thread oben

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Ereignisse in Japan

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Dann haben wir wohl beide aneinander vorbeigeredet, moni68. Ich wollte nämlich nicht sagen "Ach, ist ja alles halb so schlimm, die Natur regeneriert sich ja eh wieder in 20 Jahren." sondern lediglich greatfans Aussage noch ergänzen.

    @50lilli: Diese Arbeiter, sogenannte Liquidatoren, erhalten bis heute übrigens kaum Hilfe vom ukrainischen bzw. russischen (Als Nachfolgeinstitution der UdSSR) Staat, obwohl fast alle von ihnen arbeitsunfähig sind.

    Und noch einmal was zum Thema Tschernobyl und Sarkophag: Angeblich soll die Ukraine bis heute noch rund 3% ihres BIP für die Instandhaltung des Sarkophags von Tschernobyl ausgeben. Ende der 1990er Jahre musste der Sarkophag saniert werden weil er drohte auseinanderzubrechen, 760 Millionen Dollar mussten aufgebracht werden, die Ukraine selbst konnte gerade einmal 50 Millionen beisteuern. Außerdem werden in der Ukraine Stimmen laut die Instandhaltungskosten des Sarkophages zu reduzieren, ich weiß aber nicht ob das ukrainische Parlament zwischen den vielen Saalschlachten auch mal zu einer Abstimmung gekommen ist.
    Ich will jedenfalls damit sagen dass die japanische Wirtschaft auf Jahrzehnte hinweg stark unter den wirtschaftlichen Folgen dieses Desasters zu leiden haben wird. Ganz abgesehen von den verseuchten Gebieten die landwirtschaftlich nicht mehr nutzbar sind und die verseuchten Fischereigebiete.
    Ich beziehe mich in diesem Post nur auf die wirtschaftliche Komponente weil ich denke dass jeder weiß wie schrecklich die Auswirkungen für die dort lebende Bevölkerung sind, sie wurden ja bereits oft erwähnt. Das hat also in keinster Weise etwas damit zu tun dass ich mich nicht für die Menschen dort interessiere.

    Kommentar


    • Mit Harz und Planen gegen den Super-GAU?
      aktualisiert am 30.03.2011, 14:21 Uhr


      Im Kampf gegen den Super-Gau im Atomkraftwerk Fukushima wird immer mehr radioaktive Strahlung gemessen. Die japanische Regierung überlegt nun, die beschädigten Reaktoren mit Kunstharz zu besprühen und mit Spezialgewebe abdecken zu lassen. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert, die Sicherheitszone um das Kernkraftwerk auszuweiten.

      Derweil stieg am Kernkraftwerk Fukushima 2 am Mittwoch etwa eine Stunde lang Rauch auf. Das meldete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Betreiberfirma Tepco. Der Rauch kam laut Tepco von einer Stromverteiler-Einheit in einem Turbinenraum im ersten Stock. Er sei dann wieder verschwunden. Genaue Angaben zur Ursache des Rauchs gibt es bislang nicht. Fukushima 2 befindet sich etwa zehn Kilometer vom stärker beschädigten Krisen-AKW Fukushima 1 entfernt.


      Tausendfache Konzentration von radioaktivem Jod

      Greenpeace-Experten hatten eine erhöhte Radioaktivität nördlich von Fukushima festgestellt. Im Meerwasser vor dem Unglücksreaktor wurde eine sehr hohe Konzentration von radioaktivem Jod entdeckt. Die Radioaktivität habe das 3355-Fache des zulässigen Wertes erreicht, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo.

      Das Jod kann vor allem über Algen in die Fische und damit in die Nahrung gelangen. Die Radioaktivität wird sich nach Ansicht von Simon Boxall vom Ozeanografischen Zentrum an der südenglischen Universität Southampton durch die Meeresströmung und die Gezeiten verbreiten, allerdings stark abgeschwächt. "Sie wird in die Nahrungskette gelangen, aber nur in der Nachbarschaft", sagt Boxall voraus. Seiner Ansicht nach ist das Jod 131 sowieso nicht so problematisch, da es eine Halbwertszeit von acht Tagen hat. Viel gefährlicher sind die radioaktiven Schwermetalle Cäsium und Plutonium, die eine Halbwertszeit von bis zu 30 Jahren beziehungsweise sogar 24.000 Jahre haben.


      Partikel am Boden "festkleben"

      Um die Ausbreitung der Radioaktivität einzudämmen, will Tepco eigenen Angaben zufolge den Boden rund um die schwer beschädigten Reaktoren mit Kunstharz besprühen. Die Methode solle am Donnerstag zunächst in einem Teilbereich getestet werden, sagte Behördensprecher Hidehiko Nishiyama. Die Idee dahinter sei, die radioaktiven Partikel am Erdboden "festzukleben". Die Behörden überlegen den Angaben zufolge außerdem, einige der Reaktoren mit Zelttuch zu überdecken. Auf diese Weise könnten sich Arbeiter möglicherweise jeweils für einen längeren Zeitraum im Gefahrenbereich aufhalten.

      Ein weiteres Projekt sieht demnach vor, ein Tankschiff im Pazifik vor dem AKW ankern zu lassen, um stark radioaktiv verseuchtes Wasser aus einem Turbinengebäude und einem Tunnel in der Nähe des Reaktors 2 abzupumpen. Bisher fehlt es vor Ort an Tanks. Der französische Atomkonzern Areva will fünf Nuklear-Experten ins Krisengebiet schicken. Sie sollen die japanischen Arbeiter dabei unterstützen, das radioaktiv verseuchte Kühlwasser aus den teilweise zerstörten Reaktorblöcken herauszupumpen.


      Kan: Entwicklung ist unvorhersehbar

      Japans Ministerpräsident Naoto Kan bezeichnete die Entwicklung als "unvorhersehbar". Kan und US-Präsident Barack Obama wollen bei der Bekämpfung der Krise eng zusammenarbeiten. Die Einsatzkräfte versuchen unter kaum erträglichen Bedingungen, das AKW zu kühlen. Nach Experten-Einschätzung kann es Monate dauern, bis eine Kernschmelze endgültig abgewendet ist.

      Der hohe Jod-Wert sei "besorgniserregend", stelle jedoch keine Gefahr für die Gesundheit dar, sagte Behördensprecher Hidehiko Nishiyama. "Wir werden den Grund ermitteln und unser Möglichstes tun, um einen weiteren Anstieg zu verhindern, sagte Nishiyama. Fischfang gebe es in der Region nicht, sagte er.


