thread oben

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Ab wann ist ein Mensch tot?

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • BlaueBlume
    antwortet
    Zitat von Apfelfee Beitrag anzeigen
    Ist villeicht ein Arzt hier anwesend , der sich mit sowas auskennt
    Hazel hat etwas dazu geschrieben > Post 43


    Rechtlich ist es (das biologische Ende von Lebewesen) nicht genau definiert:

    "Im deutschen Recht gibt es keine gesetzliche Definition des Todes. Das Transplantationsrecht verlangt für eine Organentnahme bei einem Menschen (neben anderen Voraussetzungen) kumulativ den Tod des Organspenders (§ 3 Abs. 1 Nr. 2 TPG) sowie den endgültigen, nicht behebbaren Ausfall der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms (sog. Gesamthirntod, § 3 Abs. 2 Nr. 2 TPG). Damit hat der Gesetzgeber nicht eine Definition des Todes vorgenommen, sondern den Gesamthirntod lediglich als notwendige Bedingung für die Organentnahme festgeschrieben. In der Rechtspraxis wird allerdings unter Tod i. S. d. § 3 Abs. 1 Nr. 2 TPG der Gesamthirntod verstanden. In zumeist ausdrücklicher Anlehnung an das Transplantationsrecht greift die Rechtsprechung auch in anderen Rechtsgebieten in Zweifelsfällen auf den Gesamthirntod als Todesdefinition zurück."


    und zum Thema Organentnahme
    noch folgendes (was Unsicherheiten vieleicht etwas beheben kann?):
    Die klinischen Kriterien zum Nachweis des unumkehrbaren Ausfalls der Hirnfunktion müssen in der Bundesrepublik Deutschland zu verschiedenen Zeitpunkten von verschiedenen
    Ärzten, die nach den Kriterien der Bundesärztekammer über „eine mehrjährige Erfahrung in der Intensivbehandlung von Patienten mit schweren Hirnschädigungen“ verfügen müssen, bestätigt werden, um den Hirntod zweifelsfrei festzustellen.
    Sollen dem Patienten nach der Feststellung Organe entnommen werden, so muss die Feststellung des Hirntods durch Ärzte erfolgen, die nicht an der Organentnahme oder der Transplantation beteiligt sind.

    Die Grenze zwischen Leben und Tod verläuft übrigens von Land zu Land unterschiedlich.
    In den Niederlanden, Großbritannien und den USA (Non-Heart-Beating-Donors), können Organe schon nach Tod durch Herzstillstand entnommen werden.
    Nachtrag: Ein im Ausland nicht gemäß den deutschen Gesetzesvorschriften entnommenes Organ darf in Deutschland nicht transplantiert werden.


    Ich selber habe seit vielen Jahren einen Organspenderausweis.
    Warum?
    Ich habe als Krankenschwester auf der Intensivstation, auf der Dialysestation und im OP -
    und als Schwester eines, vergeblich auf eine Organspende hoffenden, Bruders
    auf beiden Seiten mitgelitten und für mich gab es da nie Fragen.
    Zuletzt geändert von BlaueBlume; 09.06.2012, 20:06. Grund: Nachtrag

    Einen Kommentar schreiben:


  • Apfelfee
    antwortet
    Die medizinische Sicht ist für mich noch wenig zufriedenstellend. Herztod oder Hirntod oder beides?
    Ist villeicht ein Arzt hier anwesend , der sich mit sowas auskennt

    Einen Kommentar schreiben:


  • helen mj
    antwortet
    Zitat von rip.michael Beitrag anzeigen
    Liebe helen mj,

    sei so lieb und kuck bitte noch mal auf die inhalte in deinem post #49. Du beziehst dich darin auf eine äusserung Carehims und führst dazu zitate an, eins ist zumindest als das von 69bine zu erkennen, das zweite ist nicht zuzuordnen.

