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Ab wann ist ein Mensch tot?

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  • Das finde ich auch interessant, wie es wohl in anderen Ländern gemacht wird. Ich weiß wohl im Amerika haben die das auf dem Führerschein stehen, da steht dann Donor oder so drauf. Eine gute Idee wie ich finde, hat man den Führerschein doch eh immer bei sich.
    Das man in manchen Ländern das als selbstverständlich ansieht, dass man die Organe entnimmt, finde ich natürlich gut, aber da würden mich jetzt manche für in der Luft zerreissen
    Traurig finde ich es immer, dass viele sich erst dazu entscheiden, wenn sie so einen Fall in der Familie haben, und das Leid selbst mitkriegen. Es reicht doch zu wissen, dass in diesem Augenblick gerade Menschen sterben, nur weil so viele Angst haben oder sich damit garnicht beschäftigen oder einfach egoistisch sind, und sagen alles meins, nehm ich alles mit! Aber wehe dem die brauchen Hilfe oder ihre Kinder, dann ist das Geschrei groß warum keiner hilft. Wenn einer sagt er will nicht spenden und aber auch selbst kein Organ kriegen, finde ich es in Ordnung.

    @Dreamerdancer: Ich war beim lesen etwas irritiert Die Mutter wurde angefahren und der Tochter wurden die Organe entnommen?
    (ich glaub jetzt hab ich´s begriffen, der Opa von dem Mädchen ist dann vor Gericht gegangen. Ist noch zu früh zum denken für mich )

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    • Zitat von Nefsche Beitrag anzeigen
      @R.I.P
      deine Mail hat mich - aufgrund unserer Vorgeschichte sehr überrascht ... ich werde dir morgen antworteen - heut bin ich zu platt... Sorry!!!
      ...
      Liebe Nefsche,
      unsere sogenannte vorgeschichte ist, was mich betrifft, nicht in den stein der geschichte gemeisselt .
      Die vorgeschichte hat gerade so lange bestand und nährendes, im guten wie im schlechten, wie wir es beide zulassen.
      Von daher ...
      Zuletzt geändert von rip.michael; 15.06.2012, 08:25.

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      • Es reicht doch zu wissen, dass in diesem Augenblick gerade Menschen sterben, nur weil so viele Angst haben oder sich damit garnicht beschäftigen oder einfach egoistisch sind, und sagen alles meins, nehm ich alles mit! Aber wehe dem die brauchen Hilfe oder ihre Kinder, dann ist das Geschrei groß warum keiner hilft.
        Liebe Arwen,

        ich bin zwar davon (GsD) bislang nicht betroffen, aber ich könnte mir dennoch vorstellen, dass Angehörige sich nicht deswegen erst Gedanken machen, weil es eines Tages einen lieben Menschen aus der Familie betrifft, dieser ihnen natürlich nicht egal ist und alle anderen Menschen (im Umkehrschluss) ihm bisher egal waren. Ich glaube vielmehr, dass das Thema DANN erst bei manchem präsent wird...dass man sich vorher einfach keine Gedanken dazu gemacht hat...ohne dabei eine Gleichgültigkeit empfunden zu haben für "die anderen".

        Ist vielleicht ein schwacher Vergleich, aber wenn ich mitbekomme, wie irgendwo ein Rettungswagen hält und ein Mensch darin offensichtlich um sein Leben kämpft, dann bin ich in dem Moment sehr ergriffen davon, bin in meinen Gedanken ganz bei ihm und bete für ihn. Aber dennoch denke ich nicht ständig an Menschen, die gerade um ihr Leben kämpfen, weil das irgendwo immer der Fall sein wird...

        Ich hoffe, es ist zu verstehen, was ich meine. Nicht jedem Mensch, der sich erst Gedanken um Organspende macht, wenn sein Angehörger betroffen ist, sind andere Menschen, die auch ein Organ brauchten, egal! Aber es war zuvor vielleicht einfach nicht so präsent.
        Zuletzt geändert von SMILE-77; 14.06.2012, 12:18.