      Arbeiter geschwächt

      Die Arbeiter in Fukushima sind zunehmend ausgebrannt und ihre Angst vor dauerhaften Gesundheitsschäden wächst. Das sagte ein Manager einer Vertragsfirma des Betreibers Tepco der Zeitung "Asahi Shinbun". Zwar gingen die Einsatzkräfte immer wieder in die zerstörten Reaktorblöcke, um die Reaktoren zu kühlen und einen Super-GAU zu verhindern, doch seien die Arbeiter angesichts der endlosen Schwierigkeiten zunehmend nervöser. Man achte darauf, dass Tepco die Spezialisten nicht zu hohen Risiken aussetze, sagte der Manager.

      Drei Arbeitern, die im havarierten Atomkraftwerk mit radioaktivem Wasser in Kontakt gekommen sind, geht es offenbar gut. "Wir haben sie untersucht und keine Strahlung messen können", sagte ein Sprecher der Atomsicherheitsbehörde. "Den Arbeitern geht es gut, und sie mussten nicht ins Krankenhaus." Die Techniker hatten am Dienstag versucht, eine Pumpe außerhalb von Reaktor 3 anzuschließen. Dabei ergoss sich radioaktives Wasser auf die Arbeiter und durchnässte ihre angeblich wasserdichten Anzüge bis auf die Unterwäsche. In der vergangenen Woche waren zwei Arbeiter mit Verbrennungen in ein Krankenhaus gebracht worden, nachdem sie durch radioaktives Wasser gelaufen waren.

      Messungen zeigten in dem 7000-Einwohner-Ort Iitate, 40 Kilometer nordwestlich des Kraftwerks, eine Strahlenbelastung von bis zu zehn Microsievert in der Stunde. Um Tsushima seien sogar 100 Mikrosievert pro Stunde gemessen worden. Das teilte die Organisation auf einer Pressekonferenz in Tokio mit. Durch die Strahlenbelastung erreichten die Menschen in der Region die jährliche Höchstdosis von 1000 Mikrosievert innerhalb von zehn Stunden.

      Jan van de Putte, Strahlenexperte von Greenpeace sagte: "Es ist für die Menschen eindeutig nicht sicher, in Iitate zu bleiben, vor allem für Kinder und schwangere Frauen. Sie könnten die maximal zulässige jährliche Strahlendosis in nur wenigen Tagen abbekommen." Die japanische Regierung hat bisher eine 20 Kilometer-Evakuierungszone um das Atomkraftwerk errichtet. Greenpeace fordert, die Sicherheitszone auf 40 Kilometer auszuweiten. Außerhalb der 20-Kilometer-Zone seien die Strahlungswerte zum Teil höher als in dem Evakuierungsgebiet.


      Drehender Wind bereitet Sorgen

      Sorgen bereitet den Japanern auch das Wetter. Ab Mittwoch könnten radioaktive Partikel wieder Richtung Tokio wehen: "Der Wind dreht auf Nordost", sagte Lars Dahlstrom von der Meteomedia Unwetterzentrale im Gespräch mit wetter.info. Diese Windrichtung hält den ganzen Mittwoch über an. Erst mit Ankunft eines neuen Tiefs am Donnerstag dreht der Wind dann wieder auf Nord-Nordwest, so dass er vom Land weg weht. Für Tokio bedeutet das erst einmal Entwarnung. Das Tief verlagert sich aber am Donnerstagabend, und der Wind dreht wieder nach Norden. "Das kann erneut problematisch für den Großraum Tokio werden", erklärte der Meteorologe.


      Tepco-Chef im Krankenhaus

      Der Chef des japanischen Atom-Konzerns Tepco, Masataka Shimizu, musste derweil in ein Krankenhaus gebracht werden. Tepco betreibt das Unglückskraftwerk Fukushima. Nach Angaben von Kyodo vom Mittwoch leidet Shimizu an Bluthochdruck und Schwindelgefühlen. Shimizu war bereits seit einigen Tagen nicht mehr in der Öffentlichkeit erschienen. Deshalb wurde schon über seinen Gesundheitszustand spekuliert.

      Tepco kündigte inzwischen an, die vier am schwersten beschädigten Reaktoren des Katastrophen-Kraftwerks in Fukushima endgültig stillzulegen. "Wir haben keine andere Möglichkeit, als sie auszurangieren", sagte der kommissarische Chef der Betreiberfirma, Tsunehisa Katsumata. Die Reaktorblöcke 1 bis 4 seien durch das Erdbeben vom 11. März so stark beschädigt, dass sie für die Stromerzeugung unbrauchbar seien. Insgesamt stehen in Fukushima 1 sechs Meiler. Die zwei anderen Reaktoren seien noch operationsfähig, hieß es.

      Quelle: http://nachrichten.t-online.de/atomk...45346126/index



      --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------



      Verstrahlte japanische Schiffe bald in Deutschland
      30.03.2011, 7:24 Uhr | Financial Times Deutschland


      Mitte April werden die ersten radioaktiv kontaminierten Frachter aus Japan europäische Häfen anlaufen. Reedereien und Behörden tüfteln an Notfallplänen. Doch was tun? Die Ratlosigkeit ist groß.

      Die "MOL Presence" passierte den Katastrophenreaktor Fukushima in rund 120 Kilometern Entfernung. Doch das reichte: Im chinesischen Hafen Xiamen sprangen die Geigerzähler an. Die Grenzkontrolle stellte an dem Frachter der Reederei Mitsui OSK Lines erhöhte Strahlenwerte fest. Mit 4698 Containern an Bord musste das Schiff umdrehen und sich auf den Rückweg nach Japan machen.

      Der Fall ist exemplarisch: Verstrahlte Frachter alarmieren derzeit weltweit die Schifffahrtsbranche. "Ich rechne damit, dass europäische Häfen Schiffe aus Japan wegschicken", sagt Erik van der Noordaa, Chef der Schiffsprüfungsgesellschaft Germanischer Lloyd. "In Hamburg wird man sich nicht freuen, wenn ein verstrahltes Schiff einläuft."