    Sorry, so kann ich nix mit deinem post anfangen ...
    Ich konnte mit bines Einwand ( mein 1. Zitat) nicht so Recht etwas anfangen, weil ich dachte, dass sie sich auf Carehims Beitrag bezieht und ich darin (mein 2. Zitat) absolut keine religiöse Begründung für ihre Entscheidung gefunden habe. Es waren meiner Meinung nach nur Gründe, die in ihrer Sozialisation zu finden sind. Ich wollte das nur aufklären bzw. meine Sicht der Dinge klären.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Carehim
    antwortet
    Der zweite zitierte Abschnitt ist von mir, #45

    Einen Kommentar schreiben:


  • rip.michael
    antwortet
    Liebe helen mj,

    sei so lieb und kuck bitte noch mal auf die inhalte in deinem post #49. Du beziehst dich darin auf eine äusserung Carehims und führst dazu zitate an, eins ist zumindest als das von 69bine zu erkennen, das zweite ist nicht zuzuordnen.

    Sorry, so kann ich nix mit deinem post anfangen ...

    Einen Kommentar schreiben:


  • ANGEL-OF-PEACE
    antwortet
    Liebe Apfelfee,

    die spirituelle Sicht ist für mich geklärt.

    Die medizinische Sicht ist für mich noch wenig zufriedenstellend. Herztod oder Hirntod oder beides?
    Hazel meinte Hirntod. "Großhirn, Kleinhirn als auch Hirnstamm müssen gesamt ausfallen." Das klingt einleuchtend.
    Hirntote sind angeblich wieder zum Leben erwacht. Dann gibt es noch Scheintote.
    Zuletzt geändert von ANGEL-OF-PEACE; 09.06.2012, 15:17. Grund: Korrektur

    Einen Kommentar schreiben:


  • SMILE-77
    antwortet
    Liebe Carehim,

    aufgrund Deines Posts im anderen Thread habe ich nun hier auch gelesen.
    Und obwohl ich zwar nicht in allen Punkten mit Dir übereinstimme, möchte ich Dir aber voller Anerkennung sagen, dass ich es sehr gut finde, dass Du aus Deinen ganz eigenen Gründen und nach reiflicher Überlegung keinen Organspendeausweis hast.
    Bei den meisten Menschen, die keinen Ausweis haben, liegt das meiner Ansicht nach eben NICHT daran, dass sie sich mit der Thematik ausgiebig befasst und sich eine Meinung (dagegen) gebildet haben, sondern daran, dass sie sich bislang einfach keine Gedanken zu dem Thema gemacht haben, gleichgültig oder einfach schusselig sind....und da schließe ich mich selber mit ein und möchte das nun ganz dringend ändern! Denn "dazu hatte ich keine Zeit / habe ich mir noch keine Gedanken gemacht" ist einfach mal eine gaaaanz doofe Ausrede!
    Also: Hut ab davor, dass Du Dir so viele Gedanken gemacht hast. Besser man hat keinen Ausweis aus ganz persönlichen Gründen als keinen zu haben aus Gleichgültigkeit.
    Aber am besten - meine Meinung - man hat einen.







    deine Frage , meinst du die aus medizinscher sicht oder was genau meinst du ? Oder meinst du es aus spiritueller sicht ?
    Die Frage finde ich sehr gut - das würde mich auch interessieren. Und: ist ein Mensch aus spiritueller Sicht JEMALS tot? Aber vielleicht schweift das nun auch zu sehr ab...
    Zuletzt geändert von SMILE-77; 09.06.2012, 14:22. Grund: Nachtrag

    Einen Kommentar schreiben:


  • Apfelfee
    antwortet
    Liebe Angel
    deine Frage , meinst du die aus medizinscher sicht oder was genau meinst du ? Oder meinst du es aus spiritueller sicht ?

    Einen Kommentar schreiben:


  • ANGEL-OF-PEACE
    antwortet
    Zitat von Carehim Beitrag anzeigen
    1. Aber sind es nicht diese Dinge, aufgrund denen man entscheidet, ob man Organspender wird oder nicht? Und ich dachte, es ist freie Meinungsäußerung, aber ich habe den Eindruck, daß ich aus der Reihe falle, nur weil ich keinen Ausweis habe....
    Liebe Carehim,

    ich muss gestehen, dass ich die Äußerung von Billy ...

