Sicherlich gibt es einige Eltern, die Geld annehmen würden, weil sie in dem Glauben leben, wenigstens mit dem Geld Schadensbegrenzung begehen zu wollen. Aber glaubst du ernsthaft, dass so ein Trauma mit Geld wettgemacht werden kann? Glaubst du wirklich, dass das Kind sich eines Tages sagt, "ich bin zwar missbraucht worden, kann wohl nie eine richtige Beziehung aufbauen, aber wenigstens kann ich mir kaufen was ich will".
Auch ist es so, dass bis zur Zahlung des Betrages, die Medien gerade bei einer Berühmtheit längst Wind davon bekommen haben. Ehe die Zahlung erfolgt, ist längst bekannt, welches Kind und welcher Promi es war. Das Kind steht somit schon lange in der öffentlichen Aufmerksamkeit, so dass es wahrlich keinen Unterschied mehr macht, ob es dann noch vor Gericht aussagen müsste. Die Welt wüsste ohnehin, wer es ist.
Aber es ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass es Familien gibt, die ihr Kind "verkaufen". Dies beobachtet man aber eher in den Familien aus den mittleren/höheren Schichten und nicht aus den Ärmeren. Gerade die Familien, die oft am Rande der Armut leben, halten viel mehr zusammen und beschützen sich viel mehr. Diese Menschen wissen oft viel besser, dass das beste Gut in ihrem Leben ihre Kinder sind. Die Reichen, die Großkopferten, die finanziell so sicher gestellt sind, sind da doch oft viel skrupelloser und vernachlässigen ihre Kinder aufgrund immer weiter wachsender Gier. Schau dir doch an, was gerade aus den Kindern dieser Kreise oft wird. Meist stehen sie ja auch im Blick der Öffentlichkeit und können dem Druck nicht standhalten.
Das Michael gezahlt hat, kann ich nachvollziehen. Ein Prominenter, der so in der Öffentlichkeit und unter ständigem Druck steht, der hat sicher nicht den Nerv und die Kraft, sich auch noch daraum kümmern zu müssen. Michael ist unschuldig und obwohl die Zahlung vielleicht nicht die beste Lösung war, so war es für Michaels damalige Situation der einfachere Weg. Er musste sich auf andere Dinge konzentrieren und nahm daher den Rat seiner Berater ohne langes Zögern an. 2005 sah es dann doch anders aus. Michael hatte im Grunde erreicht, was er wollte. Er war mit seiner Leistung und seinem Leben zufrieden, die Kinder machten ihn glücklich. Jetzt, wo er den Druck sich produzieren zu müssen nicht mehr hatte, da hatte er die Kraft, den Kampf aufzunehmen. Und er hat gesiegt!
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