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Wahlen in Griechenland
Morgen schaut die Welt, insbesondere Europa auf Griechenland. Wie denkt ihr darüber? Was meint ihr werden sie entscheiden? Sparkurs oder Austritt? Ich denke, daß diese Wahlen enorme Auswirkungen haben werden und ich bin sehr sehr gespannt, wie die Griechen reagieren. Wo soll das noch hinführen. Ich empfinde eine große Unsicherheit und Besorgnis unserer Zukunft. Ich kann das alles überhaupt nicht einschätzen und fühle mich mächtig verschaukelt. Ich fürchte so recht will niemand mit der Wahrheit rausrücken mit welchen Folgen wir zu rechnen haben. Uns wurde Europa und der Euro immer schmackhaft verkauft.Stichworte: -
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Dass niemand dir sagen kann womit wir in der Zukunft zu rechnen haben liegt daran, dass niemand es weiß und auch niemand es wissen kann. Wenn dir jemand sagt was in Zukunft geschehen wird, ist er ein Aufschneider. Tatsächlich hat man immer nur die großen Vorteile Europas herausgestellt: Freie Wahl des Arbeitsplatzes, freier Kapitalverkehr, Reisefreiheit und ein gemeinsamer Binnenmarkt. Schuldenländer wie Griechenland haben ihre Statistiken geschönt, und so wirklich nachgeforscht hat auch niemand, wie schlecht es denn eigentlich um einige Länder steht. Die Weltwirtschaftskrise zeigt nun, dass ein gemeinsamer Währungs- und Handelsraum auch eine gemeinsame Wirtschaftsregierung benötigt.
Ich denke der Ausgang Wahlen in Griechenland ist völlig offen. Einerseits erscheint es logisch, dass noch mehr Griechen zu radikalen Parteien tendieren, nachdem die erste Wahl nichts gebracht hat. Zum anderen könnte es aber auch sein, dass den Griechen nun nocheinmal die ganze Ernsthaftigkeit der Lage bewusst geworden ist, und die zwei einstigen großen Parteien wieder an Wählerstimmen gewinnen.
Inzwischen bin ich mir aber nicht mehr sicher, ob Griechenland im Euro verbleiben sollte. Es gilt abzuwägen zwischen dem Schaden den die großen Banken überall in Europa nehmen, und dem Schaden den Griechenland Europa zufügt. Momentan denke ich sollte man Griechenland weiter stützen. Gerade wo die spanischen Banken nahe zum Kollaps stehen sollte man ihnen keine Pleite Griechenland aufbürden, weil dann gleich die Gefahr besteht, dass mit Spanien ein weiteres Euro-Land fällt. Und dann wäre es kein Kleinstaat mit der Wirtschaftsleistung Hessens, sondern ein "ganz großer".
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Ich hoffe die Griechen stellen sich gegen diese wahnsinnigen Sparzwänge der EU.
„Hallo Griechen! Entweder Ihr wählt richtig! Oder wir helfen Euch nicht mehr!“
Das ist ungefähr der Tenor dessen, was man im Vorfeld der heutigen Wahl in Griechenland von der Mehrheit der deutschen Medien und der deutschen und internationalen Politik zu hören bekommen hat. Wie die Wahl auch immer ausgeht, man kann über den Zustand von Demokratien dabei viel lernen. Es wird sich zeigen, dass Demokratien „marktkonform“ sein müssen und dass Wahlergebnisse der neoliberal geprägten vorherrschenden Meinung passen müssen. Eine Gegenbewegung zur neoliberalen Politik, wie es die griechische Linkspartei Syriza darstellt, führt zur massiven Gegenreaktion. Die Griechenlandwahl wird damit auch offenbaren, dass es die Demokratie in der Wirklichkeit nicht mehr gibt, auch wenn das Wort inflationär in Reden vorkommt.