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        • Genauso ist es, liebe SMILE77, dieses Thema war vorher nicht so präsent.

          Es hat mit mangelnder Aufklärung zu tun. Es geht um einer freiwilligen Entscheidungslösung. Mehr Akzeptanz kann es durch Transparenz geben.

          80% der Organspender sind Frauen. 80% der Organempfänger sind Männer.

          Wir haben gemeinsam die Aufgabe, uns mit diesem Thema zu beschäftigen. Darum geht es.

          Hört bitte selbst:




          Andere Beiträge lese ich später.

          LG

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          • Danke liebe AoP für's einstellen des vid mit der rede von Herrn Trittin.
            Er gebrauchte darin mehrmals den begriff 'zumutung'.

            Ein landläufig eigentlich eher negativ besetzter begriff.
            Erfahren wir doch so etwas wie zumutung meist von aussen, es wird uns etwas zugemutet und wir beantworten es oft mit einer ablehnung, weil uns die zumutung a) nicht in den kram passt und wir b) nicht willens oder in der lage sind, die bürde der zumutung ohne weiteres aufzunehmen.
            Ist es nicht so, dass wir uns oft quasi zu etwas genötigt sehen, wenn uns jemand mit einer zumutung kommt?

            In Trittins rede wird sehr deutlich, dass staatlicherseits jedem mündigen bürger auferlegt werden soll, sich mit dem thema organspende zu befassen und seine eigenen schlüsse und entschlüsse daraus reifen zu lassen, die stets variabel bleiben sollen. In aller freiheit in allen richtungen.

            So schwindet für mich diese mutmassliche negativbesetzung des begriffs zumutung auf ein kaum noch wahrnehmbares mass. Und so wird aus der zumutung eine zu-mut-ung, die nicht mehr aber auch nicht weniger beansprucht, als dass jeder persönlich sich mut macht des gedanklichen befassens wegen.
            Denn selbstverständlich beansprucht es mut, über das eigene, möglicherweise geringfügig beschnittene lebensende nachzudenken, ganz gleich, ob und wie eine entscheidung ausfällt.

            Herr Trittin nannte m.e. einen weiteren sehr wichtigen punkt, der ein hinwendung zum thema organspende nötig macht.

            Wenn es so ist, dass ich mich deutlich und dokumentiert für eine organspende ausspreche und sie im falle eines falles ausdrücklich zulasse, und wenn es so ist, dass vielleicht mein lebenspartner, meine kinder sich persönlich an eine völlig andere, eigenständigen auffassung gebunden sehen, dann nehme ich ihnen mit meinem 'Ja' auf dem spenderausweis einen möglicherweise zermürbenden und gegen die eigene auffassung gehenden entscheidungsfindungsprozess ab.

            Mehr verwirklichung einer eigenständigen entscheidung geht gar nicht, wenn man selbst die möglichkeiten ausschöpft, dass dritte nicht ungewollt mit in den entscheidung einen selbst betreffend, hineingezogen werden. Möglicherweise wird trotz gespräche mit den lieben fern eines ernstfalls immer eine kluft bleiben, die aber dann GsD keinen einfluss auf die eigene entscheidung und umsetzung hätte.

            Klare patente zu schaffen, resultiert also nicht nur darin, einem menschen in überlebensnot zu helfen, es zwingt auch dritte nicht in entscheidunsnöte. Der einsatz ist möglicherweise ein stückchen eigenes, maschinenabhängiges leben, das ich als nicht mehr bewusstes leben für mich annehmen kann, da es kein zurück dahin gibt. Ein existieren vielleicht, aber kein leben.

            Auch das soll wieder niemanden überzeugen, ist völlig frei vom missionsgedanken.

            Ich bin sehr froh, dass stets andere facetten in die diskussion gelangen, die erlauben, den eigenen standpunkt zum gewinn einer anderen sichtweise zu wechseln, ohne ihn als basis zu vernachlässigen.
            Zuletzt geändert von rip.michael; 14.06.2012, 18:34.

