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"Du fühlst nichts, du besitzt nichts": bewegender Beitrag zur Flüchtlingsdiskussion

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  • #76
    *** NEWS - NACHSCHLAG AUS DEM BERLINER KANZLERAMT - ***


    Merkel entmachtet de Maizière
    Altmaier soll die Flüchtlingskrise bewältigen

    von:
    Rüdiger Scheidges
    Dietmar Neuerer


    Datum:
    06.10.2015 18:29 Uhr
    Update: 06.10.2015, 20:40 Uhr



    Innenminister Thomas de Maiziére zeigte sich zuletzt mit der Flüchtlingskrise überfordert. Nun zieht Merkel offenbar Konsequenzen: Sie will ihren Kanzleramtschef Altmaier zum zentralen Flüchtlings-Koordinator machen.

    (Bild enthalten)

    BerlinBundeskanzlerin Angela Merkel entzieht ihrem Innenminister Thomas de Maizière die alleinige Zuständigkeit für die Flüchtlingsfrage. Wie hohe Regierungskreise dem Handelsblatt bestätigten, soll ab sofort Merkels Kanzleramt die Gesamtkoordination der Flüchtlingsthematik übernehmen. Damit entzieht Merkel de Maizière die wichtigste Aufgabe des Innenministeriums in diesen Tagen.

    Völlig überraschend kam Merkels Schachzug nicht mehr, seitdem de Maizière bereits seit über einem Monat Zeichen von Orientierungslosigkeit in der Flüchtlingspolitik zeigte und die Kritik an ihm sowohl in den Ländern als auch innerhalb der Regierung rapide anwuchs. Sowohl in Fragen des zu erwartenden Flüchtlingsaufkommens, der Koordinierung eines europäischen Flüchtlingsprogrammes und auch in seiner Außenwirkung hatte der Innenminister jegliche Stringenz und Überzeugungskraft verloren.
    De Maizière, so war heute in Berlin zu hören, hat vor allem die politische Aufgabe nicht bewältigt, gegenüber den Bürgern zu demonstrieren, dass er und die Regierung Merkel das Heft in der Hand halten. Stattdessen hatte der Minister, der einmal als Merkels Kronprinz galt, mit fahrlässigen Äußerungen über die Zufluchtsuchenden und die Flüchtlingszahlen, aber auch über die konkrete Politik der Regierung nicht nur das Kabinett Merkel sondern auch die eigene Union regelrecht bestürzt.
    Großes Aufsehen und Verwunderung hatten weit über die politische Szene in Berlin hinaus die Zustände in dem ihm unterstellten Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hervorgerufen. Das Amt war offenkundig in keiner Weise für die Herausforderung des Flüchtlingsandrangs gewappnet: weder organisatorisch noch personell. Auf Drängen des Kanzleramts wurde der Chef, Manfred Schmitt, von Frank-Jürgen Weise, dem Chef der Bundesagentur für Arbeit, abgelöst.

    Die neuen Asylregeln
    Das war bereits eine offenkundige Misstrauenserklärung an de Maiziere, der Rücktritt von Schmitt wurde weithin als Bauernopfer angesehen. Bereits damals machten Rücktrittsgerüchte um den Innenminister in Berlin die Runde. Der jetzige Schritt, ihm die Federführung aus der Hand zu nehmen, ist die nächste Stufe in Richtung Rücktritt. Ein deutscher Minister, der seine wichtigste und vornehmliche Aufgabe in bedrängten Zeiten nicht erfüllen kann, ist fehl am Platz.
    Passend zu der offenkundigen Deklassierung des Innenministers ist der Umstand, dass das Bundeskabinett am Mittwoch ein neues „Konzept zur Koordinierung der Flüchtlingshilfe“ beschließen wird. Das Papier nennt nicht den Innenminister, sondern Peter Altmaier, den Chef des Bundeskanzleramts, als den zentralen Ansprechpartner für die „politische Gesamtkoordinierung aller Aspekte der aktuellen Flüchtlingslage“.
    Damit ist die weitgehende Entmachtung und Düpierung de Maizieres in der Flüchtlingspolitik amtlich vollzogen. Ein Rücktritt de Maizières aus „eigenem Antrieb“ wird damit immer wahrscheinlicher.
    Denn im Kanzleramt ist bereits eine Stabsstelle „Flüchtlingspolitik“ eingerichtet, das Thema Flüchtlinge soll in jeder Kabinettssitzung besprochen werden, und ein aktueller Lagebericht erstellt werden. Der Innenminister soll dann unter Leitung des Kanzleramtes allein noch für die „operative Koordinierung“ der Beschlüsse herangezogen werden. Das neue Konzept, in dem Thomas de Maizière keine entscheidende Rolle mehr spielt, ist bereits zwischen den Ressorts abgestimmt.




    Spielen die im Kanzerlamt jetzt die "Reise nach Jerusalem"??
    Bei dem körperlichenverdrängungsfaktor von Altmeier hat's bestimmt noch einen erwischt ... er ist noch im freien fall und wacht erst beim aufschlag auf!






    Dieser tage irgendwo gelesen ... eine szene von der basis, fernab vom elfenbeinturm in Berlin:

    Die eingliederungsklasse der XXX-Schule in YZ hat die grosse pause erreicht und es läutet schrill durch's ganze schulhaus.
    Die meisten schüler strömen lachend und schwatzend richtung pausenhof. Ein paar wenige nicht.
    Ein flüchtlingskind aus Syrien packt beim einsetzen des pausenalarms seine büchertasche und kauert mit dieser total verängstigt mit eingezogenem kopf und den schrecken und tränen im gesicht unterm tisch und wagt sich nicht hervor.