Von Albrecht Müller
Der gesamte Text: http://www.nachdenkseiten.de/?p=13555
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wieso wahnsinniger Sparzwang? Ist es nicht das mindeste, was man erwarten kann, wenn sie Milliarden Steuergelder von anderen Ländern bekommen? Das Geld werden wir wahrscheinlich nie wieder sehen. es sind deine, meine, eure und unsere hart erarbeiteten Gelder. Jahrzehntelang wurde auf großem Fuße gelebt, keine Steuern bezahlt, Milliardäre und Millionäre haben sich ins Ausland verp...jeder 3. dort ist im Staatsdienst, wo großzügig fürs Nichterscheinen verdient wurde mit 14 Gehältern und und und..so kanns nicht weitergehen, das ist Fakt! Ich sehe jedenfalls nicht ein, daß wir Deutschen die gesamte EU stützen. Darauf wird es hinauslaufen. Wer hat denn noch eine stabile und starke Wirtschaft in der EU, außer Deutschland und Frankreich? Wir mußten auch harte Sparmaßnahmen mitmachen. Erhöhung der Steuer, Erhöhung der Arbeitswochenstunden, Verzicht auf Weihnachtsgeld usw. auch hier gibt es immer mehr Armut. Alles was wir hier bezahlen( Benzin, Strom..) hat die höchsten Preise in Europa. Ich habe den Eindruck, die Griechen wollen an ihrem Verhalten nichts ändern und so weitermachen wie bisher. War ja auch ein prächtiges Leben. Ich war vor kurzem in Griechenland und Armut habe ich dort nicht erlebt. Die Südeuropäer haben eben eine komplett andere Arbeits und Lebensmentalität und die lassen sie sich auch nicht nehmen. Über die Arbeitszeiten würde ich mich hierzulande freuen. Nicht umsonst haben wir eine gute Wirtschaft.
Ich bin für den Austritt, genauso wie Italien, Spanien, Portugal. Die Länder die den Euro nicht haben, wirken auf mich viel stabiler und sie haben sich zurecht herausgehalten. Ich hoffe, daß der Euro auf Dauer keinen Bestand hat. Er war für mich nur eine Träumerei und Wunschdenken verschiedener Politiker.Zuletzt geändert von cori79; 17.06.2012, 20:11.
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Den Artikel, den ich gleich poste, bekam ich gerade auf meiner Startseite angezeigt. Da geht's zwar nicht konkret um Griechenland, aber um die Euro-Rettung, deshalb stelle ich ihn in einfach mal in diesen Thread, da er hier wahrscheinlich am ehesten reinpasst:
Gauck stoppt Euro-Rettungsschirm
21.06.2012, 16:54 Uhr
Bundespräsident Gauck kommt dem Wunsch der Verfassungsrichter nach (Quelle: dapd)
Bundespräsident Joachim Gauck wird die Gesetze zum Fiskalpakt und zum Euro-Rettungsschirm ESM vorerst nicht unterschreiben. Damit entspricht Gauck einer Bitte des Bundesverfassungsgerichts, das zunächst über die Anträge auf einstweilige Anordnung gegen diese Gesetze entscheiden will. Da berichtet die "Süddeutschen Zeitung".
Eigentlich sollten die Gesetze am Freitag nächster Woche von Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden. Doch nach dieser Entscheidung würde der Europäische Stabilitätsmechanismus ESM nicht wie geplant zum 1. Juli in Kraft treten können.
Mehrere Klagen bereits angekündigt
Dem Verfassungsgericht sind mehrere Klagen und Verfassungsbeschwerden unter anderem von der Linkspartei angekündigt worden, die unmittelbar nach Verabschiedung von Fiskalpakt und Rettungsschirm am Freitag nächster Woche eingereicht werden sollen. Die Richter des Bundesverfassungsgerichts hatten den Bundespräsidenten daraufhin gebeten, mit seiner Unterschrift zu warten, bis die Verfassungsklagen geprüft sind.
Hinter den Kulissen habe es ein heftiges Gezerre gegeben, berichtet die "Süddeutsche". Kanzlerin Angela Merkel wollte den Bundespräsidenten wohl dazu drängen, die Gesetze und Ratifikationserklärungen unmittelbar nach der Abstimmung im Bundestag und Bundesrat zu unterzeichnen. Merkel lies diese Darstellung durch ihren Sprecher unterdessen zurückweisen.
