Oktober 29, 2009 | Newsman | MJackson.NET | BILD |
Er stand mit Michael Jackson auf einer Bühne, arbeitete mit ihm am großen Comeback. Doch bevor es dazu kommen konnte, verstarb der King of Pop. Sein Tänzer erinnert sich an die letzten Tage des Weltstars.
Für den Holländer Shannon Holtzapffel (24) passierte vor einigen Monaten das scheinbar Unmögliche: Er wurde ausgewählt, auf der „This Is It“-Tour mit Michael Jackson persönlich auf einer Bühne zu stehen. Für den Tänzer, der schon für Stars wie Britney Spears, Janet Jackson und Fergie arbeitete, der bisher größte Erfolg. Monatelang bereitete sich Holtzapffel auf die Konzertreihe vor – doch dann war der King of Pop auf einmal tot.
Jacksons Kinofilm „This Is It“ zeigt genau diese Vorbereitungen. Zeigt, wie sehr sich seine Tänzer und er um die bestmögliche Show bemühten.
BILD.de sprach mit dem Tänzer darüber, wie er Michael Jackson in diesen Monaten erlebte...
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BILD.de: Millionen Tänzer träumten davon, mit Michael Jackson auf einer Bühne zu stehen. Sie auch?
Shannon Holtzapffel: „Ja, natürlich. Meine Mutter hat mir erzählt, dass ich kurz nach dem ich Laufen gelernt habe, mich am 'Moonwalk' versuchte. Ich habe schon immer seine Bewegungen nachgetanzt.“
Wie kam es dann dazu, dass Sie tatsächlich von Jackson beauftragt wurden, mit ihm zu tanzen?
„Ich bekam einen Anruf von meinem Manager. Er sagte mir, dass ich in zwei Tagen zum Vortanzen musste. Ich hatte also nur zwei Tage, um von Sydney nach Los Angeles zu kommen und mich darauf vorzubereiten.“
War Michael Jackson gleich von Anfang an dabei?
„Er kam am dritten Tag dazu, saß dann im Publikum. Ich kann Ihnen nicht beschreiben, wie es sich angefühlt hat zu wissen, dass Michael Jackson mir beim Tanzen zuschaut. Und mich dann im Endeffekt auch auswählt, einer seiner Tänzer zu sein.“
Wie ging es dann weiter? Hat er zusammen mit Ihnen geprobt?
„Wie haben Ende April mit den Proben begonnen. Er hat erst einmal allein geprobt, wir auch. Nach einigen Wochen fingen dann die gemeinsamen Proben an.“
Wie sahen diese aus?
„Wir haben sechsmal die Woche, acht Stunden am Tag getanzt. Michael Jackson hat alles gegeben und uns angetrieben, das auch zu tun. Es war eine intensive Zeit, in der wir verschiedene Phasen der Entwicklung durchgemacht haben.“
Hatte es der King of Pop Ihrer Meinung nach immer noch drauf?
„Er war nicht immer perfekt. Er war auch nur ein Mensch, aber er war – wie Sie schon sagten – noch immer der King of Pop.“
Sprach er mit Ihnen?
„Er war einer der liebevollsten Menschen, die ich je kennengelernt habe. Nach einer der Proben ging ich zu ihm, schüttelte seine Hand, bedankte mich bei ihm für diese einmalige Chance und drückte meine Zuneigung ihm gegenüber aus. Er sagte dann: 'Ich danke dir! Ich liebe dich auch'. Auch, wenn er das vielen anderen auch gesagt hat. Es hat sehr viel bedeutet, das von ihm zu hören.“
Ging es ihm gut?
„Wir probten kurz vor seinem Tod im Staples Center in Los Angeles. Davor hatten wir vier Monate zusammen gearbeitet. Ich hatte ihn noch nie so energiegeladen gesehen wie an diesen zwei Nächten. Er war bereit für diese Tour.“
Stürzte für Sie eine Welt ein, als er starb?
„Ich war total am Boden, nahm mir erst einmal eine Auszeit. Ich bekam viele Angebote, schlug es aus, mit Stars wie Miley Cyrus zu arbeiten. Ich wollte noch nicht weitermachen. Ich hielt mich an die Erinnerungen fest. Langsam geht es voran!“