    Für dieses kind gibt es keine unbeschwerte pause, nur die schlimme erinnerung und das automatische schutzhandeln beim schrillen der schulglocke.

    Man kann sich ungefähr ausmalen, was in dem kind vorging.
    Zuletzt geändert von rip.michael; 07.10.2015, 17:27.

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    • #77
      7. Oktober 2015 um 12:04 Uhr
      Grönemeyer bei Jauch – wer auch nur in Richtung in einer Reichensteuer denkt, wird von den Medien gnadenlos plattgemacht

      Das politische Deutschland schwankt in der Flüchtlingsfrage zwischen „Das Boot ist voll“ und „Wir schaffen das“. Wie „wir“ das schaffen sollen, ist in der öffentlichen Debatte jedoch erstaunlicherweise kein Thema. Dabei sollte klar sein, dass die hohen Flüchtlingszahlen nicht nur kurz-, sondern vor allem mittel- und langfristig auch immens hohe Kosten für den Staat mit sich bringen. Wer den sozialen Frieden erhalten und die gesellschaftliche Akzeptanz von Flüchtlingen nicht vollends vernichten will, sollte sich daher tunlichst Gedanken darüber machen, wer die Mehrkosten schultern wird. Der Sänger Herbert Grönemeyer hat dies in der ARD-Talkshow Günther Jauch getan – „man kann sich auch überlegen, ob man nicht den Besserverdienern in Deutschland etwas ans Geld geht“, so Grönemeyer. Nach diesem – eigentlich harmlosen – Satz brach jedoch die publizistische Hölle über den Barden zusammen. War er gerade eben noch der gefeierte Musikstar, galt er nach diesem Satz als „wirr“, „bizarr“, „populistisch“ und „niveaulos“. Auch die sozialen Netzwerke kochten nur so vor heiligem Zorn gegen den „Heuchler“ und „Phrasendrescher“. Armes Deutschland! Wenn diese Meinungen repräsentativ sein sollten, ist der Rechtsruck wohl bereits vollzogen.

      Von Jens Berger.

      Deutschland liebt seine Mythen. Einer dieser Mythen ist die gelungene Aufnahme und Eingliederung von Millionen Flüchtlingen aus den ehemals deutschen Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg. Dabei wird jedoch in erstaunlicher Regelmäßigkeit verschwiegen, wie dieses Unternehmen finanziert wurde. Dazu ein kurzer Auszug aus meinem Buch „Wem gehört Deutschland?“:
      Wahrscheinlich hätte sich an der Vermögensverteilung für Sachgüter nichts weiter verändert, wäre die junge Bundesrepublik nicht durch die stete Zuwanderung der Vertriebenen aus den ehemaligen Ostgebieten und die Zuwanderung aus der jungen DDR an ihre wirtschaftliche Leistungsgrenze geraten. Jedem Vertriebenen standen schließlich Entschädigungszahlungen zu – und die mussten finanziert werden.
      Daher verabschiedete Bonn im Jahre 1952 das Lastenausgleichsgesetz. Diejenigen, die auch nach Krieg und Währungsreform noch über ein erhebliches Vermögen verfügten, wurden mit einer einmaligen Vermögensabgabe zur Kasse gebeten. Dies betraf vor allem das Immobilienvermögen, aber auch Landbesitz und Betriebsvermögen wurden mit dem geschätzten Wert zum Stichtag 21. Juni 1948, also einen Tag nach der Währungsreform, mit einbezogen. Die Höhe der Vermögensabgabe betrug 50 Prozent des anrechenbaren Gesamtvermögens. Dabei galt ein Grundfreibetrag von bis zu 5.000 D-Mark, soweit das Gesamtvermögen die Summe von 25.000 D-Mark nicht überstieg.
      Die Schuldsumme aus der Vermögensabgabe musste in 120 vierteljährlichen Raten auf maximal 30 Jahre gestreckt abgezahlt werden. So betrug die maximale Belastung nur 1,67 Prozent pro Jahr und konnte ohne große Probleme aus dem Cashflow mit laufenden Einnahmen getilgt werden, ohne dass die Vermögenssubstanz angegriffen wurde. […]
      Man kann sich das im Grunde wie eine Zwangsanleihe vorstellen. Der Fonds zahlte die Leistungen (Entschädigungen für Kriegsverluste) sofort aus und war damit zunächst hoch verschuldet. Diese Schulden entsprachen den Forderungen an die Vermögenden und wurden von diesen via Vermögensabgabe über einen längeren Zeitraum ausgeglichen. Am Ende löste sich der Fonds auf.
      Das Geheimnis der erfolgreichen Eingliederung von Millionen Flüchtlingen – und nebenbei die wichtigste Initialzündung des „Wirtschaftswunders“ – war also eine Vermögensabgabe in Höhe von 50% mit vergleichsweise hohen Freibeträgen. Heute wäre so etwas unvorstellbar und – zumindest in dieser Höhe – steht eine Vermögensabgabe momentan ohnehin nicht zur Debatte. Wer die zahlreichen Flüchtlinge der Gegenwart aber auch nur halbwegs gescheit integrieren will, der wird dies unter Berücksichtigung der Schuldenbremse nie und nimmer aus dem laufenden Haushalt finanzieren können. Hinzu kommt, dass Ausgabenstreichungen in anderen Bereichen nicht nur volkswirtschaftlich negativ zu bewerten wären, sondern auch eine verheerende Öffentlichkeitswirksamkeit hätten. Auf wen wird sich der Hass der Menschen denn richten, wenn ihnen Leistungen und Zuschüsse wegen „der Flüchtlinge“ gestrichen werden? Gegen die verantwortlichen Politiker? Oder gegen „die Flüchtlinge“?
      Grönemeyers Satz „man [könne] sich auch überlegen, ob man nicht den Besserverdienern in Deutschland etwas ans Geld geht“ ist also gleich aus mehreren Punkten heraus vollkommen korrekt. Man sollte ihn jedoch ergänzen – nicht nur die „Besserverdienenden“, sondern auch die „Vermögenden“ sollten berücksichtigt werden. Wer denkt, Grönemeyers verständliche Forderung würde nun ernsthaft diskutiert, der kennt „unsere“ Medien nicht:
      Es sei die „typische Unart von Prominenten, in populistischen, niveaulosen Pfützen zu fischen und sich schnellen und leichten Beifall abzuholen“, meint etwa der Tagesspiegel in seinem Leitartikel „Schlichter Populismus in der Flüchtlingsdebatte“. Die FAZ sekundiert, Grönemeyer habe einen „bizarren Auftritt“ gehabt und gezeigt, wie man „ein wahrlich nicht unbedeutendes Thema in hochfahrendem Habitus versaubeuteln kann“. „Wirre politische Ideen“ unterstellt Grönemeyer derweil das Magazin von web.de.
      Zahlreiche weitere Kommentare der etablierten Medien sowie auf sozialen Netzwerken machen auch gleich auf neunmalklug und reiben sich daran, dass der „unverschämte“ Herr Grönemeyer ja selbst reich sei und in London lebt. „Dass Grönemeyer in all den Jahren dieser politischen Forderungen in London lebte, macht die offenbar beliebige Forderung nach einer Steuererhöhung in Deutschland nicht glaubwürdiger“, schlussfolgert, stellvertretend für zahlreiche andere Kommentare, beispielsweise die WELT.
      Via Twitter hetzen in diesem Tonfall auch der Springer-Journalist und bekennende Porsche-Fan Ulf Poschardt (Die Paris Hilton des deutschen Journalismus) und seine blaublütige Springer-Kollegin Anna-Natascha Prinzessin von Bayern, geb. Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg. Dass diese beiden herausragenden Mitglieder ihrer Zunft nichts von einer Besteuerung der Vermögenden wissen wollen, versteht sich von selbst.