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            • Zitat von rip.michael Beitrag anzeigen
              Ich bin sehr froh, dass stets andere facetten in die diskussion gelangen, die erlauben, den eigenen standpunkt zum gewinn einer anderen sichtweise zu wechseln, ohne ihn als basis zu vernachlässigen.
              Danke, liebe rip.michael, für die Interpretation der Rede von Jürgen Trittin und Deine neugewonnene Sichtweise.

              Ich bin auch sehr froh, dass wir dieses Thema gemeinsam aus den zahlreichen Facetten beleuchten, diskutieren und kennenlernen, frei von Missionsgedanken.

              Vielleicht hätte ich auf der ersten Seite mit dieser Rede beginnen sollen, aber da waren meine Gedanken woanders, nämlich "ab wann ist ein Mensch tot".

              Ich sah mich ja auch genötigt, darüber nachzudenken, da ich meine Organe (noch) selber zum Leben brauche. Der Tod verliert nun seinen Stachel.

              Es ist ein Thema, das uns allen interessiert. Organspende hat zweifellos mit Nächstenliebe zu tun. Jedoch, damit wir keine Fehlentscheidungen im Notfall treffen, sollten wir alle Seiten durchleuchten.

              Hier ein Bericht von Betroffenen:




              Heute war ich übrigens Blut spenden. Ich tue das mindestens zwei Mal im Jahr. Bei ca. 34 Jahren sind das mindestens 34 Liter Blut.
              Ich hoffe sehr, einigen Menschen das Leben gerettet zu haben. Ich möchte Euch ermuntern dies auch zu tun. Das tut nicht weh.

              LG

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              • Zitat von Dreamerdancer Beitrag anzeigen
                Weiß jemand etwas darüber, wie es in anderen Ländern ist und wie sich Deutsche diesbezüglich verhalten können, wenn sie eben keine Spender sein möchten im Ausland wo die Gesetzeslage anders ist und herrschen zumindest in Europa, USA, Kanada, Australien, Neuseeland z. B. die gleichen strengen Normen für eine Entnahme wie in Deutschland?
                Gesetzliche Regelungen in Europa
                Wie auch immer die gesetzlichen Bestimmungen in Ihrem Urlaubsland lauten - es ist ratsam vor dem Urlaub einen ausgefüllten Organspendeausweis zu den Ausweispapieren zu legen und mit den nächsten Angehörigen oder Mitreisenden darüber zu sprechen.

                Beiblatt zum Organspendeausweis in neun Sprachen

                Der ausgefüllte Organspendeausweis aus Deutschland hat auch in anderen Ländern Gültigkeit. Damit die persönliche Entscheidung auch im fremdsprachigen Ausland verstanden und beachtet wird, veröffentlicht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) für Reisende ein übersetztes Beiblatt zum Organspendeausweis in neun Sprachen. Es kann in Bulgarisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Kroatisch, Polnisch, Rumänisch, Spanisch und Ungarisch hier herunter geladen werden.
                http://www.organspende-info.de/infor...pa-regelungen/
                Gesetzliche Regelungen
                für die Entnahme von Organen zur Transplantation in Europa
                Quelle: Stiftung Eurotransplant, Februar 2011
                Land Gesetzliche Regelung

                Belgien Widerspruchslösung
                Bulgarien Widerspruchslösung
                Estland Widerspruchslösung
                Finnland Widerspruchslösung
                Frankreich Widerspruchslösung
                Griechenland Widerspruchslösung
                Irland Widerspruchslösung
                Italien Widerspruchslösung
                Kroatien Widerspruchslösung
                Lettland Widerspruchslösung
                Luxemburg Widerspruchslösung
                Norwegen Widerspruchslösung
                Österreich Widerspruchslösung
                Portugal Widerspruchslösung
                Schweden Widerspruchslösung
                Slowenien Widerspruchslösung
                Slowakei Widerspruchslösung
                Spanien Widerspruchslösung
                Tschechien Widerspruchslösung
                Türkei Widerspruchslösung
                Ungarn Widerspruchslösung
                Zypern Widerspruchslösung