      Es wird ernst

      Die Zeit drängt: Die ersten möglicherweise kontaminierten Frachtschiffe aus Japan werden Europa Mitte April erreichen. Doch die Ratlosigkeit ist groß, wie man mit ihnen umgehen soll. "Das wird sehr kompliziert, und es gibt noch keine Lösung", sagt van der Noordaa. Auch Prüfunternehmen würden sich mit verstrahlten Schiffen nicht auskennen.

      Die Hamburger Hafenbehörde verhandelt derzeit mit Zoll und Innenbehörde über einen Notfallplan. "Wir haben aber den Vorteil, dass die Schiffe in der Regel zuerst einen anderen europäischen Hafen anlaufen", sagt ein Sprecher. Wahrscheinlich werde der Zoll die Frachter prüfen.


      Ratlosigkeit bei den Reedereien

      Erster Anlaufpunkt ist meist Rotterdam. Die dortige Hafenbehörde verlangt von Reedern nun, dass die Kapitäne aller aus Asien einlaufenden Schiffe ihre letzten zehn Häfen auflisten und schriftlich garantieren, dass ihr Frachter nicht strahlt. Ein Hafenteam überprüft dann die Radioaktivität an Bord. "Es ist Sache der Reeder, die Crews anzuweisen, auf der Überfahrt das Schiff und die Container zu säubern", sagt ein Sprecher. Bei geringer Kontamination reicht es oft, Deck und Containern mit Wasser und Seife abzuschrubben. So machte es die US-Navy mit einem Flugzeugträger, der vor Japans Küste durch eine radioaktive Wolke kontaminiert wurde.

      Die Reeder trifft das Problem komplett unvorbereitet. Unklar ist etwa, ab welchem Grenzwert ein Schiff als verstrahlt gilt. "Es gibt bisher keinen Plan", sagt ein Sprecher des Verbands Deutscher Reeder. Als Gesundheitsgefahr gelten die verstrahlten Schiffe derzeit nicht. An Deck der "MOL Presence" wurden 3,5 Mikrosievert pro Stunde gemessen. Zum Vergleich: Bei einem Flug von Frankfurt nach New York werden die Passagiere der doppelten Strahlendosis ausgesetzt. Was die Reedereien nicht davon abhält, Notpläne aufzustellen. So steuern die Reedereien Hapag-Lloyd, Claus-Peter Offen und Hamburg Süd Tokio nicht mehr an.

      Und Hapag-Lloyd zieht nun zusätzlich alle Container aus dem Verkehr, die sich im Umkreis von 100 Kilometern von Fukushima befinden.


      Quelle: http://wirtschaft.t-online.de/verstr...45346408/index
      Zuletzt geändert von November; 30.03.2011, 16:12.

      Kommentar


      • hab mich vorhin schon gefragt, ob der jetzt ne Stahlendosis abbekommen hat, oder ob er generell unter Bluthochdruck leidet...........naja, das macht dann so ne Krankheit sicher nicht besser, der ganze Stress, die können bestimmt nicht mehr ruhig schlafen........

        was mir grad so aufgefallen ist, wir quatschen über Japan, wir quatschen über Knut, aber kein Mensch hier redet über den Krieg oder die Krise in Libyen..........ich mein, ist ja auch nicht ganz unwichtig, und obwohl ich generell immer froh bin, wenn Deutschland nicht beteiligt ist, hier ist es echt peinlich, dass wir nicht dabei sind, und das auch nur wegen der Wahlen.............was der Typ da drüben macht ist echt nicht mehr feierlich, Krieg gegens eigene Volk, Verachtung von Menschenrechten und und und....echt peinlich für uns, dass wir uns da schön raushalten, während der Typ seine eigenen Landsleute ermordet............

        Kommentar


        • Hallo missionX,

          was mir grad so aufgefallen ist, wir quatschen über Japan, wir quatschen über Knut, aber kein Mensch hier redet über den Krieg oder die Krise in Libyen..........
          Liegt vielleicht am Titel: Ereignisse in Japan Überlegung neuen OT-Thread eröfnnen mit dementsprechenden Titel oder den hier umbenennen wobei ich glaube, dass es bei der 2.Variante es zu unübersichtlich wird.

          Liebe Grüße
          75heaven
          P.S: Libyen zieht natürlich auch nicht einfach so an mir vorüber, und bei vielen anderen sicher auch nicht.

          Kommentar


          • Wer nimmt japanische Menschen zu sich? WICHTIG!

            Hallo!

            Gestern war in unserer Tageszeitung ein kleiner Artikel über eine Organisation, die tatsächlich nach Mitbürgern sucht, die bereit sind, Menschen aus Japan zu sich zu nehmen!!!
            Da ich hier schon an einigen Stellen gelesen habe, dass einige das sofort tun würden, stelle ich hier den Link zu der Organisation ein, die in dem Artikel genannt wurde.
            Ich würde es sooooo gerne auch tun, nur haben wir nichtmal ein Kinderzimmer für unser Baby, geschweige denn Platz für ein weiteres Bett. Schade...

            Kommentar


            • Die Idee fuer eine solche Organisation ist wirklich schoen!
              Allerdings denke ich, dass da eher Menschen angesprochen sind, die tatsaechlich Wohnraum fuer eine Familie zur Verfuegung stellen koennen. - Mit einem Zimmer in der eigenen Wohnung ists wohl nicht getan.
              (Mir fallen dazu unzaehlige leerstehende Plattenbauten ein, die uebergangsweise mit wenig Aufwand dafuer genutzt werden koennten.)

              Und ich moechte zu bedenken geben, dass man sich diese Person(en) nicht aussuchen kann, mit welchen man ja dann auf unbestimmte(!) Zeit im eigenen Haushalt zusammenleben muesste.

              Bitte jetzt nicht als Miesmacherei oder Herzlosigkeit verstehen! - Ich denke aber, man muss schon aufpassen, was man sich und auch dem anderen zumuten kann, wenn man auch noch so gerne helfen moechte.
              Zuletzt geändert von Flocke; 01.04.2011, 10:35.

              Kommentar


              • guck dir das mal an, die Ruine da................
                ist hier zu sehen:


                Vorsicht!
                Es sind hochaufgelöste, große Bilder!
                Man bekommt das Grausen bei dem Anblick...........