      Man kennt diese Scheinargumente. Oskar Lafontaine dürfe nicht über eine Umverteilung von oben nach unten sprechen, da er ja selbst über ein ansehnliches Vermögen verfüge. Klaus Ernst predige Wasser und saufe Wein, da er einen Porsche fährt. Bei der Causa Grönemeyer kommt hinzu, das WELT und Co. schlicht Lügen unter das Volk bringen, um Stimmung gegen den Sänger zu machen. Grönemeyer ließ dazu via Facebook verkünden:
      „Der Musiker Herbert Grönemeyer versteuert seine Einnahmen ordentlich, rechtmäßig, rechtzeitig und sozialverträglich seit Ewigkeiten schon in Deutschland, beim Finanzamt Berlin.“
      Auf eine Entschuldigung der geifernden Pressemeute wird er jedoch vergeblich warten können. Nun ist er persona non grata und dies hat nicht nur etwas mit seinen Steuervorschlägen, sondern auch mit anderen Positionen zu tun, die in unseren Qualitätsmedien nicht gern gehört und stellvertretend vom Tagesspiegel als „intellektuelle Schlichtheit“ verunglimpft werden:
      Grönemeyer versucht noch mehr. Zum Beispiel Weltpolitik zu analysieren. Seine Thesen: Amerika und England sind schuld an der schlimmen Situation im Nahen Osten. Amerika und England sind schuld am IS. Intellektuelle Schlichtheit. Als Liedzeilen gerade noch zu verwenden. Aber umstrittene und gewählte Politiker wie Bush und Blair vor ein Kriegsgericht zu stellen, da schleudert es den Sänger weit übers Ziel hinaus.
      Die intellektuelle Schlichtheit ist eher beim Tagesspiegel zu verorten. Aber nicht nur dort. Erschreckend ist vielmehr, dass diese Thesen offenbar von der Mehrheit der Leser durchaus geteilt werden. Finden sich ansonsten unter derart einschlägigen Artikeln von rechtsaußen zahlreiche kritische Leserkommentare, so haben sich die Leser in der Causa Grönemeyer mehrheitlich den Meinungsmachern angeschlossen – mehr noch, die Leserkommentare überholen in diesem Fall die Artikel mühelos von rechts. Das Thema „Flüchtlinge“ spaltet nicht nur, es radikalisiert. Der Rechtsruck scheint bereits im vollen Gange zu sein.


      Quelle: http://www.nachdenkseiten.de/?p=27848

      --

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      • #78
        Der Arzt Raphaele Lindemann über die Realität im Flüchtlingslager.

        Nachdem der facebookeintrag von R. Lindemann schon kreuz und quer durch die medienlandschaft gereicht wurde schlägt er auch hier auf.