                Dänemark Zustimmungslösung
                Deutschland Zustimmungslösung
                Großbritannien Zustimmungslösung
                Litauen Zustimmungslösung
                Niederlande Zustimmungslösung
                Rumänien Zustimmungslösung



                Zustimmungslösung

                Der Verstorbene muss zu Lebzeiten, z.B. per Organspendeausweis, einer Organentnahme
                zugestimmt haben.
                Liegt keine Zustimmung vor, können die Angehörigen über eine Entnahme entscheiden.
                Entscheidungsgrundlage ist der ihnen bekannte oder der mutmaßliche Wille des
                Verstorbenen.

                Widerspruchslösung
                Hat der Verstorbene einer Organentnahme zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen,
                z.B. in einem Widerspruchsregister, so können Organe zur Transplantation entnommen
                werden. In einigen Ländern haben die Angehörigen ein Widerspruchsrecht.
                http://www.organspende-info.de/downl...uropa_2011.pdf
                Außerhalb von Europa weiß ich noch nicht.


                Hier einige Links, die sich mit USA-Gesetze befassen.
                The National Library of Medicine (NLM), on the NIH campus in Bethesda, Maryland, is the world's largest biomedical library and the developer of electronic information services that delivers data to millions of scientists, health professionals and members of the public around the globe, every day.

                Kommentar


                • Liebe Angel, ich weiß, ich sollte konsequenter sein, wenn ich sage, ich mag mich raushalten, sollte ich dies auch tun. Leider ist das Thema Organspende so wahnsinnig wichtig. Du schriebst in einem deiner posts, dass wir die Verpflichtung hätten uns mit diesem Thema zu beschäftigen und uns zu informieren. Was du lieferst ist ein Bericht von traumatisierten Eltern, das ist nicht Information, sondern Manipulation. Ich habe den Bericht nicht bis zu Ende angehört, mir reichte der Zwischenkommentar: Für die junge Krankenschwester, war es kein Patient mehr, sondern es galt nur noch, die Organe.....Das ist ja schön, das die Kommentatorin um die Gefühlswelt einer jungen Krankenschwester weiß. Dass dieses junge Mädchen offensichtlich von einem ebenfalls sehr jungen Arzt alleingelassen wurde und so gar nicht mit der Situation um konnte, liegt doch wohl auf der Hand und den Assistenzarzt(geh ich von aus, dass er das war, weil als sehr jung beschrieben) wurde wohl auch ins kalte Wasser geworfen. Und natürlich fanden die Eltern diese Situation kaum ertragbar, wie alles was mit dem Tod des eigenen Kindes zu tun hat. Aber, liebe AOP, was bezweckst du eigentlich mit dem Einstellen solcher Berichte von Trauernden? Damit willst du doch nicht informieren, sondern ganz bestimmte emotionale Schalter bedienen. Ich denke positiv, und hoffe, dass die meisten User in diesem Forum sich nicht auf so eine art manipulieren lassen.

                  Hazel

                  Kommentar


                  • Liebe Hazel, was bezweckst Du mit Deinen Vorwürfen und Unterstellungen zunächst mit "unseriös" und jetzt "Manipulation"?

                    Beides liegt mir nicht. Der Gesetzgeber verlangt Transparenz. Es geht um freiwillige Entscheidungen.

                    Welcome back!

                    Kommentar


                    • Wann hat denn der Gesetzgeber Tranzparenz gefordert, wäre schön, er würde dies eindeutig tun. Für Mediziner hört sich dieser Gesetzesentwurf eher schwammig an. Außerdem verstehe ich jetzt gerade nicht deine Anlehnung an den Gesetzgeber, begreifst du dich als ausführendes Organ? Wir müssen jetzt aber nicht darüber diskutieren, was es bedeutet Betroffenheitsberichte einzustellen, oder? Was möchtest du denn damit transparent gestalten? Damit schürt man ein schlechtes Gewissen gegenüber möglichen Hinterbliebenen, sonst gar nix. Angel, ich denke unsere Unterhaltung sollte eher privat weitergeführt werden, bei bestehendem Interesse. Ich möchte hier ungern ungehalten reagieren, weil ich eventuell posts von dir falsch interpretiere, wobei ich vorausschicken möchte, dass ich das eher nicht glaube.