                Kommentar


                • Und ich moechte zu bedenken geben, dass man sich diese Person(en) nicht aussuchen kann, mit welchen man ja dann auf unbestimmte(!) Zeit im eigenen Haushalt zusammenleben muesste.
                  Liebe Flocke,

                  ich denke die Menschen die sich ernsthaft dafür interessieren, wissen was sie tun. Und wir sollten AUCH bedenken, dass die betroffenen Japaner ALLES verloren haben (ALLES!) und nun aber noch um ihr Leben und das ihrer Kinder und Enkelkinder (...) bangen! Es ist aus meiner Sicht das schlimmste, was je einem Menschen zugemutet wurde, was dort geschehen ist und geschieht.

                  Kommentar


                  • "Am 11. März 2011 ereignete sich im japanischen Atomkraftwerk Fukushima 1 ein folgenschwerer Atomunfall." Dieser Satz wird Geschichte schreiben, obgleich noch völlig offen ist, wie folgenschwer der GAU wirklich sein wird. Eines steht fest: Fukushima ist ein Informationsdesaster.


                    Quelle: NTV

                    Freitag, 01. April 2011


                    Die Welt rätselt über Fukushima
                    IAEA und WHO halten Berichte zurück
                    Von Peter Poprawa

                    "Am 11. März 2011 ereignete sich im japanischen Atomkraftwerk Fukushima 1 ein folgenschwerer Atomunfall." Dieser Satz wird so oder in einer ähnlichen Form Geschichte schreiben, obgleich noch völlig offen ist, wie folgenschwer der GAU wirklich sein wird. Eines steht schon jetzt fest: Fukushima ist auch ein Informationsdesaster.

                    Die täglichen Pressekonferenzen von Tepco werden mit einer höflichen Verbeugung eröffnet.

                    Die japanische Regierung veröffentlicht in täglichen Bulletins das, was ihr die Betreiberfirma Tokyo Electric Power Company (Tepco) an Informationen zukommen lässt. So gestand Tepco erst zwei Wochen nach dem GAU einen Messfehler und die 100.000-fach erhöhte Strahlung am Reaktorblock 2 ein. Regierungssprecher Yukio Edano zeigte sich betreten und versprach, man werde die Öffentlichkeit jetzt aufrichtiger und detaillierter über den Unfall informieren.

                    In der Folge berichtet Tepco von einer partiellen Kernschmelze in dem Reaktor, obgleich diese bereits kurz nach der Wasserstoffexplosion stattgefunden haben muss. Auch dies hätte nach Meinung zahlreicher Wissenschaftler bereits unmittelbar nach dem GAU festgestellt werden müssen.


                    Auch die Angaben der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) basieren auf dem Bulletin der japanischen Regierung und den Pressekonferenzen von Tepco. Sie bündelt damit allenfalls das Wissen der Politik. Dabei war die IAEA gegründet worden, um weltweit die Sicherheit im Nuklearbereich zu überwachen und zu kontrollieren. Sie setzt sich jedoch auch explizit für die Förderung der kommerziellen Atomindustrie ein. In ihren Statuten heißt es: Das Hauptziel der IAEA ist "die Beschleunigung und die Förderung der Atomindustrie für den Frieden, für die Gesundheit und für das Wohlbefinden in der ganzen Welt".

                    Ein Maulkorb für die WHO
                    Fast nebenbei wird in diesem Text betont, dass die IAEA auch für Gesundheitsfragen im Bereich der Atomindustrie zuständig ist. Nach einem 1959 geschlossenen Abkommen zwischen der IAEA und der WHO ist die Weltgesundheitsorganisation auf dem Gebiet der Radioaktivität an die Atomagentur gebunden. Seither werden die gesundheitlichen Risiken, die die kommerzielle Nutzung der Atomenergie mit sich bringt, von der IAEA selbst "überwacht" beziehungsweise "erforscht" – und nicht mehr von unabhängigen medizinischen Behörden. Greenpeace hatte in Iitate eine hohe Radioaktivität gemessen.
                    Die Regierung lehnt eine Evakuierung weiter ab.


                    Dieses Abkommen ist nach Überzeugung der internationalen Ärztevereinigung für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) dafür verantwortlich, dass die WHO angesichts der Nuklearkatastrophe in Fukushima erneut ihre Verantwortung für die Gesundheit der betroffenen Menschen nicht wahrnimmt. "

                    Die WHO trägt durch das Abkommen von 1959 einen Maulkorb und versagt in Japan genauso wie 1986 in Tschernobyl oder nach den Einsätzen von Uranmunition in den Kriegen gegen Irak 1991 sowie gegen Serbien 1999", sagte die bei der IPPNW engagierte Ärztin Dörte Siedentopf im Gespräch mit n-tv.de.

                    Sie verweist darauf, dass die Aktivisten der Organisation "IndependentWHO" seit vier Jahren vor der Zufahrt der WHO-Zentrale in Genf für die Aufkündigung des über 50 Jahre alten Abkommens mit der IAEA protestieren. Auf deren Plakaten sei zu lesen "Beendet endlich dieses schamlose Abkommen!" und "Erinnert euch an den hippokratischen Eid!". "Die Mahnwachen stehen rund um die Uhr an jedem Tag, seit nunmehr vier Jahren. Da stehen Franzosen, Deutsche, Schweizer, Briten. Das muss doch zum Nachdenken anregen."

                    Eigentlich sei es jetzt die Aufgabe der WHO, eigenständige Initiativen und Maßnahmen zu ergreifen, um die japanische Bevölkerung vor den gesundheitlichen Folgen radioaktiver Kontamination zu schützen, sagte die Ärztin.

                    "Aus den Erfahrungen von Tschernobyl weiß auch die WHO von den Folgen der Radionuklide. Es werden ja nicht einmal Schwangere oder Mütter mit Kindern aus der Gefahrenzone rund um das AKW Fukushima gebracht."

                    IAEA hält Berichte zurück
                    Die IPPNW setzt sich seit langem für eine Aufhebung des Abkommens von 1959 ein. Sie kritisiert, dass "die IAEA bei ihren Untersuchungen über die gesundheitlichen Folgen der Tschernobyl-Katastrophe kritische Informationen unterdrückt." So waren die Gesundheitsfolgen von Tschernobyl Thema zweier größerer UN-Konferenzen, 1995 in Genf und 2001 in Kiew. Die Berichte dieser beiden Konferenzen blieben jedoch unveröffentlicht
                    .

                    Nur vereinzelt gibt es Proteste gegen Tepco wie hier in Tokio.