        Liebe Leute,
        nach nun fast vier Wochen im Erstaufnahmelager, finde ich endlich mal die Zeit ein paar Zeilen zur wirklichen Situation vor Ort zu schreiben und diese in Absprache mit der Camp-Leitung hier zu veröffentlichen.
        In der aufgeheizten Stimmung zwischen allen politischen Lagern können ein paar Fakten aus erster Hand nicht schaden. Ich habe mir vorgenommen, diesen Bericht möglichst neutral zu verfassen. Das ist mir allerdings aufgrund der erschütternden Realität nicht gelungen und am Ende ist doch die Polemik und meine eigene Meinung mit mir durchgegangen…aber das wird man ja wohl noch sagen dürfen…

        Ich bin zur Zeit als Arzt für die medizinische Erstversorgung der neu in Deutschland ankommenden Flüchtlinge zuständig. Diese findet nahezu vor jedem weiteren Schritt statt. Also vor der Registrierung (inkl. Fingerabdrücke und Foto!), der Versorgung mit gespendeter (Marken-)Kleidung, der Möglichkeit sich zu duschen, etwas zu essen oder der Verteilung auf das restliche Bundesgebiet etc. Das heißt im Klartext, dass man hier einen Eindruck in Reinform über die tatsächliche Situation der ankommenden Flüchtlinge erhält.
        Dieser Eindruck ist pur und absolut ungefiltert. Ich kann Euch versichern, dass es absolut unmöglich ist, z.B. einen Fuß mit Erfrierungen zu versorgen, der über 500km in kaputten Schuhen, mit nassen Strümpfen durch den Winter marschiert ist und dabei durch eine „naive rosarote Gutmenschbrille“ zu schauen. Oder einen 4 Wochen alten Säugling in feuchter Kleidung mit Lungenentzündung zu behandeln, der zusammen mit einem Einjährigen und einer Vierjährigen, ganz alleine von der Mutter über das Mittelmeer, über Griechenland bis hier her geschafft wurde und sich dann den Vorwurf der Weltfremdheit anzuhören. Das hier ist die Welt! Und das hier ist sehr real und nirgends „rosarot“! Der Vater der 3 Kinder kam übrigens in Syrien ums Leben.
        Diese Menschen kommen in einem absolut desolaten und erbarmungswürdigen Zustand hier an. Sicher wird es manchen erstaunen, dass es sich nicht zu 90% um junge, gesunde Männer handelt. Das hat das Wanken der Nachzugsreglung erfolgreich zum Schlechteren gewendet. Ich sehe pro Schicht etwa 300-500 Flüchtlinge. Mindestens 40% davon sind KINDER! Es gibt Familien, es gibt Alte und ja – es gibt auch junge Männer. Warum auch nicht? Allen gemein ist, dass sie absolut entkräftet und fertig sind. Ich habe bisher nie so viel Elend und Verzweiflung auf einem Haufen gesehen.
        Neulich haben wir zum Beispiel eine Frau versorgt, deren Beine komplett verbrannt waren. Keine Ahnung wie sie es überhaupt bis zu uns geschafft hat. Wir haben allein eine halbe Stunde gebraucht, um die festgeklebten, schmutzigen und stinkenden Verbände von den vereiterten Wunden zu lösen. Da war aber kein Klagen und da war keine Anspruchshaltung. Diese Frau hat Dankbarkeit ausgestrahlt, weil sie endlich in Sicherheit ist und sich jemand um sie kümmert. Selbstverständlich ist sie nur ein Beispiel. Und selbstverständlich lassen sich mit Sicherheit auch Arschlöcher unter den Flüchtenden finden – wovon wir selbstverständlich schon genug unter den Eingeborenen haben.

        Übrigens haben die Flüchtenden natürlich ihre Smartphones dabei. „Die“ haben vorher nicht in der Steinzeit gelebt und sind aus irgendwelchen Buschhütten und Höhlen gekrochen. Und vielen ist es zunächst wichtiger ihre Handys aufzuladen, als etwas zu Essen zu bekommen. Und dreimal dürft ihr raten warum? Was habe ich als erstes gemacht, als ich, bequem mit meinem Auto, trotz Glatteis, sicher im 500 km von zu Hause entfernten Camp angekommen bin?
        Dass sie ein Lebenszeichen an die Lieben schicken zu wollen, wird diesen Menschen allerdings regelhaft zum Vorwurf gemacht und als Beleg für die fehlende Hilfsbedürftigkeit gesehen. Mit Verlaub - das ist weltfremd und obendrein arschig! Als würde es eine Pflicht geben, sich vor einer Flucht in Lumpen zu hüllen und bloß alle Wertgegenstände zurück zu lassen – inklusive der einzigen Möglichkeit zur Kontaktaufnahme zu den Angehörigen in Form eines Telefons.