Kauder sorgt für Empörung
Für besondere Empörung bei den Grünen und der Linkspartei hatte Unionsfraktionschef Volker Kauder gesorgt. Für den CDU-Mann zählten die Bedenken des höchsten deutschen Gerichts wohl nicht. Er forderte Gauck trotz der drohenden Klagen auf, das Gesetz zu unterschreiben. Auch auf die Richter versuchte der CDU-Mann Druck auszuüben: "Das Bundesverfassungsgericht wird sehr wohl abwägen, wie wichtig es ist, dass wir gerade im Hinblick auf die Beruhigung der Märkte jetzt zu Entscheidungen kommen", sagte Kauder in der ARD.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, betonte, der Stopp der Umsetzung des ESM gehe auf das Konto von Merkels Truppe: "Das ist angesichts der anhaltenden Turbulenzen in der Euro-Zone eine schlechte Nachricht. Es erweist sich damit als schlimmer Fehler, dass die Bundesregierung die Ratifizierung des ESM so spät in Angriff genommen hat."
Dem widersprach CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe. Die SPD versuche, den schwarzen Peter weiterzureichen, schrieb Gröhe auf seiner Facebook-Seite. "Ich glaube, jetzt hakt's", erregte sich der CDU-Politiker.
"Keine vollendeten Tatsachen schaffen"
Der Fiskalpakt soll zwar Ende Juni von Bundestag und Bundesrat mit Zweidrittel-Mehrheit gebilligt werden, aber erst Anfang 2013 in Kraft treten. Schwarz-Gelb sowie SPD und Grüne wollen den Fiskalpakt im Paket mit dem künftigen dauerhaften Euro-Rettungsschirm ESM am 29. Juni verabschieden. Der ESM sollte eigentlich am 1. Juli starten.
Die Sprecherin des Bundesverfassungsgerichts sagte zu dem Wunsch der Richter: "Das ist die übliche Praxis und wurde schon so gehandhabt bei der Griechenlandhilfe und dem ersten Eurorettungsschirm." Hintergrund ist, dass Gesetze erst offiziell in Kraft treten, wenn sie der Bundespräsident unterschrieben hat. Der Aufschub um einige Wochen solle bewirken, dass keine vollendeten Tatsachen geschaffen werden, solange die Klage nicht entschieden ist.
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Frankreichs Wirtschaft ist auch nicht so dolle. Verhältnismäßig stabil in der EU sind nur die "Nordeuropäer": Deutschland, Niederlande, Finnland, Österreich, Luxemburg. Dabei fällt sofort auf, dass Deutschland das einzige Land der EU von Bedeutung ist, dass eine einigermaßen stabile Wirtschaft aufweisen kann. Klar dass Deutschland da auch als größter Geldgeber zu fungieren hat. Und das obwohl Deutschland Anfang des Jahrtausends noch als kränkelnd gegolten hat! Warum wir im Moment so gut dastehen liegt einerseits an den guten Reaktionen der Schwarz-Gelben Regierung (Kurzarbeit, Abwrackprämie), als auch an der Vorarbeit von Rot-Grün (Agenda 2010, geringe Lohnerhöhungen). Das was die deutsche Wirtschaft vor der Krise noch gebremst hat, das hat sie während der Krise stabilisiert. Steinbrück hätte es mit Sicherheit geschafft noch in seiner Amtszeit einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen, wäre da nicht die Wirtschaftskrise dazwischengekommen.
Ich halte die Griechenland und allen anderen kränkelnden EU-Ländern wie Portugal, Irland und Spanien auferlegten Sparbemühungen für nicht zu drastisch. Wie cori79 schon aufgezählt hat gibt es in eben diesen Ländern erhebliche Missstände. Ich kann jeden Griechen verstehen der jetzt plötzlich harte Einschnitte in seinem Leben zu verkraften hat, und darüber erbost ist. Man hat sich dort daran gewöhnt als Beamter unkündbar zu sein und eine satte Pension zu erhalten. Man hat sich daran gewöhnt jedes Jahr satte Lohnerhöhungen zu erhalten. Man hat sich daran gewöhnt früh in Rente zu gehen. Aber jetzt muss dem ein Ende gesetzt werden, die Griechen sollten einsehen dass eben dieses Handeln sie in die Krise geführt hat.
Für Griechenland war es rückblickend betrachtet aber womöglich ein falscher Schritt, den Euro einzuführen. Das Land profitiert hauptsächlich vom Tourismus, und da kommt es eben auf günstige Preise an. Schwerindustrie, Qualitätsarbeit komplexer Technologie und Landwirtschaft sind in Griechenland unterentwickelt und nicht konkurrenzfähig. Gleiches gilt auch für Portugal und in geringerem Maße auch für Spanien. Die anderen Euroländer hätten die Wirtschaft dieser Länder genauer unter die Lupe nehmen sollen. Man muss aber auch berücksichtigen, dass die Griechen uns geschönte Wirtschaftsstatistiken vorgelegt haben, teilweise wurde sogar gelogen, um in die Währungsunion aufgenommen zu werden.