                      Kommentar


                      • Liebe Hazel, nur Betroffene wissen, was sie durchmachen. Manchmal hilft es, ihnen zuzuhören, innehalten und mitfühlen. Ich "Laie" möchte umfassend informiert werden.

                        Die schönste Verpackung eines Geschenkes nützt nichts, wenn ich den Inhalt nicht kenne. Der Inhalt mag mich erfreuen, aber auch enttäuschen.

                        Ich habe fertig. Gute Nacht.

                        Kommentar


                        • ... weil du blutspenden grad jetzt ins spiel bringst, AoP ...
                          Gestern war, wenn ich richtig informiert bin, weltblutspendetag.
                          Ich kann es nicht wirklich begründen warum, aber ich war noch nie in meinem leben blutspenden, abgesehen von einer notwendigen eigenblutspende wegen einer grossen geplanten OP.
                          Leider hat mein körper der eigenblutspende ein schnippchen geschlagen.
                          Er hat eine gürtelrose hervorgebracht, der doc meines vertrauens erklärte mir, dass das im vorfeld einer grösseren OP nicht selten sei, dass der körper unter stress so reagiert, anfälliger wird - so kam die gürtelrose zum zug, am oberschenkel übrigens, wo ich sie nie als eine gürtelrose eingeordnet hätte.
                          Nun, ist alles schnee von vorgestern - wollte nur zum ausdruck bringen, dass alle meine festen inneren beschlüsse zur organspende relativ leicht und ohne umwege und hindernisse gefasst waren. Aber mit dem blutspenden bin ich einfach ein schlamper, wach immer erst auf, wenn der blutspende tag rum ist. Es ist gar keine böse absicht oder verweigerung dahinter - einfach nur stumpfe blöde gleichmut. Hab keine angst vor dem prozedere blutabzapfen, es gäbe eigentlich keinen hinderungsgrund, auch damit anderen hilfe zu gewähren.

                          Erkenntnis:
                          Der mensch birgt so ziemlich alles in sich.
                          Jeder hat einen anderen pferdefuss.

                          ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

                          Zu der schilderung der eltern von Arnd und den kommentaren, ausserhalb des interviews:

                          Mir fiel auf, dass innerhalb der ersten minuten der doku kommentierend erklärt wurde, dass der verunfallte und schwer verletzte, als chancenlos durch eine ärztin erklärte Arnd auf der intensivstation liegt und maschinell beatmet wird. Man hört in dem vid ein geräusch eines beatmungsgeräts und im bild erscheint gross die unterseite einer beatmungsmaske.
                          (Oder ist diese visuelle beobachtung grundsätzlich falsch interprätiert von mir?)

                          Es wird nicht eindeutig zu dem zeitpunkt gesagt, da liegt ein hirntoter, der an der herz-lungen-maschine hängt. Zu dem zeitpunkt ist im film noch keine rede von hirntod (oder dessen feststellungs/absicht) die rede kommt erst drauf, die IVerin etwas später fragt: 'In welcher weise haben die denn dann den hirntod erklärt ... in der klinik ... den sich abzeichnenden .. ?' Der vater antwortet: '.. Die haben den gar nicht erklärt. Das wort hirntod ist mir da als begriff überhaupt nicht aufgefallen .. da war von tot die rede."

                          Dann wundert mich aber, dass man einen toten künstlich beatmet. Zu welchem zweck?
                          Entweder der film wird unvollständig und mangelhaft der fakten wegen erzählt oder es wird bewusst einkalkuliert, dass laien nicht fähig sind, bestimmte fakten auseinander zu halten.