    Leben retten ist - manchmal - so einfach. Man findet immer einen Grund, es nicht zu tun.
    leicht missverstanden hatte. Ich dachte, er meinte die Organspende (welche den Tod voraussetzt). Darum war ich leicht irritiert. Wenn man aber darüber nachdenkt, dass man schon allein durch eine Blutspende "Leben" retten kann, welche dem Spender nicht das Leben kostet, muss ich Billy Recht geben.

    @Billy, ich möchte mich in aller Form bei Dir entschuldigen.

    Ich spende seit über 30 Jahren Blut.

    Die Entscheidung, ob jemand Organspender werden möchte, muss jeder für sich allein treffen. Niemand fällt aus der Reihe!

    Ich finde es gut, wenn wir uns rechtzeitig Gedanken bei vollem Bewusstsein machen, um eine klare Entscheidung treffen zu können. Egal, ob JA oder NEIN.

    Ich gehöre noch zu denen, die keine Entscheidung getroffen haben. Darum informiere ich mich, mache mir Gedanken darüber und hoffe, bald eine Entscheidung für mich zu treffen.

    Ich persönlich würde z. B. lieber jemanden helfen wollen, der wegen eines Unfalls ein Organ benötigt, aber nicht unbedingt jemanden, der seine Lunge selber zerstörte durch rauchen oder eine neue Leber braucht wegen dem Saufen. Aber darüber darf ich ja nicht entscheiden. Die Warteliste ist für mich keine optimale Lösung.

    In Europa wurden Zustimmungslösungen und Widerspruchslösungen gefunden.

    Zustimmungslösung
    Der Verstorbene muss zu Lebzeiten, z.B. per Organspendeausweis, einer Organentnahme
    zugestimmt haben.
    Liegt keine Zustimmung vor, können die Angehörigen über eine Entnahme entscheiden.
    Entscheidungsgrundlage ist der ihnen bekannte oder der mutmaßliche Wille des
    Verstorbenen.

    Widerspruchslösung
    Hat der Verstorbene einer Organentnahme zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen,
    z.B. in einem Widerspruchsregister, so können Organe zur Transplantation entnommen
    werden. In einigen Ländern haben die Angehörigen ein Widerspruchsrecht.
    http://www.organspende-info.de/downl...uropa_2011.pdf


    Organ- und Gewebespende und Transplantation

    Über Organ- und Gewebespende zu sprechen fällt schwer. Schließlich geht es um eine ganz persönliche Frage. Für oder wider die Organspende – das ist eine Entscheidung, die einem niemand abnehmen kann. Wichtig ist, dass man weiß, worüber man spricht. Darum bieten wir Ihnen auf dieser Webseite alle wesentlichen Informationen rund um die Organ- und Gewebespende.
    Grundsätzlich ist die Einstellung zur Organ- und Gewebeentnahme in Deutschland positiv: 74 Prozent der Deutschen wären mit einer Organentnahme nach ihrem Tode einverstanden, wie die jüngste Repräsentativerhebung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) von 2010 belegt. Viele Menschen wollen durch ihre Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende nach ihrem Tod anderen Menschen helfen.

    Dennoch gibt es in vielen Punkten Unsicherheiten und offene Fragen. Manchen Menschen ist die Vorstellung unangenehm, dass man ihnen nach dem Tod ein Organ oder Gewebe entnimmt. Dies zeigt die genannte Befragung ebenso wie Gespräche am Infotelefon Organspende der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO).

    So oder so - der Bedarf an Spenderorganen ist hoch. Viele Menschen warten seit Jahren auf ein geeignetes Organ. Damit ihnen geholfen werden kann, ist es wichtig, dass sich viele Menschen mit dem Thema beschäftigen und sich für eine Organ- und Gewebespende entscheiden. Die Entscheidung sollte in einem Organspendeausweis festgehalten und der Familie mitgeteilt werden. Damit gehen Sie sicher, dass Ihrem Wunsch entsprechend gehandelt wird.

