festgelegte Zeremonien. Die geweihten Orte sind tabu für jeden Fremden. Wer sie betritt, muss sterben.


      3.1.3 Magisches Denken und Rituale

      Da man Naturkatastrophen (genau so wie bei uns) als Strafe der Götter ansah, wurden Rituale abgehalten, die die Götter dazu bringen sollten, die Natur im Gleichgewicht zu halten. Bekam ein Gott nicht das ihm zustehende Ritual, so glaubte man, werde man durch die Natur bestraft. Manche dieser Rituale beinhalteten auch das Blutopfer. Einen Tropfen Blut auf die Erde fallen lassen... Dies war eine Verbindung mit den Göttern und Dank für deren Gunst. Für alle Rituale gab es strenge Vorschriften und Handlungen, wie z.B. sich mit Federn und Ockerfarben zu schmücken.s dazu. Männer und Frauen hatten teilweise getrennte Zeremonien, von denen das jeweils andere Geschlecht ausgeschlossen war. Manche Zeremonien waren wiederum für alle erlaubt.

      Das Umherwandern wurde als Walkabout bezeichnet. Die Ureinwohner folgten unsichtbaren Wegen, die die Schöpferwesen hinterlassen hatten. Das ganze Land ist nach dieser Vorstellung durchzogen von unsichtbaren Wegen - sogenannten Traumpfaden. Diese Traumpfade verbinden die heiligen Stätten. Jeder folgte der Spur seines Totemahnen. Diese Totemahnen bilden die Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten. Jeder Stamm hat Totemvorfahren aus der Traumzeit. Als die Schöpferwesen mit der Erde verschmolzen, verwandelten sie sich auch in Pflanzen und Tiere. In der Vorstellung der Aborigines war es Brudermord, wenn man ein Totemtier jagte. Als die weißen Siedler die Aborigines aus ihrem abgestammten Gebiet vertrieben, verloren sie die Verbindung zu ihrem Totemahnen und damit zu ihrer Seele. Ihre ganze Kultur war damit zerstört.

      Ein wichtiger Teil im Leben der Aborigines war auch die Magie. Ein Ritual davon gibt bis heute Rätsel auf - das Knochenzeigen. Dies ist eine Todesbeschwörung, ähnlich dem Voodoo, die über hunderte Kilometer reichen kann. Schon bald nach der Verwünschung verstirbt das Opfer auf rätselhafte Weise. Beweise für die Realität dieser Vorgänge existieren bis heute, dennoch kann die Wissenschaft keine Erklärung dafür finden. Oft hatten Ärzte versucht einem Fluchbelegten zu helfen, was aber immer ohne Erfolg blieb. Die Aborigines kannten auch eine Art der Akupunktur, sowie auch andere Heilmittel. Ein Schimmelpilz, der wie Penicillin wirkte, wurde gegen Entzündungen verwendet und die Zangen der Bullenameisen als Klammerung für große Wunden.


      3.1.4 Mit der mythischen »Traumzeit« verbunden...

      Die australischen Ureinwohner glauben, dass die Welt und die Naturerscheinungen in einer mythischen Vorzeit (»Traumzeit«) von großen Traumzeitwesen hervorgebracht wurden, die zumeist in Tier- oder Menschengestalt aus dem Erdinneren aufstiegen, um mit ihren Schöpfungskräften Form und Ordnung in die Welt zu bringen. Nach dem Schöpfungsgeschehen verließen die Urzeitwesen die Erde wieder, sind aber an den betreffenden Orten (Bäume, Quellen, Felsen) als heilige Kraft präsent, deren ständige Reaktivierung vom kultischen Handeln der Menschen abhängt.

      Die Urzeitwesen haben auch die kulturelle Ordnung geschaffen, die damit in engem Kontakt zur Natur steht. In den heiligen und geheimen Riten vollzieht die Kultgemeinde an den heiligen Stätten zumeist in Tänzen und Gesängen das Urzeitgeschehen nach, erneuert damit die schöpferischen Energien und bekräftigt die Gültigkeit und Unverletzlichkeit der Normen.

      Die Australier glauben, dass durch diese Traumwesen an bestimmten heiligen Orten auch die Menschen entstehen. Deshalb gelten bestimmte Menschen als mit bestimmten Tieren und damit auch untereinander als geistig verwandt (Totemismus). Diese totemistische Beziehung besteht in der ehrfurchtsvollen Behandlung oder strengen Meidung eines Totemtieres und in der Regelung bestimmter sozialer Verbindungen. Heilige Kultgegenstände der Australier, z.B. bemalte Schilde, zeigen oft in symbolisch verschlüsselter Form die Gestalten und Wanderwege der Traumzeitwesen und Totemtiere.


      3.2 Aus der Tradition Japans (Shinto)

      Shinto ist ursprünglich eine jener weltweit verwandten Naturreligionen, die älter sind als die bekannten Weltreligionen wie Buddhismus und Christentum. Shinto bzw. Kami-no-michi heißt »Weg der (himmlischen bzw. verehrungswürdigen) Geistwesen«. Im Unterschied zu dem, was wir bei anderen scheinbar polytheistischen Religionen fanden – an deren Ursprung eine einzige Gottheit mit »Eigenschaften« stand, die erst später als getrennte Götter verehrt wurden – ist hier kein solcher einheitlicher Ursprung feststellbar.

      Während die Schöpfungsmythen einiger anderer Völker mit der Erschaffung von Himmel und Erde (und Unterwelt) beginnen, setzt der alte japanische Schöpfungsmythos Himmel und Erde voraus. Die Götter entstehen in diesem Bild spontan, und bewohnen alle 3 Welten, während die Erde auch von Menschen, die Unterwelt auch von vielen der Toten, und Dämonen bewohnt ist. Auch verehrungswürdige Ahnen wurden dem Götterpantheon zugerechnet. An der Spitze der kami – des riesigen Götterpantheons – steht zwar die »Sonnengöttin« Amaterasu, aber sie wird nicht als Ursprung von Allem gesehen, sondern wurde von den Göttern Izanagi und Izanami im Auftrag des Götterrates erschaffen.

      Die Verehrung geschieht zu Hause oder in Schreinen (Tempeln), durch festgelegte Gebete (Dank und Bitten), und durch Opfern von Reis, Reiswein und von Symbolen für die normalerweise nicht mehr geopferten Tiere.
      Shinto wurde mit einem Staats- bzw. Kaiserkult verbunden, der nach dem 2. Weltkrieg offiziell fallengelassen werden musste. Während in Naturreligionen meist Schamanen – Medizinmänner mit besonderen Kenntnissen und medialen Fähigkeiten – eine zentrale Rolle spielen, wird der Shinto-Kult von Priestern geleitet.

      Auch ethische Lehren spielen im Shinto-Glauben eine zentrale Rolle: Es gab ein Sündenregister, und im Kontakt mit anderen Religionen wurden Grundsätze entwickelt, wie sie sich in praktisch allen großen religiösen Traditionen finden. In Japan sind die verschiedenen Religionen nicht in dem Maße voneinander getrennt, wie wir das z.B. aus Europa kennen. Viele Japaner gehören gleichzeitig verschiedenen Religionsgemeinschaften an.


      3.3 Indianische Religionen

      Für indianische Schöpfungsgeschichten ist typisch, dass zuerst der Himmel vorhanden ist und danach die Erde erschaffen wird. Die Schöpfung des Menschen durch Gott oder Götter gelingt oft nicht auf Anhieb, z. B. wird der Mensch aus Lehm
      ( = ohne Verstand), aus Holz ( = ohne Gefühl) und erst am Schluss aus Mais gebildet. Manchmal treibt die Gottheit auch eine Art Schabernack, womit das Leben auf Erden ermöglicht wird. Eventuell wird auch von einer Art Sündenfall erzählt, in dem die Götter den Menschen seiner Weisheit berauben. Bei den Navajos ist die Schöpfung verbunden mit der Vorstellung eines Aufstiegs aus völliger Dunkelheit in eine lichte Oberwelt, was an eine Herkunft des Menschen aus dem tiefsten Dunkel des Unbewussten denken lässt.


      3.4 Naturreligionen in Afrika

      Afrika wird als Wiege der Menschheit genannt, weil in Kenia die ältesten Funde menschlicher Knochenreste gemacht wurden. Diese sind an die 4,2 Millionen Jahre alt. Weil Afrika eben so alt ist, finden wir dort auch Religionen, die viel älter als das Judentum, viel, viel älter als die christliche Religion und noch viel älter als der Islam sind. Diese Religionen sind Naturreligionen. Sie sind bei Stämmen und Völkern beheimatet, die noch in engem Zusammenhang mit der Natur leben und sich von ihr abhängig fühlen. Diese Religionen haben nur innerhalb eines Stammes oder eines Volkes Bedeutung. Nachbarstämme verehren oft bereits Gottheiten mit anderen Namen.

      In den Naturreligionen sind die Menschen abhängig von unsichtbaren Mächten. Hunger, gute und schlechte Ernten, Zuwachs oder das Kleinwerden der Herden erklären sie sich mit dem Wirken unsichtbarer Mächte. Die eigene menschliche Natur schätzen sie bescheiden ein. An Geistern gibt es viele: gute und böse, freundliche und lästige. Bei den wohlgesinnten bedankt man sich meistens mit Opfern und Gebeten. Manche Naturreligionen kennen neben der MANA (Geistermacht) noch andere unsichtbare Mächte, die Gottheiten. Diese regieren bestimmte Bereiche der Welt, wie die Jagd, Ackerbau, Krieg usw. OSHUN heißt: für die Yoruba die Göttin des Flusses, des Wassers. Große Götter haben eigene Tempel oder Heiligtümer mit Priesterin und eigene Feste. Sie üben auch insgesamt mehr Einfluss auf den Menschen aus als die Geister.