        In der aktuellen Situation müssen wir uns verdeutlichen, welchen Selbstanspruch wir an unsere Kultur haben. Natürlich könnten wir die Grenzen dicht machen und so tun als wäre Merkel an allem Elend dieser Welt schuld. Aber glaubt denn wirklich irgendwer damit wäre das Problem gelöst? Ich höre hier im Lager durchgehend weinende Kinder. Und ich weiß, dass sie dann halt vor unseren Grenzen weinen würden. Würden wir damit unsere Zivilisation retten? Nur weil wir es dann nicht mehr sehen und im Fernsehen einfach bequem umschalten können? Es zeugt schon von einer bemerkenswerten Moralvorstellung, wenn man auf fb das Elend eines gequälten Hundes anprangert und gleichzeitig sehenden Auges all diese Menschen vor unseren Grenzen krepieren lassen will – und wenn es nur durch Unterlassung ist. Ob das ein schützenswertes Abendland ist?
        Natürlich müssen Lösungen vor Ort gefunden werden. Und natürlich können wir nicht die ganze Welt aufnehmen. Aber löst man einen Konflikt auf der Welt indem man gegen Flüchtlinge wettert und dumpf der Kanzlerin Verrat am Volk vorwirft? Sieht so die Rettung der Welt aus? Wo bleiben die wirklich konstruktiven Vorschläge und Initiativen der ach so besorgten Bürger?
        Durch ihr „wir schaffen das“ hatte ich zum ersten Mal so was wie Respekt und Anerkennung für die Kanzlerin übrig. Weil sie ohne mit der Wimper zu zucken ihre politische Karriere riskiert hat, um eben jene Menschen nicht vor unseren Grenzen krepieren zu lassen und sie die enorme Herausforderung angenommen hat anstatt ihr übliches Teflonspiel des Aussitzens zu treiben. Und nie hat jemand behauptet, dass es eine leichte Herausforderung wäre. Und sind wir doch mal ehrlich: Wer von all den Hetzern ist denn WIRKLICH so arm, dass er befürchten muss durch die Flüchtlinge plötzlich weniger vom deutschen Wohlstandskuchen abzubekommen? Ist bisher WIRKLICH jemand deshalb ärmer geworden? Ist WIRKLICH jemand deshalb aus seiner Wohnung geflogen? Ist WIRKLICH jemand von einem bösen Asylanten aufgegessen worden? Und damit meine ich nicht denjenigen, der einen kennt, dessen Großcousine einen Nachbarn hat blabla.
        Und Nein! Ich möchte nicht „so was“ wie in Köln gutheißen und bin sehr wohl für Sicherheit und Ordnung und eine härtere Bestrafung bei Gewaltdelikten jeglicher Couleur. Übrigens war ich schon bekennender Feminist als der Großteil der jetzigen „Frauenrechtler“ noch fröhlich Tittensprüche gemacht haben.
        Was sich für Deutschland in erster Linie durch den Flüchtlingsstrom geändert hat, ist die Tatsache, dass wir zum ersten Mal eins zu eins mitbekommen, was in den armen Ländern dieser Welt absolut üblich ist: Wir nehmen Flüchtlinge im großen Maßstab auf und beweisen dadurch Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und sind bereit wenigstens einen kleinen Teil der Zeche zu zahlen, die die westliche Welt mit ihrer Außen- und Wirtschaftspolitik arrogant hat anschreiben lassen.
        Damit sage ich ausdrücklich nicht, dass ruhig jeder hier her kommen soll und machen kann was er will. Natürlich fordere ich Integrationswille und Verfassungstreue ein – aber auch und vor allem von meinen eigenen Landsleuten! Schließlich hätten die schon seit ihrer Geburt die Chance gehabt humanistische Werte zu lernen. Und nicht selten profitieren sie schon viel länger als die Flüchtlinge von unserem Sozialstaat…

        Klar muss sich auch „der Islam“ bewegen, möglicherweise eine Reformation durchlaufen, um unseren Lebensstil und die Regeln unseres Zusammenlebens bedingungslos in unserem Land zu akzeptieren. Aber sowas passiert doch nicht indem man alle Flüchtlinge nach Möglichkeit in Ghettos sperrt und die Türen zur gesellschaftlichen Teilhabe tunlichst geschlossen hält. Ein Blick in die Pariser Vororte sollte eigentlich ausreichen um zu erkennen wohin das dann führt. Und ja – dann werden all die Hetzer recht behalten.
        Natürlich ist es verlogen, die radikalen Formen des Islam zu tadeln und zu bekämpfen, während man gleichzeitig z.B. mit den Saudis fröhlich Geschäfte macht ohne irgend eine Form des politischen Drucks aufzubauen. Ist ja nicht so, dass es nicht saudisches Geld wäre, welches weltweit Hassprediger mit extremsten Auslegungen des Islam finanziert.
        Unabhängig von der moralischen Verpflichtung Menschen in Not zu helfen, verstehe ich einfach nicht, warum die große Chance dieser Flüchtlingswelle nicht erkannt wird. Noch vor wenigen Monaten war die größte Gefahr für unser christliches Abendland das Fortpflanzungsverhalten der Deutschen. In 30 Jahren ist unser Sozialstaat und unser Rentensystem am Ende. Deutschland überaltert. 2060 wird jeder dritte Deutsche über 65 Jahre alt sein. Jeder Zweite ist dann mindestens 51. Aktuell haben wir 49 Millionen Erwerbstätige im Alter zwischen 20 und 64. Im Jahr 2060 werden es nach aktueller Entwicklung nur noch 34 Millionen sein. Diese 34 Millionen müssen dann nicht nur unsere Rente zahlen, sie müssen auch unser gesamtes Gemeinwesen am Laufen halten, dafür sorgen, dass wir satt sind und es warm haben und uns im Zweifel auch den Hintern abwischen und uns das Erbrochene aus dem Gesicht waschen. Außerdem müssen sie natürlich weiterhin innovativ und produktiv sein, damit die Wirtschaftsmacht Deutschland auf dem Parkett des internationalen Markts nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwindet und sich unsere Kinder und Enkel den Luxus der Altenbetreuung überhaupt leisten können, bei immer mehr zu stopfenden Greisenmäulern.
        Wer glaubt, er könne dem Dilemma 2060 durch früheres Versterben entgehen muss leider enttäuscht werden: Schon 2035 werden wir fast 8 Millionen Menschen weniger im Erwerbsalter haben. Ich möchte an dieser Stelle daran erinnern, dass wir schon heute – also mit 8 Millionen Erwerbstätigen mehr – über knappe Rentenkassen und ein späteres Renteneintrittsalter diskutieren müssen und man ohne private Vorsorge real von Altersarmut bedroht ist.
        Und genau jetzt hat ein weltweiter Exodus begonnen, der ohne jedes Anwerben den wichtigsten Zukunftsrohstoff überhaupt zu hunderttausenden in unser Land schwemmt: Menschen im erwerbs- und zeugungsfähigen Alter.
        Natürlich bin ich kein Depp und ich weiß genau, dass wir es hier nicht mit einer Schwemme an Fachkräften zu tun haben (wobei es unter den Flüchtenden sehr wohl auch Fachkräfte gibt. Ich habe schon so einige im Lager getroffen.) und es riesige kulturelle Unterschiede gibt (die sich übrigens auch immer mehr in unserem eigenen Volk kristallisieren). Deshalb schrieb ich auch ROHstoff.
        Jetzt können wir folgendes tun: Entweder wir kasernieren und isolieren die Neuankömmlinge, zeigen ihnen die kalte Schulter, fördern die Ghettobildung und versuchen sie schnell wieder abzuschieben und weg zu jagen, oder aber wir fangen an in etwas größeren zeitlichen Dimensionen zu denken.