                          Für einen hirntoten in vorbereitung zur organentnahme reicht weder eine beatmung per maske aus, noch reicht eine beatmung über tubus allein, ein hirntoter ist nicht fähig selbständig zu atmen hat keinen selbstständigen herzschlag, drum kommt er an die herz-lungen-maschine - oder liege ich da etwa wieder völlig daneben? Die vorher genannten massnahmen sind nach meinem kenntnisstand alles atemunterstützende massnahmen, die eine spontanatmung eines lebenden unterstützen, bis zu 100% sauerstoffzuführung, wenn der wert sauerstoffsättigung im blut das so erfordert. Dessen herz schlägt aus eigenem hirnimpuls heraus.

                          Die eltern selbst geben keine auskunft über die konkrete beatmungsart ihres sohnes oder was der kommentar 'maschinelle beatmung' genau bedeutet.
                          Insofern habe ich das dumpfe gefühl, dass diese 'lücke' so umschifft wurde und im film aufbereitet wurde, dass sowohl weder die klinik in ihrer verantwortlichkeit direkt angegriffen wurde, noch die gefühle und empfindungen der eltern verletzt wurden.

                          Ich kann natürlich falsch liegen mangels richtiger einschätzungsfähigkeit, aber vielleicht kann ein medizinmann/frau erklären, was 'maschinelle beatmung' genau meint - ist das nun die angeschlossene herz-lungen-maschine oder ist das eine der anderen beatmungsarten, denn auch sie sind aus sicht von laien maschinen zur beatmung, bieten also maschinelle beatmung?
                          Ich schätze mal, dass diesen film eben zum allergrössten teil medizinisch nicht vorgebildete menschen zu sehen kriegen, die eh schon - auch ohne den stress des ernstfalls - mit allen möglichen zweifeln wegen organspende beladen sind.

                          Warum ich mich so an dem detail der beatmung aufhänge?
                          Für mich liegt da schon der knackpunkt. Ist der maschinell beatmete Arnd nun ein hirntoter? Ein toter im wirklich endgültigen sinn kann's nicht sein, denn dieser benötigte keinerlei beatmung mehr. Einmal definitiv tot, eben schon jenseits des sterbeprozess - ich schätze, dann ist dieser organismus unbrauchbar geworden für eine organspende, da kann auch eine beatmung nix mehr reissen.

                          Ein, zwei sätze später erklärt der vater: "... für uns war dann der punkt einfach, er wird sterben und da war's uns ziemlich egal sozusagen wie, denn tot gibt's nur auf eine bestimmte weise .. für uns ist das später überhaupt erst wichtig geworden."

                          Die schilderung der trauernden eltern, die durch die hölle und wieder zurück gingen und noch einmal durch die drohende beziehungs-scheitern-hölle ... sie tun mir unendlich leid, sie haben ihren sohn so oder so verloren, und auch das vermeintliche organopfer kann nichts wettmachen, kopf an kopf mit einem patienten, der dringend ein spenderorgan braucht.

                          Noch was:
                          Hab ich es überhört oder wurde tatsächlich nicht gesagt, in welchem land Arnd in der klinik untergebracht war? Eine bemerkung des vaters fällt ganz am anfang, nach dem erstgespräch mit der ärztin. Er sagt: '... Ich weiss gar nicht, dann ist mir eingefallen ganz spontan: Dann wird ja die frage nach organspende auf uns zukommen. .. Und damit hatte ich das thema angeschnitten und von da an stand das thema immer im raum .."
                          Das lässt für mich nur einen schluss zu, dass sich das ganze drama in einem land abspielte, wo die sog. widerspruchslösung gilt. Vielleicht liege ich auch wieder falsch.

                          Denn warum sonst sollte sich ein vater sorge um die frage nach organspende machen, wenn seitens des pat. eine zustimmung als gegeben angenommen werden kann?
                          Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich einen klinik da auf irgendein glatteis begibt und eine aussage (von der nicht klar wird, ob sie denn tatsächlich vom vater im beisein von ärzten artikuliert hat) des vaters als direkte zusage wertet.
                          Auch in diesem punkt scheint die darstellung im film nicht wirklich klar nachvollziehbar.