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Hier habe ich einen TV-Tipp (ich packe ihn mal hier dazu, da er mehr oder weniger zum Thema passt):
"Die Story im Ersten - Der große Euro-Schwindel" am Montag, den 02. Juli um 22:45 in der ARD.
Die Story im Ersten
Der große Euro-Schwindel
Wenn jeder jeden täuscht
Film von Michael Wech
Verona, im Frühjahr 1996. Theo Waigel, damals deutscher Finanzminister, schaut seinen griechischen Amtskollegen, Yannos Papantoniou, erstaunt an: „Ihr seid nicht dabei und werdet nicht dabei sein." Auf dem EU-Finanzministertreffen hatte Papantoniou plötzlich gefordert, dass auch griechische Buchstaben auf die Banknoten gedruckt werden. „Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass Griechenland mit seinen Zahlen in absehbarer Zeit Mitglied werden würde", erzählt Waigel. Doch Papantoniou bleibt bei seiner Forderung und schlägt Waigel eine Wette vor: Griechenland werde den Euro bekommen. Heute - nach nur zehn Jahren ist Europas historisches Gemeinschaftsprojekt in Gefahr. Wie konnte das passieren? Trägt nur Griechenland die Schuld?
Erstmalig werden die folgenschweren Fehlentscheidungen in der Frühphase des Euro in einer umfassenden Dokumentation aus der sehr persönlichen Sicht der Handelnden erzählt. Der Film ist mehr als eine spannende Chronik weltgeschichtlicher Ereignisse. Mit großem Rechercheaufwand rekonstruiert Michael Wech in der Dokumentation, wie sich Europas Politiker gegenseitig täuschten. Nahezu alle verantwortlichen Finanzpolitiker in Deutschland, Griechenland und Brüssel sprechen offen über die wilden Anfänge der Währung, darunter u. a. die beiden ehemaligen Bundesfinanzminister Theo Waigel und Hans Eichel, der aktuelle Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der langjährige Chef der Eurogruppe Jean-Claude Juncker, der frühere Bundesbankchef Hans Tietmeyer sowie der damalige Finanzminister Griechenlands, Yannos Papantoniou.
Die Dokumentation blickt hinter die Kulissen und stellt ernüchternd fest: Die Krise des Euro ist eine Geschichte von Betrug und Selbstbetrug - aller Mitglieder, auch der Deutschen.
Als Griechenland nur zwei Jahre nach Waigels Wette plötzlich die Stabilitäts-Kriterien erfüllt, ist auch Otmar Issing, Chef-Ökonom der Europäischen Zentralbank, fassungslos: „Sie sitzen vor den Zahlen und denken sich 'Mein Gott, wie haben die das geschafft?' Hinter den verschlossenen Türen der Bundesbank sind sich die Experten damals jedoch einig: Ein Beitritt Griechenlands in den Euro-Club ist riskant. Der Bundesbanker Hans Reckers wagt sich damit an die Öffentlichkeit. Doch Deutschlands neuer Finanzminister Hans Eichel reagiert sofort: Er pfeift den Kritiker zurück. Den Risiken zum Trotz hoffen alle auf den großen Euro-Boom - und werben bei ihren Bürgern für Vertrauen in die neue Währung.
Ein gefährliches Wunschdenken. Denn fast alle Länder haben große Mühe, die Stabilitätskriterien einzuhalten und entwickeln erstaunlichen Erfindungsreichtum - auch die Deutschen: Finanzminister Theo Waigel will die Bundesbank dazu bewegen, die Goldreserven aufzuwerten. Sein Nachfolger Eichel lässt Milliarden-Forderungen an Russland am Kapitalmarkt verkaufen, um den Bundeshaushalt zu sanieren. In Athen geht man einen Schritt weiter: Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs hilft den Griechen, einen Teil der Staatsschulden zu verstecken. Andere Ausgaben werden in den Bilanzen verschwiegen.
Als die Augenwischerei in der Euro-Grau-Zone auffliegt, ist es zu spät. In vielen Staaten ist die Staatsverschuldung längst außer Kontrolle geraten
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