                    Veröffentlicht wurde hingegen der Bericht des von der IAEA dominierten "Tschernobyl-Forums" aus dem Jahr 2005, der im Vergleich zu anderen Studien von einer viel geringeren Opferzahl ausging.

                    Eine Vielzahl von epidemiologischen Forschungen, "die eine weit höhere Sterblichkeit und eine Zunahme genetischer Schäden belegen", seien darin ignoriert worden, so die IPPNW.


                    In einer Pressemitteilung zum 20. Tschernobyl-Jahrestag sprach die IAEA von 50 Strahlentoten in Tschernobyl und teilte mit, dass auch künftig höchstens mit 4000 zusätzlichen Krebs- und Leukämietoten zu rechnen sei. Wissenschaftler sind jedoch der Meinung, dass neue Mutationen, die bei Menschen auftreten, für sie selbst wie für ihre Nachkommen schädlich sein werden.

                    Jonglieren mit Opferzahlen
                    Der Biologe Alexej Jablokow kritisierte die Angaben von IAEA und WHO zu den Toten von Tschernobyl scharf. Jablokow, einer der bestinformierten und angesehensten Experten in Sachen Tschernobyl, spricht von zwei Methoden, die Zahl der Opfer zu berechnen. Die erste geht von der Gesamtdosis aus, die die Bevölkerung abbekommen hat und die zweite geht von den tatsächlich ermittelten Todesopfern aus. Beide liegen bei rund einer Million Tschernobyl-Toten, wobei die erste Methode in einer B-Variante auch noch künftige Tote einrechnet und dabei auf bis zu 1,8 Millionen weltweit kommt. Der Biologe weist darauf hin, dass nach dem Super-GAU von Tschernobyl nur 43 Prozent der Radioaktivität in den früheren Sowjetrepubliken niederging.

                    Blick auf die havarierten Reaktorblöcke in Fukushima 1.

                    Während die IAEA keinen wissenschaftlichen Hinweis auf Neuerkrankungen oder Todesfälle infolge der Strahlenbelastung sieht, verweist Jablokow auf die drastisch davon abweichenden Angaben der Liquidatoren-Vereinigungen. Allein bei den Liquidatoren – also den Aufräumarbeitern in Tschernobyl – gebe es bisher 112.000 bis 125.000 Tote bei insgesamt 830.000 Helfern. Die durchschnittliche Lebenserwartung der inzwischen Verstorbenen liege bei rund 43 Jahren. 94 Prozent der Aufräumarbeiter seien heute erkrankt, vorwiegend an Nicht-Krebs-Erkrankungen.

                    Genetische Schäden erst in der Entwicklung

                    Über Nicht-Krebs-Erkrankungen erfährt die Öffentlichkeit wenig, genauso wie über genetische Auswirkungen der Strahlenbelastung durch Tschernobyl. "Die Zahl der betroffenen Menschen ist hoch und Politiker möchten vermeiden, dass Gesundheitsschäden dieser Art womöglich auch in ganz anderen Zusammenhängen als strahlenbedingte Berufskrankheiten anerkannt werden müssen. Hintergrund sind mögliche Entschädigungszahlungen", berichtet Dörte Siedentopf. Hätten IAEA und WHO die zahlreichen Studien über Tschernobyl anerkannt, wären sie nach Meinung der Ärztin verpflichtet gewesen, sich an der Beseitigung der Folgeschäden zu beteiligen – mit ganz viel Geld und Hilfsmaßnahmen. "Damit bleibt Tschernobyl auch 25 Jahre nach dem Super-GAU ein lokales Problem Russlands, Weißrusslands und der Ukraine." Weite

                    Landstriche im Nordosten Japans hätten nach Meinung von Strahlenexperten bereits evakuiert werden müssen.

                    Seit den 1970er Jahren wisse man, dass ionisierende Strahlung nicht nur Krebs verursacht, sondern auch zu genetischen Schäden führt. Diese Schäden würden schon durch niedrigste Dosen ausgelöst. Laut IPPNW gab es in den letzten Jahren wesentliche neue Forschungsergebnisse – non-target effects, genomische Instabilität und den Bystander-Effekt. Diese Effekte würden die bisherigen Vorstellungen über die Mechanismen der Strahlenschädigungen grundlegend verändern, auch wenn davon noch nicht alles bis in das letzte Detail geklärt sei.

                    Gefahren werden ausgeblendet
                    Fehlende Informationen – wie im Fall Tschernobyl oder jetzt Japan – würden sich laut IPPNW Regierungen sogar zunutze machen. So solle das Thema Tschernobyl in Russland, Weißrussland und der Ukraine zu den Akten gelegt werden: Armut, ungesunde Lebensweise und psychische Krankheiten stellen angeblich ein viel größeres Problem dar als die Verstrahlung, heißt es. Die gesperrten Gebiete sollen demnach zügig wieder in den Wirtschaftkreislauf eingegliedert werden, sogar von einem Touristikprogramm für die Sperrzone sei die Rede. In Weißrussland sei ein neues Atomkraftwerk in Planung – da spreche die Regierung ungern über die Risiken der Atomenergie für die Gesundheit.

                    Der zerstörte Reaktor in Tschernobyl.

                    Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Ärztevereinigung IPPNW das Interview mit dem russischen Umweltpolitiker Alexej Jablokow mit dem Titel "Ein zweites Tschernobyl rückt näher" überschrieb und am 7. März, also vier Tage vor dem Reaktorunglück in Japan, veröffentlichte. Jablokow kritisierte die offizielle Lesart der Atomindustrie, wonach sie aus Tschernobyl gelernt und ihre Atomkraftwerke sicherer gemacht habe. Er verweist darauf, dass "trotz der Nachrüstungen die Zahl der Unfälle und Vorkommnisse nicht zurückgeht". Der Grund sei, dass die Anlagen insgesamt älter und deren Laufzeiten verlängert würden. Aber schließlich könne man aus einem alten Auto kein neues machen. "Deshalb rückt ein zweites Tschernobyl nicht weiter weg. Im Gegenteil: Es kommt näher." Vier Tage später sollte Jablokow auf schreckliche Weise recht bekommen.

                    Kommentar


                    • Was mich ankotzt: Sarkozy wirbt in Tokio weiterhin für die Atomkraft!!!. Also zynischer geht´s wohl nicht mehr.
                      Ich würde dem kleinen Wicht ein Endlager in seinen Garten bauen. Dann hat er wahrlich eine strahlende Zukunft.