        Fast jeder von uns hatte doch in der Grundschule irgend ein asiatisches Kind sitzen – oder? Diese Kinder waren die ersten in Deutschland geborenen Nachkommen der mit offenen Armen importierten asiatischen Krankenschwestern im großen Pflegenotstand der 60er und 70er Jahre. Enorm viele dieser Kinder sind heute staatstragende DEUTSCHE: Politiker, Richter und Anwälte, Pfleger, Ingenieure, Geschäftsleute, Lehrer und Professoren und auch einige meiner ärztlichen Kollegen gehören dazu.
        Das war funktionierende Integration durch frühe Förderung und Bildung. Investition in die Zukunft. Und genau diesen Schritt jetzt zu wiederholen wäre doch eine riesen Chance um diesen Rohstoff – die Kinder der jetzigen Zuwanderer - zu nutzen. Wenn wir uns das leisten wollen. Oder geht es am Ende etwa doch nur um Neid und eine reine Blutlinie?
        Für den Neid möchte ich dann nochmal an den erquicklichen Sachverhalt erinnern, dass 62 Personen so viel besitzen wie die Hälfte der Erdbevölkerung. Ich warte noch immer auf den Aufschrei der Empörung und den Futterneid diesbezüglich, den man ja regelhaft gegen die ärmsten der Armen kultiviert.

        Vielleicht noch ein kleiner „Gimmick“ zum Abschluss:
        Letzte Nacht hatten wir unter vielen, vielen anderen Einzelschicksalen eine junge Schwangere im Lager, die keine Kindsbewegungen mehr gespürt hat. Sie sorgte sich, dass durch das lange Treiben im Mittelmeer – nachdem der Schleuserkutter gekentert war – nun auch ihr letztes Kind gestorben sei. Ihre zwei anderen Kinder sind bereits auf der Flucht im Meer ertrunken weil sie keine Kraft mehr hatte….So eine Sozialschmarotzerin aber auch!

        Menschen leiden und sterben. Jetzt. Und wir können das verhindern. Wir schaffen das „wink“-Emoticon
        P.S.: Ich habe nirgendwo das Wort „Nazi“ benutzt. Wer sich trotzdem als ein solcher hingestellt fühlen möchte – bitte sehr: Du Nazi!
        Quelle

        Kommentar


        • #79
          .. mich interessiert der Text, aber ich mag ihn trotzdem nicht lesen.
          Ich ermüde schon, wenn ich drüber gucke.
          ...sorry.....

          Kommentar


          • #80
            Danke für`s Herbringen, Rip.
            Ein sehr lesenswertes Zeitdokument.


            Kommentar


            • #81
              Ja, ich habe auch von ihm schon gehört. Mir wirds nicht zuviel, diesen Text zu lesen. Ich versuche jede Sendung herauszufiltern im TV, wo Menschen, Politiker, Fachleute etc. adäquat über diese Probleme sprechen und sich austauschen. Wo man auch selbst erfährt, wie die Situationen jeweils vor Ort sind.

              Das Elend ist unfassbar, die Verzweiflung, die Trostlosigkeit. Vor paar Tagen sehr spät in der Nacht in einem kleinen Sender kam der Bericht eines Bloggers, ein junger Mann, der sich in einem Lager der Rebellen in der Nähe von Aleppo aufhält, dort filmt und seine Eindrücke festhält. Die Kinder dort haben alle Geschwüre im Gesicht, am Körper, an Armen und Beinen, sie leben inmitten von Abfall, verseuchtem Wasser und Fäkalien, sie haben Verbrennungen, weil die Öfen, mit denen die Zelte geheizt werden, sehr gefährlich sind, immer wieder brennt dadurch ein Zelt ab. Ein Junge, der keine Eltern mehr hat, hat sich den Rebellen angeschlossen, er kann schon mit einem Gewehr umgehen. Ihr Glaube an ihren Gott ist eigentlich alles, was ihnen geblieben ist, kein frisches Wasser, nichts zu essen, keine Medikamente.

