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BILD behauptet: MJ sagt nicht aus

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  • BILD behauptet: MJ sagt nicht aus

    Mißbrauchs-Prozeß geht dem Ende zu
    US-Sender meldet:
    Michael Jackson sagt nicht aus!


    Der wegen Kindesmißbrauchs angeklagte Michael Jackson (46) wird nicht in den Zeugenstand treten, um sich selbst zu den Vorwürfen gegen ihn äußern. Das berichtet der US-Sender ABC und beruft sich dabei auf dem Prozeß nahestehende Quellen.

    Das hatte bisher ganz anders ausgesehen...

    Bei seinen Ausführungen hatte Verteidiger Thomas Mesereau immer wieder versucht, die Jury mit Sätzen zu beeindrucken wie: „Mr. Jackson wird Ihnen berichten, wie er herausfand, daß die Kinder in seinen Magazinen wühlten....“ Auch auf Nachfrage von Reportern hatte der Anwalt immer wieder bestätigt: Ja, Michael Jackson wird aussagen.

    Jetzt die Wende. Warum?

    Talkmaster Larry King sagt nicht aus


    Offenbar, so Prozeßbeobachter, ist sich die Verteidigung ihrer Sache sehr sicher – und ein Auftritt des schrägen Künstlers, der den Zeugenstand als Show-Bühne nutzt, könnte da hinderlich sein.

    Bisher hatte Jackson den Prozeß, der seit 31. Januar läuft, stumm verfolgt. Manchmal machte er sich Notizen oder schnippte mit den Fingern, wenn in den Videoeinspielungen der TV-Dokumentation „Living with Michael Jackson“ seine Lieder gespielt wurden...

    Zugute kam jedoch der Verteidigung, daß die Glaubwürdigkeit der Hauptzeugin der Anklage, Gavins Mutter, stark erschüttert wurde. Sie mußte zugeben, in einem früheren Verfahren wegen angeblicher sexueller Belästigung unter Eid gelogen zu haben. Gavin und sein Bruder wurden von Entlastungszeugen als „mißratene“ Gören dargestellt, die Wein klauten und heimlich Pornos guckten.

    Eine weitere Zeugin der Verteidigung verfestigte diesen Eindruck am Donnerstag. Über angebliche Missetaten des Sängers habe Janet Arvizo sich in ihren langen Gesprächen nie beklagt, so Azja Pryor. Sie ist die Ex-Freundin des Comedians Chris Tucker, der Jackson mit Gavin bekannt machte. Vielmehr habe die Mutter ihr vorgejammert, so Pryor, daß der Star sie und die Kinder von sich „fernhielt“...

    Ein weiterer Zeuge der Verteidigung sagt nun doch nicht aus: Talkshow-Legende Larry King. Er war zwar gestern vor Gericht erschienen, doch Richter Rodney Melville ließ ihn wissen, daß seine Aussage „nicht relevant“ sei.

    King hatte von einem Gespräch mit einem früheren Anwalt der Arvizo-Familie berichten wollen. Dabei soll dieser dem Talkmaster gesagt haben: Die sind doch bloß hinter Jacksons Geld her.

    Komisch nur: Im Zeugenstand hatte der Anwalt zuvor genau solche Angaben bestritten...

  • #2
    Hier noch was aus der Süddeutschen zum Thema Prozeß:


    Jackson-Prozess

    Kleine Petzen statt großer Stars

    In den USA tendiert das Interesse am Jackson-Prozess gegen null - nun ist sogar fraglich, ob Prominente wie Liz Taylor aussagen dürfen.
    Von Andrian Kreye




    Jackson am Freitag bei einem Gerichtstermin.
    Foto: AP


    Die Enttäuschung war groß, als Richter Rodney Melville im Prozess gegen Michael Jackson am Donnerstag entschied, eine Zeugenaussage des prominenten Fernsehjournalisten Larry King sei irrelevant und deswegen nicht zugelassen.

    King wäre nach dem ehemaligen Kinderstar Macaulay Culkin der zweite Zeuge gewesen, der es hätte schaffen können, alleine durch seinen Bekanntheitsgrad das Interesse der notorisch gelangweilten Geschworenen und der Öffentlichkeit wieder aufleben zu lassen, denn in Amerika geht das Interesse am Prozess gegen Michael Jackson derzeit gegen null.