                      Kommentar


                      • .. ich glaube, wir alle ahnen, dass es weit mehr opfer geben wird, als uns jetzt öffentlich prsigegeben werden.
                        die erdbeben - und tsunamiopfer sind schon eine zahl, diem an mit normalem verstand gar nicht begreifen kann.
                        aber es wird noch schlimmer kommen - und ich frage mich, wie man auf die völlig wahnsinnige idee kommt,
                        die weltöffentlichkeit mit falschen, geschönten informationen zu füttern.
                        und die nervösen, aber kerngesunden arbeiter- wer soll den blödsinn glauben? für wie dumm hält man die
                        menschen eigentlich? ... ich kann das gar nicht fassen... die werden mit der verstrahlten brühe bis auf die haut durchnässt -
                        aber strahlen nicht?! erstaunlich. war da vielleicht der geigerzähler kaputt? ... und zu denken geben darf einem auch, dass
                        ein schiff, das 120km entfernt an der katastrophe vorbeifuhr, verstrahlt war ( klar.. so ein arbeiter vor ort bleibt
                        dann völlig unbelastet...) ... sollte da gar was von der brühe ins meer geraten sein... ?
                        dann hatte man den unglaublichen plan, das wasser in schiffe abzupumpen - was soll das werden? der fliegende holländer?
                        oder versenkt man diese schiffe dann zu ehren und zu gesichtswahrung der nation irgendwo ganz weit draußen?
                        ... nachrichten gucken ist einfach völlig für'n ...popo, wahrheiten sind da nicht zu erwarten.

                        Kommentar


                        • Bri, die Geigerzähler waren nicht kaputt. Die hatten gar keine - oder wie man jetzt lesen kann "nicht genug Strahlungsmessgeräte für alle Arbeiter vorhanden".

                          Selbst mit aller versuchten Sachlichkeit, werfen sich auch bei mir immer mal wieder Fragen auf -
                          Wenn Leichen im 20 km Radius nicht geborgen werden können, weil man den Helfern usw. die radioaktive Strahlung nicht zumuten kann, dass man die Leichen weder verbrennen noch beerdigen kann zzt. und sie erst dekontaminiert werden müssen, dann sind die Arbeiter vor Ort natürlich nicht gefährdet? Und im Umkreis von über 20 km auch keiner? HÄ???

                          Und wieso ist der "Störfall" auf Stufe 5 der INES Skala eingestuft worden von einer Behörde, die an der Förderung und dem Ausbau der Atomenergie beteiligt ist? Der IAEA. Können die nicht lesen?

                          Und wieso fragt man, ob der GAU oder Super GAU noch verhindert werden kann, wenn die japansiche Regierung davon redet, dass die Lage derzeit nicht zu kontrollieren ist?
                          Zumal die Skala 5 ja auch einen Störfall/Unfall, GAU vorsieht, dessen Auswirkungen zum Großteil innerhalb der Anlage bleiben und außerhalb zu keiner größeren Gefahr wird.
                          Dann sind das alles simulierende strahlende Leichen?
                          Und dann wird tatsächlich immer noch gesagt: Der Kampf gegen den GAU.
                          Das war jetzt also nur ein Störfall ohne Auswirkung?

                          Aber nachdem man der deutschen Öffentlichkeit wohl klar gemacht hat, dass hier wieder nur mal sinnlose Panik herrscht, will wohl keiner der erste sein, der so böse Wörter wie Super GAU in den Mund nimmt. Alles nur dumme Hysterie.
                          Keine akute Gefahr. Nee - so schnell stirbt es sich auch nicht, manche leiden auch nur erst in zig Jahren drunter. Waren dann vermutlich wieder alles Raucher und Säufer, die dann sterben. Vorallem die Kinder.

                          Da hat man mal lieber eine Woche lang über "Erfolge" berichtet, wie es brennt Licht im Schaltraum und es gibt stärkere Batterien für die Taschenlampen. Das sich die (teilweise) Kernschmelze mit Gartenschlauchmethoden
                          (im Verhältnis gesehen, was die Brennstäbe zur Kühlung wirklich brauchen und was an Wasser auch mit nunmehr Highttech Pumpen zugeführt wird) so langsam nach unten durchfrisst, dass sieht ja keiner und wer misst es
                          denn bitte auch noch vor Ort. Von den hoffnungsvollen Ankündigungen, die regulären Pumpen des AKWs wieder in Betrieb zu nehmen, redet kein Mensch mehr.... ACH?

                          Sachlich aber auch informativ berichten? Das muss dann mal wieder Greenpeace machen und den Spinnern glaubt ja eh keiner...... Und die paar Experten, mein Gott, wer hört da schon noch in.
                          Dann mal lieber "Ruhe bewahren" wie nach Tschernobyl. Da hat ein Politiker auch Milchpulver vor laufender Kamera gegessen. Das man später heraus bekam, dass es Pudingpulver war, wenn juckt´s.

                          Interessant ist auch die Info (für die, die den billigen, sauberen Strom bevorzugen) - die Kosten für den "Störfall" kann TEPCO nicht tragen. Risiko trägt der Staat, die Gewinne sind privat.
                          Jedes abgeschriebene AKW in D macht im übrigen ca. 1 Million Gewinn.... pro Tag! Die Kosten der ca. 8300 Tonnen! hoch radioktiven Atommüll für die "Zwischenlagerung" so ca. 500 Jahre lang, trägt aber die Allgemeinheit. Nach 500 Jahren muss man sich dann Gedanken für eine Endlagerung machen. Aber da bis dahin noch lange hin ist bin ich für mehr AKWs und weiter so! Ich könnte kotzen.
                          Nach ca. 100.000 Jahren kann man dann von dem Rest immer noch etliche Atombomben bauen und die brauchen wir dann auch um den Rest dann in die Luft zu jagen.

                          Es braucht kein Fukushima um darüber nachzudenken, dass man nicht nur andere Wege suchen muss sondern auch die, die in der Schublade liegen und nicht maximale Gewinne garantieren, auch endlich mal versucht anzugehen. Oder ist das jetzt zu reaktionär und hysterisch?