    Die am häufigsten gestellten Fragen sind:
    Ist das Thema Organ- und Gewebespende für mich überhaupt wichtig? Warum sollte ich jetzt eine persönliche Entscheidung für oder gegen Organspende treffen? Muss ich mich ärztlich untersuchen lassen? Ab welchem Alter kann ich mich selbst für oder gegen die Organspende entscheiden? Bis zu welchem Alter sind meine Organe für eine Transplantation geeignet? Woher bekomme ich einen Organspendeausweis?

    Diese Fragen beantworten wir Ihnen auf dieser Webseite. Mit diesem Wissen können Sie sich dann Ihre eigene Meinung bilden. Ob Sie für sich eine Organ- und Gewebespende zulassen oder ablehnen, ist Ihre ganz persönliche Entscheidung.
    http://www.organspende-info.de/infor...ansplantation/
    Ich rätsele immer noch, ab wann ein Mensch wirklich tot ist. Die Ansichten fallen unterschiedlich aus.

    Einen Kommentar schreiben:


  • helen mj
    antwortet
    Ich bin selbst ein gläubiger Mensch. Wenn ich irgendwann nicht mehr bin und zum Vater gehe, dann tu ich das ja nicht stofflich, sondern auf einer anderen Ebene.
    Ich verstehe Carehims Beitrag nicht nur auf eine Glaubensfrage reduziert. Von Gründen gegen das Unterzeichnen eines Organspendeausweises, die auf religiöse Gründe schließen lassen, lese ich eigentlich gar nichts.

    Wenn ich andere Gedanken, andere Erlebnisse, andere Erinnerungen, andere Vorstellungen zum Thema Tod hätte, würde ich sicher anders denken.
    Sie spricht meiner Meinung hier von ihrer allgemeinen Sozialisation zum Thema Tod. Jeder Mensch wird anders erzogen im Hinblick auf dieses Thema und macht andere Erfahrungen. Ich glaube, dass Carehim uns nicht mehr und nicht weniger mitteilen wollte. Ich verstehe sie zumindest so.
    Ich habe glücklicherweise keine negativen Erfahrungen gemacht, so dass ich keine Ängste verspüre. Für jeden verläuft das Leben eben anders und manchmal sind bestimmte Anschauungen für den ein oder anderen nicht zu verstehen. Ist aber auch egal, man muss ja nicht alles verstehen
    Zuletzt geändert von helen mj; 09.06.2012, 12:52.

    Einen Kommentar schreiben:


  • rip.michael
    antwortet
    Liebe Carehim,
    ich kann aus keinem beitrag einen angriff auf die freie meinungsäusserung von usern erkennen.
    Wirklich nicht.
    Wenn unterschiedliche meinungen rückfragen/kritik nach sich ziehen, so ist das doch nicht als persönlicher angriff auf deine entscheidungsfindung gemeint ...
    Niemand hier ist in der position, deine entscheidung angreifen zu können. Deine schreibe ist eindeutig und du hast deine feste entscheidung getroffen. Ist doch völlig ok.
    Es geht im übrigen nicht darum, dass man deine gründe/entscheidung versteht ... das ist nur für dich allein wichtig, dass für dich alles völlig annehmbar ist.

    Es wird dritten nichts anderes übrig bleiben, als das deine zu akzeptieren, wie es ist ...

    Noch eine kurze rückfrage:
    Du schriebst, dass du das leben deiner kinder sofort durch eine organspende retten lassen würdest.
    Ich gehe davon aus, dass du deine entscheidung auch danach ausgerichtet hast, dass du selbst als spenderin nicht in frage kämst, aus rein medizinischer sicht meine ich.
    Im anderen fall als passende mögliche spenderin, würdest du auch dann deinen entschluss nicht noch einmal überdenken/über den haufen werfen?
    Wenn dir die frage zu persönlich ist, sei so frei und überlies sie.