    Auch die Medien scheint die Frage, ob der Sänger wegen der Belästigung eines damals 12-jährigen krebskranken Jungen ins Gefängnis muss oder nicht, kaum noch zu beschäftigen.

    Die Abendnachrichten der großen amerikanischen Fernsehsender berichten nicht mehr, seriöse Tageszeitungen begnügen sich mit kurzen Agenturmeldungen.

    Zwar verkündete der Kabelsender Court TV, der rund um die Uhr über Gerichtsverhandlungen berichtet, er habe seine Einschaltquoten mit dem Jackson-Prozess um 146 Prozent gesteigert.

    Konkret hat sich die Zuschauerzahl jedoch lediglich auf magere 416.000 erhöht. Selbst den zynischen Talkshowmoderatoren fällt nichts mehr ein. Oder wie es Jon Stewart in seiner "Daily Show" ausdrückte: "Wir haben schon länger nicht mehr über den Jacksonprozess geredet. Er geht derzeit ins siebte Jahr."

    Erbärmlicher Höhepunkt der ausgehenden Woche waren die Aussagen von Michael Jacksons 12-jährigem Cousin und seiner 16-jährigen Cousine am Donnerstag, die den Kläger und seinen Bruder dabei erwischt hatten, wie sie Geld und Wein stahlen und zu Videos von nackten Frauen masturbierten.

    Das ist nicht gerade die Sorte Drama, mit der sich eine ganze Nation fesseln lässt. Der große Unterschied zu den Sensationsprozessen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte ist, dass es im Fall Jackson keine gesellschaftlich relevanten Reizpunkte gibt.

    Der Mordprozess gegen den schwarzen Footballstar O.J. Simpson hatte die amerikanische Gesellschaft auf die komplizierte Dynamik ihrer Rassenspannungen gestoßen.

    Das Verfahren gegen Scott Peterson, der seine schwangere Frau an einem Weihnachtsabend auf offener See über Bord geworfen hatte, rührte zumindest an die finstersten Seiten des Ehelebens in den Wohlstandsghettos der Suburbia, immerhin ein klassisches Thema der Literatur, das von Philip Roth mit ähnlichem Genuss behandelt wurde wie von den Gerichtsreportern an Ort und Stelle.

    Der Fall Jackson dagegen - schlüpfrig, eklig, unangenehm. Es gibt keine Sympathieträger. Dazu taugen die opportunistische Klägerfamilie und der rachsüchtige Staatsanwalt Tom Sneddon genauso wenig wie der selbstherrliche Verteidiger Thomas Mesereau oder der groteske Angeklagte.

    Man will gar nicht so genau wissen, warum Michael Jackson mit Kindern im selben Zimmer übernachtet, warum er Minderjährigen Wein als "Jesussaft" in Pepsidosen serviert, und schon gar nicht, was kleine Jungs denn so tun, wenn sie zum ersten Mal alleine nackte Mädels auf Video anschauen.

    Auch die Fragen am Montag, ob und warum sich die Mutter des Klägerjungen eine Ganzkörperenthaarung von Jackson bezahlen ließ, und welche Regionen dabei mit heißem Wachs behandelt wurden, lieferten keinen geeigneten Stoff für eine nationale Debatte.

    Dabei hatte Jacksons Verteidigung sogar einen wichtigen Etappensieg verbuchen können, als sie Videoaufnahmen zeigte, die Jacksons Mitarbeiter während den Dreharbeiten zu jenem Dokumentarfilm der BBC machten, der den aktuellen Prozess auslöste, weil in einer Szene Jackson Hand in Hand mit seinem Kläger zu sehen war, während er sagte, es sei doch wunderschön, sein Bett mit einem Kind zu teilen.

    In den Aufnahmen, die der Regisseur Martin Bashir damals nicht verarbeitete, erzählte Jackson von seiner lebenslangen Sehnsucht nach einer normalen Kindheit, seinem Wunsch mit Gleichaltrigen zu spielen oder einfach nichts zu tun, von seinem Bedürfnis, als Erwachsener nachzuholen, was er als Junge versäumte.

    Für die Medien, aber auch für die Verteidigung könnte Richter Melvilles Entscheidung vom Donnerstag, dass prominente Zeugen wie Larry King keine relevanten Aussagen machen, ein schwerer Rückschlag sein.