                          IPPNW-Hintergrundinfos: Atommüll, Atomendlager, Zwischenlager, Gorleben, Gesundheitsfolgen, Freimessung, Sicherheit, Nukleare Kette


                          JA! Es geht ja nicht von heute auf morgen - aber es geht - sonst geht vielleicht! irgendwann nichts mehr. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Unfalls liegt nach bisherigen Berechnungen (von wem?) immer im Bereich von Lottogewinnen - es soll aber Leute geben, die gewinnen im Lotto.

                          Kommentar


                          • Zitat von markus30musik Beitrag anzeigen
                            Was mich ankotzt: Sarkozy wirbt in Tokio weiterhin für die Atomkraft!!!. Also zynischer geht´s wohl nicht mehr.
                            Ich würde dem kleinen Wicht ein Endlager in seinen Garten bauen. Dann hat er wahrlich eine strahlende Zukunft.
                            Gestern habe ich auf dem Nach-Hause-Weg im Auto einen Radiobericht zu den Hintergründen des Sarkozy-Besuchs in Japan gehört - es ging dabei u.a. um einen MOX-Brennelemente-Hersteller namens Areva im französischen La Hague (MOX=Mischoxid). Da ich das nicht mehr im Detail im Gedächtnis behalten habe, habe ich gegoogelt und zwei Artikel mit im Prinzip demselben Inhalt gefunden.......

                            PARIS taz | Atomausstieg ist tabu

                            Die französische Staatsführung ist überzeugt, ihre AKWs seien die sichersten. Hinter der japanischen Katastrophe werden Vorteile für die nukleare Industrie Frankreichs gewittert.
                            VON RUDOLF BALMER

                            Für den französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy ist ein Ausstieg aus der Atomkraft kein Thema. Während Umweltschützer und Oppositionspolitiker eine Debatte über ein Moratorium oder einen zeitlich gestaffelten Ausstieg verlangen, wirbt der Staatschef weiter für die französische Nuklearindustrie: "Wenn wir Aufträge nicht erhalten haben, dann darum, weil wir am teuersten sind. Und wir sind die Teuersten, weil wir die Sichersten sind", folgerte er am Montagabend in Anspielung auf einen 20-Milliarden-Auftrag in den Vereinigten Emiraten, den ein südkoreanischer Konzern den Franzosen weggeschnappt hatte.

                            Mit Japans Anlagen möchte Sarkozy die Reaktoren in Frankreich nicht vergleichen, da die neue Generation viel mehr Sicherheit biete: "Wir haben eine Doppelverschalung. Das bedeutet, dass eine Boeing-747 auf das Kraftwerk stürzen kann, und dem Reaktor passiert nichts."

                            Auf seinen Auslandsreisen war Präsident Sarkozy darum stets ein unermüdlicher Handelsvertreter der französischen Atomindustrie, und daran gedenkt er auch nach Fukushima nichts zu ändern. Auf die makabre Idee, dass die Tragödie in Japan "unserer nuklearen Industrie nützen kann", kam Sarkozys Sonderberater und Ghostwriter Henri Guaino.

                            Premierminister François Fillon stört es nicht, wenn die Staatsführung an Konkurrenzvorteile denkt, "unanständig" findet er es, wenn jetzt französische Atomgegner einen Ausstieg aus der Atomkraft fordern. In einem Land, das 80 Prozent seiner Elektrizität aus 19 AKWs mit 58 zum Teil über dreißig Jahre alten Reaktoren bezieht, soll es ein Tabu bleiben, über einen Atomstopp auch nur zu diskutieren!

                            Auch die oppositionellen Sozialisten glauben mehrheitlich an das Dogma, dass Frankreichs Energieversorgung mit der Atomkraft steht oder fällt. Die Grünen bleiben darum mit ihrer Forderung nach einer landesweiten Debatte und einem Referendum über einen Ausstieg bis in 25 oder 30 Jahren ziemlich allein.


                            Keine "Low-cost"-Reaktoren

                            Eine Debatte finden zwar auch Industrieminister Eric Besson und Umweltministerin Nathalie Kosciusko-Morizet sinnvoll. Ein möglicher Verzicht auf die Kernenergie soll aber ausgeklammert bleiben. Unter dem Druck einer wachsend skeptischen Öffentlichkeit hat Fillon schließlich eine Überprüfung der Katastrophenschutzvorkehrungen und Sicherheitsnormen in allen 19 Anlagen angeordnet. Mehrere davon liegen in Zonen mit seismischen Präzedenzereignissen.

                            Zu den ersten französischen Unternehmen, die ihr Personal aus Japan heimfliegen ließen, gehörte der staatliche Atomkonzern Areva, dessen Vorsitzende Anne Lauvergeon einräumt, man könne Lehren aus den Vorfällen in Japan ziehen: Die Wellen des Tsunami seien dort um einen Meter höher gewesen, als das Sicherheitsdispositiv im Maximalfall angenommen habe. In Frankreich habe man nach der Erfahrung von Überschwemmungen bei Unwettern Dämme erhöht.

                            Obwohl in Frankreich kein Tsunami-Risiko und eine weit geringere Erdbebengefahr bestehe als in Japan, habe man die Sicherheitsvorkehrungen so erhöht, dass sie den maximalen seismischen Präzedenzfällen mehr als genügend entsprächen. Die Technologie sei selbst für den Fall einer Fusion der Brennstäbe besser gewappnet.

                            "Die Welle des Schocks"Für Areva komme es nicht infrage, "Low-cost"-Reaktoren zu bauen. Sie habe es abgelehnt, Nukleartechnologie in Länder zu liefern, wo die erforderlichen Sicherheitsgarantien nicht existieren. Das hat ihr wütende Reaktionen der Staatsführung eingebracht. Denn Frankreichs Exportchef Sarkozy hatte bezüglich Libyen erklärt: "Frankreich ist bereit, allen Ländern zu helfen, die sich mit ziviler Atomenergie ausrüsten wollen. Es gibt nicht eine Zukunftsenergie nur für westliche Staaten, auf die Länder des Orients keinen Anrecht hätten."
                            Quelle: http://www.taz.de/1/zukunft/umwelt/a...tieg-ist-tabu/



                            Japan
                            Areva stoppt Atomlieferung
                            Stefan Brändle

                            Die Ankündigung klingt so surreal wie unnötig: Areva „verschiebt“ eine vorgesehene Lieferung von Kernbrennstoff in den havarierten japanischen Atommeiler Fukushima. Die Chefin des französischen Unternehmens, Anne Lauvergeon, begründete dies mit der "Naturkatastrophe" in Japan. Wie schon 2010 hätte Areva im April eine Ladung "Mox" per Schiff an den dortigen AKW-Betreiber Tepco schicken sollen.