      Auch in Afrika kennen die Menschen den Schöpfergott, den »Hochgott«, wie er in vielen Stammesreligionen genannt wird. Er hat alles erschaffen und hat alle Macht; über die Welt, die Tiere, Pflanzen, Menschen, auch über die anderen Gottheiten und Geister. Aber dieser Gott ist weit weg und unerreichbar. Daher wird das höchste Wesen nicht verehrt, sondern auf Umwegen durch Fürsprache der Gottheiten, Naturgeister und Totenseelen heilig gehalten. Für diesen obersten Gott gibt es mehrere Namen:
      · Die BALUBA, ein Volk das in Kongo lebt, nennen ihn VIDYE MAKULU (makulu = angesehen und alt)
      · An der Westküste Afrikas gibt man ihn den Namen NZAMBE
      · Die ZULUS (ein Stamm in Südafrika) haben das Wort TIXO
      · und an der Ostküste nennen sie ihm MULUNGU


      3.4.1 Ahnenkult

      Bei dem Stamm der Basaren wird die Trauerfeierlichkeit des Großvaters, der zu den Ahnen gegangen ist zwei Jahre nachdem er gestorben ist, begangen. Es wird ein großes Begräbnis gefeiert. Wochenlang laufen die Vorbereitung für das Fest. Viele Gäste werden erwartet, zwei Wahrsager deuten, warum der Großvater gestorben ist, eine Kuh wird geschlachtet, es werden Trauerlieder gesungen, und es wird getanzt. Ahnen sind für den Stamm Basar und auch für die anderen afrikanischen Stämme sehr wichtig. Unter Ahnen verstehen sie nicht nur ihre Großväter und Großmütter, sondern auch unbekannte Stammesväter. Diese Ahnen leben sozusagen als »lebend-Tote« weiter und werden von den Lebenden verehrt, gefürchtet und hochgehalten. Sie sind wie ein Teil des eigenen Körpers, durch den das gleiche Blut fließt. Sie sind die Brücke zwischen den Lebenden, und der unsichtbaren Welt. Es gibt keine Feier, wie Geburt, Hochzeit oder Bestattung, woran die Ahnen nicht teilnehmen. Ahnen haben ihren Platz in der Hütte, im Haus, in dem sie wohnen. Sie begleiten sie auf der Jagd, bei der Arbeit, verhelfen ihnen zu Sieg gegen Feinde. Aber ebenso, können sie, wenn sie ihnen nicht gut gesinnt sind, Schaden zufügen. Wenn dem Stamm etwas Schlechtes zustößt, es eine schlechte Ernte gibt oder eine Krankheit im Dorf ausbricht, dann fragen die Bewohner, welcher Ahne das zugelassen hat, und warum.


      3.4.2 Versöhnung und Genesung

      Ein Ritual ist auch die Aufnahme in einen Geheimbund. Dieser Geheimbund ist dann zuständig, wenn Stammesangehörige krank werden. Wenn sie krank werden, dann ist die MANA gestört, die notwendige Kraft zum Leben. Es reicht nicht, das Fieber zu senken oder einen gebrochenen Arm wieder einzurenken, das wäre für sie so etwas wie erste Hilfe. Vor allem muss der Streit zwischen den Lebenden und den Ahnen begraben werden. Nicht nur Geheimbünde können Krankheiten heilen, aber nur der Geheimbund kann diese kaputten Beziehungen wieder heilen. Oft müssen Ahnenopfer durchgeführt werden, um die Geister wieder zu versöhnen, oder es werden Mittel eingesetzt, die Hass und Neid bannen. Dazu dienen rituelle Tänze, in denen die Harmonie wiederhergestellt wird. Bei den SHONA machen das Wahrsager. Knochenstücke und andere Dinge werden auf die Matte geworfen, und je nachdem, wie diese landen, werden Rückschlüsse auf die Ursache des Problems gebildet.


      3.4.3 Initiationsriten bei den Xhosa

      Bei dem Stamm der XHOSA (Südafrika) muss ein Junge 3 Monate in Abgeschiedenheit leben, sich von halbrohen Maiskörnern ernähren, im Gras sitzen und meditieren um ein ABAKHWETA, ein ERWACHSENER zu werden. Auf dem Weg zu einem Erwachsenen muss der Junge einiges hinter sich bringen. Bei einem USOSUTHU lernt er, was ein richtiger XHOSA können und wissen muss. Vom Jagen bis zum Beschaffen des Brautgeldes seiner zukünftigen Frau. Das Wichtigste am Beginn aber war, wie fast in allem afrikanischen Stämmen, die Beschneidung ( = das Abtrennen der Vorhaut des männlichen Gliedes). Nach drei Monaten darf der Junge wieder in die Gemeinschaft zurückkehren, und gilt nun als Erwachsener. Die Bedeutung der Gemeinschaft ist für die Menschen in Afrika ganz zentral. Die Gemeinschaft bietet Schutz und Hilfe. Nur hier fühlt man sich wohl.

      Die Mädchen des Stammes der Xhosa, legen in einem Fest ihre Kindheit ab. Als Zeichen, für die Ehe reif zu sein, waschen sie sich im Fluss und tauschen ihre kurze Röcke gegen lange ein.


      3.5 Die Religion der Melanesier

      In Melanesien (z.B. Neuguinea) hingen die in früheren Zeiten praktizierten Bräuche des Kannibalismus und der Kopfjagd mit den Schöpfungsmythen der Ureinwohner zusammen, da sich unter den Urzeitgottheiten ein Himmelsriese befand, der Lebewesen töteten und auffraß. Die Söhne einer alten Frau, selbst Repräsentanten von Urzeitgöttern und Urahnen der Menschen, sollen den Himmelsriesen getötet, zerstückelt und in einem großen Fest mit einem heiligen Mahl verzehrt haben. Andere Mythen erzählen, dass aus getöteten Urzeitgottheiten die Nahrungspflanzen entstanden sind. Die Menschen verdanken also nach ihrem Glauben dem Tod der Urzeitwesen die jetzige Seinsordnung. Durch die Kulthandlung des Kannibalismus wurde dieses Urzeitgeschehen nachvollzogen. Nur so konnte die Schöpfungskraft der Natur erneuert und aufrechterhalten werden. In späterer Zeit wurde das Opfer mit einem Schwein vollzogen.


      3.6 Die Cargo-Kulte

      Eine besondere Form stellen die Cargo-Kulte in Neuguinea dar. Sie gehören zu einer neuen Form von Mischreligiosität, die aus der Begegnung der Naturreligionen mit der westlichen Zivilisation und Technik seit der Mitte des 19. Jhts. entstanden sind. Die Eingeborenen versuchten, die für sie schockartig erfolgte Begegnung mit der modernen Kultur zu verarbeiten. Sie erklärten den großen zivilisatorischen Unterschied mit Mythen (nicht kausal-rationalem Denken), die davon berichten, dass die Ahnen zunächst die Weißen begünstigten, aber später auch die Eingeborenen zu Wohlstand und zum Reichtum der modernen Kulturgüter führen werden. So werde eine bessere Verteilung des Glücks und die Aufhebung der durch die Kolonisation entstandenen Ungerechtigkeit erreicht. Die Eingeborenen versuchen mit Hilfe von magischen Kultpraktiken diesen Zustand zu erreichen.


      4.0 Naturreligion und westliche Gesellschaft

      Tiere wissen, was ihnen schadet. Doch der Mensch hat mit fortschreitender Zivilisation seine instinktiven Kräfte verloren und damit den Einklang mit der Natur, der ihn gesund erhält. Dieses Wissen ist jedoch, wie auch die Psychoanalyse und C.G.Jung erkannten, im Unterbewusstsein verborgen und kann aktiviert werden - beispielsweise durch eine Reise der Selbsterkundung und Trance, die in andere Welten führt. Nichts anderes betreiben die Schamanen, deren Heilkunst zu den ältesten Kulturen der Menschheit gehört. Lange bevor die Naturwissenschaftler erkannten, dass der riesige Kosmos eine Einheit von Energie, Raum und Zeit ist, war dieses Wissen in den alten Kulturen selbstverständlich. Bevor Charles Darwin erkannte, dass Menschen und Tiere aus der gleichen Entwicklung stammen, behandelten Schamaninnen und Schamanen die Wesen Mensch, Tier und Pflanze gleich.

      Zwischen Schamanentum und dem uns bekannten Priestertum besteht der Unterschied, dass ein Schamane mit überirdischen Mächten arbeitet, während der Priester sein Amt einer genau festgelegten Ausbildung verdankt. Die Tätigkeit eines Schamanen ist Beruf und Berufung zugleich, das heißt die untrennbare Verbindung von praktischen und geistigen Handlungen. Der Schamane ist nicht nur ein mächtiger Zauberpriester, sondern auch Arzt, Prophet, Namensgeber, Sterbebegleiter, Wettermacher, Künstler und Rechtsanwalt. Er ist eingeweiht in zahlreiche Geheimnisse, hat Kenntnis von übernatürlichen Kräften und kann diese für seine Zwecke nutzen.

      Der Schamane ist ein Bindeglied zwischen den Menschen und den Geistern. Zu seinem Handwerk gehört auch das Schlagen der Trommel zur Unterstützung von Meditation und Trance. Der monotone Klang der Trommel unterstützt seine Reisen in die anderen Welten. Ein Schamane ist meist ein hochsensibler Mensch mit seherischen Fähigkeiten, der sehr wohl in der Lage ist, im Geiste weite Reisen zu unternehmen, um seine Schutzgeister um Hilfe und um Rat zu bitten. Der schamanische Glaube beruht darauf, dass alles beseelt ist, vom Blatt über den Stein, bis hin zu den Tieren, Wolken, Winden und Sternen und die Schamanen haben die Fähigkeit, mit diesen »Seelen« zu kommunizieren, und so mit deren Hilfe zu arbeiten.


      4.1 Das schamanistische Weltbild

      Wir finden bei den verschiedenen Kulturen weltweit eine große Übereinstimmung, was das schamanische Weltbild betrifft. Einmal wird die individuelle Wahrnehmung grob unterteilt in eine so genannte alltägliche Wirklichkeit, wie wir sie normalerweise erleben, und eine nichtalltägliche Wirklichkeit, die Schamanen durch eine Veränderung ihres Bewusstseins erleben.

      In der nicht alltäglichen Wirklichkeit finden sich im wesentlichen drei Welten. Dies sind die mittlere, die derjenigen in der alltägliche Wirklichkeit entspricht, in der wir uns bewegen; dann die obere Welt, die Welt des Geistigen, der Lehrer; und schließlich die untere Welt, die Welt der Kraft und der Erde.

      Diese unterschiedlichen Welten werden in der Symbolsprache oft durch den Weltenbaum miteinander verbunden. Die Ebenen in der nichtalltägliche Wirklichkeit sind nun insbesondere das Aktionsfeld der Schamanen bei ihrer Arbeit. In die obere Welt reisen sie, wenn es um Weisheit geht, wenn sie ihre Lehrer treffen, um geistige, soziale oder politische Probleme zu lösen. In der unteren Welt treffen sie unter anderem Krafttiere oder Tierfreunden, die ihnen bei Fragen von Gesundheit, Wachstum oder Nahrungsbeschaffung helfen. Die Schamanen wissen, dass jeder Mensch ein Krafttier hat. Dieses verkörpert die Kraft, welche körperlich gesund erhält und bestimmte Eigenschaften gibt. Krafttiere mit ihrer großen Weisheit und Kraft sind sehr wichtige Helfer.

      Schamanistische Wurzeln sind auch in der biblischen Tradition nachweisbar: Jonas tauchte mit seinem »Machttier« – dem Wal – in die Unterwelt hinab, die Propheten Istaels zogen sich auf Dauer zurück, fasteten, stiegen in die Obere Welt hinauf und verkündigten dem Volke ihre so gewonnenen Einsichten.