    Danke AoP für deine info links,
    danke Hazel für deine medizinische sicht auf die frage: wann ist ein mensch tot?
    Zuletzt geändert von rip.michael; 09.06.2012, 10:08.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Apfelfee
    antwortet
    Ich habe auch ein Organspendeausweis
    ich möchte auch das wenn ich mal einen unfall oder ähnliches habe und dadurch für Hinrntod erklärt werde , das meine Organe die noch jemand anders helfen können ein/ sein Leben weiterzuleben gegeben werden. ich sehe das wie bine , warum sollte ich das nicht tun ? Das ist nur eine Hülle , mir ist es nicht wichtig wie ich mal im sarg liege oder mit was ich verbrannt werde . Aber das ist mein Wunsch und ich kann aber auch verstehen wenn das jemand nicht möchte .

    Einen Kommentar schreiben:


  • 69bine
    antwortet
    Verstehe den Zusammenhang mit Organspende ehrlich gesagt nicht so ganz.
    Ich bin selbst ein gläubiger Mensch. Wenn ich irgendwann nicht mehr bin und zum Vater gehe, dann tu ich das ja nicht stofflich, sondern auf einer anderen Ebene. Warum sollte ich meine Organe verfaulen lassen, wenn ich einem anderen Menschen damit noch helfen kann? Ich brauche sie mit Sicherheit nicht mehr. Wenn man hirntot ist, gibt es kein zurück. Dieser Tod wird nicht nur von einem Mediziner festgestellt! Hirntot hat nichts mit Komapatienten zu tun! Komapatienten haben messbare Hirnströme!
    Wir haben in der weiteren Familie eine Nierenpatientin. Sie konnte letztes Jahr endlich eine Niere bekommen! Das war ein Segen! Und ich bin mir sicher, dass auch sie selbst dem Spender großen Respekt und Dank entgegenbringt.

    Es gibt Berichte von Nahtoterlebnissen. Es ist mir nicht bekannt, dass jemand berichtet hätte, ihm wäre der Körper noch wahnsinnig wichtig gewesen. Berichtet wird eher von der Abtrennung der sterblichen Hülle und der Seele. Glaube nicht, dass die Seele ein Problem damit hat, dass der Zelltot noch eine ganze Weile dauert.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Carehim
    antwortet
    1. : meine Entscheidung, daß ich keine Organe spenden möchte, rührt nicht (alleine) von diesem Bericht her. Es war nur der letzte Tropfen, meine Entscheidung schriftlich festzuhalten.


    2.: ich habe 4! Kinder, denen ich sofort das Leben durch ein Spenderorgan retten lassen würde

    Ich spreche für MICH, ich möchte weder ein Organ abgeben noch würde ich eins haben wollen. Wenn ich andere Gedanken, andere Erlebnisse, andere Erinnerungen, andere Vorstellungen zum Thema Tod hätte, würde ich sicher anders denken.
    Aber sind es nicht diese Dinge, aufgrund denen man entscheidet, ob man Organspender wird oder nicht? Und ich dachte, es ist freie Meinungsäußerung, aber ich habe den Eindruck, daß ich aus der Reihe falle, nur weil ich keinen Ausweis habe....

    Wenn es Zeit sein soll für mich zu gehen, dann ist es so. Deswegen möchte ich für mich kein Spenderorgan, das bestimmt bei einem anderen Menschen, der eines haben möchte, sinnvoller eingesetzt werden kann.
    Zum Beispiel einem Kind, wenn dieses Thema schon angesprochen wurde. Die Mäuse haben noch nicht so viel Zeit hier verbracht wie ich.

    Ich hoffe, Ihr könnt meine Entscheidung, die aus meinem bisherigen Leben herrührt, doch ein wenig verstehen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • ANGEL-OF-PEACE
    antwortet
    Zitat von Hazel63 Beitrag anzeigen
    Warum Medikamente teuer sind und insbesondere in Deutschland so teuer sind, muss mit Vertretern der Pharmaindustrie abgeklärt werden
    Danke Dir für die Aufklärung! Würde mich freuen, wenn uns jemand aus der Pharmaindustrie darüber aufklären könnte.