                            Dieses Gemisch aus Plutonium und Uran kommt in 21 französischen und zehn deutschen Reaktoren, aber auch in Japan zum Einsatz. Es ist energiereicher als normaler Kernbrennstoff, setzt bei einem Unfall aber auch mehr radioaktive Gase frei und verlangt wegen der großen Hitzeentfaltung mehr Kühlwasser. Deshalb protestieren deutsche Umweltschützer seit Jahren gegen die Castortransporte nach Gorleben - und deshalb erklärt nun das französische Anti-AKW-Netz "Sortir du nucléaire", der Einsatz von Mox drohe eine nukleare Katastrophe in Fukushima zu beschleunigen.

                            Eine Sprecherin der für die Herstellung zuständigen Areva-Tochter Melox in Südfrankreich meinte am Mittwoch, die Verwendung von Mox habe "unseren Experten zufolge" keine besondere Auswirkung auf die Vorgänge in Fukushima. In den USA läuft wegen der Gefährlichkeit von Mox allerdings seit Jahren ein Verbotsverfahren. In Fukushima wurde das hochempfindliche Plutoniumgemisch im August 2010 in den dritten Reaktor eingespeist.

                            Die drohende Atomkatastrophe erschüttert bei Areva nicht nur die Mox-Produktion. Der 2001 aus Framatome und Cogema entstandene Konzern liefert nämlich die ganze Kette der Kernenergie; in seinen westafrikanischen Minen baut er Uran ab, in der nordfranzösichen Anlage La Hague produziert er Brennstäbe und bereitet benutztes Kernmaterial aus der ganzen Welt wieder auf, um es in einer letzten Phase zu entsorgen. Dazu baut und wartet Areva Atommeiler auf der ganzen Welt. Sein Japan-Geschäft beträgt sieben Prozent des Umsatzes von insgesamt 11 Milliarden Euro. Bis vor kurzem noch feierte Lauvergeon in den höchsten Tönen die "Renaissance der Atomkraft". Dazu gehörte ihrer Meinung nach auch der Druckwasserreaktor EPR, auch "AKW der dritten Generation" genannt, der sogar den Absturz eines Flugzeuges auf den Meilerkern überstehen würde, wie die 51-jährige Französin sagte.

                            Seit einiger Zeit mehren sich nun aber bei den beiden EPR-Pionierbauten in Finnland und Nordfrankreich die Probleme und Verzögerungen. Areva und Electricité de France (EDF) mussten dafür schon mehrere hundert Millionen Euro zurücklegen. Auch der Bau herkömmlicher Reaktoren ist für Areva nicht mehr rentabel. Der französische Staat, Eigentümer zu 97 Prozent, musste 2010 Areva bereits 2010 mit fast einer Milliarde Euro rekapitalisieren. Dies genügt aber nicht, wird doch der Finanzbedarf Arevas bis mindestens 2012 auf jährlich 2,5 Milliarden Euro geschätzt. Lauvergeons Mandat dürfte diesen Sommer nicht erneuert werden.

                            Nun stellen die Vorgänge in Japan aber auch das umstrittene Mox-Geschäft in Frage; außerdem wird Areva um Bauaufträge etwa in indischen Atomkraftwerken kommen. In den letzten Tagen verlor das Börsenzertifikat des Unternehmens siebzehn Prozent an Wert.

                            Gestern stoppte der Abwärtstrend, nachdem die EU beschlossen hatte, alle Atommeiler der 27-Mitgliedstaaten einem "Stresstest" zu unterziehen. Das könnte Areva zu Renovationsaufträgen verhelfen. Der Spezialberater von Präsident Nicolas Sarkozy, Henri Guaino, freut sich denn auch, die im Zuge des japanischen Bebens fälligen Sicherheitsbestrebungen "dürften unsere Nuklearindustrie eher begünstigen".
                            Quelle: http://mobil.fr-online.de/cms/home/n...l/-/index.html


                            Dann habe ich gestern abend in der Sendung Panorama (ARD) noch einen Beitrag zum angeblich billigen Atomstrom gesehen. Es geht darum, dass die Risiken im Falle eines GAUs in Deutschland (bzw. die daraus entstehenden Schäden) nur in ganz geringem Rahmen über eine entsprechende Versicherung abgedeckt sind. Ansonsten wäre Atomstrom kaum zu finanzieren, da der Preis auf diese Weise künstlich niedrig erscheint. Im Falle eines GAUs würden dann mal wieder die Steuerzahler zur Kasse gebeten. Hier kann man sich das Video zum Beitrag nochmal ansehen (leider kann ich keine URL finden, deswegen verlinke ich direkt auf die Seite): http://daserste.ndr.de/panorama/media/panorama1249.html
                            Zuletzt geändert von November; 01.04.2011, 18:19.

                            Kommentar


                            • Polen, Russland, China, Finnland und viele andere Staaten nehmen in den nächsten Jahren ebenfalls weitere Atomkraftwerke in Betrieb. Dort gilt Atomkraft als saubere und sichere Energie, viele Menschen ziehen extra in die Nähe von Atomkraftwerken weil sie wissen dass diese Regionen neue Arbeitsplätze bieten werden.
                              Dabei bräuchten manche dieser Staaten gar keine zusätzlichen AKWs. Russland beispielsweise will seine Erdgasexporte nicht reduzieren und auf schmackhafte Devisen verzichten, deshalb sollen bis 2025 30 bis 40 neue Atomkraftwerke ans Netz gehen. Die russischen Energieriesen wie Rosneft und RAO UES schicken lieber neue AKWs ans Netz als Exporte zu verringern. Gewinndenken spielt da eine ganz große Rolle.

                              Kommentar


                              • Zitat von swie Beitrag anzeigen
                                Die russischen Energieriesen wie Rosneft und RAO UES schicken lieber neue AKWs ans Netz als Exporte zu verringern. Gewinndenken spielt da eine ganz große Rolle.
                                Das ist die Gier, @swie und @alle anderen, die menschliche Gier. Damit wird die Menschheit sich selbst zugrunde richten (......und dabei andere Lebwesen mitreißen).

                                Kommentar

                                thread unten

                                Einklappen
                                Lädt...
                                X