      4.2 Die Arbeit eines Schamanen

      Schamanen verändern ihr Bewusstsein mittels Trommel, Rasseln, Gesänge, Tänzen oder bewusstseinsverändernden, natürlichen Substanzen. In diesem veränderten Bewusstsein nehmen sie Kräfte, Wesen und Dinge der nichtalltäglichen Wirklichkeit wahr und können mit ihnen in Beziehung treten. Insbesondere sind Reisen in die verschiedenen Welten der nichtalltäglichen Wirklichkeit Hauptbestandteil des Schamanisierens. Die Schamanen tun dies meist zu einem ganz bestimmten Zweck. Es geht vielleicht darum, einem Kranken zu helfen, bei den Tiergeistern um eine erfolgreiche Jagd zu bitten oder bei den Naturkräften um gutes Wachstum zu ersuchen. Für Schamanen sind diese Wesenheiten in der nichtalltäglichen Wirklichkeit genauso real wie diejenigen in der alltäglichen Welt. Schamanen zelebrieren verschiedene rituelle Handlungen, um mit den geheimnisvollen und magischen Kräften der nichtalltäglichen Wirklichkeit in Beziehung zu treten. Zeremonien mit Pfeifen, Federn, Schildern, Kristallen und anderen Steinen oder Kraftgegenständen, Schwitzhütten, Arbeit mit Bäumen etc. kommen dafür in Frage.

      Dazu gehören auch Behandlungen von Menschen, in deren Rahmen in der nichtalltäglichen Wirklichkeit Handlungen ausgeführt werden, die in die alltägliche Wirklichkeit reichen und dort Kräfte mobilisieren. Eine weitere wichtige Aufgabe liegt in der Funktion des Bewahrens und Vermittelns von traditionellem Wissen um die Beschaffenheit der Welt. Sie überbringen auch Botschaften aus der Geisterwelt an ihr Volk.

      Der eigentliche Schamanismus lässt sich geographisch auf Zentral- und Nordasien sowie zirkumpolare Gebiete Europas und Amerikas begrenzen. Die Gemeinsamkeiten, die der Schamanismus bei den unterschiedlichen Völkern dieser Region zeigt, hebt ihn deutlich von ähnlichen religiösen Erscheinungen Südasiens, Amerikas und Afrikas ab.

      In den letzten zwei Jahrhunderten ist der Schamanismus durch das Vordringen von so genannten Hochreligionen schrittweise verdrängt worden, bei den Lappen und vielen sibirischen Völkern durch das Christentum, bei den meisten Turkvölkern durch den Islam und bei den mongolischen Völkern durch den Buddhismus tibetischer Schule. In Sibirien und im Nordosten der VR China sind nur noch sehr wenige echte Schamanen aktiv. Oft zeigen jedoch die von den Völkern jeweils praktizierten »Hochreligionen« mehr oder weniger stark ausgeprägte Überreste schamanistischer Riten oder Vorstellungen. Ein Schamane als Bewahrer des über 45 000 Jahre alten Wissens, wird man durch Geburt ( z.B. Jesus) und/oder Bestimmung; die Ausbildung dauerte Jahrzehnte.

      Seit Urbeginn gab es Medizinen bestimmter Menschen, deren Inhalt es war, altes Wissen zu bewahren und weiterzugeben. Die wichtigste Tätigkeit des Schamanen ist die spirituelle Reise in die obere und untere Welt, bei der sich seine Seele in Ekstase bzw. in postekstatischer Ohnmacht vom Körper trennt. Dabei geleitet er die Seelen von Verstorbenen an ihren Bestimmungsort oder er versucht z.B., die entführte Seele eines erkrankten Kindes zurückzuholen. Die Berufung äußert sich zunächst als schwere Krankheit, die nur durch das Einverständnis des Initianden, Schamane werden zu wollen, geheilt werden kann. Die Krisis der Schamanenkrankheit, äußerlich ein Zustand der Ohnmacht oder des Komas, verbunden mit hohem Fieber, Phantasieren, mit Schweiß- und manchmal auch Blutaustritt aus den Hautporen, wird als erste Jenseitsreise erlebt, während der Initiand seine zukünftigen Hilfsgeister kennen lernt.

      Nach diesem Erlebnis bessert sich der Gesundheitszustand des Initianden wieder. Seine erste Seelenreise ist beendet, er ist aus dem Totenreich zurückgekehrt und dadurch ein anderer geworden, d.h. die Initiation ist vollzogen. Die darauf folgende Schulung bei einem erfahrenen Schamanen und die abschließende Weihezeremonie sind nur noch formale Elemente, die dazu dienen, den neuen Schamanen in sein Amt einzuführen. In den Schamanenzeremonien und den damit verbundenen Gesängen bringt der Schamane die wesentlichen Elemente der Weltanschauung seines Volkes zum Ausdruck und prägt sie so den Teilnehmern und Zuschauern ein. Bei einigen Völkern finden sich die bedeutendsten Rhapsodien von Epen und Balladen unter den Schamanen.


      4.3 War Jesus ein Schamane?

      Das Christentum ist darauf aufgebaut, dass Jesus Christus allen Menschen das Heil anbietet und sie durch sein Leiden und Sterben von Sünde und Tod erlöst hat. Es steht fest, dass vieles von dem was von den Medizinmännern gesagt wird, auch auf Jesus von Nazareth zutrifft: Heilende Kraft, Visionen, Heilung und Wandlung des Menschen, Wiederherstellung der Einheit von Gott und Mensch sind Elemente, die im Leben Jesu als zentrale Themen vorkommen.

      Jesus hatte zu Beginn seines Wirkens eine Vision, die ihm die innigste Nähe zu Gott aufzeigte. Er wusste das er Gottes Sohn sei. Dazu ging er in die Wüste, setzte sich der Stille, dem Fasten und den wilden Tieren aus. Jesus hat die Botschaft vom guten Gott nicht nur in Worten gesagt, sondern sie unmittelbar ausgestrahlt. Bevor Jesus dem Gelähmten zum Aufstehen auffordert, vergibt er ihm die Sünden. Sünde ist ein anderes Wort für Störung der Harmonie mit Gott. Das Zentrale Thema in den Evangelien, ist der Glaube. Glaube lässt sich so umschreiben: Es öffnet sich ein Raum zwischen Jesus und den Menschen wo Leidende, Suchende und Bedrückte aufatmen und sich wohl fühlen, sich eins mit Gott und Gottes Sohn fühlen.

      Nach der Heilung des Taubstummen und des Gelähmten und vielen anderen wunderbaren Ereignissen, sagt Jesus »Dein Glaube hat dir geholfen.« Glaube ist auf diesem Hintergrund ein sich anstecken lassen von der Zuversicht, Sicherheit und Kraft Jesu. Der Meister aus Nazareth war kein Wegbegleiter der Selbstsicheren und der Satten, der Alleswisser und Alleserklärer, aber er hatte sehr guten Kontakt zu Menschen auf den Schattenseiten des Lebens, zu jenen, die in den Evangelien als Sünder, Zöllner und Dirnen angeführt sind. Was Jesus mit den Menschen anstrebt ist die bewusste Auseinandersetzung mit Angst, Einsamkeit, Tod und mit den Gewalten, über die nicht wir sondern die uns bestimmen. Daher sollten wir die Dokumente des Glaubens des frühen Christentums verstehen lernen.


      4.4 Schamanismus heute

      Neben dem traditionellen Schamanismus, der auch heute noch in einigen Kulturen ausgeübt wird, entwickelt sich ein neuer Schamanismus in Kulturen, in welchen dessen Wurzeln längst vergessen sind. Hier gilt es nun zu bedenken, dass wir wesentliche Aspekte der schamanischen Praxis von Völkern geschenkt bekommen haben, welche wir, die wir uns als zivilisiert bezeichnen, jahrhundertelang unterdrückt haben. Viele Menschen haben heute ihre Wurzeln verloren. Ihre Wurzeln zur Natur, zum körperlichen Ursprung, zu Kraft, zur Mutter Erde und auch zu den geistigen Welten.

      Diese Menschen sind kurzsichtig geworden. Sie sehen nicht mehr mit den »Augen des Herzens«. Man könnte sagen, sie leben oberflächlich. Ihre Wahrnehmungen beziehen sich nur noch auf Oberflächen. Ihre Beziehung zur Welt haben sie auf die Oberfläche des Fernsehbildschirms reduziert; die Beziehung zur Nahrung auf das Aussehen von künstlich veränderten, kunststoffverpackten Materialien; diejenigen zu Tieren auf Haut, Pelz und Fleisch, und die Beziehung zum eigenen Körper auf modediktierte Haut- und Textiloberflächen. Das eigentliche Wesen des Menschen unter der Oberfläche wird nur noch mangelhaft ernährt, sucht aber verzweifelt nach Nahrung. Dadurch entsteht Sucht und Krankheit. Da solche Menschen sich von anderen Menschen getrennt glauben, entstehen Abgrenzung und Aggression. Ebenso führt das Gefühl, von der übrigen Umwelt getrennt zu sein, zu umweltzerstörendem Handeln.

      Die Welt schamanisch zu erfahren, verbindet die Menschen mit ihren Wurzeln, mit der Erde und mit dem Geist. Ihre Sicht erweitert sich, ihr Gefühl vertieft sich und sie erkennen die Wesen unter den Oberflächen. Sie fühlen wieder klar ihre Verbindungen mit anderen Welten und mit der Mitwelt und sie werden dadurch friedlicher im Umgang mit allem, was lebt. Durch schamanische Arbeit wird es den Menschen möglich, Frieden in sich selbst zu finden und so können sie in Frieden mit den Ihren leben. Das ist die Voraussetzung, damit zwischen Völkern Friede herrscht und die Menschenwesen Frieden schließen mit der Mitwelt und der Erde. So können sich die Menschen wandeln und von »Parasiten im Weltgefüge« wieder zum »achtsamen Mitglied im großen Kreis von allem Lebendigen« werden.

      In einer modernen westlichen Gesellschaft ist ein traditioneller Schamanismus nicht zu praktizieren. Die Zwänge des gesellschaftlichen Lebens, die Ausübung eines Berufes, die Vereinzelung der Gesellschaft, die nicht mehr vorhandenen sozialen Strukturen und die Entfremdung zur Natur lassen Schamanismus nur wenig Raum. Da die Menschen aber zunehmend den tiefen Wunsch nach einer Spiritualität, in Einheit mit der Natur und ihren eigenen Bedürfnissen verspüren, andererseits echter Schamanismus nicht praktikabel erscheint, wandten sie sich den evolutionierten Formen des Schamanismus zu. Eine dieser Formen ist WICCA. Aber das ist eine andere Geschichte, bzw. ein eigener Beitrag.

      Auszüge einer Ausarbeitung von Gabriele Kropf (8FKB 2002/2003).
      Quelle: http://www.reli4you.at/religions/naturreligionen3.html
      Zuletzt geändert von November; 15.04.2011, 18:48.

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      • #48
        ...liest sich ja wie eine Hetzkampagne gegen das "Forever"......

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        • #49
          genau das ist es sicher nicht.. aber weil die gefahr besteht, dass es so verstanden wird, lösche ich es jetzt und überlasse es den beiden, das per pn zu klären.
          ist ja eher eine persönliche angelegenheit....

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          • #50
            Ich finde zwar nicht alles, was in diesem Artikel steht, gut und richtig und manchmal widerspricht er sich (was sicher daran liegt, dass es "die" Naturreligion nicht gibt, sondern zwangsläufig mehrere zusammengefasst werden müssen). Aber ich meine auch, dass die Naturreligionen in ihrer Bedeutung unterschätzt werden. Für manches, was die meisten Naturreligionen glauben, hat die (Natur-)Wissenschaft ja sogar Belege gefunden.