    Der Grund für die Ängste einiger hier davor einer Organspende zuzustimmen basiert meiner bescheidenen Meinung nach nicht auf philosophischen Gedankenspielen oder gar geisteswissenschaftlichen Überlegungen (dat versteh ich immer noch nicht, Geisteswissenschaften kann ja nun alles sein, was nicht naturwissenschaftlich ist)
    Vielmehr ist es die quälende Angst davor, dass man den Schalter vorzeitig umgelegt bekommt, nur weil es jemand anderes nun rein subjektiv betrachtet dringender benötigt. Die Angst davor, dass wenn ich erstmal was unterschrieben habe, sich niemand mehr um meine eigenen Bedürfnisse kümmert, dass Schmerz des Spenders in Kauf genommen wird, dass man zu einem Zulieferer wird. Dem ist nicht so! Es ist auch typisch, dass ausgerechnet Deutschland das Land ist, mit den wenigsten potentiellen Spendern. Der Deutsche hat immer Angst vor dem Kleingedruckten ;-)
    Du hast richtig verstanden, zumindest was mich betrifft.

    Es ist nie verkehrt, das Kleingedruckte rechtzeitig unter die Lupe zu nehmen.

    Zu den Geisteswissenschaften gehören auch Religionswissenschaften. Selbst Religionen sehen das Eintreten des Todes unterschiedlich, jedoch die Organspende als Zeichen der Nächstenliebe.

    Das ist eine sehr informative Seite zum Thema Organspende:

    Stellungnahmen der Religionen

    Christentum

    Die katholische Deutsche Bischofskonferenz und der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland haben im Jahr 1990 eine gemeinsame Erklärung zur Organtransplantation herausgegeben. Seitdem haben in beiden Kirchen (parallel zu den Diskussionen um den Entwurf für das Transplantationsgesetz) Auseinandersetzungen über dieses Thema stattgefunden, besonders zur Frage der Feststellung des Todes. Beide Kirchen haben die Verabschiedung des Transplantationsgesetzes 1997 begrüßt und nochmals betont, dass die Organspende ein Akt der Nächstenliebe sein kann.

    In der gemeinsamen Erklärung von 1990 heißt es unter anderem: "Nach christlichem Verständnis ist das Leben und damit der Leib ein Geschenk des Schöpfers, über das der Mensch nicht nach Belieben verfügen kann, das er aber nach sorgfältiger Gewissensprüfung aus Liebe zum Nächsten einsetzen darf."
    "Wer für den Fall des eigenen Todes die Einwilligung zur Entnahme von Organen gibt, handelt ethisch verantwortlich, denn dadurch kann anderen Menschen geholfen werden, deren Leben aufs Höchste belastet oder gefährdet ist. Angehörige, die die Einwilligung zur Organtransplantation geben, machen sich nicht eines Mangels an Pietät gegenüber den Verstorbenen schuldig. Sie handeln ethisch verantwortlich, weil sie ungeachtet des von ihnen empfundenen Schmerzes im Sinne des Verstorbenen entscheiden, anderen Menschen beizustehen und durch Organspende Leben zu retten."
    "Nicht an der Unversehrtheit des Leichnams hängt die Erwartung der Auferstehung der Toten und des ewigen Lebens, sondern der Glaube vertraut darauf, dass der gnädige Gott aus dem Tod zum Leben auferweckt."
    "Aus christlicher Sicht ist die Bereitschaft zur Organspende nach dem Tod ein Zeichen der Nächstenliebe und Solidarisierung mit Kranken und Behinderten."

    Islam

    Islamische Gelehrte behandeln in ihren Rechtsgutachten zum Thema Organtransplantation die gottfällige Haltung, ein Menschenleben zu retten, mit oberster Priorität. Bei der 3. Internationalen Konferenz Islamischer Gelehrter in Amman/Jordanien wurden Herztod und Hirntod gleichgestellt. Die Organtransplantation von einer oder einem Toten sei nicht gleichbedeutend mit Respektlosigkeit gegenüber der oder dem Toten, ferner sei Organ- und Gewebespende ein Zeichen von Mitgefühl.