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              • #82
                Das Thema ist sehr komplex - die Integration wird nicht einfach werden und bedarf aller nur möglichen Hilfe der Menschen und Politiker. Nein, sie sollen nicht kaserniert werden, Ja, sie sollen mit den Deutschen Tür an Tür leben, Nein sie sollen nicht ihre eigene Identität aufgeben, Ja, sie brauchen auch die Nähe zu ihren eigenen Landsleuten. Ich glaube, mit Herz und Verstand, mit Hilfestellung in allen nur erdenklichen Gebieten können wir viel bewegen. Ängste überwinden und Zuversicht nähren. Und vor allem Pegida und ihren Verzweigungen entschlossen entgegentreten. Wer hier kein Bleiberecht hat, muss leider ausgewiesen werden, das fällt niemandem leicht und sollte nicht dort angewendet werden, wo die Menschen schon paar Jahre hier im Land sind und die Kinder bereits gut Deutsch sprechen und zur Schule gehen.
                Ich hoffe, dass die Politiker aller Couleur endlich aufhören, ihre eigenen Vorteile zu züchten.

                Kommentar


                • #83
                  Zitat von greatfan Beitrag anzeigen
                  .. mich interessiert der Text, aber ich mag ihn trotzdem nicht lesen.
                  Ich ermüde schon, wenn ich drüber gucke.
                  ...sorry.....
                  Na dann leg dich doch eine runde oder zwei schlafen, greatfan, vielleicht feuert das dein interesse neu an, den text zu lesen.
                  Das würde von wahrem interesse sprechen. Sorry, jetzt konnte ich nicht anders.

                  Da hat sicher einer sehr am ersten puls des hier ankommenden flüchtlingsstroms was von der seele geschrieben ... es gelang nicht in kurzform ... sorry aber auch, greatfan.

                  Heilfroh bin ich in einer erstaufnahmeeinrichtung ehrenamtlich mitarbeiten zu dürfen, wo die ersten grausamkeiten der flucht zumindest äusserlich schon von den flüchtlingen genommen sind.
                  Am vielschichtigen thema integration kann man sich als helfer schon mal die zähne ausbeissen. Die ursache kommt leider oft von beiden seiten und man steht oft machtlos dazwischen.

                  Z.Zt. vegetieren - ja das ist der rechte ausdruck - viel zu viele in viel zu langen warteschleifen in erstaufnahmeeinrichtungen vor sich hin, werden von a nach z verschickt, bis irgendwann der vorläufige aufenthalt durch ist. Kinder haben bis dahin keine chance auf Kiga, Kita, schule, eltern können sich weder passende wohnung noch arbeitsstelle suchen.
                  Helfer versuchen überall in D im rahmen ihrer möglichkeiten lücken zu füllen wo es geht, aber es gibt grenzen besonders in bezug auf verzahnung mit behördenkontakten. Es fehlen überall sozialberater mit ganz anderen befugnissen und möglichkeiten.
                  Trägern von einrichtungen sind oft die hände gebunden, weil kein oder nicht genügend geld für solche fachkräfte.
                  Ausserdem ist der markt so gut wie abgegrast.
                  Schnellstens müssen solche stellen geschaffen werden und fachkompetenz ausgebildet werden, geld in die hand genommen werden.

                  Das große potenziel mehrsprachiger flüchtlinge wird häufig gar nicht so genutzt ... und wenn, dann nur auf helferbasis.
                  Was ja nicht schlecht ist, aber ohne die möglichkeit eines kleinen zuverdienstes isses auch kein wirklicher anreiz auf dauer.


                  (...) Wer hier kein Bleiberecht hat, muss leider ausgewiesen werden, das fällt niemandem leicht (...)
                  So isses!
                  Aber was wird mit den ausgewiesenen, wo sich das herkunftsland weigert, diese wieder zurückzunehmen? In welches niemandsland sollen diese?

                  Viele sorgen bereiten mir gedanklich die vielen, illegal eingereisten flüchtlinge. Fernab von jeder registrierung und fern ab von jeder möglichkeit, hilfe in anspruch nehmen zu können und je in die nähe von irgendeiner integration zu kommen, sondern als dunkelziffern existieren. Diese werden vielleicht irgendwann "integriert" von kreisen, die ihnen nicht gut tun. Und am ende sind sie pegida kanonenfutter. Traurig.

                  Zum glück gibt's bei der ehrenamtlichen arbeit so viele positive gesichtspunkte; sie wiegen vieles auf.
                  Wenn vor wochen noch völlig eingeschüchterte kinder oder junge menschen einem entgegenschalmeien: Guten morgen, wie geht es dir?
                  Sowas verbindet!

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                  • #84
                    Hochachtung Rip vor deiner Tätigkeit für die Flüchtlinge !

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                    • #85
                      Reise nach Thüringen

                      Sich im eigenen Land nicht frei bewegen können Meine Angst ist schwer greifbar. Ich weiß, wie unfair sie Thüringen gegenüber ist und wie nachsichtig gegenüber Solingen, Dortmund und Köln.
                      Der Osten Deutschlands ist unbekanntes Land.
                      Er ist mir so fremd, wie ich ihm.