                          Ich finde, schon bis zu dieser punkt birgt der film unstimmigkeiten, die nicht wirklich zusammenpassen, sie werden nur sehr geschickt passend gemacht. So mein empfinden, es kann falsch sein.

                          Möglicherweise wird sogar das trauende und gebeutelt elternpaar, wie auch die schwiegertochter manipulativ in diesem film benutzt, vielleicht sogar missbraucht. Man stellt die wut und das unverständnis der tochter gegenüber ihren eltern dar. Man lässt die eltern ihre trauer und ihren widerstand gegen diverses darstellen und stellt den jungen arzt, die schwesternschülerin stellvertretend für die kliniksverantwortlichen an den pranger. Ohne möglichkeit, ihre stellungnahme abzugeben.
                          Das finde ich per se schon ungleich gewichtet ...
                          Man kann an den fingern einer hand ablesen, wie eine entscheidung von eh schon verunsicherten und emotional hochbelasteten angehörigen aussehen wird, die mitten drin in dem konflikt zwischen helfen wollen und nicht loslassen können und einem haufen gewissensnöte hängen.

                          Insofern bin ich sehr sehr skeptisch, was diesen erfahrungsbericht von betroffenen angehörigen angeht, denn man kann und darf nicht ausser acht lassen, dass der film die interessen des vereins unterstützen soll.
                          Was ja grundsätzlich nix verkehrtes ist ... aber mir die mittel mir doch fragwürdig erscheinen.
                          Zuletzt geändert von rip.michael; 15.06.2012, 08:29. Grund: schreibfehler

                          Kommentar


                          • Ich kann es generell nicht begreifen, dass sich Menschen
                            in solchen Situationen vor eine Kamera setzen können,
                            Interviews geben können.

                            Kommentar


                            • Hab den eindruck Senfi, dass sie nun (weiss nicht wie viel abstand zur verarbeitung tatsächlich zwischen dem tod ihres sohnes und dem IV liegt) mit dem gewesenen nahezu im reinen sind und in teilen für sich annehmen können. Man hat insbesondere der mutter sehr angemerkt, dass sie oft um fassung rang, es aber trotzdem überspielt rüberbringen konnte, was ihr und ihrem mann wichtig war.

                              Dass eben doch ungelöste innere konflikte blieben wurde deutlich und man wohl in so einer situation noch verständnisvollere gleichgesinnte sucht und in form der vereinigung KAO gefunden hat.

                              Man sollte wirklich auch den abspann eines films bis zum ende anschauen, erst gerade fiel mir auf, dass auch die produktionsfirma KAO den film realisierte und die Herren David und Roberto Rotondo als kamerateam mit verantwortlich für den film zeichnen.
                              Wenn ich an die art und weise der ausführungen (und bewussten 'ausschmückung' mit horrorszenarien) von Roberto Rotondo denke, wird mir übel. Wir haben weiter vorne ein video dazu. Da werden von solchen leuten bei andern in einer absoluten ausnahmesituation knöpfe gedrückt ... wo ich mir nicht sicher bin, ob es gut tut, dass man sich solches antut als betroffener angehöriger.

                              Wie gesagt, ich hege grosse skepsis der filmischen aufbereitung wegen. Das geht nicht an die adresse der betroffnenen eltern, das geht an die adresse der produzenten.
                              Zuletzt geändert von rip.michael; 15.06.2012, 09:21. Grund: schreibfehler

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                              • Zitat von ANGEL-OF-PEACE Beitrag anzeigen
                                Liebe Hazel, nur Betroffene wissen, was sie durchmachen. Manchmal hilft es, ihnen zuzuhören, innehalten und mitfühlen.
                                auch die Ärzte und Pflegepersonen sind Betroffene!
                                Wenn einem ein Mensch "unter den Händen wegstirbt" macht einem das sehr betroffen.
                                Auch wenn man den Beruf viele Jahre lang ausübt und eine proffesionelle Distanz haben muß,
                                läßt einem das nicht kalt.
                                Schließlich hat man doch vorher alles versucht um das zu verhindern.
                                Du hast recht, man sollte wirklich allen Beteidigten zuhören ......

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