Es ging zwar nicht um Branca, Michael Jackson usw. Damit habe ich aber auch nicht gerechnet. Interessant dennoch (auch dafür), wie es mit den Netzwerken und den Netzwerkern so funktioniert.
Allerdings ist das, worum es dort ging, doch nochmal von einer ganz anderen Dimension. Ich denke, wir werden alle vereimert. Und alle, alle wissen das bzw. müssen darüber in Kenntnis sein. A. Merkel und all die anderen Staats- und Regierungschefs usw.
Hier ist noch ein Artikel, der dasselbe Thema behandelt:
Draghi, Papademos, Monti: Alle kommen sie von Goldman Sachs. Bild: news.de/dapd .Von news.de-Volontär Ayke Süthoff
Es klingt wie eine Verschwörungstheorie, ist aber leider wahr: Mit Lucas Papademos, Mario Monti und dem neuen EZB-Chef Mario Draghi wird Europa von einem Klüngel aus ehemaligen Goldman-Sachs-Männern gelenkt. Und die Drei sind längst nicht die einzigen.
Das BBC-Interview von Alessio Rastani schlug ein wie ein Blitz. Dank YouTube, Facebook und Twitter gingen die Ansichten des vermeintlichen britischen Börsenhändlers rasend schnell um die Welt - und lösten einigen Tumult aus. Denn Rastani kündigte den weiteren Kollaps des Finanzsystems und eine weltweite Rezession an. Er erklärte, dass eine der größten Investmentbanken der Welt davon profitieren würde. «Goldman Sachs regiert die Welt», sagte Rastani. Die Moderatoren blieben sprachlos zurück.
Wenig später stellte sich zwar heraus, dass Rastani keineswegs ein wichtiger Börsenhändler war, sondern ein unbedeutender Hobby-Investor. Aber alles, was er sagte, meinte er ernst. So ernst, dass er vom weltweiten Echo seines Interviews völlig überrascht wurde. «Ich dachte, das wüssten alle», sagte er dem Forbes Magazine.
Im Prinzip hatte er damit Recht. Allerdings spricht fast niemals jemand aus dem Finanzsektor dieses Wissen so offen aus. In anderen Kreisen hingegen ist die Annahme, dass Goldman Sachs die Welt fest im Griff hat, längst weit verbreitet - unter Verschwörungstheoretikern. Im englischsprachigen Raum gibt es den Begriff «Government Sachs», der darauf hinweisen soll, dass Goldman Sachs längst die amerikanische Regierung in der Hand hält.
Grund für diese These war die Verpflichtung von Henry Paulson als Finanzminister der Bush-Regierung 2006. Henry M. Paulson, besser bekannt unter seinen Spitznamen Hank, arbeitete seit 1974 bei Goldman Sachs, von 1999 bis 2006 als Geschäftsführer. 2005 soll sein Jahreseinkommen durch Bonus-Zahlungen bei 35 Millionen Dollar gelegen haben, insgesamt wird Paulsons Vermögen auf etwa 700 Millionen Dollar geschätzt.
Die Goldman-Sachs-Connection besitzt das Finanzministerium
Paulson ist ein Superreicher und er ist ein Finanzhai. Seine ganze Karriere fußte auf riskanten Investments und Bankgeschäften, die nur dank der Deregulierung des amerikanischen Finanzsektors seit Mitte der 1980er möglich waren. Dass gerade ein liberaler Investmentbanker als Finanzminister den Job des Regulierers übernimmt, klingt abwegig, ist aber gar nicht ungewöhnlich.
Hank Paulson hat berühmte Vorbilder: Robert Rubin, Finanzminister unter Bill Clinton, wechselte ebenfalls von Goldman Sachs in die Politik und Jon Corzine, Goldman-Sachs-Geschäftsführer bis 1999, wurde später Senator und Gouverneur von New Jersey. Die Goldman-Sachs-Connection hat also nicht nur das amerikanische Finanzministerium in seiner Hand, sondern auch ganze Bundesstaaten. Zu den ganz großen Tieren im Business kommen noch eine Menge Lobbyisten und Berater, die die Politik im Sinne der großen Banken beeinflussen wollen.
Inzwischen ist aber nicht nur die USA, sondern auch Europa fest im Griff von Goldman Sachs. Da wäre zum Beispiel Mario Draghi, seit dem 1. November der neue Chef der Europäischen Zentralbank EZB in Frankfurt und damit einer der wichtigsten finanzpolitischen Entscheider der Welt. Draghi kennt sich mit Finanzen aus - von 2002 bis 2005 war er Vizepräsident von Goldman Sachs in London.
Dort hatte er einen inzwischen mindestens genau so bekannten und wichtigen Kollegen: Mario Monti. Monti ist seit Mitte November der Regierungschef der italienischen Übergangsregierung. Davor war er Vizepräsident der EZB und internationaler Berater von - natürlich - Goldman Sachs.
Sie sitzen überall: Athen, Frankfurt, Dublin
Der dritte im Bunde ist Griechenlands neuer Ministerpräsident Lucas Papademos. Er war von 1994 bis 2002 Vorsitzender der griechischen Zentralbank und in dieser Funktion aktiv an der von Goldman Sachs verheimlichten Bilanzfälschung des Landes beteiligt, die sich jetzt rächt. Doch diese Drei sind noch längst nicht alles, was Goldman Sachs in Europa zu bieten hat. In Deutschland gibt es Otmar Issing, auch er ist internationaler Berater von Goldman Sachs. Bis 2006 saß er im Direktorium der EZB, davor war er Teil des Direktoriums der Deutschen Bundesbank. Neben seiner Tätigkeit für Goldman Sachs ist er seit 2008 auch Berater der Bundesregierung.
Der Portugiese Antonio Borges war bis zu seinem Rücktritt Mitte November Europadirektor des Internationalen Währungsfond IWF, davor arbeitete er als Direktor von Goldman Sachs in London. Auch der verstorbene belgische EU-Kommissar für Wettbewerb Karel van Miert arbeitete für Goldman Sachs als Berater. Und dann wäre da noch der Ire Peter Sutherland, Ex-Präsident von Goldman Sachs International, ehemaliger EU-Kommissar und einer der Strippenzieher des irischen Rettungsschirms.
Man wird das Gefühl nicht los, dass Alessio Rastani Recht hatte: Goldman Sachs regiert die Welt.
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