            Zum Beispiel glauben Naturvölker meistens, dass Krankheiten durch böse Geister entstehen. Die Naturwissenschaft hat reale Pendants für diese Geister entdeckt: Bakterien und Viren. Der Unterschied ist, dass die Naturvölker diesen (Lebe-)Wesen Denken und einen Willen zuschreiben, die Naturwissenschaft dagegen nicht. In beiden Fällen aber sorgen Rituale für die Heilung: Beschwörung und/oder Magie auf der einen Seite und Medizin wie Antibiotika auf der anderen Seite (wobei auch bestimmte Regeln befolgt werden müssen, z.B. die Einnahme alle paar Stunden in bestimmter Relation zu den Mahlzeiten).

            Und die bei Naturvölkern so häufige Vorstellung (wie in dem beschriebenen Beispiel), dass alle Lebewesen, sich aus gemeinsamen "Vorläufern" entwickelt haben (in diesen Fällen oft als Höhere Wesen angesehen), ist nach naturwissenschaftlichem Stand auch richtig; wenn es sich auch ursprünglich nur um eine simple Einzelzelle gehandelt zu haben scheint und diese Zeit Milliarden Jahre zurückliegt.

            Deswegen müssten sich Religionswissenschaftler die Frage stellen: Wenn bestimmte Vorstellungen bei vielen (Natur-)Völkern verbreitet sind (zu denen man auch Germanen und Kelten zählen muss) - gibt es dann einen konkreten gemeinsamen Grund? Bei der (von der Naturwissenschaft bestätigten) Annahme, viele Krankheiten würden durch äußere Wesen bewirkt, könnte das z.B. die Erkenntnis sein, dass manche Krankheiten ansteckend sind, also "etwas" von einem auf den anderen Menschen überspringt.

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            • #51
              Zitat von Xydalona Beitrag anzeigen
              Zum Beispiel glauben Naturvölker meistens, dass Krankheiten durch böse Geister entstehen. Die Naturwissenschaft hat reale Pendants für diese Geister entdeckt: Bakterien und Viren. Der Unterschied ist, dass die Naturvölker diesen (Lebe-)Wesen Denken und einen Willen zuschreiben, die Naturwissenschaft dagegen nicht. In beiden Fällen aber sorgen Rituale für die Heilung: Beschwörung und/oder Magie auf der einen Seite und Medizin wie Antibiotika auf der anderen Seite (wobei auch bestimmte Regeln befolgt werden müssen, z.B. die Einnahme alle paar Stunden in bestimmter Relation zu den Mahlzeiten).
              So habe ich das noch nicht betrachtet - die Einnahme von Medikamenten mit bei Naturvölkern praktizierten Ritualen gleichzusetzen bzw. die Medikamenteneinnahme selbst als ein Ritual anzusehen, aber da könnte wirklich etwas dran sein. Für den Placebo-Effekt gibt es ja ähnliche Hintergründe, aber für Medikamente mit Wirkstoff habe ich darüber so noch nicht nachgedacht - halte es aber für möglich, so wie Du es geschrieben hast.

              Ein Dozent von mir hat übrigens gesagt, dass der weiße Arztkittel bei manchen Patienten wie ein "Zaubermantel" wirkt.......und das geht ja in eine ähnliche Richtung, wie Deine Gedanken zu dem Thema.



              Und die bei Naturvölkern so häufige Vorstellung (wie in dem beschriebenen Beispiel), dass alle Lebewesen, sich aus gemeinsamen "Vorläufern" entwickelt haben (in diesen Fällen oft als Höhere Wesen angesehen), ist nach naturwissenschaftlichem Stand auch richtig; wenn es sich auch ursprünglich nur um eine simple Einzelzelle gehandelt zu haben scheint und diese Zeit Milliarden Jahre zurückliegt.
              Ja, das sehe ich genauso. Und wenn man noch weiter in der Zeit zurückgeht (also noch vor die ersten Lebewesen und Richtung Urknall), dann stammt tatsächlich alles aus denselben Urbestandteilen, aus denen sich dann alles entwickelt hat.

              Ich will gerade mal kurz auf die "Eskalation" hier eingehen (mittlerweile gelöscht) - ich glaube mittlerweile, dass ein Missverständnis dafür die Ursache war, vllt. auch weil, wie die Userin schrieb, sie den letzten Text nicht gelesen hatte - ich glaube, ihr hat es bei den Wörtern "Alles ist Eins" schon gereicht (aus bestimmten Gründen, auf die ich jetzt aber nicht eingehe, gehört nicht hierher). Wenn ich mich damit beschäftige, dann geht es nicht darum etwas zu propagieren o.ä. Nur wurde dieses Thema in Bezug auf MJ immer wieder aufgegriffen und mir fiel genau dieser Satz "Alles ist Eins" seitdem immer wieder mal und bei den unterschiedlichsten Gelegenheiten ins Auge. Zum Beispiel sah ich letztes Jahr im August beim Stöbern in einer Buchhandlung (mache ich ganz gerne und besonders im Sachbuchbereich) ein Buch von Frank Schätzing, "Nachrichten aus einem unbekannten Universum" und beim Blättern fand ich es so interessant, dass ich es mir gekauft habe. Und in diesem Buch wird genau dieser Satz "Alles ist Eins" auch erwähnt. In dem Buch geht es um die Evolution und um das Leben in den Ozeanen, weil das Leben sich dort ja zuerst entwickelte. Das nur als ganz grobe Inhaltsangabe, manche hier kennen das Buch sicher auch. Jedenfalls bin ich von diesem Buch ganz begeistert (es ist das erste Buch von F. Schätzing, das ich gelesen habe, den "Schwarm" z.B. habe ich bisher nicht gelesen, ist aber vllt. das bekannteste Buch von ihm).

              Auch in verschiedenen TV-Dokumentationen wird immer mal wieder "Alles ist Eins" erwähnt. Und daher - und weil es hier oft erwähnt wurde - habe ich angefangen darauf zu achten und mich damit zu beschäftigen. Und bei einer dieser Gelegenheiten stieß ich zuletzt auf diese Seite mit dem Inhalt, den ich oben gepostet habe.

              Ich habe mich auch gefragt, warum wird gerade Michael Jackson - dadurch, dass er "all one" erwähnte - damit die ultimative, bahnbrechende Botschaft zugeschrieben? Eben weil es ja im Grunde keine neue Erkenntnis ist, siehe die Naturvölker oder eben auch z.B. Frank Schätzing. Es scheint sich dabei doch um eine sehr, sehr alte Erkenntnis zu handeln........und woher hat es Michael Jackson? Ist er zu dieser Erkenntnis durch seinen Glauben (früher mal die ZJ) gelangt oder kann er nicht auch auf anderen Wegen dieses Wissen/diese Ansicht erlangt haben? ........und muß er es tatsächlich von Jesus, der ja ebenfalls immer als bahnbrechend in diesen Dingen beschrieben wird, übernommen haben oder kann er es nicht woanders herhaben? .....denn auch, wenn Jesus das u.a. als Botschaft gehabt haben soll (sorry, bin absoluter Religionsbanause ), so existierte diese Erkenntnis doch bereits schon lange vor seiner Zeit und es war doch also keineswegs neu?
              Zuletzt geändert von November; 16.04.2011, 12:18.

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              • #52
                Ich denke, sowohl "Gott" als auch "Glaube" lassen sehr viele Definitionen zu, so wie in diesen Artikel beschrieben.
                Ich persönlich fühle mich in keiner Religion wirklich zu Hause. Schon allein deshalb gibt es keine Religion, die ich propagieren könnte.
                Mein Glaube ist eher persönlich. Wenn ich meinen Gott definieren müsste, dann wäre das reine Energie, Wahrheit und Liebe.

                LG

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                • #53
                  Zitat von November Beitrag anzeigen
                  Ich habe mich auch gefragt, warum wird gerade Michael Jackson - dadurch, dass er "all one" erwähnte - damit die ultimative, bahnbrechende Botschaft zugeschrieben? Eben weil es ja im Grunde keine neue Erkenntnis ist, siehe die Naturvölker oder eben auch z.B. Frank Schätzing. Es scheint sich dabei doch um eine sehr, sehr alte Erkenntnis zu handeln........und woher hat es Michael Jackson? Ist er zu dieser Erkenntnis durch seinen Glauben (früher mal die ZJ) gelangt oder kann er nicht auch auf anderen Wegen dieses Wissen/diese Ansicht erlangt haben? ........und muß er es tatsächlich von Jesus, der ja ebenfalls immer als bahnbrechend in diesen Dingen beschrieben wird, übernommen haben oder kann er es nicht woanders herhaben? .....denn auch, wenn Jesus das u.a. als Botschaft gehabt haben soll (sorry, bin absoluter Religionsbanause ), so existierte diese Erkenntnis doch bereits schon lange vor seiner Zeit und es war doch also keineswegs neu?
                  Ich liebe Jesus, so wie Michael ihn liebte. Dies drückt nicht automatisch aus, dass ich ein Christ bin, denn Jesus ist in vielen Religionen zu Hause. (Und wenn, dann bin ich ein heimatloser Christ.) Jesus wird von keiner Glaubensgemeinschaft würdig vertreten, das ist meine Meinung. Um ein Beispiel zu nennen: In apokryphischen Schriften ist zu lesen, dass Jesus Maria Magdalena als erste Jüngerin auswählte. Frauen haben jedoch in christlichen Religionen nicht viel zu melden. Jesus war für absolute Gerechtigkeit und Gleichwertigkeit.

                  So wie ich Michael einschätze, wird er zur selbigen Erkenntnis gekommen sein. Jesus sagte: wir sind alle EINS.

                  LG

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                  • #54
                    Hier ist noch jemand mit ähnliche Sicht der Dinge wie meine. Der Autor von "Gespräche mit Gott":

                    Wir sind alle eins
                    Warum die Menschheit ein globales Bewusstsein braucht. Und was Gott dazu zu sagen hat. Ein Gespräch mit Neil Donald Walsh Von Christoph Quarch

                    Herr Walsh, in der gan zen Welt kennt man Sie als den Autor der »Gespräche mit Gott«, einer Sequenz von neun Büchern, in denen Sie mitteilen, was Gott Ihnen und uns allen zu sagen hat. Was ist seine zentrale Botschaft?

                    Das zentrale Anliegen meiner Bücher und meiner gesamten Arbeit liegt darin, den Menschen einen anderen Blick auf das zu verschaffen, was ich die »Kosmologie des Lebens« nenne. Ich möchte sie dazu bewegen, Fragen zu stellen: Ist das Leben ein evolutionärer Prozess, der bei jedem einzelnen für sich und getrennt von allem andern abläuft – ja getrennt vom Leben selbst und getrennt von Gott? Oder sind wir in Wahrheit eingefügt in eine Kosmologie der Einheit und des Einsseins? Gehören wir in Wahrheit alle zusammen? Ist am Ende alles eins? Ich meine das nicht in einem materiellen oder physikalischen Sinne, sondern philosophisch und theologisch.
                    Und Ihre Antwort ist »J a, wir sind alle eins«.