    Gemäß dem Prinzip "Taten werden nach der dahinter stehenden Absicht beurteilt" dürfte die Organspende lediglich aus einem Gefühl der Nächstenliebe heraus geschehen. Keinesfalls kann sie zu Handelszwecken genutzt werden.
    Die Spenderin oder der Spender sollte bei klarem Verstand und volljährig sein und sein Einverständnis erklärt haben. Organe von Kindern oder entmündigten Menschen können auch mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten oder der betreuenden Person entnommen werden. Auch Lebendspenden sind möglich. Allerdings muss der Nutzen für den Empfänger den möglichen Schaden für die Spenderin oder den Spender überwiegen.
    Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat in seiner Stellungnahme zur Organtransplantation das Transplantationsgesetz von 1997 als mit dem islamischen Prinzip vereinbar eingestuft.

    Judentum

    Es entspricht dem Grundprinzip der jüdischen Religion, dass der menschliche Körper eigentlich Gott gehört und nur als eine Leihgabe angesehen werden darf. Daher kann man nicht frei über seinen Körper verfügen, sich willentlich Verletzungen zufügen oder sich freiwillig in Gefahr begeben. Dieses Gesetz kann beiseite geschoben werden, wenn es darum geht, menschliches Leben zu retten. Allerdings darf man auch dann nicht das eigene Leben gefährden. Daher sind Blut- Haut oder Knochenmarkspenden in der Regel problemlos, auch die Lebendspende einer Niere ist nach Meinung zahlreicher Autoritäten vertretbar.

    Ein Mensch gilt nach dem jüdischen Glauben erst als tot, wenn sein Herz nicht mehr schlägt. Der Hirntod ist daher nach der Halacha, der jüdischen Gesetzesauslegung, nicht dem Tod des Menschen gleichzusetzen. Diese Auffassung lässt eine Organentnahme bei Hirntoten entsprechend dem Transplantationsgesetz nicht zu. Allerdings sind Organentnahmen und Übertragungen gestattet, wenn das Herz der Spenderin oder des Spenders aufgehört hat zu schlagen und dadurch Menschenleben gerettet wird. So ist beispielsweise die Übertragung einer Augenhornhaut daher in der Regel möglich.

    (Quelle: Die aktuelle Biomedizin aus Sicht des Judentums, Dr. Y. Nordmann, Rav. M.Birnbaum, in Bioethik und Wissenschaftskommunikation, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch)

    Buddhismus

    Der Mensch ist nach buddhistischer Auffassung eine Einheit geistiger und physischer Faktoren, wobei keinem dieser Faktoren die Rolle eines "Persönlichkeitskerns" oder einer unveränderlichen Seele zugewiesen werden kann. Der Tod ist nach diesem Verständnis nicht der Eintritt eines bestimmten Ereignisses – etwa der Ausfall eines bestimmten Organs – sondern wird prozesshaft begriffen als die allmähliche Auflösung der Einheit, die die Person ausmacht.

    Dieser Sterbeprozess geht über die Feststellung des Hirntodes hinaus. Tot ist der Mensch demnach erst, wenn das Bewusstsein vollständig den Körper verlassen hat und in eine neue Existenz eingetreten ist, sei es wie im Theravada Buddhismus erklärt wird, in einem neuen Leben oder auf einer anderen Existenzebene, oder wie alle anderen Traditionen beschreiben, in einem Zwischenzustand, der dann zu einer erneuten Existenz führt.

