So schreibt (m)eine tageszeitung unter dem titel 'Kampf gegen blutiges Ritual'
Kein neues thema, aber eines, für welches die öffentlichkeit immer wieder sensibilisiert wird, hier wäre zu nennen z.b. das buch von Waris Dirie 'Wüstenblume' sowie der film dazu und ihr sehr persönliches und breit gefächertes engagement zum thema genitalverstümmelung.
Bei wiki kann man den umfang ihres engagements gegen die leiden und die unterdrückung von mädchen und frauen in ihrer afrikanischen heimat nachlesen.
In dem artikel unserer tageszeitung heisst es weiter:
"Inzwischen haben 19 der 54 afrikanischen Regierungen Gesetze erlassen, die eine solche Verstümmelung verbieten. Doch auf die Praxis hat das nur wenig Einfluss. Zu tief ist das Ritual in der Tradition vieler Länder verwurzelt. (...) 'Wir kämpfen nicht gegen Traditionen, sondern für das Ende der schändlichen Gewalt gegen Frauen' (...)" sagt eine aktivistin der orga Forward in Deutschland.
Interessant und es wundert mich nicht wirklich, dass der ägyptische Präsident Mursi die 2008 verbotene verstümmelung aufhob und beschneidung ja oder nein 'im ermessen der familie' lässt.
Weiter heisst es:
"In Deutschland ist die Genitalverstümmelung noch kein Straftatbestand ... Zwar haben die Grünen vor Monaten eine Gesetzesvorlage eingereicht. Doch weil die regierende Koalition mit einigen Details nicht einverstanden war, ist das Gesetz noch nicht durch und in Bearbeitung. Und so lange ist die Genitalverstümmelung hierzulande kein Straftatbestand .. "
Das mag ein schlag ins gesicht der in Danzig wohnhaften (lt wiki) Waris Dirie sein, die mit dem Bayerischen Filmpreis für den film 'Wüstenblume' von 2009 geehrt wurde.
Wenn sich schon ein westliches land schwer tut mit einem solchen gesetz, kann man in etwa ermessen, wie schwer das wohl gelingen mag in ländern, in denen die genitalverstümmelung traditionell verankert ist und in den köpfen der menschen bleibt und wohl nur sehr zögerlich als eine körperliche und seelische verstümmelung wahrgenommen wird. Das leiden der mädchen und frauen ordnet sich wohl immer noch sehr stark den bestehenden traditionen unter, die dem frauenbild der männer dort wohl sehr entgegenkommen und wohl deshalb eine änderung immer ein kampf bedeutet.
Vor einiger zeit lief mal eine TV reportage, wie auch hierzulande versteckt organisiert, aber unter nicht minder lebensgefährlichen und extrem qualvollen und traumatisierenden bedingungen beschneidungen von nicht medizinisch ausgebildeten personen vorgenommen werden.
In dem zusammenhang ist der film von Ousmane Sembene 'Bann der Hoffnung' - er lief 2010 auf arte erwähnenswert.
Er ist als DVD erhältlich.
Amazon kunden beschreiben inhalt und zielsetzung so:
Moolaade ist ein einfach grandioser Film mit wunderbaren Darstellern und einer bewegenden Geschichte.
Mama Collee hat ihre Tochter Amsatou nicht beschneiden lassen und ist der Genitalverstuemmelung ablehnend gegenueber eingestellt, da sie selbst aufgrund ihrer eigenen Beschneidung mehrere Totgeburten hatte und ihre einzige uberlebende Tochter durch einen Kaiserschnitt, der von einer Aerztin einer westlichen Hilfsorganisation durchgefuehrt wurde, bekommen hat. In ihr Haus fluechten sich 5 kleine Maedchen, deren Genitalien verstuemmelt werden sollen. Dies sorgt natuerlich fuer sich aufschaukelnde Spannung im Dorf, was in einem grandiosen Finale endet.
Ein Film der anderen Art. Dieser Film geht unter die Haut und Zeig wie Frauen für Frauen kämpfen und sich einsetzen können. Selbst scheinbar festgefahrene Gesellschaftsmuster lassen sich verändern wenn einer den Mut hat zu beginnen.Klasse Film !
Zu 'Bann der Hoffnung' ein artikel von 2010 bei online focus.
Eine ganze menge info zum findet man zum Intern. Tag gegen Genitalverstümmelung unter diesen suchergebnissen.
Danke für eure aufmerksamkeit und interesse!
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