                    So ist es. Ich meine sogar, dass es für jedermann einleuchtend ist, dass die Antwort nur so ausfallen kann: Wir alle sind eins. Und wenn wir das wirklich realisieren – wenn wir uns wirklich klar machen, dass wir alle eins sind, dann verändert das in der Tiefe unser gesamtes Leben: politisch, wirtschaftlich, ja sogar militärisch. Es verwandelt die Weise, wie wir unsere Kinder erziehen, es verändert unsere gesellschaftliche Organisation, es verändert unsere Spiritualität, es verändert die Weise, wie wir uns selbst erleben. Ja, es verändert die Weise, wie wir die Welt einrichten und gemeinsam tagtäglich gestalten. Wissen Sie: Die Frage ist gar nicht so sehr: Sind wir wirklich alle eins? Sondern: Warum realisieren wir das nicht? Warum leben wir nicht gemäß dieser umfassenden Einheit? Was hält uns davon ab, uns und die Menschheit dahin zu entwickeln, diese so einleuchtende Idee zu verinnerlichen?

                    Nun ist Einheit eine abstrakte, philosophische Idee...

                    Mit Verlaub, das glaube ich nicht. Ich denke nicht, dass Einheit eine abstrakte Idee ist.
                    Für mich ist es eine sehr konkrete Idee. Wenn Sie Gesteinsproben aus dem Weltall untersuchen, werden Sie feststellen, dass sie dieselben chemischen Komponenten aufweisen, die wir auf der Erde in Mineralien und Bäumen haben. Es sind dieselben chemischen Komponenten, die wir – in anderen Konstellationen – auch im menschlichen
                    Organismus finden. Das ist keineswegs abstrakt, sondern wissenschaftlich nachweisbar.
                    Aber Sie sprachen von einer geistigen, philosophischen Einheit.

                    In der Tat, und ich denke, dass diese Dimension der Einheit ebenso konkret ist. Abstrakt ist allenfalls die Frage, wie wir die wissenschaftlich nachweisbare fundamentale Einheit des Universums auf unsere politischen, wirtschaftlichen und sozialen Systeme übertragen können. Das ist wirklich eine schwierige Frage, die uns auf das Feld der Philosophie bringt – und Philosophie ist weiß Gott ein abstraktes Geschäft.

                    Dennoch höre ich aus Ihren Worten das Plädoyer für eine neue Philosophie.

                    Richtig, ich votiere für einen vollständigen Wandel unserer Philosophie: einen Wandel in der philosophischen Konstruktion, die das Haus der Menschheit trägt, in dem wir uns seit Tausenden von Jahren eingerichtet haben. Diese geistigen Fundamente zu verändern, ist überaus schwierig, zumal wir über eine so lange Zeit in die Irre gegangen sind: »Wrong for so long«, das ist mein Motto.

                    Aber wie können wir die umfassende Einheit als eine Wahrheit er fahren, die uns existenziell berührt? Benötigen wir dafür das Wissen und die Praxis der Religionen?

                    Die Religionen haben von jeher bestimmte Versionen oder Varianten der Einheit gelehrt. Meistens haben sie das Konzept dabei aber nicht vollständig erfasst. So sagen die meisten Religionen: »Einerseits sind wir zwar alle eins, andererseits aber kommt niemand in den Himmel, wenn er nicht zu uns gehört.« So gesehen ist das Reden der Religionen von der Einheit ein zweischneidiges Schwert. Aber trotzdem: Im Ganzen gibt es in den Religionen das Wissen um die Einheit und Verwandtschaft aller Menschen. Das Problem besteht darin, dass die Religionen wenig unternommen haben, uns zu ermutigen, die Idee der Einheit ernst zu nehmen und auf unser tägliches Leben anzuwenden. Schauen Sie nur, wie wenig sie den Regierungen der Welt und wie viel weniger den Industriellen und Wirtschaftsführern darüber zu sagen wissen, wie es denn aussehen würde, wenn wir die Einheit in unserem täglichen Leben praktizieren würden.

                    Wenn wir un s bei der Realisierung von Einheit nicht au f Religionen und religiöse Autor itäten verlassen können, an wen können wir uns dann wenden?

                    Um die Wahrheit zu sagen: Mit dieser Frage bin ich ins Leere gegangen – dorthin, wo es weder Führer noch Autorität gibt. Und so bin ich zu meinem eigenen Führer geworden. Ich habe das nicht getan, weil ich mich selbst für einen großen Führer halten würde; sondern, weil ich so auf dem Weg vorankommen konnte. Und nun bringe ich den Menschen die Einladung, in den Blick zu nehmen, was die großen Religionen nicht wirklich in den Blick genommen haben: Wie, wenn wir die zentrale Botschaft der Religionen ernst nehmen und wirklich leben würden? Wie, wenn wir realisieren würden, dass wir wirklich eins sind?

                    Aber wie geht das? Bedarf es dazu einer bestimmten spirituellen Praxis? Wie ist es Ihnen ergangen ?

                    Wie in jedem Leben, so gab und gibt es auch in meinem Höhen und Tiefen. Sie haben mich einige außergewöhnliche Lektionen gelehrt. Ich habe gelernt, die Welt so zu betrachten, als seien wir alle Schwestern und Brüder, als seien wir alle eins. Selbst in verzweifelten Situationen habe ich erfahren, dass diese Sichtweise die Dinge zum Guten kehrt und wahre Wunder zu wirken vermag. So sehe ich mein Leben heute als eine Bestätigung dessen, was ich später, nach einer Zeit tiefer Krisen, in den Gesprächen mit Gott ausdrücklich lernen sollte. Die Gespräche mit Gott brachten mir eine Art Bestätigung dessen, was ich untergründig bereits erfahren und geahnt hatte: über das Leben und über Gott.

                    Könnten Sie das an einem Beispiel veranschaulichen?

                    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Selbstverdammung und die Unfähigkeit, mir selbst
                    zu verzeihen, mich enorm blockiert und verletzt haben. Ich brauchte nicht Hölle und
                    Teufel für eine Bestrafung nach dem Tode, ich hatte mich schon zu Lebzeiten genug
                    gestraft. Ich litt die ewigen Höllenqualen jetzt und hier in meinem eigenen Geist. Bis ich
                    mich eines Tages fragte: »Wie, wenn Gott uns tatsächliche wahre und vollständige
                    Vergebung anbietet? Wie, wenn Gott uns wirklich bedingungslos liebt? Wie, wenn er uns
                    sagte: 'Die bloße Tatsache, dass du dich so quälst, zeigt mir, dass du ein gutes Herz hast.
                    Und das ist alles, worum es mir geht. Also lass es los! Geh voran! Sonst kommst du nie
                    ans Ziel'«? Tief in meinem Herzen wusste ich, dass genau das die Wahrheit ist – lange bevor mir die Gespräche mit Gott geschenkt wurden.

                    Und dann gab es diese Gespräche, die sie in Ihrer Ahnung bestätigten ?

                    Ja. Von Gespräch zu Gespräch und von Buch zu Buch wurde mir die Botschaft von Gottes vorbehaltloser und unbedingter Liebe zuteil – und die Botschaft, dass es keine Strafen und keine Verdammnis und keine Hölle gibt; so, wie es meiner Ahnung von Gott entsprach und wie ich es in meinen Büchern darstelle. Nun könnte man darüber streiten, was zuerst war: meine Gottesvorstellung oder das, was mir in den Gesprächen mit Gott offenbar wurde. Ich weiß es nicht.

                    Was ist Ihnen eigentlich bei den Gesprächen mit Gott wider fahren? Wie kommen Sie zu der Gewissheit, dass Gott mit Ihnen gesprochen hat?

                    Ich weiß nicht mit Gewissheit, ob die Stimme, die zu mir gesprochen hat, die Stimme Gottes ist. Ich kann nicht kategorisch behaupten, sie sei es; ich kann nur sagen, dass ich glaube, Gottes Stimme vernommen zu haben. Mehr lässt sich nicht sagen. Weder die Autoren der Bibel noch die spirituellen Lehrer aller Zeiten haben mehr für sich in Anspruch genommen, als ihre eigene Erfahrung mit Gott und ihren Glauben zu bezeugen. Ich glaube von Gott inspiriert worden zu sein, um der Menschheit Botschaften zu überbringen, die tief sind, die klar sind, die einfach und offenkundig wahr sind. Außdem glaube ich, dass jedem Menschen diese Gabe geschenkt ist. Ich bin gewiss nicht der einzige, der Botschaften von Gott erhält.

                    ...der Botschaften von Gott erhält. Wie darf man sich das vorstellen?

                    Als ich zum ersten Mal die Stimme Gottes vernahm, hörte ich tatsächlich eine Stimme. Das heißt: Es war da ein Stimme im Raum, genau oberhalb meiner rechten Schulter. Ich war so überzeugt davon, dass diese Stimme da war und dass sie echt war, dass ich mich umdrehte, um zu schauen, wer dort sei. Aber natürlich war dort niemand. Und doch wusste ich, dass dort eine Stimme war, die ich deutlich vernahm. Das erschütterte mich. Ich konnte mir nicht vorstellen, wer da morgens um 4 Uhr 25 in meinem Haus sein mochte. Wenig später veränderte sich die Stimme. Sie war nicht mehr körperlichräumlich,
                    sondern körperlos. Es fühlte sich an, als reiche diese Stimme bis in meinen Kopf hinein. Und sie begann, sich mit meinen eigenen Gedanken zu vermischen. Sie war zu etwas geworden, dass ich eine »stimmlose Stimme« nennen würde.

                    Was empfehlen Sie Menschen, die mit Gott in Kon takt kommen wollen?

                    Das ist ganz einfach: Wollen Sie es! Bitten Sie darum! Gott wird sich niemandem verweigern, der in seinem Herzen, in seinem Geist und in seiner Seele wirklich den Wunsch hat, von Gottes Hand berührt zu werden und mit Gott ins Gespräch zu kommen. Gott wartet darauf, dass wir uns ihm zuwenden. Und wenn Gott Ihren Ruf hört, wird Gott Ihnen antworten. Gott tut es immer, und Gott wird es immer wollen. Und daran wird sich in alle Ewigkeit nichts ändern.

                    Der Gott, den Sie erfah ren haben und lehr en, ist offener und weiter als der
                    Gott, den die ch ristliche Tradition lehr t. Wie haben die Kirchen auf Ihre
                    Bücher reagiert?

                    Es gab nie irgendeine offizielle Stellungnahme von einer Kirche oder einer anderen
                    religiösen Institution. Es gab einige private Briefe von Priestern, Imanen oder
                    Rabbinern, aber die religiösen Organisationen haben sich nie bei mir gemeldet. Ich
                    glaube, das liegt daran, dass sie möglichst wenig Wirbel um mich machen wollten.
                    Sie haben darauf gesetzt, dass ich irgendwann ganz von alleine verschwinden würde. Klar ist jedenfalls, dass ihnen die Botschaft, die ich der Menschheit bringe, nicht schmeckt. Denn sie widerspricht in weiten Teilen dem, was die Institutionen lehren – nicht in allem, aber doch in der fundamentalen Frage, wer und was Gott ist, was er mit uns vor hat und wie wir uns auf wahrhaftige Weise zu ihm verhalten können.