    Nach buddhistischer Lehre kann der Mensch die Befreiung (Erleuchtung) aus dem Leidenskreislauf von Geburt und Tod noch im Verlauf dieses Sterbeprozesses erlangen. Da ein hirntoter Mensch dementsprechend als ein sterbender Mensch begriffen wird, stellt eine Organentnahme einen Eingriff in den Sterbevorgang dar. In traditionell-buddhistischen Ländern wird daher in der Regel großer Wert darauf gelegt, diese Erfahrung des Sterbeprozesses zeitlich weit über das Verlöschen wahrnehmbarer körperlicher Funktionen hinaus möglichst frei von jeglichen störenden Einflüssen zu halten, um die Möglichkeit, Erleuchtung zu erlangen, nicht zu verhindern.

    Andererseits stellt eine bewusste Entscheidung für eine Organspende einen Akt tätigen Mitgefühls dar, durch den Leiden gelindert und ein Menschenleben gerettet werden kann. Das Spenden von Organen kann sich zudem positiv auf die nächste Existenz auswirken. Voraussetzung dafür ist die intensive persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Sterben und ein im Bewusstsein der Konsequenzen gefasster, freiwilliger und vorbehaltloser Entschluss. Es ist eine Entscheidung, die jeder Buddhist nur für sich persönlich treffen kann, denn im Buddhismus gibt es keine Autorität, die vorschreibt, was zu tun ist. Fehlt eine eindeutige Willensäußerung, sollte nach Auffassung der buddhistischen Anhängerinnen und Anhänger in Deutschland den Angehörigen einer potenziellen Organspenderin oder eines potentiellen Organspenders eine stellvertretende Einwilligung in eine Organentnahme nicht empfohlen werden.
    http://www.organspende-info.de/infor...en/religionen/

    ... zum Organspendeausweis
    Woher bekommt man einen Organspendeausweis?
    Können Menschen unter 18 Jahren einen eigenen Organspendeausweis ausfüllen?
    Muss man sich untersuchen lassen, bevor man einen Organspendeausweis ausfüllt?
    Muss man den Spenderausweis ständig bei sich tragen?
    Kann man im Organspendeausweis bestimmte Organe und Gewebe von einer Spende ausschließen?
    Was passiert, wenn man seine Meinung zur Organ- und Gewebespende ändert?

    Woher bekommt man einen Organspendeausweis?

    Hier oder beim Infotelefon Organspende unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800 / 90 40 400.

    Können Menschen unter 18 Jahren einen eigenen Organspendeausweis ausfüllen?

    Ja, laut Transplantationsgesetz können Minderjährige ihre Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende ab dem 16. Lebensjahr und ihren Widerspruch ab dem 14. Lebensjahr erklären. Eine Einwilligung der Eltern ist nicht notwendig.

    Muss man sich untersuchen lassen, bevor man einen Organspendeausweis ausfüllt?

    Nein, eine Untersuchung ist nicht notwendig und wäre zu diesem Zeitpunkt nicht sinnvoll, da sich der gesundheitliche Zustand eines Menschen fortwährend ändern kann.

    Muss man den Spenderausweis ständig bei sich tragen?

    Das ist sinnvoll, am besten beim Personalausweis. Wer das nicht möchte, sollte auf jeden Fall eine Person seines Vertrauens über seine Entscheidung informieren und sagen, wo der Organspendeausweis zu finden ist.

    Kann man im Organspendeausweis bestimmte Organe und Gewebe von einer Spende ausschließen?

    Ja, man hat fünf verschiedene Wahlmöglichkeiten im Organspendeausweis. So kann man der Organ- und Gewebespende generell zustimmen, einzelne Organe oder Gewebe von einer Spende ausschließen oder nur bestimmte Organe und Gewebe für eine Spende zur Verfügung stellen, die Organ- und Gewebespende generell ablehnen oder die Entscheidung auf eine Person seines Vertrauens übertragen. Hier erfahren Sie mehr.

    Was passiert, wenn man seine Meinung zur Organ- und Gewebespende ändert?

    Die geänderte Entscheidung kann in einem neuen Spenderausweis dokumentiert, der alte Ausweis vernichtet werden.
    http://www.organspende-info.de/infor...spendeausweis/
    LG

    Einen Kommentar schreiben:

thread unten

Einklappen
Lädt...
X