                      Ich bin deutsch. Ich habe braune Haut. Doch, das geht. Sie werden das so hinnehmen müssen. Als ich deutsch wurde, war Helmut Schmidt Bundeskanzler. Als Helmut Kohl übernahm, war ich es längst. Ich war deutsch, als die Münchner Freiheit „Ohne dich“ sang, als Mathias Rust auf dem Roten Platz landete und bei allen Familienreisen in die DDR. Ich war deutsch als 1989 die Berliner Mauer fiel und während der rassistischen Ausschreitungen 1991 in Hoyerswerda. Ich war und blieb deutsch als Dieter Bohlen 400.000 Exemplare seiner Biografie in 14 Tagen verkaufte.


                      weiter im Link: http://www.migazin.de/2015/10/09/sic...wegen-koennen/



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                      • #86
                        Flüchtlingsbild ist Welt-Presse-Foto 2015

                        Ein Foto von einem Flüchtling mit seinem Baby am Grenzzaun von Ungarn ist das Welt-Presse-Foto des Jahres 2015.
                        Der australische Fotograf Warren Richardson ist damit Sieger des mit 10.000 Euro dotierten renommierten Wettbewerbes World Press Photo, machte die Jury am Donnerstag in Amsterdam bekannt.


                        Richardson machte die Aufnahme in der Nacht vom 28. August 2015 an der Grenze von Serbien zu Ungarn.
                        Es zeigt einen Mann, der sein Kind durch den Stacheldraht reicht.
                        Er musste nach eigenen Angaben das Foto bei Mondschein aufnehmen.
                        „Blitzlicht konnte ich nicht benutzen, während die Polizei diese Leute suchte, sonst hätte ich sie verraten.“
                        Die Jury des World Press Photo würdigte die starke Aussagekraft der Aufnahme.
                        „In seiner Einfachheit, vor allem durch das Symbol des Stacheldrahtes, entfaltet es eine solche Kraft“, sagte der Vorsitzende Francis Kohn.



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                        • #87
                          Waffenruhe in Syrien vielleicht ab Samstag .. lt. verhandlungen der USA und Russland.

                          Weiterhin waffengewalt gegen terroristen der IS, Al-Nusra-front und andere milizen möglich ...

                          Angeblich kurzfristig für mitte April angesetzte wahlen in Syrien .. mitten in diesem zerrissenen und vielfach gespaltenen land, dessen einwohner vor dem terror fliehen.

                          Waffenruhe.

                          Welchen hoffnungsschimmer weckt das in den geflüchteten Syrern?

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                          • #88
                            Ich glaube nicht, dass die bereits Geflüchteten sich jetzt schon irgendwelche Hoffnungen machen auf eine Rückkehr, wenn überhaupt, wird das noch sehr lange dauern. Es sind zu viele verschiedene Interessen in Syrien. Assad mit Unterstützung von Putin gegen die Rebellen, verschiedene IS und andere Terrorgruppierungen gegen Assad und die Bevölkerung, die Rebellen gegen die Truppen von Assad. Die IS-Gruppierungen haben keinen Vertreter, mit denen kann man nicht verhandeln, sonst wäre alles etwas einfacher.

                            Aber eine Waffenruhe ist vielleicht für die Menschen in Syrien eine Ruhepause, in denen sie durchatmen können - immerhin will Assad sich daran halten - die IS-Terroristen auch ?

                            Wahlen im April ? das würde aber wohl bedeuten, dass Assad verschwindet. Unter welchen Bedingungen?

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                            • #89
                              Bei der letzten präsidentschaftswahl 2014 in Syrien siegte Assad haushoch gegen die beiden gegenkandidaten; diese erhielten je zustimmung im einstelligen bereich.
                              Lupenrein demokratischer verlauf der wahl ??? ... wohl eher nicht.

                              Der angestrebten übergangsregierung nach erfolgreichen friedensverhandlungen der Genfer Friedenskonferenz widersetzte sich Assad; es dürfte klar sein, warum er jetzt präsidentschaftswahlen per dekret ankündigte. Zweck: Festigung der eigenen machtposition ... und im schatten dessen, wahre demokratische wahlen widermal ad absurdum führen.

                              Wollen wir hoffen, dass eine feuerpause (mit fussnoten!) dazu taugt, dass die bürger in den umkämpften hexenkesseln zeit zum durchschnaufen haben und dass hilfskonvois ankommen, um blanke not zu lindern.

                              Viele flüchtlinge hier haben inzwischen längst geschnallt, dass auch hier nicht das land ist, wo die gebratenen tauben in den mund fliegen. Viele haben längst realisiert, dass sie zum teil mit völlig irrwitzigen versprechungen zum ziel D gelotst wurden.
                              Was tut man nicht alles, wenn man krieg, terror, vernichtung und schiere angst im nacken fühlt und welchen verheissungen gibt man sich hin.
                              Alles ist besser, als das was die bilder aus der heimat zeigen.

                              Hoffnung auf rückkehr ... ich glaube, die stirbt nie.
                              Viele haben eben noch enge familie in der heimat und nicht wirklich gute aussicht, diese hierher holen zu können.

                              Zuletzt geändert von rip.michael; 24.02.2016, 11:48.

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                              • #90
                                Die zeigen wie es auch gehen kann ....

                                Projekt für Flüchtlinge Wohnen nach dem "Düsseldorfer Modell"

                                http://www.tagesschau.de/inland/fluechtlinge-1471.html


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