                    Das heißt konkret?

                    Meine Botschaft widerspricht der traditionellen Lehre der Religionen – zumindest der drei großen: Judentum, Christentum, Islam – vor allem in zwei Punkten. Erstens: Ich bin davon überzeugt, dass Gott und wir eins sind. Die drei genannten Religionen lehren das
                    Gegenteil. Zweitens: Ich bin davon überzeugt, dass der Gott, dessen Teile wir sind, uns niemals für irgendetwas verdammen oder verurteilen wird. Auch hier lehren die drei genannten Religionen das Gegenteil. Das Judentum sagt nicht viel über einen richtenden Gott, aber Christentum und Islam tun dies umso mehr – mit der Folge, dass die Menschen ihr Leben auf eine Weise führen, die nichts mit dem wahren Wesen Gottes zu tun hat, wie ich es verstehe.

                    Aus Per spektive der Kirche mögen Sie ein Häretiker sein. Aber wie seh en Sie sich selbst? Ver stehen Sie sich als Chr ist oder passt das nich t zu Ihnen?

                    Ich bin mir ganz sicher, dass meine Sicht auf das Leben und auf Gott perfekt mit dem
                    Kernanliegen des Christentums zusammen passt. Denn das Herz des Christentums lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Liebe. Einfach nur Liebe. Alles andere ist eine Verzerrung dieses Zentrums. Wenn Sie die Bibel lesen, werden Sie zahlreiche Übereinstimmungen zwischen der Lehre Jesu finden und dem, was in den »Gesprächen mit Gott« gesagt ist.
                    Wenn wir jedoch auf die späteren Interpretationen der Lehre Jesu schauen, auf das, was sich als christliches Dogma über die Lehre Jesu geschoben hat, dann fällt es mir schwer, darin meine Überzeugungen wiederzufinden.

                    Zum Beispiel?

                    Zum Beispiel der Richtergott des Jüngsten Tages. Noch im Augenblick seines Todes spricht Jesus dem Dieb zu seiner Rechten die Sündenvergebung zu und verheißt ihm, am selben Tag noch mit ihm ins Paradies zu kommen. Das sagt etwas über Jesu Verständnis von Gott: Vergebung, nicht Verurteilung. Es tut mir in der Seele weh, dass diese Botschaft Jesu später bis zur Unkenntlichkeit entstellt wurde.
                    Und um die Botschaften anderer großer Relgionsstifter ist es nicht anders bestellt: Mohammed, Moses, Buddha, Bahá'u'lláh. Wir hören bis auf den heutigen Tag die Botschaft dieser außerordentlich einsichtsvollen Menschen und hören doch nicht auf, sie zu verzerren, um sie uns angenehmer zu machen und unserem Verstand anzupassen. Verurteilung und Verdammung sind solche menschliche Konzepte, die wir verstehen, die aber gar nichts mit der göttlichen Liebe zu tun haben.

                    Wenn Gott die Liebe ist, stellt sich die Frage, ob er wirklich Religionen braucht.

                    Gott braucht keine Religionen. Gott braucht überhaupt nichts. Er braucht keine Gebete, keinen Gehorsam, ja nichtmals Liebe. Vielen Menschen fällt es schwer, das zu begreifen. Denn wir haben uns daran gewöhnt, Gott nach unserem Bilde zu denken – ungeachtet dessen, dass wir behaupten, er habe uns nach seinem Bild geschaffen. Und so haben wir uns einen Gott erdacht, der unsere Gebete, unsere Liebe, unseren Gehorsam braucht – alles Konstrukte eines primitiven und beschränkten Denkens.

                    Gott braucht nichts – weil...

                    ... er die Quelle alles Seins ist. Wie könnte er etwas brauchen? An diesem Punkt widersprechen sich fast alle Religionen selbst. Sie alle lehren, Gott habe die Welt erschaffen, Gott sei Anfang und Ende. Wenn das stimmt, dann gibt es nichts, was nicht von Gott erschaffen wäre. Das heißt: Alles in dieser Welt hat seinen Ursprung aus Gott und kommt aus dieser Quelle. Wenn das zutrifft – was könnte Gott
                    dann brauchen? Die Quelle von allem braucht nichts! Weil doch alles aus dieser Quelle fließt.
                    Wenn Gott nichts braucht: Was gibt es dann überhaupt noch für uns zu tun? Braucht es dann überhaupt noch unseres politisch en und sozialen Engagements?

                    Politik, ebenso wie Wirtschaft, ist ein Ausdruck unserer Spiritualität. Unser ganzes Leben, auch unsere Sexualität, ist Ausdruck unserer Spiritualität. Erziehung ist Ausdruck unserer Spiritualität. Alles ist Ausdruck unserer Spiritualität – sofern wir uns darin einig sind, dass Spiritualität der gelebte Ausdruck unserer tiefsten Überzeugung ist. Nun manifestieren sich unsere Überzeugungen ohne jeden Zweifel in unserer Politik und unserem Handeln. Wäre es anders, würde Politik ihren Sinn verlieren. Kurz: Es geht hier um die fundamentale Frage der menschlichen Werte, für die einzustehen unsere Aufgabe ist. Und darum geht es in der Politik.

                    Auch hier wäre ein Beispiel hilfreich.

                    Werte leiten sich her aus grundlegenden Überzeugungen. So sind sich alle Menschen einig, dass es nicht rechtens ist, einen Menschen zu töten. Das ist eine fundamentale Überzeugung, die die meisten Menschen teilen. Die einzige allgemein akzeptierte Ausnahme ist der Fall der Selbstverteidigung. Nun kann man aber darüber streiten, wann dieser Fall eintritt. Man kann behaupten, er ist schon dann eingetreten, wenn ich mir bloß vorstellen kann, dass ich von einem Gegenüber angegriffen werde. So George W. Bush zur Rechtfertigung des Angriffs auf den Irak. Er ist der Erfinder
                    des PräventivSchlags.
                    Nach dem Motto: Ich schlage dich vorsorglich, weil du so aussiehst, als könntest du mich schlagen wollen. Wer so argumentiert, verändert oder verzerrt geltende Werte komplett. Ich finde es bedenklich, dass kein Vertreter der Weltreligionen aufgestanden ist, um dem amerikanischen Präsidenten zu signalisieren, dass er mit seiner Erfindung des PräventivSchlags eine Grenze überschritten hat, die seit Urzeiten aus gutem Grund nicht überschritten werden durfte. Denn hier wurden grundlegende Überzeugungen
                    aufgegeben, die nicht hätten geopfert werden können, wenn wir wahrhaft spirituell wären.

                    Wenn wir wahrhaft spirituell wär en und wirklich ernst machten mit der Einheit alles Seins – wie wü rde sich das in unserem politisch en Verh alten nieder schlagen?

                    Das ist eine schwierige Frage. Man kann sie nicht in wenigen Worten beantworten. Philosophen, Sozialwissenschaftler, spirituelle Führer und Politiker müssten diese Frage jahrelang intensiv bearbeiten, um sich sinnvollen Antworten anzunähern. Ich kann allenfalls einige allgemeine Worte dazu sagen: Wenn wir wirklich begreifen würden, dass wir alle eins sind, dann gäbe es keine Kriege mehr. Wir würde unsere Konflikte nicht mehr mit so etwas Primitivem wie dem gegenseitigen Töten »lösen«, wenn wir alle eins wären. Es gäbe keine Todesstrafe mehr, wenn wir alle eins wären. Es gäbe nicht länger eine Klasse der Besitzenden, die einer Klasse der Besitzlosen gegenüber stünde – wenn wir alle eins wären. Wir lebten nicht länger in einer Welt, in der fünf Prozent der Menschen 95 Prozent der Ressourcen besitzen würden wenn wir alle eins wären. Und wir würden rasch und leicht soziale, politische, wirtschaftliche und spirituelle Systeme
                    entwickeln, die diese Missstände des Lebens überwinden würden. Nur ein Beispiel: In jeder Stunde verhungern auf diesem Planeten 400 Kinder. In einer Welt, die sich als Einheit versteht, wäre so etwas vollkommen inakzeptabel und unvorstellbar. Aus prinzipiellen Grunden würde man soetwas nicht zulassen. Hunger ist keine Naturgegebenheit. Es gibt ihn nicht aus Mangel an Nahrung, sondern aus Mangel an
                    Willen. Es ist uns nicht einmal gelungen, einen Diktator wie Mugabe in Simbawe zu stoppen, es ist uns nicht gelungen, den Genozid in Darfur zu unterbinden. Warum? Weil wir spirituell nicht verwurzelt sind, weil wir die spirituelle Kraft nicht aufbringen, die schlicht darin bestünde, Nein zu sagen. Hätten wir das Bewusstsein dafür, dass wir alle eins sind, würde sich gar nicht erst die Frage spirituellen Mutes oder politischer Kraft stellen, denn es wäre von vornherein unmöglich, dass solche Zustände zugelassen werden könnten.

                    Was muss geschehen, damit der Menschheit ihr Einssein bewusst wird? Werden globale Gefahren diese Bewusstwerdung beschleunigen?

                    Mir scheint, dass sich die Welt immer rascher auf den Punkt zubewegt, an dem wir
                    unser Einssein realisieren und niemanden mehr von ihm überzeugen müssen. Der Klimawandel, dessen Gefahren uns der frühere Vizepräsident der USA, Al Gore, so eindrücklich zu Bewusstsein gebracht hat, wird seinen Teil dazu beitragen. Wenn die
                    Konsequenzen der globalen Erwärmung für jedermann spürbar werden, wird sich niemand mehr der Tatsache verschließen können, dass wir alle in einem Boot sitzen. Ähnlich die Bedrohung durch Atomwaffen, die alle Menschen auf diesem Planeten angeht. Mit einem Wort: All das, was die Menschheit im ganzen bedroht, wird uns dazu nötigen, Hand in Hand nach Lösungen zu suchen.

                    Brauchen wir erst globale Katastrophen, um aufzuwachen? Gibt es keine Alternative?

                    Oh doch. Alle großen spirituellen Lehren sagen, dass die Liebe unser Tun motivieren sollte: dass die Liebe jede Bedrohung als Motivation unseres Tuns ersetzen kann. Und so wäre es das Kennzeichen einer wahrhaft entwickelten Zivilisation, dass in ihr die Liebe
                    und gerade nicht Drohszenarien das Handeln bestimmen würde. So lange wir aber keine wirkliche Spiritualität ausgeprägt haben und uns primitiv verhalten, werden wir weiterhin Drohszenarien benötigen, um zu einem Umlenken genötigt zu werden. Stellen Sie sich vor, ein Raumschiff von der Größe des Mondes würde eines Tages unseren Himmel verdunkeln und eine Stimme würde vom Himmel simultan in 247 Sprachen erschallen und uns mitteilen, wir hätten 24 Stunden, um gemeinsam zu reagieren oder man würde uns vernichten – was glauben Sie, wie schnell wir entdecken würden, wie eins wir sind?

