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06.02.13 - Internationaler Tag gegen Genitalverstümmelung
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ich denke, diese menschen (eltern, großeltern, etc) betrachten diesen schmerz einfach als unabwendbar.
die beschneidung wird ja religiös begründet und es steht ehrliche angst dahinter, welche folgen es haben könnte, sich gegen die religion zu wenden.
zudem gesellschaftliche strukturen: in einer kultur, in der so etwas möglich ist, hat die frau eben nicht den gesellschaftlichen stellenwert, wie hierzulande. sie hat schlicht kein mitspracherecht und wahrscheinlich nicht mal die idee, dass sie es haben könnte.
die tochter unbeschnitten zu lassen, stigmatisiert ihre ganze familie - und familie und dorfgemeinschaft haben einen anderen stellenwert, als hier. wo man hierzulande manche verwandte jahrelang nicht sieht und auch nicht BRAUCHT, um zu überleben, ist es dort anders - nur als enge gemeinschaft funktioniert und überlebt man. deshalb ist ein aufbegehren selten und ein fügen normal.
hierzulande können wir uns den luxus erlauben, uns unseren glauben auszusuchen, zu hinterfragen, anzuzweifeln oder abzulegen - man bedenke, dass dort viele menschen, egal welchen geschlechts, die grundsätze ihrer religion nicht einmal nachlesen könnten, wenn sie es wollten.
habe ich gerade zuwenig zucker im haus und möchte einen kuchen backen, habe ich die wahl, ob ich den nachbarn frage oder in einen der x supermärkte der umgebung husche... dort ist man abhängig von der gemeinschaft ( und somit ihrer regeln), um zu überleben....
es ist schwer, ein urteil zu sprechen, solange man warm und kuschelig und gut genährt im mittelwestlichen europa sitzt, kontakte zu menschen pflegt, wenn man es will und es genauso lässt, wenn und weil man es will ...
dass es falsch ist, menschen so etwas anzutun, steht für uns außer frage - für mich, wie für jeden anderen hier. aber es wird jahrzehnte der aufklärung, bildung, entwicklungshilfe kosten, unser wissen ( und das meine ich nicht überheblich) an diese menschen weiter zu geben, so dass sie derartige bräuche aufgeben und trotzdem ihre indentität und kultur bewahren können...
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Zitat von Dreamerdancer Beitrag anzeigenMeinst Du damit ev., weil es denen auch so in ihrer Kindheit erging ?
Ich gehe davon aus, dass so ein "Ritual" nicht nur körperliche Schäden hinterläßt.
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Zitat von BlaueBlume Beitrag anzeigenJa, dass ist meine Überlegung dazu.
Ich gehe davon aus, dass so ein "Ritual" nicht nur körperliche Schäden hinterläßt.Zuletzt geändert von Briánna; 11.02.2013, 10:37.
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Zitat von BlaueBlume Beitrag anzeigenJa, dass ist meine Überlegung dazu.
Ich gehe davon aus, dass so ein "Ritual" nicht nur körperliche Schäden hinterläßt.
Du schriebst oben
Möglicherweise liegt ein Empathieverlust aufgrund von psychischer Traumatisierungvor ?
Allerdings kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass es zu einem empathieverlust sozusagen im kollektiv bei den frauen kommt.*
Ich vermute, dass es zwischen den frauen, die vielleicht gerne empathie zeigen würden (und von ihren töchtern, die zur beschneidung anstehen nicht zähne zusammenbeissen kein schmerz zeigen, kein selbstmitleid zeigen, verlangen) und denen, die sich dem muster des ergebens in alle bereiche des rituals zu einer art gegenseitigem argwöhnischen beobachten und in schachhalten kommt resp. kommen könnte. Ich meine damit, die frauen selbst erlauben sich möglicherweise kein ausbrechen aus diesem nicht selbst gewählten teufelskreis.
Die wächterin und die vollzieherin des rituals kann selbst nicht anders oder wird aufgrund ihrer stellung innerhalb der community keine empathie zeigen, nicht gegenüber den mädchen, deren mütter .. noch mit sich selbst, die das ritual xhundertmal im leben vollzieht.
Klar dürfte sein, dass sich die frauen der sache selbst wegen, erhaltung der jungfräulichkeit, verweigerung und krasse unterbindung von lustvollen gefühlen überhaupt beim sex - das allein zeigt m.e., dass es die männer sind, die ein unterlassen dieses blutrituals nicht wirklich wünschen. Sie wollen eine jungfräuliche ehefrau, sie vollziehen das ritual des öffnens und sie bestimmen, inwieweit ihre frauen und mädchen dem leiden auch weiterhin unterworfen bleiben.
Wieviel empathiefähigkeit bei dem ehemännern, vätern ... im spiel ist, ich bin zu keiner vorstellung fähig.
Ich denke, es ist ein macht- und demütigungsgefüge auf mehreren ebenen. Vielleicht ist das ritual deswegen so schwer zu unterbrechen, weil jeder machthaber=starke position innerhalb der community, seine macht- und überlegenheitsposition nicht schwächen/aufgeben will.
Es würde mir nicht im traum einfallen, eine selbstgerechte lanze über alte und für uns nicht fassbare rituale fremder volksstämme zu brechen.
Es hilft nix, die menschen, die im machtspiel dieses beschneidungsritus sind, für ihr tun zu verurteilen.
In der hauptsache berührt mich die grausame qual und der schmerz wehrloser kinder - bin weit davon entfernt, das tun von erwachsenen zu verurteilen. Denn auch wir satten mitteleuropäer haben in unserer entwicklungsgeschichte vielleicht ebenso grausame rituale vorzuweisen, die überwunden und im grau der geschichte untergetaucht sind.
*Auch unter dem betracht, dass das ritual auf verschiedenen erdteilen, bei völkern mit ganz unterschiedlichem kulturellen hintergrund vollzogen wird.
Hhm .. soweit ich gelesen habe, ist das ritual in den afrikanischen ländern keines, das unbedingt und eindeutig einer vorherrschenden religion zuzuschreiben ist, wenn überhaupt evtl einer art naturglaube, was sich wiederum mit traditionellen gesellschaftlichen entwicklungen verbinden würde.
Hab mich noch nicht informiert, ob in ländern ausserhalb des afrikanischen kontinents das beschneidungsritual bei mädchen religiösen hintergrund hat.
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Zitat von rip.michael Beitrag anzeigenHab mich noch nicht informiert, ob in ländern ausserhalb des afrikanischen kontinents das beschneidungsritual bei mädchen religiösen hintergrund hat.
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