    Rund 250 Namen umfasste die Liste mit den zumeist prominenten Zeugen der Verteidigung. Elizabeth Taylor, Diana Ross, Chris Tucker und Stevie Wonder sollten aussagen.

    Nun müssen sich Jury und Weltöffentlichkeit vielleicht damit begnügen, statt großer Stars nur kleine Petzen vorgeführt zu bekommen. Es gibt auch das Gerücht, dass die Verteidigung ihre Kreuzverhöre schon am Freitag beenden will.

    Dabei ist der Wert prominenter Zeugen nicht zu unterschätzen. Zwar sind die Geschworenen von Gesetz wegen verpflichtet, sich nicht von der Prominenz eines Zeugen, Klägers oder Angeklagten blenden zu lassen.

    Aber erstens ist das von Geschworenen aus einem trübseligen Provinznest kaum zu erwarten und zweitens verfügen Prominente durch ihr Leben in der Öffentlichkeit fast immer über die Fähigkeit, sich gewählt und selbstsicher auszudrücken.

    Das aber würde nicht nur die Geschworenen überzeugen, sondern auch die Öffentlichkeit, denn abgesehen vom strafrechtlichen Prozess muss Jackson auch um den Rest seines Marktwertes als Popstar kämpfen.

    (SZ vom 21.5.2005)

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    • #3
      was für ein blödsinn.
      von wegen die öffentlichkeit hätte kein interesse mehr am fall. von wegen niemand würde sich doch dafür interessieren, warum nun wirklich kinder in michaels schlafzimmer übernachten und er wein als jesus-saft bezeichnet.

      vor paar wochen sah das aber noch ganz anders aus. da hat die ganze welt über genau diese dinge berichtet. ganze fernsehstationen berichteten über nichts anderes. es wurde sogar extra eine TV-show dafür produziert, mit schauspielern und alles drum und dran.

      und auf einmal will keiner mehr davon wissen?
      wers glaubt wird seelisch.

      die medien verarschen sich selbst und merken das nicht mal.

      wieso aber die medien nichts mehr davon wissen wollen, sagen sie nicht.

      denn es ist jetzt nun mal fast zu 99,9% sicher, dass hier jackson das opfer ist. und das ist nun mal langweilig für die weltpresse. keine sensation und im grunde etwas, was jeder schon seit jahrzehnten weiss. also nichts neues.

      weil sie merken, dass der prozess so gar keinen sinn mehr macht. da berichten wir doch lieber wieder über saddams unterhose.

      *kopfschüttel*

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      • #4
        Zitat von elli
        Der wegen Kindesmißbrauchs angeklagte Michael Jackson (46) wird nicht in den Zeugenstand treten, um sich selbst zu den Vorwürfen gegen ihn äußern. Das berichtet der US-Sender ABC und beruft sich dabei auf dem Prozeß nahestehende Quellen.
        Finde auch, Michael sollte nicht aussagen. Er ist kein großer Redner und im Kreuzverhör vielleicht unsicher und sich selbst ein Bein stellend, indem er Dinge formulieren könnte, die dann anders ausgelegt werden. Ich glaube, er wäre ein zu "nervöses Hemd" dafür.

        Im Moment sieht es für Michael ja ruhig und professionell aus. Diesen Eindruck sollte man nicht gefährden.

        CTE

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        • #5
          stimme ich dir zu. nur die tatsache dass die medien berichten, der prozess sei ja sowas von egal, hat mich aufgeregt. er ist nur egal geworden, weil abzusehen ist, dass jackson unschuldig ist.

          wäre ein skandal nach dem anderen gekommen, hätten sich zeugen in widersprüche verwickelt etc etc. würden die medien darüber berichten.

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          • #6
            Zitat von Thriller
            wers glaubt wird seelisch.
            *kopfschüttel*
            Dazu ein *Kopfschüttel* auch von mir, dem seelischen... äh... seligen Michi.

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            • #7
              kölsch
              wennde keene ahnun häss jung lasset lever

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              • #8
                Wen überraschts? Sensationsorientiert, immer so.

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                • #9
                  ich denke aber auch, dass michael nicht aussagen sollte, genau aus dem schon genannten grund,
                  er wäre sicherlich wahnsinnig nervös (verständlich) und ließe sich eventuell auch von sneddon provozieren, wenn er seinem *widersacher* direkt gegenüber säße,
                  was sneddon sicher auskosten würde

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