                    Müssten unsere spirituellen Lehrer mehr dafür tun, dass wir gar nicht er st in diese Ver legenheit kommen und schon jetzt unser Einssein erkennen?

                    Es ist die Aufgabe aller spirituellen Lehrer, und es ist meine Aufgabe, die Menschen davon zu überzeugen, dass sie zu einer Entwicklung unseres Bewusstseins in der Lage sind: hin zu dem Grad, an dem unser Handeln nicht mehr durch Drohungen, sondern allein aus Liebe motiviert ist.

                    Nun kommt in diesem Herbst ein F ilm in die deutschen Kinos, der Ihre Leben sgeschichte erzählt. Ist dies ein authentischer Film?

                    Zu 95 Prozent ist der Film authentisch. Fiktional ist vor allem das Ende. Auch gibt es einige Szenen mit mir als Kind und meiner Mutter, die – wenn ich so sagen darf – dazugedichtet sind. Ich kann aber sagen, dass fiktionale Elemente immer nur deshalb in den Film gekommen sind, um Aspekte meines Lebens und meiner Geschichte dramturgisch hervorzuheben. Die Handlung und die Dialoge des Films sind ganz und gar real. Viele der Worte, wurden tatsächlich genauso gesprochen, wie ich es erlebt habe. Allerdings sind manche Charaktere für den Film aus einer Reihe von Menschen, die mir begegnet sind, zusammengesetzt worden. Ihre Authentizität haben sie dadurch nicht eingebüßt.

                    Wie konnten Sie diese Authentizität sicherstellen?

                    Von Anfang bis Ende stand ich in einem intensiven Dialog mit den Produzenten. Es war ihnen wichtig, dass ich schon an der Entstehung des Films auf einem hohen Niveau beteiligt war. So habe ich das Drehbuch Zeile für Zeile gelesen und hatte Gelegenheit, Korrekturen anzubringen. Gemeinsam mit dem Regisseur, Steven Simon, habe ich dann
                    die Auswahl der Schauspieler vorgenommen. Aus den Dreharbeiten habe ich mich dann
                    allerdings herausgehalten. Ich wollte den Schauspieler, der mich darstellen sollte, nicht
                    dadurch irritieren, dass ich beim Set in der Gegend herumstehe. Ich habe ihm die
                    Freiheit gelassen, mich auf die Weise zu porträtieren, die ihm am meisten entspricht.

                    Sie sagten, dass die Szen en aus Ihr er Kindheit fiktional sind. Was hat Sie und den
                    Regisseur gleichwohl bewogen, sie in den Film aufzunehmen?.

                    Als ich ungefähr acht Jahre alt war, hatte ich eine für mein weiteres Leben richtungsweisende Begegnung mit meiner Mutter. Sie war eine Handleserin, und eines Tages wollte ich, dass sie mir aus meinen Händen die Zukunft lesen möge. Sie tat es und fand in meinen Händen keine Hinweise darauf, dass ich mich jemals verlieben würde. Und so sagte sie ganz unschuldig: »Sieht so aus, als könntest du dich nicht verlieben«. Mit meinem Knabenverstand dachte ich, sie meinte, ich werde überhaupt nie in der Lage sein, ein Menschen zu lieben – ich sei gleichsam unfähig zur Liebe. Als Erwachsener begriff ich, dass es nicht das war, was sie gemeint hatte, aber nichtsdestotrotz hatten
                    ihre Worte einen ungeheuren Einfluss auf mein Leben. Und deswegen tauchen sie im Film immer wieder auf. Denn immer, wenn ich in meinem Leben mit der Liebe konfrontiert wurde, kamen sie mir in den Sinn: »Du wirst nie jemanden lieben.«

                    Nun ist der Film fertig und kommt in die Kinos. Wie geht es Ihnen damit? Sind Sie zu frieden mit dem Porträt, das er von Ihnen zeichnet?

                    Ich wüsste nicht, wie man den Film hätte besser machen können – zumindest nicht mit dem Budget, das zur Verfügung stand. Doch, im Großen und Ganzen ist der Film sehr präzise – und er transportiert die Botschaften, um die es mir vor allem geht. Erstens: Gott spricht zu allen Menschen, jederzeit. Man muss kein Heiliger oder Priester sein, um ins Gespräch mit Gott zu kommen. Zweitens: Jeder Mensch hat die Chance, einen grundlegenden Wandel in seinem Leben zu vollziehen, wenn er für diese Möglichkeit offen ist. Denn das Leben ist tiefer, als wir mit unserem Alltagsverstand glauben. Weil der Film diese beiden Botschaften gut zum Ausdruck bringt, weckt er in den Zuschauern Hoffnung. Und das ist es, was ich wollte.

                    In den »Gesprächen mit Gott« – steht Ihr Gegenüber, Gott, im Mittelpunkt. Nun gibt es einen Film, bei dem es vor allem um Sie geht.

                    Klar, weil man Gott nicht auf die Leinwand bringen kann.

                    Okay, aber manche Kommen tatoren stoßen sich daran.

                    Das ist ganz normal. Wenn immer Sie es mit Kunst zu tun haben, gibt es Menschen, die von einem Werk begeistert sind, und solche, die es ablehnen. Hier ging es darum, eine menschliche Geschichte zu erzählen: nicht die Geschichte Gottes, sondern die Geschichte eines Menschen – ja eines jeden Menschen – der mit Gott im Gespräch ist. Denn genau das interessiert die Menschen: Wie ist es möglich, dass man mit Gott ins Gespräch kommt? Bei meinen Vorträgen und Seminaren habe ich diese und ähnliche Fragen Hunderte mal gestellt bekommen: »Wie haben Sie das gemacht? Haben Sie sich auf bestimmte Weise vorbereitet? Wie hat das Ihr Leben verändert?« Die Menschen interessieren sich für die menschliche Seite der Geschichte. Viele haben die Bücher gelesen. Aus ihnen wissen sie, was Gott zu sagen hat, aber sie erfahren dort nicht, wie es zugeht, dass ein Mensch mit Gott ins Gespräch kommt. Der Film wurde gedreht, um diese Frage beispielhaft zu beantworten.

                    Filmkritik: Gespräche mit Gott ? Review ? Besetzung ? Stream ? Drehorte ? Alles zum Film "Gespräche mit Gott" hier im Magazin lesen!
                    LG

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                    • #55
                      Zitat von Xydalona
                      Immerhin steht in einem der Evangelien, dass Jesus sich mit einer Frau (der Samariterin) unterhielt und zwar über religiöse Fragen. Und dass sich die Jünger darüber wunderten, ihn aber niemand darauf anzusprechen wagte. In irgendeinem theologischen Buch habe ich mal gelesen, damals wäre es in Israel nicht üblich gewesen, mit Frauen in der Öffentlichkeit zu reden, man(n) hätte dort nicht einmal mit seiner eigenen Frau sprechen sollen. In dieser Hinsicht fiel Jesus also (vermutlich negativ) auf. Die christliche Kirche war ja auch früher nicht besonders frauenfreundlich. Darum wundert es mich, dass diese Passage (Jesus´ theologisches Gespräch mit einer Frau) überhaupt in die Evangelien aufgenommen wurde! Anscheinend wagten die Evangelisten nicht, es unter den Tisch fallen zu lassen.
                      .......vielleicht hat man es aus religionspolitischen Gründen mit aufgenommen, weil es evtl. günstiger war auch die Frauen zu erwähnen und somit mit einer gewissen Aufmerksamkeit zu bedenken? Um auch sie für die betreffende Religion einzunehmen, also aus Taktik? Möglicherweise hat das zu dieser Zeit auch kaum jemand für wichtig befunden (die Frauen miteinzubeziehen und deren Haltung zum jeweiligen Glauben), aber das ist mir gerade noch dazu eingefallen.......?


                      Was den Placebo-Effekt betrifft: Der ist anscheinend lange bekannt; wenn Jesus zu den Kranken sagte: "dein Glaube (nicht: Gott) hat dir geholfen", dann ist das für mich eine Beschreibung des Placebo-Effekts. Ich meinte aber gar nicht (nur) den Placebo-Effekt - sozusagen als psychische Beeinflussung des Patienten -, als ich schrieb, moderne Medizin und Krankenheilungs-Rituale der Naturvölker wären vergleichbar. Sicher gibt es auch unter den Ritualen der Naturvölker einige, die direkt medizinisch (auch ohne Placebo-Effekt) wirken, z.B. bestimmte Kräuter oder Schwitzkuren. Ich meinte aber eher, dass in beiden Fällen konkrete Krankheitsursachen angenommen und bekämpft werden und nicht (nur) die falsche Lebensphilosophie des Patienten wie in vielen Hochreligionen schuld sein soll.
                      Das hatte ich so aufgefasst, wie Du es jetzt nochmal erklärt hast - war also kein Missverständnis. Falls es überhaupt eins war und Du nur so noch mal deutlicher machen wolltest, um was es Dir ging.......




                      Angel-of-Peace, hier habe ich eine Passsage aus dem Text, den Du eingestellt hast, rauskopiert.......
                      Brauchen wir erst globale Katastrophen, um aufzuwachen? Gibt es keine Alternative?

                      Oh doch. Alle großen spirituellen Lehren sagen, dass die Liebe unser Tun motivieren sollte: dass die Liebe jede Bedrohung als Motivation unseres Tuns ersetzen kann. Und so wäre es das Kennzeichen einer wahrhaft entwickelten Zivilisation, dass in ihr die Liebe
                      und gerade nicht Drohszenarien das Handeln bestimmen würde.
                      Dass "die Liebe" notwendig sei, um positiv auf die Welt/die Umwelt/die Natur usw. zu wirken - das habe ich schon sehr oft und an vielen unterschiedlichen Stellen gelesen, seitdem ich in diesem Forum bin. Allerdings nutzt sich dieser Begriff ab (für mich), wenn er so oft gebraucht wird und ich habe mir auch schon überlegt, ob nicht ein anderer Begriff passender wäre, wie z.B. dass man einfach offener gegenüber der Natur (Tiere, Pflanzen und natürlich auch Mitmenschen) und sorgsamer und aufmerksamer sein sollte ......vielleicht könnte man es mit dem Wort "Achtung" beschreiben.....irgendwie finde ich das passender als "Liebe"......wie siehst Du, wie sehr ihr das?


                      Allerdings glaube ich, dass die Menschheit erst eine globale Katastrophe erleben muß, bevor sich etwas ändert.......und auch da habe ich Bedenken, ob es dann von Dauer sein wird und konsequent umgesetzt wird. Jedoch erfolgt eine Weiterentwicklung immer (erst) dann, wenn eine Spezies in Bedrängnis kommt - vllt. schafft es die Menschheit ja auch (vorher jedoch nicht, meiner Meinung nach)........vllt. aber auch nur übergangsweise........
                      Zuletzt geändert von November; 17.04.2011, 00:52.

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                      • #56
                        Zitat von November Beitrag anzeigen
                        Dass "die Liebe" notwendig sei, um positiv auf die Welt/die Umwelt/die Natur usw. zu wirken - das habe ich schon sehr oft und an vielen unterschiedlichen Stellen gelesen, seitdem ich in diesem Forum bin. Allerdings nutzt sich dieser Begriff ab (für mich), wenn er so oft gebraucht wird und ich habe mir auch schon überlegt, ob nicht ein anderer Begriff passender wäre, wie z.B. dass man einfach offener gegenüber der Natur (Tiere, Pflanzen und natürlich auch Mitmenschen) und sorgsamer und aufmerksamer sein sollte ......vielleicht könnte man es mit dem Wort "Achtung" beschreiben.....irgendwie finde ich das passender als "Liebe"......wie siehst Du, wie sehr ihr das?


                        Allerdings glaube ich, dass die Menschheit erst eine globale Katastrophe erleben muß, bevor sich etwas ändert.......und auch da habe ich Bedenken, ob es dann von Dauer sein wird und konsequent umgesetzt wird. Jedoch erfolgt eine Weiterentwicklung immer (erst) dann, wenn eine Spezies in Bedrängnis kommt - vllt. schafft es die Menschheit ja auch (vorher jedoch nicht, meiner Meinung nach)........vllt. aber auch nur übergangsweise........
                        Ich habe vor vielen Jahren lange Zeit über dieses Wort "Liebe" nachgesinnt, denn ich war damals der Meinung, dass dieses Wort viel zu leichtsinnig ausgesprochen wird und suchte nach Ersatz. Ich fand kein anderes Wort, das die Liebe so ausdrücken kann, wie das Wort "Liebe" selbst. Wenn man ein Herzsymbol verwendet, weiß jeder, dass "Liebe" gemeint ist und nichts anderes. Das Herz ist das wichtigste Lebens-Organ. Kein Mensch oder Tier könnte ohne ein Herz leben.
                        Beispiel Jesus: Er verwarf die 10 Gebote von Moses. Er sagte, alle diese Gebote lassen sich in einem Gebot zusammenfassen, mit "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst". Das ist für mich verständlich, da die Liebe keinem Schaden zufügen würde.

                        Die Natur, Pflanzen und Tiere sehe ich persönlich als Mitgeschöpfe an. Die Natur ernährt uns, und unsere Körper nach dem Tod ernähren sie.

                        Das Wort "Achtung" ist auch ein schönes Wort. Jedoch denke ich, dass das Wort Liebe allumfassender ist. Liebe ist (für mich) Leben.

                        Ich hoffe und wünsche uns allen sehr, dass die Menschheit zur Erkenntnis kommt, ohne weitere Weltkriege. Von Katastrophen hören wir jedes Jahr. Meistens wird Geld gespendet und nach der nächsten Katastrophe wird die letzte schon vergessen sein. So wird es vermutlich immer sein, zumindest solange kein Asteroid auf die Erde zurast. Solche Szenarien wurden mehrmals verfilmt. Ich denke, wir sollten uns alle als eine Einheit begreifen. Wir haben alle keine andere Heimat als unser Planet Erde.

                        LG

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                        • #57
                          Im Namen des Wortes "Liebe", gerade auch der Nächstenliebe, wird seit Jahrhunderten Schindluder getrieben. Man muss sich dazu nur die Geschichte des Christentums ansehen, wo ausgerechnet im Namen eines Mannes, der Liebe gepredigt hatte, andere Völker durch Krieg "bekehrt" oder Leute mit abweichender Meinung hingerichtet wurden. Da gefällt mir das Wort "Achtung" schon besser, denn es ist neutraler und beinhaltet Toleranz, verlangt also, den anderen auch dann als gleichberechtigten Mitmenschen zu achten, wenn er nicht so lebt, wie wir es gern hätten. Und: Liebe kann man nicht befehlen. Achtung dagegen schon.
                          Zuletzt geändert von Xydalona; 14.05.2011, 14:19.

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                          • #58
                            Zitat von Xydalona Beitrag anzeigen
                            Im Namen des Wortes "Liebe", gerade auch der Nächstenliebe, wird seit Jahrhunderten Schindluder getrieben. Man muss sich dazu nur die Geschichte des Christentums ansehen, wo ausgerechnet im Namen eines Mannes, der Liebe gepredigt hatte, andere Völker durch Krieg "bekehrt" oder Leute mit abweichender Meinung hingerichtet wurden. Im kleineren Rahmen sieht man es auch gerade in den Michael-Jackson-Foren, wo übereinander hergezogen wird, obwohl doch alle Parteien sagen/glauben/annehmen, dass sie Fans von einem Mann sind, der ebenfalls Liebe predigte. Aber es ist ja immer die anderen, die das nicht verstanden haben!

                            Da gefällt mir das Wort "Achtung" schon besser, denn es ist neutraler und beinhaltet Toleranz, verlangt also, den anderen auch dann als gleichberechtigten Mitmenschen zu achten, wenn er nicht so lebt, wie wir es gern hätten. Und: Liebe kann man nicht befehlen. Achtung dagegen schon.
                            Moment mal, da kann das Wort Liebe nichts dafür.
                            Ich bin der Auffassung, dass im Namen der Kirche bzw. "Gottes" oder "Allah" usw. Schindluder getrieben wurde. Da können auch die Liebes-Botschafter nichts dafür.

                            In den USA wird noch die Todesstrafe praktiziert. Und das hat nichts mit Religionen zut tun. Nach meinem Verständnis der Dinge begibt sich eine Weltmacht auf die gleiche oder noch schlimmere Stufe eines Mörders, der vielleicht nur einmal mordert, manchmal sogar versehentlich. Es geht dabei um Macht-Demonstration. So auch zu seiner Zeit die Hexenverbrennungen usw.

                            Im kleineren Rahmen wie in MJ-Foren, denke ich, dass es sehr oft zu Missverständnissen kommt. Leider hat nicht immer jeder die Zeit und/oder auch die Muse sich umfassend zu erklären. Buchstaben haben keine Mimik und auch die Smilies können falsch interpretiert werden. Mancher mag seine persönliche Probleme haben. Es kommt dazu, dass die Menschen/Fans unterschiedlich alt sind und verschiedene Interessen verfolgen.

                            In unserem System gibt es Herrscher und Diener. Die Herrscher befehlen "Achtung" und die Diener befolgen (brav und unterwürfig natürlich ). Sorry, darin kann ich keine Gleichwertigkeit erkennen.

                            Die "Liebe" kann man nicht befehlen. Liebe ist.

                            LG

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                            • #59
                              Zitat von ANGEL-OF-PEACE Beitrag anzeigen
                              Moment mal, da kann das Wort Liebe nichts dafür.
                              Ich bin der Auffassung, dass im Namen der Kirche bzw. "Gottes" oder "Allah" usw. Schindluder getrieben wurde. Da können auch die Liebes-Botschafter nichts dafür.
                              Vielleicht liegt es nicht an dem Wort "Liebe" das Schindluder damit betrieben wurde, sondern daran, dass man den Leuten vormachte, im Rahmen von etwas Gutem zu handeln. Mit einem guten Ziel - und dafür eignet sich zum Beispiel dieser Begriff ("Liebe") sehr gut.



                              In den USA wird noch die Todesstrafe praktiziert. Und das hat nichts mit Religionen zut tun. Nach meinem Verständnis der Dinge begibt sich eine Weltmacht auf die gleiche oder noch schlimmere Stufe eines Mörders, der vielleicht nur einmal mordert, manchmal sogar versehentlich. Es geht dabei um Macht-Demonstration. So auch zu seiner Zeit die Hexenverbrennungen usw.
                              Es geht um Machtdemonstration (da stimme ich Dir zu) und ich würde noch hinzufügen, dass es - besonders bei den Religionen - noch um Machtausweitung ging oder geht. Und das dann unter Machtmissbrauch. .......zum Beispiel auf die Glaubenskriege bezogen.



                              Im kleineren Rahmen wie in MJ-Foren, denke ich, dass es sehr oft zu Missverständnissen kommt. Leider hat nicht immer jeder die Zeit und/oder auch die Muse sich umfassend zu erklären. Buchstaben haben keine Mimik und auch die Smilies können falsch interpretiert werden. Mancher mag seine persönliche Probleme haben. Es kommt dazu, dass die Menschen/Fans unterschiedlich alt sind und verschiedene Interessen verfolgen.
                              Da gebe ich Dir Recht, das kommt oft vor, läßt sich aber meistens klären. Und wenn man einen User mit der Zeit ein bißchen "kennt", dann kann man auch schon besser einordnen, wie der- oder diejenige es meint. Allerdings gab/gibt es Probleme die darüber hinaus gehen und leider nicht oder nicht nur mit Missverständnissen zu tun haben (sehe ich so, weil man sich da zum Teil schon die Finger wund geschrieben hat mit Erklärungsversuchen etc.).



                              In unserem System gibt es Herrscher und Diener. Die Herrscher befehlen "Achtung" und die Diener befolgen (brav und unterwürfig natürlich ). Sorry, darin kann ich keine Gleichwertigkeit erkennen.
                              Die "Liebe" kann man nicht befehlen. Liebe ist.
                              .......ja, aber wenn die Liebe zu etwas nicht ist, dann ist sie nicht - ist es verständlich, was ich meine? Wenn man etwas nicht liebt, so kann man es aber immer noch achten......vllt. dachte Xydalona auch an etwas in dieser Richtung (?)........jedenfalls sind das meine Gedanken dazu. Und wenn immer soviel von "Liebe" geschrieben wird, dann wirkt es auf mich oftmals künstlich und mittlerweile schon sehr abgenutzt. Ich denke, dass viele Glaubensrichtungen diesen Begriff nutzen, da er bei den Leuten gut ankommt und sich gut anhört. Es erscheint mir jedoch oft nur wie eine Hülle und unecht. Ich denke, dass etwas abgestuftere Worte/Sichtweisen wie z.B. "Achtung" echter und ehrlicher sind. Das ist aber nur meine Meinung und ich will sie Dir nicht aufdrücken, Angel-of-Peace.
                              Zuletzt geändert von November; 17.04.2011, 19:24.

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                              • #60
                                Zitat von November Beitrag anzeigen
                                wenn die Liebe zu etwas nicht ist, dann ist sie nicht - ist es verständlich, was ich meine? Wenn man etwas nicht liebt, so kann man es aber immer noch achten......vllt. dachte Xydalona auch an etwas in dieser Richtung (?)........jedenfalls sind das meine Gedanken dazu. Und wenn immer soviel von "Liebe" geschrieben wird, dann wirkt es auf mich oftmals künstlich und mittlerweile schon sehr abgenutzt. Ich denke, dass viele Glaubensrichtungen diesen Begriff nutzen, da er bei den Leuten gut ankommt und sich gut anhört. Es erscheint mir jedoch oft nur wie eine Hülle und unecht. Ich denke, dass etwas abgestuftere Worte/Sichtweisen wie z.B. "Achtung" echter und ehrlicher sind.
                                Ja, genauso habe ich es gemeint.
                                Zuletzt geändert von Xydalona; 07.11.2012, 13:14.

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